Die Sache mit den anderen…

Ich mache mir viele Gedanken darüber, wie ich meinen Pferden gerecht werden und unser Miteinander möglichst bewusst und gewinnbringend für beide Seiten leben kann. Und in diesem Zusammenhang ist mir immer wieder deutlich geworden, dass ich, wenn ich zu meinen Pferden fahre, mich dort ganz auf sie konzentrieren und konsequent bei ihnen bleiben will. Das wirkt sich zwangsläufig auf das Miteinander mit anderen Pferdeleuten im Stall aus. Denn, so hart das klingt: Andere Menschen bedeuten Ablenkungen. Das meine ich kein bisschen böse, sondern es ist eine Tatsache, derer wir uns bewusst sein sollten, gerade, wenn es uns darum geht, achtsam für unsere Pferde zu sein. Babette hat zu diesem Thema auch schon mal was verfasst, s. hier und in diesem Artikel bin ich auf das Thema „Gruppenzwang“ eingegangen. Mit dem heutigen Beitrag möchte ich ganz bei meinen eigenen Erfahrungen bleiben, schaut, was Ihr Euch daraus mitnehmen könnt.

Meine Entscheidung (bzw. mein Bedürfnis), in erster Linie meine Pferde zu besuchen, wenn ich in den Stall fahre, hat auch schon früher dazu geführt, dass ich immer versuch(t)e, eher ruhige Momente im Stall zu finden, also Zeiten, an denen wenig los ist und ich idealerweise allein da bin. Genauso halte ich mich auch sehr zurück, wenn ich andere mit ihren Pferden zusammen sehe, denn ich möchte nicht stören. Wahrscheinlich wirke ich dadurch leider oft ungesellig, ja, vielleicht sogar abweisend, und das tut mir leid. Aber genau das lässt sich kaum verhindern, wenn ich die Priorität im Stall konsequent auf meine Pferde legen will.

Es beginnt schon, wenn ich komme und Aramis freudig brummelnd zum Tor kommt und schon ungeduldig scharrt, weil er weiß, dass er gleich was Leckeres zu fressen bekommt. In diesem Moment kann ich mich nicht wirklich auf einen freundschaftlichen Plausch mit Miteinstellern einlassen und ja, in diesen Momenten lasse ich sogar Babette stehen und gehe erst zu meinem Pferd, denn er ist mein Date in diesem Moment und niemand anderes. 

Und es geht mit lauter solcher Einzelentscheidungen weiter:

  • Wie lange mute ich meinem Pferd zu, am Anbinder zu stehen, wenn mir jemand etwas erzählen will?
  • Unterhalte ich mich, während ich meine Pferde putze, mit jemanden oder will ich mich auch beim Putzen wirklich meinen Pferden widmen?
  • Unterbreche ich Übungen oder auch nur mein Bei-meinem-Pferd-sein, wenn jemand in den Stall kommt, um zu reden, mir etwas zu zeigen oder mich um Hilfe zu bitten?
  • Schaue ich, während ich eigentlich bei meinen Pferden bin, rüber zu den anderen, wie sie reiten oder mit ihren Pferden umgehen?
  • Reite ich mit jemanden zusammen aus?

Natürlich freue ich mich, die anderen im Stall zu sehen, und auch ich quatsche gerne. Aber, und darum geht es mir, ich setze Prioritäten. Zum Stall zu fahren bedeutet für mich, meine Pferde zu besuchen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich möchte für sie da sein und ich möchte auf sie eingehen können. Dafür muss ich mich für sie öffnen und mich auf sie einlassen, auf ihre Stimmung und auch auf meine, auf ihr Tempo und auch meines, auf ihre Zeichen und auf meine eigene Körpersprache. Und das erfordert Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.

DSC_0022Die Kommunikation mit Pferden ist so vielschichtig und kann unglaublich fein sein, wenn wir wirklich bei unseren Pferden bleiben und uns nicht ablenken lassen – ablenken durch andere Menschen, durch Gespräche, durch das, was andere mit ihren Pferden machen, durch Fremdstimmungen usw.

Ich stelle immer wieder fest, dass ich „anders“ bin, wenn ich allein mit meinen Pferden bin oder wenn ich meine Aufmerksamkeit aufteile. Und so ist es mir am liebsten, wenn ich mich erst einmal ganz in Ruhe meinen Pferden widmen kann – und danach bin ich dann durchaus auch für ein Schwätzchen zu haben. Es ist ein Abwägen und ein Zwiespalt zwischen meinen Pferden und den anderen Menschen, der nicht immer leicht ist. Dass ich mich im Zweifelsfall für meine Pferde entscheide, hat nichts damit zu tun, dass ich andere nicht mag – und so kann dieser Beitrag vielleicht auch eine Erklärung bieten, warum manch ein Pferdemensch so eigenbrötlerisch wirkt; es hat oft überhaupt nichts mit einer Entscheidung gegen andere zu tun, sondern es ist eine Entscheidung für die eigenen Pferde.

Nun interessiert mich: Wie seht und wie haltet Ihr das?

Und hier könnt Ihr noch mehr zu dem Thema lesen. 

21. April 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse, Sonstiges, Umgang 31 Kommentare »

… denn zum Reiten sind sie da!?

In der Ausgabe 313 unseres Newsletters haben wir ein Thema angeschnitten, das viel Resonanz brachte. Und zwar ging es darum, dass offenbar Pferde für viele Menschen nur dann eine Daseinsberechtigung haben, wenn sie geritten werden können – und „Daseinsberechtigung“ ist in diesem Fall tragischerweise oft wörtlich gemeint. Unreitbare Pferde werden nicht nur oft einfach abgeschoben, sondern erleben häufig noch Schlimmeres …

Unter den vielen Mails, die wir zu dem Thema bekommen haben, hat uns vor allem die von Birgit auf ein Problem aufmerksam gemacht, dessen wir uns tatsächlich so nicht bewusst waren, und wir glauben, dass es tatsächlich sehr, sehr wichtig ist:

Ich möchte (…) anregen zu einem Umdenken und zu einem anderen Bewusstsein über das, was man mit einem Pferd machen kann. In vielen Ställen und in vielen Reit-Gemeinschaften hat eine andere Beschäftigung mit dem Pferd als das sportliche Reiten überhaupt keinen Stellenwert. Es ist dann für die betroffenen Menschen umso schwerer, für sich und ihre Pferde einen neuen, anderen Weg zu suchen.

Ab und an finden sich ja in den einschlägigen Zeitschriften Artikel, was man alles mit einem Pferd machen kann, ohne es zu reiten. Aber diese Artikel müssten forciert werden. Das Nicht-Reiten müsste gesellschaftsfähig gemacht werden! Vielleicht auch mal ein nicht gerittenes Pferd auf die Titelseite.

Wenn Artikel über die Arbeit am Boden erscheinen, dann gehen sie schnell in die Richtung von höheren Lektionen. Das können aber viele Pferde nicht (mehr). Ich würde mir in allen Reiterzeitschriften, nicht nur in „Cavallo“ und „Mein Pferd“, eine Rubrik wünschen „Was tun, wenn mein Pferd nicht (mehr) reitbar ist“ oder so ähnlich. Die Beschäftigungsmöglichkeiten sind doch so vielfältig und gehen über reines Spazierengehen total hinaus, aber es fehlt die gesellschaftliche Akzeptanz!

Ich habe selbst zwei nicht-reitbare Pferde und ein inzwischen Reitbares. Wir machen so viel Sachen mit den Nicht-Reitbaren und es macht so viel Spaß. Selbst auf „niedrigem“ Sportniveau kann man den Pferden noch so viel beibringen und so viele anregende Dinge mit ihnen machen, die auch für den Menschen selbst einen hohen Grad an Zufriedenheit bringen.

Viele Grüße
Birgit Oberkötter

In dem Satz Das Nicht-Reiten müsste gesellschaftsfähig gemacht werden! steckt für uns der entscheidende Punkt für diesen Blogbeitrag. Obwohl sich da in den letzten Jahren schon viel getan hat und es inzwischen eine ganze Reihe von großen Trainer-Namen für die Bodenarbeit gibt, so dient die Arbeit am Boden vielen leider immer noch vor allem dazu, zum Reiten zu kommen oder sie ist tatsächlich nur ein „Ersatz“, wird also noch immer nicht als gleichwertig mit dem Reiten gesehen. „Pferde sind zum Reiten da“ – davon scheinen die meisten Menschen fest überzeugt, und das, obwohl sich zumindest bei Pferdeleuten inzwischen herumgesprochen haben sollte, dass Pferde anatomisch eigentlich gar nicht dafür gedacht sind, zusätzliches Gewicht auf dem Rücken zu tragen …

Wir möchten hier gerne Ideen sammeln, wie es zu schaffen ist, dass das Reiten immer mehr nur noch eine Möglichkeit von vielen wird, und sich nicht alles darauf konzentriert! Birgit hat ja selbst bereits angeregt, dass in den Pferdezeitschriften mehr und viel selbstverständlicher darüber berichtet werden müsste, denn tatsächlich werden die Spielarten der Bodenarbeit immer noch als etwas „Besonderes“ dargestellt oder gezielt als Vorbereitung für das (Ein)Reiten. Hier könnten die Medien ganz sicher viel bewirken. 

Hier bei „Wege zum Pferd“ ist der Anteil der Bodenarbeitsthemen, wie wir denken, sehr hoch – so verbreiten wir mit dem Longenkurs fundiertes Knowhow für ein sinnvolles Bodentraining nach den Regeln der Biomechanik und zeigen mit dem Clickerkurs alle möglichen Variationen der Zusammenarbeit mit dem Pferd. Wir werden unsere Seite weiterhin konsequent dafür nutzen, die Vielfalt der Möglichkeiten aufzuzeigen, mit einem Pferd zu arbeiten und Freude zu haben, und hoffen damit, unseren Teil dazu zu tun, dass der Fokus weg vom Reiten hin zu einem Miteinander geht, bei dem das Pferd Partner statt Sportgerät ist.

Ideen, die uns darüber hinaus gekommen sind:

  • Anfänger-Unterricht könnte zunächst NUR am Boden statt finden, denn so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: pferdeunerfahrene Menschen können den richtigen Umgang mit den Tieren lernen und werden von Beginn an mit den verschiedenen Möglichkeiten vertraut gemacht, was man außer Reiten mit einem Pferd noch alles machen kann. Vielleicht könnte man auch darüber nachdenken, Anfänger in Paaren zu unterrichten, so dass  im Wechsel einer vom Boden aus mit dem Pferd arbeitet, während der andere zunächst einfach seinen Sitz schult.
  • Im normalen Reitunterricht könnte man zu Beginn und zum Ende Bodenarbeitsübungen vorstellen (die oft genauso erlernt und auch korrigiert werden sollten, wie das Reiten).
  • In jedem Stall könnte mindestens zweimal in der Woche Bodenarbeitstage eingerichtet werden, an denen dann in Longieren, in der Arbeit an der Hand, in Zirkuslektionen, Freiarbeit und dergleichen mehr guter Unterricht angeboten wird. 
  • Bei der Ausbildung sollten Bereiter die Wichtigkeit der Bodenarbeit einerseits selbst erkennen (und nicht nur das Longieren als Weg sehen, möglichst schnell zum Reiten zu kommen, wie es leider noch so oft der Fall ist) und auch den Eigentümern deutlich machen, dass die Ausbildung am Boden unerlässlich ist.
  • Pferdebesitzer, die eine Reitbeteiligung auf ihrem Pferd bieten, könnten fordern, dass die Pferde nicht nur geritten werden, sondern dass auch ausdrücklich Bodenarbeit gemacht werden soll.
  • Wenn Turniere ausgerichtet werden, könnte es gleichwertige Wettbewerbe am Boden geben.
  • Tierärzte und Pferdephysiotherapeuten könnten darüber aufklären, was das Reiten für den Pferderücken bedeutet und dass gute Bodenarbeit auch Gesundheitsvorsorge bedeutet.

Und nun seid Ihr alle gefragt: Was fällt Euch zu dem Thema ein?

  • Was könnten Sie ganz persönlich in Ihrem eigenen Kreis machen?
  • Was könnte in Ihrem Stall gemacht werden?
  • Was könnte reitsport-übergreifend gemacht werden?
  • Was könnten Medien und Reit-Institutionen machen?
  • Was ist sonst noch möglich?

Wir sind gespannt!

n_hand

31. März 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Engagement und Pferdeschutz, Sonstiges 35 Kommentare »

Kreative Handyfotos, Teil 4

Vor einiger Zeit hatte ich hier als Ergänzung zu meinem Fotokurs eine kleine Serie veröffentlicht, wie Ihr mit Eurem Handy kreative Pferdefotos machen könnt (Teil 1, Teil 2 und Teil 3). Heute möchte ich Euch in diesem vierten Teil zeigen, wie man romantische Pferdebilder machen kann, so wie z.B. dieses von meinem schlafenden Aramis:

aramis_weichSchon früher, als es noch keine ausgefeilten Fotobearbeitungsprogramme gab, mochte ich weichgezeichnete Bilder. Damals habe ich mir mit einer Perlon-Strumpfhose über dem Objektiv geholfen (einfach mit einem Schnipsgummi über der Linse befestigen. Andere haben einen Pol-Filter genommen und ihn (den Filter, niemals direkt die Linse!) am Rand mit Vaseline beschmiert. Hatte man nichts dabei, konnte man die Linse auch anhauchen (nur musste man dann schnell genug mit dem Foto sein ). Heute geht es ein bisschen leichter, denn man kann Apps oder Fotobearbeitungsprogramme nutzen, um den Effekt zu erzielen.

Meine persönliche Lieblings-App ist nach wie vor die „Hipstamatic“ und da gibt es eine Film- und Linsen-Kombination, die sehr zuverlässig romantisch-verspielte Bilder macht: Linse: Sergio und Film: Blanko 1. Hier wird automatisch eine so genannte Vignette erzeugt, bei der der Rand unscharf und etwas dunkler als der Rest ist:

jungs_weichAuch Babettes Pepe habe ich so fotografiert, allerdings ein bisschen im Gegenlicht, was die Stimmung noch verstärkt:

pepe_wSelbst rasante Tobereien bekommen weichgezeichnet etwas schon fast Märchenhaftes:

jungsweich3jungs_weich2 (mehr …)

3. März 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Sonstiges 0 Kommentare »

Mein persönlicher Clickerweg

Nun ist er erschienen, unser Clickerkurs.

Diesen Kurs mit Babette zu erarbeiten war für mich eine grenzüberschreitende Erfahrung, denn es war für mich alles andere als leicht, mich auf das Clickern einzulassen. Und da ich glaube, dass ich damit nicht allein bin, schreibe ich diese persönlichen Zeilen. Vielleicht können diese auch Sie ermutigen, einmal ins Clickern hineinzuschnuppern, denn zumindest für mich brauchte es dafür einiges an Mut!

Mut, alte Muster und Erfahrungen loszulassen und neu (und damit als Anfänger) zu beginnen. Den Mut und die Offenheit, dazuzulernen und mir frühere Fehler einzugestehen. Und den Mut, innere Überzeugungen loszulassen, was vielleicht das Schwerste war, da sie mir gar nicht alle bewusst waren! 

Klappt doch auch so, oder nicht?

Ich war auf meinem vorherigen Weg nicht erfolglos mit meinen Pferden gewesen, sondern ich habe beide auf einen ansehnlichen Stand ausbilden können. Aber immer wieder stieß ich auf Widerstände. Bei Aramis auf sanfte, bei Anthony auf deutliche. Lange Zeit ging ich über diese Widerstände hinweg, auf eine meist nette, manchmal, so muss ich zugeben, aber auch auf eine weniger nette Art. Und so rieb ich mich an diesen Widerständen. Nicht nur mit meinen Pferden, sondern vor allem mit mir selbst und meinen Ansprüchen, denn was ich wollte, nein, wovon ich träumte, war Freiwilligkeit. Ich wünschte mir so sehr, dass sie Ja zu dem sagten, was ich vorschlug und mir war klar, dass ich an diesem Ziel noch nicht angekommen war.

Vielleicht machte mir gerade das bisher Erreichte es so schwer, noch einmal neu anzufangen und das, was ich gelernt hatte, loszulassen. Ohne Anthony hätte ich es vielleicht nicht gewagt. Es war vor allem sein Nein, das mich an meine Grenzen und vor allem darüber hinaus brachte. Und so betrat ich Neuland.

Neues wagen und so viel bekommen

Das Clickern fordert von uns Menschen die Bereitschaft, Tiere nicht mehr nur als Befehlsempfänger und -ausführer zu sehen, sondern ihr Mitspracherecht zu akzeptieren. Das kippt so ziemlich alles, was man im herkömmlichen Umgang mit Pferden vermittelt bekommt und rüttelt damit an Grundfesten.

Wenn ein Pferd beim Clickern „Nein“ sagt, gibt es keine der herkömmlichen Antworten darauf, wie z.B. mehr Druck zu machen oder zu strafen. Wenn mir ein Pferd beim Clickern die Mitarbeit verweigert, muss ich nach den Ursachen suchen, im Außen, aber vor allem auch bei mir. Ich muss mich fragen: Was kann ich tun, damit mein Pferd mich besser versteht oder damit es Lust darauf bekommt, das zu tun, was ich vorschlage? Ich bin gefordert, ich muss attraktiv für mein Pferd sein, ja, ich muss mir sein Ja verdienen. Und das macht die Sache manchmal ganz schön unbequem.

Wie viel leichter ist es, auf das Pferd zu schimpfen, auf den „ungezogenen Bock“ oder die „dominante Zicke“. Wenn man das tut, muss man sich selbst nicht in Frage stellen. Aber ohne die Bereitschaft, das eigene Tun zu hinterfragen, verändert man nichts. Dann macht man – oft aus Hilflosigkeit! – mehr vom Gleichen. Bei manchen Pferden kann man auf diese Weise Widerstände durchbrechen (aber zu welchem Preis!), andere machen noch dichter (und können gefährlich werden). 

Ich habe für mich erkannt, dass, wenn ich nicht kämpfen will mit meinen Pferden, ich bereit sein muss, sie wirklich zu verstehen. Ich muss hinfühlen, muss meine eigenen Ansprüche zurückstellen und muss bereit sein, ihnen in ihrer Welt zu begegnen. Wenn ich das tue, begreife ich plötzlich, wie vermessen ich oft war oder wie unklar ich mich oft ausdrücke, ja, wie verwirrend die Menschenwelt für unsere Pferde doch sein muss! Und mir wird bewusst, wie wenig ich manche Geschenke geschätzt habe und stattdessen immer mehr forderte.

Seitdem ich mich wirklich für meine Pferde öffne, weil ich eingesehen habe, dass es nicht ihr Job ist, meine Erwartungen zu erfüllen, sondern dass es meine Aufgabe ist, mir unser Miteinander zu verdienen, fühle ich mich reicher denn je. Man sieht mich vielleicht nicht mehr Traversalen reiten oder an fliegenden Galoppwechseln feilen, aber dafür erlebe ich eine Innigkeit mit meinen Pferden, von der ich bisher nur geträumt habe. Verständigung, Vertrauen und gemeinsame Erlebnisse. Lachen und still sein. Als Mensch zusammen mit ihnen zu sein und Zeit mit ihnen zu verbringen, einfach so.

Keine Frage, der Clickerweg ist nicht der einzig mögliche, aber es ist einer, auf dem ich persönlich sehr viel lernen durfte und jeden Tag neu dafür beschenkt werde. Das ist erfüllend und wunderschön und deshalb bin ich einfach nur dankbar.

aramis

28. Juli 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Clickertraining, Erkenntnisse, Sonstiges 13 Kommentare »

Der Pferdehof Teschen oder: es war einmal ein Ponyhof …

Am 01.06.14 ging für mich ein großer Lebensabschnitt zu Ende: Ich übergab meinen Hof in neue Hände. Genau 18 Jahre lebten meine Tochter Lena und ich in Ellringen auf einem Resthof, der sich nach und nach zu einem „richtigen“ Pferdehof entwickelt hatte.

Die Geschichte einer Entwicklung

Als ich im Mai 1996 auf dem Resthof in Ellringen einzog, war ich im 8. Monat schwanger. Mit dickem Bauch renovierten mein damaliger Lebensgefährte und ich das Wohnhaus  und richteten draußen alles für meine Pferde her.

hof3aMit uns zogen meine große Ponyliebe Britta, mein Wallach Florian und unsere Hunde Max und Dascha ein.

Brittas Ankunft in Ellringen

hof22aMeine Pferde sollten in Offenstallhaltung leben. Die Scheune war dafür einfach perfekt.hof78aBei so viel Platz bot es sich an, noch ein paar Pferde aufzunehmen und so zogen bald die ersten Einstellpferde bei uns ein:

hof23ahof444 KopieDa es dann doch ein paar mehr wurden, bauten wir weitere Offenställe, Paddocks, ein Round Pen und einen Reitplatz.

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3. Juni 2014 von Babette Teschen • Kategorie: Sonstiges 31 Kommentare »

Der schönste Tag im Jahr

… zumindest ist er das für unsere Pferde: der Tag des Anweidens.

Tor auf und los geht’s – alle drei Herden donnern los:

anweiden14_3anweiden14_2anweiden14_5Einige Runde werden buckelnd, tobend und in Vollgas gedreht…

anweiden14_4anweiden14_7… bis es dann genüsslich zum wichtigen Teil übergeht:

anweiden14_9 (mehr …)

6. Mai 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Haltung, Sonstiges 3 Kommentare »

Ein Wagnis

Ich habe letzten Mittwoch etwas gewagt, von dem ich nicht gedacht hätte, dass ich es tun würde. Eigentlich hatte ich mit Kursen für meine Pferde abgeschlossen. Aramis habe ich versprochen, dass er nie wieder etwas tun muss, was er nicht will und Anthony macht eh nichts, was er nicht will 😉 – … warum da also noch über eine aktive Kursteilnahme nachdenken, in der ich mich und meine Pferd doch sicher wieder nur unter Druck setzen würde?

Was aber, wenn dann direkt am eigenen Stall ein wirklich spannender Kurs veranstaltet wird, in dem dann auch noch genau ein freier Teilnehmerplatz da ist? Tja, da habe ich es gewagt und habe doch mitgemacht.

Ich habe die Entscheidung bis zur Vorstellrunde aufgeschoben, weil ich so unsicher darüber war, ob ich es noch mal versuchen soll. Ich habe leider schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht und bin gerade in Kursen immer wieder in Situationen gekommen, die ich später bereut habe. Außerdem habe ich meine Erwartungen an meine Pferde sehr reduziert. Was sollte ich da nun als aktive Teilnehmerin?

Ich sollte gute Erfahrungen sammeln, glaube ich, und die möchte ich hier mit Euch teilen.

Ein Clickerkurs – und wir machen mit!

Es handelte sich um einen Clickerkurs für Fortgeschrittene bei Marlitt Wendt.

Ich entschied mich also buchstäblich in letzter Minute noch sehr skeptisch, tatsächlich aktiv mit Anthony mitzumachen, denn mit ihm ging ich davon aus, dass  eigentlich nur das Übliche schief gehen konnte, nämlich, dass mich mein Pferd auflaufen lässt (aber wenigstens nicht wie bei Aramis, dass ich ihn aus Versehen doch missbrauche). Am Ende hatte ich dann mit beiden aktiv mitgemacht und keine Minute davon bereut.

ClickerkursZum einen lag es an der tollen Atmosphäre im Kurs, die Marlitt erschuf. Unermüdlich und konsequent auch bei uns Menschen nur auf das Positive achtend, fühlte ich mich sofort wohl und sehr liebevoll begleitet. Keine Angst, kein Stress, kein Druck – was für ein Lernerlebnis!

ck3Dann war das, was Marlitt vermittelte nicht nur unglaublich interessant, sondern auch wirklich hilfreich! Ich habe selten in einem Kurs so viel für mich mitnehmen können – Bekanntes aus neuen Blickwinkeln betrachtet und mit neuen Anregungen bereichert, toll! Ich kam wieder in Kontakt damit, wie gerne ich eigentlich lerne, über Pferde, den Umgang und das Miteinander. Und wie schade es ist, dass ich mich immer mehr zurückgezogen hatte, weil so viele vorherige Lernerlebnisse enttäuschend und frustrierend waren.

ck4Das Schönste war aber für mich, dass Marlitt eine Trainerin ist, die nicht nur eine Methode bietet, sondern die Mensch und Pferd mit deren Eigenheiten und der ihr ganz eigenen Geschichte sieht und würdigt. Da war keiner, der mir das Gefühl gab, dass ich bisher nur Mist gemacht hatte und dass ich es eben „einfach nur so und so“ machen müsse und dann sei alles gut. Das tat mir einfach nur gut und ich konnte mich öffnen. Konnte zuhören und annehmen. Und damit ganz viel für uns mitnehmen.

Ich möchte mit diesem Beitrag Marlitt ein Dankeschön senden und ich wollte diese Erfahrung mit Euch teilen. Vielleicht macht sie Euch Mut, Euch immer wieder neu einzulassen auf die Chance, gute Erfahrungen zu machen! Das ist übrigens etwas, das ich am besten von meinem Aramis lernen kann …

Clickerkurs

25. März 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Clickertraining, Sonstiges 7 Kommentare »

Fitte Hafis

Neulich wurde ich von einer Bekannten gefragt, wie es denn eigentlich meinen Jungs geht. Ich ließ Bilder sprechen, die ich Euch nicht vorenthalten will:

wild6wild7wild13wild1wild9wild11Also, meiner Einschätzung nach, geht es den beiden bestens, was meint Ihr? 😀

11. Februar 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Sonstiges 7 Kommentare »

Das angebissene Ohr – oder: Ein Pferdekrimi

Tatort: Stall in Ellringen.

Opfer: Aramis.

Tat: Ein fehlendes Stück am linken Ohr.

Und der Täter?

Anthony, hast DUUU vielleicht eine Idee?

ohr5Guck nicht so unschuldig, ich fürchte, die Indizien sprechen gegen dich… ohr6ohr4ohr1ohr3ohr7Ich schätze, der Fall ist eindeutig, mein Kleiner! Und was hast Du dazu zu sagen?

ohr2Ja, das dachte ich mir 😉

 

13. Januar 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Sonstiges 7 Kommentare »

Wilde Akrobaten im Weidefieber

Ein wiederkehrendes Highlight in jedem Jahr ist bei uns der „Almauftrieb“, also der Tag, an dem es für die Pferde auf die Sommerweide geht.

Zunächst werden die Pferde in kleinen Gruppen zum an der Weide angrenzenden Paddock gebracht und dort erst einmal „gesammelt“, bis dann alle im Sommerdomizil angekommen sind.

Die Pferde wissen natürlich genau, dass es nun nicht mehr lange dauert, bis sie endlich aufs leckere Grün dürfen. Die Vorfreude lässt sie alle ausgelassen toben. Dabei entstehen die schönsten Verrenkungs-und Lauffotos, von denen ich einige heute mit Euch teilen möchte.

Danke Alex, dass du den Finger am Auslöser hattest! Ich hoffe, die nachfolgenden Bilder bereiten Euch soviel Freude wie uns 🙂

Los geht die Party:

(mehr …)

28. Mai 2013 von Babette Teschen • Kategorie: Sonstiges 9 Kommentare »

  • Reitkurs

  • Herzlich Willkommen im Archiv-Blog von „Wege zum Pferd“

    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

    Dies hier ist das Archiv, in dem sich die vielen, vielen Blogbeiträge, die über die Jahre entstanden sind, finden. Neue Artikel gibt es im neuen Blog von "Wege zum Pferd".

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