Trainiere mit Lob, nicht mit Strafe! – Inspiration des Monats

Mit unserer  Rubrik Inspiration des Monats nehmen wir uns jeweils ein Schwerpunktthema vor, für das wir Euch kurz und knapp Denkanstöße und Anregungen geben möchten. Lange Texte gibt es bei uns genug, aber gerade bei Basis-Themen denken wir, ist es wichtig, sie immer wieder mit in den praktischen Pferde-Alltag zu nehmen, um für eine längere Zeit im Herzen bewegt zu werden. Und meist sind es Schlüsselsätze oder -erkenntnisse, die man wirklich bei sich behält. 

Unser Tipp: Zieht Euch jeweils unsere Inspiration des Monats auf Euer Handy, damit Ihr die Fragen und Denkanstöße  für eine Weile immer dabei habt – Ihr werdet vielleicht überrascht sein, wie unterschiedlich Eure Antworten und Gedanken dazu in verschiedenen Situationen ausfallen können. 

Thema des Monats:
Trainiere mit Lob, nicht mit Strafe!

Viele von uns möchten gerne pferdefreundlich mit ihren Pferden umgehen und sie ebenso pferdefreundlich trainieren. Leider stammen aber viele Elemente der herkömmlichen Pferdeausbildung noch aus Zeiten, in denen man sich über Pferdebedürfnisse oder Lernpsychologie noch nicht so viele Gedanken gemacht hatte. Heute wissen wir sehr viel mehr darüber, wie Pferde am besten lernen und können unser Training entsprechend deutlich pferdegerechter gestalten.

Der pferdefreundlichste Weg, den wir kennen, ist die positive Verstärkung. Nach diesem Prinzip wird richtiges und erwünschtes Verhalten durch Futter- oder Stimmlob, durch Kraulen oder Ähnliches bestätigt und damit konsequent positiv aufgeladen. „Falsches“ oder unerwünschtes Verhalten wird, soweit möglich, ignoriert oder gegebenenfalls sanft korrigiert. Um zu verstehen, warum dieser Weg pferdefreundlich ist, müssen wir uns klarmachen, dass jedes Lebewesen, etwas aus zwei Gründen tut:

  • weil es entweder etwas Negatives vermeiden will oder
  • weil es etwas Positives erhalten oder erleben möchte.

Herkömmlicherweise wird in der Ausbildung von Pferden vor allem mit Korrekturen und Strafen gearbeitet. Dabei bleibt einem Pferd nur übrig, durch Versuch und Irrtum (ein mehr oder weniger unangenehmes Erlebnis) herauszufinden, was der Mensch will. Bei der positiven Verstärkung hingegen wird das Pferd durch die vielen positiven Erlebnisse dazu motiviert, aktiv mitzumachen. Lernen erfolgt hier, weil das Pferd sich etwas Gutes von der Mitarbeit mit dem Menschen verspricht – und das ändert alles.

Überlege doch einmal, wie Du selbst am liebsten lernst: in einem Umfeld, in dem Du Strafen fürchten musst, wenn Du einen Fehler machst, oder in einem, in dem Du für alles Richtige bestätigt und ermutigt wirst? Für uns liegt auf der Hand, dass Lernen durch positive Verstärkung eine tolle Sache ist!

Probier es doch einfach einmal selbst aus und frage Dich gleich heute, wenn Du bei Deinem Pferd bist, wie Du es schaffen kannst, ihm nur durch Lob und positive Bestätigung etwas Neues beizubringen. Das Spannende dabei ist nämlich, dass Du Dir dafür erst einmal überlegen musst, wie Du erreichen kannst, dass Dein Pferd seine Sache richtig machen kann. Kleiner Tipp: immer in gaaaaanz kleinen Schritten denken! 

Konkrete Anregungen und Anleitungen zum Training mit positiver Verstärkung findest Du zum Beispiel in unserem Reitkurs, in unserem Clickerkurs oder in unserem Praxiskurs Bodenarbeit.

Loben statt strafen

16. Februar 2021 von Tania Konnerth • Kategorie: Arbeit an der Hand, Clickertraining, Erkenntnisse, Freiarbeit, Inspiration des Monats, Jungpferdausbildung, Longieren, Reiten, Umgang 2 Kommentare »

Erfahrungsbericht zum Longenkurs von Ann-Sophie

Von Ann-Sophie

Paul ist ein 18-jähriger Haflingerwallach, der 2016 zu mir kam. Er war zu diesem Zeitpunkt kaum nennenswert ausgebildet und geriet zudem sehr schnell in Stress. Generell zeigte er sich ängstlich und skeptisch gegenüber den Menschen. 

Sowohl am Boden als auch aus dem Sattel konnten wir gemeinsam ein gute Basis finden. Vor allem durch die Seitengänge erlangte er Körperbewusstsein, Sicherheit und Selbstvertrauen, sodass sich seine stark ausgeprägte Schiefe langsam ausgleichen ließ und er Vertrauen in die Menschen generell, vor allem aber auch wieder in den Reiter fasste. 

Vor zwei Jahren ging die Leichtigkeit beim Reiten zurück und als den Ursachen auf den Grund gegangen wurde, stellte sich durch einen Röntgenbefund heraus, dass Paul eine leichte Arthrose im linken Fesselgelenk der Vorhand hat. Durch diesen Befund war für mich klar, dass ich ihn nicht mehr reiten möchte, da ich ihm eine zusätzliche Belastung durch mein Körpergewicht nicht zumuten möchte. Wir arbeiteten viel vom Boden aus, doch fehlte mir dabei die Möglichkeit, Paul darin zu unterstützen, seine Haltung zu verbessern. Ich recherchierte viel und stieß auf die YouTube-Videos von Babette. Begeistert von der tollen Laufmanier der Pferde in diesen Filmen war mir klar, dass ich diesen Weg auch mit meinem eignen Pferd gehen möchte.

Im August 2019 besuchte ich Babette auf einem Lehrgang, an welchem ich als Zuschauerin teilnahm. Hatte ich auch vorher schon am Kappzaum longiert, so konnte ich nach diesem Input mit Paul endlich so arbeiten, dass es dem Training vom Sattel aus gleichkam. Ich hatte durch Babette einen Weg gefunden, mit ihm alle Seitengänge auch vom Boden zu erarbeiten. Die Freude, die Paul zeigte, als wir die ersten Schritte Travers an der Longe erarbeiteten, war sehr rührend. Er hatte diese Lektion immer gern gezeigt, und so hatte ich so einen Weg gefunden, sie „auf den Boden“ zu bringen. Dafür bin ich dir, Babette, unendlich dankbar.

Im Oktober 2020 durften wir nun das erste Mal als aktive Teilnehmer am Longenkurs mit Babette Teschen mitmachen und übten vor allem die Seitengänge auf Distanz. Das hat uns beiden großen Spaß gemacht!

Erfahrungsbericht Longenkurs

Erfahrungsbericht LongenkursDa Paul in Situationen, in denen er neue Inhalte kennen lernt, teilweise immer noch Anzeichen von Stress zeigt, fühlte ich mich mit Babette an meiner Seite sehr wohl. Sie forderte nie zu viel von uns/ihm, sondern fand genau jenes Maß an Forderung, das zur Förderung führte und das ich für mein Pferd als angemessen halte.

Erfahrungsbericht Longenkurs

Im kommenden Jahr haben wir das Glück, wieder an einem ihrer Kurse teilnehmen zu können. Darauf freue ich mich sehr. 

Und hier könnt Ihr Ann-Sophie und Paul in einem Film anschauen.

Erfahrungsbericht Longenkurs

 

12. Januar 2021 von Gastautor • Kategorie: Arbeit an der Hand, Erfahrungsberichte, Gesundheit, Longieren, Übungen 1 Kommentar »

Frag‘ Babette: Warum fasst Du bei der Übung „Führen in Stellung“ direkt am Kappzaum an?

Frag‘ Babette“ ist eine neue Kategorie bei uns und der Titel ist Programm, denn hier nimmt sich Babette Fragen vor, die ihr häufig gestellt werden. Wer ebenfalls eine Frage an Babette hat, schreibt einfach eine Mail an team@wege-zum-pferd.de. Und für alle, die uns noch nicht so gut kennen: Babette arbeitet seit über 20 Jahren als Pferdetrainerin und hat sich als vor allem als Spezialistin für das gesundheitsfördernde Longieren und dem Longenkurs einen Namen gemacht. Zusammen mit Tania gibt sie seit 2008 den Online-Ratgeber „Wege zum Pferd“ und weitere Selbstlernkurse wie Der Aufbaukurs zum Longenkurs, Sehen lernen und andere mehr heraus. 

 

Wieso ist es wichtig, bei der Übung „Führen in Stellung“ direkt am Kappzaum anzufassen?

Viele Anwender/innen unseren Longenkurses finden es gewöhnungsbedürftig, die Pferde mit der Hand direkt am Kappzaum zu führen. Doch dieses Vorgehen hat gute Gründe.

Welche das sind, erklärt Babette ausführlich und anschaulich in diesem Video:

(Link führt zu youtube)

 

31. März 2020 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Longieren 0 Kommentare »

Wie wirke ich auf mein Pferd?

Wenn wir mit Pferden arbeiten, dann beobachten wir sie meist sehr genau. Dabei übersehen wir aber oft, welche große Bedeutung unsere eigene Ausstrahlung hat. 

Die Pferde fest im Blick

Pferde gut sehen und spüren zu lernen, ist im Umgang und Training sehr wichtig, damit wir jederzeit bedarfsgerecht reagieren können. Wir achten dabei sowohl auf die Mimik des Pferdes als auch auf den Körper, darauf, ob unser Pferd gestresst wirkt oder entspannt, wie es sich bewegt, was ihm Probleme macht und vieles mehr. So können wir uns idealerweise jederzeit ein Bild davon machen, ob unser Pferd gerade losgelassen ist, wie es sich fühlt, ob seine Hinterhand aktiv und seine Haltung gut ist, um es dann mit passenden Übungen darin zu unterstützen, immer besser und freudvoller zu laufen und mitzuarbeiten. Soweit so gut.

… aber was ist mit uns selbst?

Wir wünschen uns ein Pferd, welches möglichst vom Genick bis hin zur Schweifrübe losgelassen und zufrieden ist. Aber was ist mit uns? Oftmals übersehen wir, dass wir so in unserer Konzentration versunken sind, dass wir gar nicht merken, wie verkniffen wir starren, wie fest wir unseren Po anspannen, wie sehr wir die Schultern hochziehen. Und genau deshalb ist es ganz wichtig, den Fokus hin und wieder auch mal weg vom Pferd hin zu sich selbst zu lenken und darauf zu achten, mit welcher Ausstrahlung wir auf unser Pferd einwirken – innerlich und äußerlich.

Sie merken alles

Pferde sind naturgemäß sehr sensibel und empathisch. Sie spüren unsere Anspannung sehr genau und bekommen sogar unsere inneren Bilder mit und reagieren oft sehr stark darauf. Und das macht es uns nicht immer ganz so leicht. Wer kennt es nicht, dass wir beim Reiten so etwas denken, wie „Hoffentlich erschrickt sich mein Pferd nicht vor dem komischen Gegenstand dort …“ und prompt scheut das Pferd? Oder dass man nur ans Antraben denkt und schon trabt das Pferd? 

Ich erlebe immer wieder, wie wenig sich viele von uns eigentlich ihrer eigenen Ausstrahlung bewusst sind. Zum Beispiel glauben viele, eigentlich ganz ruhig zu wirken, tatsächlich aber gehen sie mit einer sehr hohen Körperspannung zum Pferd, worauf dieses bereits in eine Hab-Acht-Stellung gerät. Weit verbreitet ist auch ein geradezu böse wirkender Gesichtsausdruck, obwohl wir nur sehr konzentriert sind. Auf unser Pferd wirken wir aber dadurch unter Umständen sogar bedrohlich. Genauso merken viele von uns nicht, wie unzufrieden wir wirken, denn obwohl wir eigentlich ganz stolz auf unser Pferd sind, reden wir nur über das, was noch nicht klappt … 

Wenn es uns gelingt, mit einer sanften, liebevollen Energie und positiven Ausstrahlung ans Pferd zu gehen, erhöht das unsere Chance für ein harmonisches und entspanntes Miteinander sehr und dem Pferd wird die Arbeit mit uns viel mehr Freude bereiten. 

Kleiner Selbst-Check mit Tipps

Dieser kleine Selbst-Check für eine gute Ausstrahlung eignet sich unabhängig davon, ob wir nun longieren, reiten, unser Pferd putzen oder führen wollen. Richtet hin und wieder Euren Fokus mal ganz auf Euch selbst und achtet auf die folgenden Punkte: 

  • Fließt mein Atem ruhig? Atme ich tief und ruhig? Wenn Ihr merkt, dass Ihr oberflächlich und hektisch atmet, dann versucht Euch bewusst zu entspannen und verlängert Eure Atemzüge: erst für zwei Schritte ein- und für zwei Schritte ausatmen, dann für drei, für vier und für fünf… 
  • Ist mein Blick sanft?  Ein konzentriertes (und dabei oft auch kritisches) Anstarren empfinden viele Pferde als sehr unangenehm. Außerdem verkürzt ein starrer Blick unsere Atmung und macht uns insgesamt „fester“. Übt Euch deshalb in einem weiten, weichen Blick, mit dem Ihr nicht nur einen einzelnen Punkt fixiert, sondern auch die Umgebung sehen könnt. Versucht immer, Euer Pferd mit ganz sanften Augen anzuschauen, habt, wie ich es immer nenne, „Herzchen in den Augen“ und lächelt mindestens innerlich, am besten aber auch sichtbar. 
  • Ist mein Gesicht entspannt? Wenn wir sehr konzentriert oder angespannt sind, neigen wir dazu, die Kiefer zusammenzupressen und die Stirn zu runzeln. Wenn Ihr das bei Euch merkt, dann löst bewusst die Zunge vom Gaumen, macht leichte Kaubewegungen, so als wenn Ihr ein Kaugummi kauen würdet, und lockert die Kiefergelenke. Entspannt auch die Stirn und die Augenbrauen. Und lächelt 🙂
  • Sind meine Schultern locker? Sehr häufig ziehen wir unbewusst die Schultern hoch und werden dabei im ganzen (Ober-)Körper fest. In meinen Longenkursen kann ich häufig beobachten, dass diese meist unbewusste Haltung bei sensiblen Pferden schon ausreicht, um sie z.B. antraben zu lassen. Oftmals versteht der Longenführer gar nicht, warum sein Pferd plötzlich losläuft, aber es hat nur auf die Spannung seines Menschen reagiert. Ähnliches gilt für das Reiten. Deshalb rate ich Euch, immer mal wieder in die Schultern zu spüren und sie genüsslich nach hinten kreisen und dann sanft nach hinten-unten sinken zu lassen. 
  • Lasse ich meine Oberarme entspannt am Körper fallen? Wenn wir angespannt sind, sind unsere Oberarme oftmals ganz fest, obwohl wir eigentlich nur unsere Unterarme brauchen, um z.B. die Bewegungen an der Longe auszuführen oder die Zügel zu halten. Wir tragen die Arme oft auch viel höher als nötig oder spannen auch den Arm an, der gerade gar nichts tun muss. Auch hier immer mal wieder hineinspüren und ganz bewusst die Spannung loslassen – keine Sorge: die Arme fallen nicht ab, wenn man sie lockert 😉
  • Ist meine Bauchdecke weich? Gerade Frauen ziehen oft unbewusst dauerhaft den Bauch ein, wodurch eine hohe Körperspannung entsteht. Eine gewisse Aufrichtung für eine gute Körperhaltung brauchen wir natürlich, aber achtet mal darauf, was passiert, wenn Ihr beim Reiten oder Longieren, bewusst die Bauchdecke an- und dann entspannt. Nicht selten schnauben Pferde ab, wenn wir Spannungen bei uns lösen. Findet hier das richtige Maß. 
  • Ist mein Po entspannt? Das ist besonders beim Reiten ein ganz wichtiger Punkt, denn ein angespanntes Gesäß macht es dem Pferd sehr schwer, im Rücken loszulassen und Euch, die Bewegungen weich zu sitzen. Hier deshalb immer mal wieder ganz bewusst die Pobacken in den Sattel schmelzen lassen. 
  • Klemmen meine Beine? Auch dieser Punkt ist für das Reiten wichtig. Mit klemmenden Beinen kann man keine feinen Schenkelhilfen geben. Wir blockieren damit auch in der Hüfte und können die Bewegungen des Pferdes nicht weich mitgehen. Mit so einer Kralle auf seinem Rücken können Pferde nur schwer loslassen und manche reagieren auch mit deutlichem Stress. Also: immer wieder die Beine lösen. Ein sicherer Sitz entsteht nicht dadurch, dass wir unser Pferd mit unseren Beinen einklemmen, sondern durch das flexible und weiche Mitgehen in den Bewegungen. 
  • Kann ich Bewegung in meinen Gelenken zulassen? Die Gelenke in unserem Körper ermöglichen uns Bewegung. Blockieren wir ein Gelenk, entsteht sowohl ein Bewegungs- als auch ein Energiestau. Beides nehmen Pferde deutlich wahr und reagieren manchmal sehr stark darauf. Nicht umsonst können wir mit einem einfachen Abkippen des Beckens ein Pferd durchparieren. Geht deshalb immer mal wieder bewusst alle entscheidenden Gelenke durch: Seid Ihr zum Beispiel beim Reiten beweglich in der Hüfte, kann das Becken frei mit der Bewegung des Pferdes mitgehen? Sind Eure Fußgelenke locker, so dass sie die Bewegungen gut auffangen können? Sind Eure Handgelenke geschmeidig, damit sie die Bewegungen der Zügel oder der Longe ganz weich ausführen und durchlassen können?
  • Welche Bilder habe ich im Kopf? Oftmals sehen wir vor unserem inneren Bild genau das, was wir nicht wollen, also das, was wir befürchten, was alles passieren könnte. Diese negativen Bilder oder zumindest die Stimmung daraus kann sich auf unser Pferd übertragen. Versucht, statt dessen immer das zu sehen, was Ihr haben oder erreichen möchtet: also zum Beispiel ein entspanntes Pferd, auch wenn es gerade noch aufgeregt ist, ein Pferd, welches loslässt, auch wenn es gerade noch angespannt ist, ein Pferd, welches ruhig durchpariert, auch wenn es gerade noch hektisch um Euch herumläuft. Und das tiefe, ruhige Atmen dabei nicht vergessen – und, ja genau: immer schön lächeln 🙂
  • Wie ist meine Erwartungshaltung? Oftmals gehen wir mit sehr hohen Erwartungen in die Arbeit mit unserem Pferd und übersehen dabei, dass unser Pferd in diesem Moment noch nicht in der Lage ist, diese zu erfüllen, sei es aus körperlichen oder psychischen Gründen. Es spürt aber genau, dass wir eigentlich mehr von ihm wollen, und kann deshalb verunsichert oder gestresst werden. Versucht, möglichst immer frei von Erwartungen zu sein. Ihr könnt schöne Zielbilder im Kopf formen, aber seht immer auch den Weg dorthin ganz positiv und liebevoll und nehmt ohne Groll oder Frust das an, was gerade möglich ist.
  • Welche persönlichen Themen belasten mich im Moment? Auch was wir von außen mit in den Stall bringen, ist für viele Pferde spürbar. Sie reagieren zum Teil sehr sensibel auf unseren Stress auf der Arbeit, unsere Sorge um ein Familienmitglied, unsere Krise mit unserem Partner. Hier ist es wichtig, sich immer wieder zu prüfen, ob man diese Themen vielleicht für die Trainingseinheit loslassen kann und wenn nicht, die Arbeit mit dem Pferd entsprechend zu gestalten, zum Beispiel lieber mit einer Spiel- und Kraulstunde als mit konzentriertem Training.

Ein Grundsatz

Für mich gibt es einen simplen Grundsatz für die Arbeit mit Pferden: Ich versuche, immer das auszustrahlen, was ich mir von meinem Pferd wünsche. 

  • Möchte ich ein freundliches, entspanntes Pferd? Dann strahle ich Freundlichkeit und Entspannung aus!
  • Möchte ich ein fröhliches und motiviertes Pferd? Dann bringe ich mich mit meinen eigenen fröhlichen und motivierten Anteilen in Kontakt!
  • Möchte ich, dass mein Pferd in einer guten Haltung läuft, achte ich auch auf meine eigene Haltung!

Es gibt einen schönen Spruch, der die Kindererziehung betrifft: „Wie erziehen keine Kinder, sie machen uns eh nach.“ Das gilt für mich auch für den Umgang mit Pferden 🙂

Ausstrahlung bei der Arbeit mit dem Pferd

17. März 2020 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Aus dem Reitunterricht und Coaching, Longieren, Reiten, Umgang, Verhalten 3 Kommentare »

Frag‘ Babette: Wie erkläre ich dem Pferd die Hilfen?

Frag‘ Babette“ ist eine neue Kategorie bei uns und der Titel ist Programm, denn hier nimmt sich Babette Fragen vor, die ihr häufig gestellt werden. Wer ebenfalls eine Frage an Babette hat, schreibt einfach eine Mail an team@wege-zum-pferd.de. Und für alle, die uns noch nicht so gut kennen: Babette arbeitet seit über 20 Jahren als Pferdetrainerin und hat sich als vor allem als Spezialistin für das gesundheitsfördernde Longieren und dem Longenkurs einen Namen gemacht. Zusammen mit Tania gibt sie seit 2008 den Online-Ratgeber „Wege zum Pferd“ und weitere Selbstlernkurse wie Der Aufbaukurs zum Longenkurs, Sehen lernen und andere mehr heraus. 

 

Wie erkläre ich dem Pferd die Hilfen?

Diese Frage bekommen wir sehr häufig gestellt:

  • Mein Pferd reagiert nicht auf das Peitschensignal zur Schulter, was kann ich tun?
  • Mein Pferd reagiert nicht auf die treibende Gerte.
  • Wenn ich mit der Peitsche zum Pferd gehe, reagiert mein Pferd aggressiv. 

In dem folgenden Video geht Babette auf diese und weitere Themen ein. Sie beschreibt dabei ausführlich und demonstriert praktisch, wie sie Hilfen etabliert:

Hilfen erklären - Wege zum Pferd

(Link führt zu youtube)

 

15. Oktober 2019 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Jungpferdausbildung, Longieren 0 Kommentare »

Frag‘ Babette: Wie sieht eine optimale Longeneinheit aus?

„Frag‘ Babette“ ist eine neue Kategorie bei uns und der Titel ist Programm, denn hier nimmt sich Babette Fragen vor, die ihr häufig gestellt werden. Wer ebenfalls eine Frage an Babette hat, schreibt einfach eine Mail an team@wege-zum-pferd.de. Und für alle, die uns noch nicht so gut kennen: Babette arbeitet seit über 20 Jahren als Pferdetrainerin und hat sich als vor allem als Spezialistin für das gesundheitsfördernde Longieren und dem Longenkurs einen Namen gemacht. Zusammen mit Tania gibt sie seit 2008 den Online-Ratgeber „Wege zum Pferd“ und weitere Selbstlernkurse wie Der Aufbaukurs zum Longenkurs, Sehen lernen und andere mehr heraus. 

 

Wie sieht eine Longeneinheit optimalerweise aus?

Diese Frage bekommen wir sehr häufig gestellt. Das Bedürfnis nach einer Art Trainingsplan ist ja auch mehr als verständlich, schließlich sind viele vor allem als Einsteiger in ein neues System schnell verunsichert und fragen sich zum Beispiel:

  • Wie lange und wie oft sollte man am besten longieren?
  • Welche Übungen sollte man in welcher Reihenfolge durchführen?
  • Muss erst eine Übung sitzen, bevor man andere angehen kann?
  • Kann man schon im Trab arbeiten, wenn die Übungen im Schritt noch nicht funktionieren?
  • Welches Tempo ist „richtig“?

In dem folgenden Video geht Babette auf diese und weitere Themen ein und beschreibt ausführlich und praktisch wie sie vorgeht, um Longeneinheiten optimal zu gestalten:

Wie sieht eine optimale Longeneinheit aus – Wege zum Pferd

(Link führt zu youtube)

 

20. August 2019 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Longieren 0 Kommentare »

Fragen zum Longenkurs – Probleme beim Führen in Stellung

Heute mal wieder eine häufig gestellte Frage zum Longenkurs und meine Antwort mit Lösungsideen zu dem Problem:

Frage: Was mache ich, wenn das Führen in Stellung nur mit der Hand auf der Nase, nicht aber mit Abstand klappt?

Ich arbeite seit einiger Zeit nach dem Longenkurs an Führen in Stellung. So weit scheint es ganz gut zu gehen. Aber sobald ich versuche, etwas Abstand zu meiner Stute zu nehmen, fällt sie aus der Stellung heraus, also immer dann, wenn ich den Kontakt zum Kappzaum verliere. Sollte ich es erst mal dabei lassen und weiter am Kappzaum führen? Wie lange sollte man innerhalb einer Einheit machen? Das Führen in Stellung ist ja die Grundlage von allen weiterführenden Übungen, kann ich, auch wenn das noch nicht gut klappt, dennoch andere Übungen machen? Allerdings können wir ja auch nicht eine halbe Stunde nur Führen in Stellung machen, oder? Die Stresspunkte habe ich auch schon massiert. Die hohle Seite geht natürlich besser als die händige Seite. Wie soll ich weiter vorgehen? Was sollte ich ändern?

Meine Antwort:

Das Führen in Stellung ist eine Übung, die folgende Frage an das Pferd stellt: „Kannst Du Dich auf einen leichten, lockenden Impuls am Kappzaum im Genick stellen?“ Wir möchten mit ihr dem Pferd die Hilfe der Longe erklären und überprüfen, ob das Pferd im Genick locker ist und sich stellen kann. Dann versuchen wir die gleiche Frage auf Distanz zu stellen, indem wir an der Longe sanft lockende Impulse geben und beobachten, ob unser Pferd im Genick ebenfalls richtig reagiert. Bekommen wir auf Distanz noch keine Antwort, wissen wir, dass das Pferd die „Brücke“ noch nicht verstanden hat. Wir müssen diese Erklärung für das Pferd noch mal wiederholen, was aber nicht in derselben Einheit passieren muss! 

Eine wichtige Grundregel bei meiner Arbeit mit dem Pferd lautet immer:

„Arbeite Dein Pferd so, dass es motiviert und
 im „Ja“ bleibt und durch das, was Du mit ihm tust,
nicht genervt und unleidlich werden muss.“

Aus dieser Grundregel folgt, dass man keine Übung zu lange und ausschließlich machen darf. Und nein, keine Übung muss erst perfekt sein, bevor ich andere Übungen mache. Die gute Laufmanier setzt sich ja aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Stellung und Biegung ist ein wichtiger Baustein, aber ebenso wichtig sind Takt, eine aktive Hinterhand, Balance usw.

In der Regel mache ich das Führen in Stellung auf jeder Hand für ein, zwei Zirkel und wechsele dann in eine der vielen anderen Übungen, die wir im Longenkurs beschreiben, auch wenn das Führen in Stellung noch nicht perfekt ist. So würde ich dann vielleicht das Pferd etwas in der Quadratvolte longieren und dabei üben, den Zirkel zu vergrößern (also das Pferd hinter die Quadratvolte zu dirigieren und nach zwei, drei Runden den Zirkel zu verkleinern und mein Pferd wieder in die Quadratvolte zurückzuholen) oder ich gehe mit dem Pferd ganze Bahn und achte dabei auf fleißige, raumgreifende Bewegungen in einem gleichmäßigen Takt. Oder ich longiere den Slalom, um an unserer gemeinsamen Kommunikation über die Körpersprache zu arbeiten. Auch würde ich mit dem Pferd schon das langsame Antraben in entspannter Haltung üben (das sogenannte Anschraten) und schauen, ob mein Pferd schon ein paar Schritte Konterschulterherein gehen kann. 

Jede Übung dauert bei meiner Arbeit immer nur einige, wenige Minuten und jede Übung legt den Schwerpunkt auf einen anderen Baustein der Laufmanier, in der Hoffnung, dass sich das Puzzle „Gutes Laufen auf einer Kreisbahn“ immer weiter zusammensetzt.

Wichtig ist, dabei immer die Psyche des Pferdes im Blick zu behalten und zu schauen, was dem Pferd leichtfällt, was ihm Spaß macht, um den Hauptteil der Zeit in diesem positiven Bereich zu arbeiten. Von da aus arbeiten wir uns immer mal kurz an die Themen heran, die noch schwierig sind und bei denen das Pferd noch Probleme zeigt. 

Es geht also nie darum, erst einmal nur bei der Übung „Führen in Stellung“ zu bleiben, sondern das Pferd soll abwechslungsreich und vor allem flexibel gearbeitet werden, damit es nach und nach mit Freude und Spaß an der Sache alle Hilfen und die Körpersprache sowie die korrekten Bausteine der guten Laufmanier erlernt.

27. Februar 2018 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Longieren 3 Kommentare »

Das Lot für die Aufrichtung am Boden und im Sattel

Von Carla Bauchmüller

Heute habe ich eine Übung für Sie, die Sie sowohl beim Führen und der Handarbeit als auch beim Reiten nutzen können: 

Hinweis: Beginnen Sie mit der Übung bitte immer zuerst am Boden und nicht gleich im Sattel, auch wenn Sie sie vor allem zum Reiten einsetzen möchten, es hilft sehr dabei, sich die inneren Bilder wirkungsvoll erarbeiten.

Stellen Sie sich also zunächst ohne Pferd aufrecht hin, Ihre Füße stehen stabil auf dem Boden, die Knie sind entspannt. Stellen Sie sich nun eine vertikale Linie vor, also ein Lot, das über Ihrem Kopf beginnt und bis zu dem Bereich zwischen Ihren Füßen fällt. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, dieses Lot zu erspüren.
 Haben Sie es? Dann stellen Sie sich bitte ein ebensolches Lot etwa einen Meter vor sich vor.

Wenn Sie nun losgehen, bringen Sie gedanklich das Lot in Ihnen und das Lot vor Ihnen in Deckung. Der Clou dabei: Das Lot vor Ihnen bewegt sich von Ihnen weg, wenn Sie auf es zugehen! Es bleibt also immer etwa einen Meter vor Ihnen. Sie bleiben mit Ihrer Aufmerksamkeit bei dem Lot in Ihnen und bringen dieses Lot immer wieder mit dem Lot vor Ihnen in Deckung. Gehen Sie auf diese Weise verschiedene Wendungen und gerade Linien immer mit der Vorstellung des Lotes. Atmen Sie gleichmäßig weiter.

Sie werden feststellen, dass Ihnen das Lot Stabilität vermittelt. Es erzeugt eine gute Spannkraft ohne Verspannung. Arme und Beine können frei schwingen. Wenn Sie das Bild vom Lot verinnerlicht haben, können Sie es auch zusammen mit dem Pferd nutzen, also z.B. bei der Hand- oder Longenarbeit und damit erreichen, dass Sie gut in Ihrer eigenen Spur laufen und nicht „in Ihr Pferd fallen“. 

Im Sattel geht diese Übung ganz ähnlich: Auf Pferd sitzend stellen Sie sich ebenso das Lot vor, das durch Sie durch und weiter durch Ihr Pferd bis zum Boden geht. Das andere Lot ist wieder ungefähr einen Meter vor Ihnen.

Wenn Sie jetzt losreiten, bringen Sie wieder gedanklich das Lot in Ihnen mit dem vor Ihnen in Deckung, während aber das Lot vor Ihnen immer im Abstand von einem Meter entfernt bleibt.

Diese Übung dient dazu, senkrecht zu bleiben und auch in Wendungen nicht in der Hüfte einzuknicken. Sie finden durch die kleine Visualisierung eine gute Stabilität, Ihre Schultern und Arme bleiben entspannt. Dadurch, dass Sie dem Lot folgen, schauen Sie automatisch geradeaus und folgen einer klaren Absicht, die das Pferd wahrnimmt und sehr zu schätzen weiß.

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28. Juni 2016 von Gastautor • Kategorie: Allgemein, Arbeit an der Hand, Aus dem Reitunterricht und Coaching, Reiten, Übungen 0 Kommentare »

DVD-Tipp: „Die Arbeit am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer

„Die Arbeit am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer
Langwedel-Völkersen: Thomas Vogel pferdia tv
ASIN: 3954990075
ca. 35,- EUR (Laufzeit 98 min.)

Es handelt sich hier um eine Lehr-DVD für die Arbeit am Langen Zügel. Begonnen wird mit der Ausrüstung und den allerersten Schritten. Dabei wird auch immer wieder sehr sachlich auf die möglichen Gefahren dieser Arbeit hingewiesen und wie sie sich vermeiden lassen. Den von Saskia Gunzer verwendeten Sperrriemen empfinde ich als überflüssig, zumal sie sogar selbst ausdrücklich darauf hinweist, dass ein Pferd über das offene Maul kommuniziert und man sich in diesem Fall in der Arbeit selbst hinterfragen muss – warum also nicht gleich weglassen? Aber das ist nur eine Kleinigkeit im durchweg positiven Gesamteindruck dieser DVD.

Auch wenn es dann mit dem allerersten Antreten beginnt, sollte man sich nicht täuschen: Die DVD richtet sich eindeutig an fortgeschrittene Pferdeleute, deren Pferde bereits recht weit in der Ausbildung sind. Mit einem Jungpferd können Sie allenfalls die ersten Lektionen nacharbeiten, also die Vorbereitung an der Hand, das Antreten im Schritt und das Antraben. Die DVD geht aber in den Lektionen noch viel weiter: Seitengänge, Traversalen, Galopparbeit, Piaffe, Passage, Pirouetten.

Nicht nur die Hilfengebung wird ausführlich erklärt, sondern auch die Feinheiten in der Position des Führers und was zu tun ist, wenn sich Fehler einschleichen oder das Pferd die Hilfen nicht versteht. Alle Lektionen werden an Saskia Gunzers eigenem Pferd Dimitri demonstriert, einem echten Profi am Langen Zügel. Darüber hinaus können wir auch Pferde sehen, die noch Anfänger in dieser Disziplin sind und erfahren so sehr anschaulich, sie man sich die einzelnen Schritte erarbeitet.

Entdeckt hatte ich Saskia Gunzer bei youtube mit ihrer Freiarbeit. Mir gefiel, wie locker sie mit den Pferden arbeitete und „Fehler“ der Pferde einfach weglachte. Da war ich gespannt auf ihre DVD. Auch wenn es auf der Lehr-DVD konzentrierter und ernster zugeht, so ist sehr viel von dem, was ich bei der Freiarbeit gesehen hatte, auch auf der DVD wiederzufinden, was mich sehr gefreut hat: eine entspannte Grundhaltung, unerschöpfliche Geduld, viel Lob und auch das Lachen bei der Arbeit ist hin und wieder zu sehen. Die Pferde machen auf mich durchgehend einen guten Eindruck, wann immer es zu etwas Stress kommt, werden Pausen eingelegt oder das Pferd wird durch begeistertes Stimmlob ermutigt und gestärkt. Das ist vorbildlich. Das starke Klopfen als Lob ist mir persönlich etwas heftig, aber die Pferde scheint es nicht zu stören und entscheidend ist für mich die Freude, die Saskia Gunzer ihre Pferde spüren lässt – die spiegelt sich nämlich wunderschön in den wachen und freudigen Augen der Pferde.

Die DVD ist sehr gut dazu geeignet, allen die am Langen Zügel interessiert sind, das nötige Grundhandwerk zu vermitteln, um sich gemeinsam mit dem Pferd diese schöne Trainingsmöglichkeit zu erarbeiten. Dabei wird Saskia Gunzer nicht müde darauf hinzuweisen, dass viel Geduld, Lob und Verständnis für das Pferd nötig sind. Der schönste Satz auf der DVD ist für mich dieser: „Bleiben Sie geduldig – Zeit darf bei der Pferdeausbildung keine Rolle spielen.“
Wenn sich dieser Gedanke doch nur endlich durchsetzen würde in der Pferdewelt!

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8. September 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Arbeit an der Hand, Buchtipps 0 Kommentare »

Buch-Tipp: „Am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer und Nicole Künzel

„Am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer und Nicole Künzel
Stuttgart: Kosmos, 2011. – 200 S.
ISBN-10: 3930953692
ca. 29,- EUR (gebunden, durchgehend farbig illustriert)

Dieses Buch möchte ich als Ergänzung zu der auch von mir vorgestellten DVD von Saskia Gunzer besprechen. Hier wird sowohl auf die Geschichte dieser Arbeit eingegangen als auch ausführlich auf die nötige Ausrüstung. Es wird erklärt, welche Voraussetzungen für diese Arbeit gegeben sein müssen, wie man das Pferd dann an der Hand vorbereiten kann und wie sich die verschiedensten Lektionen am Langen Zügel erarbeiten lassen und das vom ersten Antreten bis hin zu den Lektionen der Hohen Schule. Das großformatige Buch ist reich mit Fotos und Zeichnungen illustriert.

Zu den Fotos habe ich einige Kritikpunkte. So wird z.B. gesagt, dass nur ein korrekt verschnallter Kappzaum optimal wirken kann, gezeigt wird aber einer, der viel zu tief liegt, so dass er bereits auf dem weichen Teil der Pferdenase liegt. Auf sehr vielen Fotos verhindert ein z.T. leider sichtbar eng verschnallter Sperrriemen, dass die Pferde ihr Maul öffnen können (auf der DVD betont Saskia Gunzer, wie wichtig es ist, dem Pferd diese Möglichkeit nicht zu nehmen!). Und ob Ausbinder bei der Arbeit an der Hand nötig sind, könnte man zumindest diskutieren.

Das Fazit für dieses Buch fällt für mich deshalb gemischt aus. Es ist ein schön aufgemachtes Werk, das viele Seiten der Arbeit am Langen Zügel beleuchtet, aber eben auch ein paar „Schönheitsfehler“ hat. Mir persönlich gefällt die DVD besser, denn im Film lässt sich die konkrete Arbeit besser vermitteln.

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8. September 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Arbeit an der Hand, Buchtipps 3 Kommentare »

  • Reitkurs

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