Irrtümer über die Freiarbeit

Ich bin ein großer Fan der Freiarbeit, weil sie für mich eine der schönsten Möglichkeiten ist, mit einem Pferd tatsächlich auf Augenhöhe zu arbeiten. Leider wird viel Unfug in ihrem Namen gemacht, sei es aus Unwissenheit, sei es aus Unvermögen. Mit diesem Blogbeitrag möchte ich einige Irrtümer über die Freiarbeit benennen und aufzeigen, wozu sie führen. (Die Fotos stammen von Horst Streitferdt aus einem Shooting für unser Buch, vielen Dank dafür!)

  • Ein Pferd einfach nur laufen und toben zu lassen, ist NICHT Freiarbeit. Viele lassen ihr Pferd in die Halle oder auf den Reitplatz, damit es sich dort austoben kann und nennen das Freiarbeit. Ein Pferd aber einfach nur toben zu lassen, hat so gut wie nichts mit Freiarbeit zu tun. 
  • Ein Pferd mit einer Peitsche durch die Halle zu scheuchen, ist NICHT Freiarbeit. Eine weitere, häufig als „Freiarbeit“ bezeichnete Aktivität besteht darin, ein Pferd in der Halle oder auf dem Reitplatz mit einer Peitsche zu scheuchen, damit es mal richtig rennt. Je phlegmatischer das Tier, desto mehr Peitschengefuchtel oder -geknalle kommt zum Einsatz. Auch das hat nichts mit Freiarbeit zu tun.
  • Ein Pferd solange rennen zu lassen, bis es müde wird und zum Menschen kommt, ist NICHT Freiarbeit. Diese angebliche Art der Freiarbeit wird von einigen großen Trainern betrieben und auch als „Join up“ bezeichnet. Hierbei wird ein Roundpen genutzt und das Pferd wird so lange zum Laufen gebracht (je nach Temperament mit mehr oder weniger Druck), bis es genug hat und sich dem Menschen zuwendet, damit er das Treiben einstellt. Auch das ist für mich keine Freiarbeit.

Die Probleme falsch verstandener Freiarbeit

Falsch verstandene Freiarbeit kann zu massiven Problemen und negativen Folgen führen. 

Gefahren für den Menschen

Es kommt häufig vor, dass temperamentvolle Pferde oder solche, die unter Bewegungsmangel leiden, vor der eigentlichen Arbeit erst einmal frei laufen gelassen werden, damit sie überhaupt händelbar werden. Ich buche das allerdings mehr unter Verzweiflungstat ab als unter Freiarbeit. 

Beim reinen Tobenlassen hat der Mensch keine Möglichkeit zur Kommunikation, da das Pferd nicht zuhört bzw. vor Aufregung gar nicht zuhören kann. Und das kann für den Menschen sehr schnell gefährlich werden. 

Zur Veranschaulichung ist hier eine Szene zu sehen, in der Anthony nicht auf mich achtet, sondern einfach losbuckelt:

freiarbeit5

Da ich grundsätzlich nicht allzu nah am Pferd arbeite, wurde es für mich in dieser Situation nicht gefährlich und er war auch schnell wieder mit seiner Aufmerksamkeit bei mir. Aber gerade wenn Menschen noch unerfahren in der Freiarbeit sind, sind sie oft viel zu nah am Pferd oder rechnen nicht mit den zum Teil blitzschnellen Richtungswechseln, zu denen Pferde in der Lage sind. So laufen sie Gefahr umgerannt oder von Hufen getroffen zu werden. Der Fehler dabei liegt aber nicht in der Methode der Freiarbeit, sondern in der Unwissenheit und der Vorstellung, dass ein unkontrolliertes Rumtoben schon Freiarbeit ist!

Wichtig: Wenn ein Pferd sofort, sobald das Halfter abgemacht wird, das mit der Aufforderung zum wilden Herumtollen verbindet, ist bereits etwas grundlegend falsch gelaufen. Das Pferd sollte, wenn wir das Halfter abmachen, erst einmal ruhig stehen bleiben und auf unser Signal achten, das ihm sagt, ob es nun loslaufen soll oder ob vielleicht erstmal eine ganz andere Übung ansteht.

freiarbeit1

Achtet das Pferd nicht in dieser Weise auf den Menschen, hat das nichts mit Freiarbeit zu tun! Und genau dieser Grundsatz sollte sich durch die ganze Einheit der Freiarbeit ziehen: Der Mensch muss jederzeit in der Lage sein, die Aufmerksamkeit des Pferdes auf sich zu ziehen, das Pferd zu sich rufen und Ruhe in die Sache bringen zu können. Gelingt das nicht, wird es in der Freiarbeit nicht nur schnell für den Menschen gefährlich, sondern auch für das Pferd.

Körperliche Gefahren für das Pferd

Während ein frei rennendes Pferd auf gerader Strecke meist noch ganz manierlich läuft, zeigt sich auf engerem Raum, nämlich spätestens dann, wenn es um eine Kurve muss, wie schlecht es naturgemäß darauf vorbereitet ist. 

Hier ist Anthony beim freien Galoppieren an der langen Seite des Reitplatzes zu sehen – er ist in Balance und gut aufgerichtet: 

freiarbeit17

Und so sieht es aus, wenn er ohne Unterstützung in zu hohem Tempo um die Kurve will – er verliert das Gleichgewicht und fällt massiv nach innen. Solange der Boden griffig ist, wird die Gefahr eines Sturzes gering sein, aber Sehnen und Gelenke werden bei solchen Aktionen immer auf eine ungesunde Art belastet und können Schaden nehmen. 

freiarbeit19

Kurze Temperamentsausbrüche dieser Art schaden in der Regel nicht, wer aber sein Pferd minutenlang Runde um Runde auf diese Weise herumrasen lässt, muss sich über gesundheitliche Schäden nicht wundern. 

Deshalb gilt: Ein Pferd in schiefer Lage im Kreis laufen oder gar rasen zu lassen ohne korrigierend einzuwirken, handelt grob fahrlässig. Und mit Freiarbeit hat das einmal mehr nichts zu tun. 

Psychische Folgen falsch verstandener Freiarbeit

Neben körperlichen Problemen, die durch ein unkontrolliertes Tobenlassen und Scheuchen von Pferden auftreten können, können Pferde, denen in der Halle oder auf dem Platz ausdrücklich jede „Narrenfreiheit“ gewährt wird, das gesunde Maß für den Respekt gegenüber dem Menschen verlieren.

Da wir Menschen Pferden körperlich unterlegen sind, ist es wichtig, dass Pferde immer gut auf uns achten. Sie müssen verstehen, dass sie einen gewissen Abstand zu uns halten sollen und uns nicht umrennen dürfen. Pferde, die regelmäßig im Beisein ihrer Menschen immer wieder wild und ohne Rücksichtnahme toben dürfen, lernen genau das nicht – im Gegenteil, sie können so regelrecht verlernen, auf den Menschen zu achten. Und das nicht einmal aus Bösartigkeit, sondern vor allem deshalb weil das Austoben lustvoll für ein Pferd ist (vor allem, wenn es sonst zu wenig Bewegung hat). Ohne kontrollierende Einwirkung steigern sich viele Pferde regelrecht in eine Euphorie darüber hinein, sich endlich ganz frei bewegen zu können, und vergessen dabei alles andere. Nur wenn der Mensch sich von Beginn an aktiv in die Freiarbeit einbringt und ein besinnungsloses Toben in vernünftige, aber dennoch für das Pferd angenehme Bahnen führt, wird das Pferd es mehr und mehr als selbstverständlich empfinden, auf den Menschen zu achten, um sich gemeinsam mit ihm zu bewegen – und das ist unerlässlich dafür, dass die Freiarbeit für den Menschen nicht gefährlich wird. 

Die andere Seite falsch verstandener Freiarbeit zeigt dann das komplette Gegenteil: Der Mensch kontrolliert jede Bewegung, jede Regung des Pferdes und erwartet 100%igen Gehorsam, sodass das Pferd rein mechanisch und ohne Freude alle Lektionen auf kleinsten Fingerzeig hin abspult. Diese Art so genannter „Freiarbeit“, die für mich eher ein Abrichten ist, wird meist mit großem psychischen (und manchmal auch physischen) Druck erarbeitet. Pferden wird dabei vermittelt, ohne Wenn und Aber zu funktionieren und auf keinen Fall eigene Ideen einzubringen oder gar einen eigenen Willen zu zeigen. Der Mensch kann dann so ziemlich alles auf Signal wie bei einer Maschine abrufen, doch mit Freiarbeit hat auch das aus meiner Sicht nichts mehr zu tun. Pferde, die so gearbeitet werden, wirken auf eine traurige Art resigniert und abgestumpft und eben genau kein bisschen „frei“.  

Fazit

Mit diesem Blogbeitrag möchte ich aufzeigen, dass viele Freiarbeit leider so gründlich missverstehen, dass sie im schlimmsten Fall damit sich selbst in Gefahr bringen und auch dem Tier massiv schaden können. 

Freiarbeit, so wie ich sie verstehe, steht für diese Punkte: 

  • Beiderseitige Freude am gemeinsamen Tun in einer konstruktiven, motivierenden und lockeren Atmosphäre. 
  • Das Erarbeiten einer gemeinsamen Kommunikation über Körpersprache und stimmliche Signale. 
  • Gemeinsames Arbeiten an Themen wie Respekt und Achtsamkeit. 
  • Einflussnahme auf die Bewegungen des Pferdes, sodass es in einer guten Manier läuft. 

Im nächsten Beitrag gehe ich noch ausführlicher auf die Umsetzung einer für mich guten Freiarbeit ein.

12. Januar 2016 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit, Jungpferdausbildung, Umgang 18 Kommentare »

Coaching auf Gran Canaria – ein Erfahrungsbericht

Ende Mai erreichte uns ein Hilferuf per Mail. Rieke lebt auf Gran Canaria und ist seit Februar stolze Besitzerin eines fünfjährigen Spanier-Angloaraber-Mixes. Nachdem sie uns im Netz gefunden und sich den Longenkurs bestellt hatte, kam sie bei der praktischen Umsetzung ein bisschen an ihre Grenzen. Und da sie auf der Insel keine Unterstützung in ihrem Sinne finden konnte, fragte sie bei uns an. Bei mir gab es freie Kapazitäten und so antwortete ich Rieke. Die Aussicht, ein Pferdecoaching mit einem Urlaub auf der tollen Insel zu verbringen, war verlockend! Wir wurden uns schnell einig und so flog ich schon Ende Juni zu ihr nach Gran Canaria.

Auf nach Spanien!

Wir hatten zwar in den Mails schon einiges vorab besprochen, aber so ganz wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Und so war ich doch ziemlich aufgeregt, als ich am Tag nach meiner Ankunft Rieke und Zeus kennen lernte.

gc2

Rieke begrüßte mich herzlich und ich war sehr angetan von dem kleinen Offenstall, in dem Zeus zusammen mit einer Stute lebt. Zeus selbst rempelte mich zur Begrüßung kräftig an und die Stute drehte mir den Hintern zu… Nun gut, dachte ich, hier bin ich richtig. 🙂

gc6

Rieke und Zeus leben in den Bergen, sehr idyllisch mitten in einer Palmen-Oase gelegen. Ich muss sagen: die Arbeit mit Pferden vor der eindrucksvollen Kulisse der kanarischen Bergwelt hat schon was! Praktischerweise lag die Ferienwohnung, die ich für die Zeit bezog, gleich da, wo auch Zeus lebt, so hatte ich keinen Anfahrtsweg. Wegen der Hitze fand die erste Einheit immer morgens statt und bei Bedarf legten wir noch eine Abendeinheit ein.

Kumpel zu sein, kann unangenehm werden

Gleich bei der ersten Einheit stellte sich heraus, dass Riekes Probleme mit Zeus weniger im Umsetzen von Longiertechniken lagen, sondern grundsätzlicher waren: Rieke ist eine gestandene Pferdefrau und kann auf über 20 Jahre Erfahrung mit Pferden zurückblicken. Sie weiß also durchaus, was sie tut, aber sie war, wie es ganz vielen passiert, in die „Mein-erstes-Pferd“-Falle getappt.

Vor Zeus hatte Rieke Reitbeteiligungen und mit ihm wollte sie nun unbedingt alles von Beginn an richtig machen. Er sollte auf keinen Fall schlechte Erfahrungen machen, ein verständlicher Wunsch, der aber auch sehr verunsichern kann. Ihr daraus resultierendes etwas zu zaghaftes Verhalten wurde von dem nicht wirklich ausgelasteten Youngster dann so ausgelegt, dass er in ihr einen prima Kumpel sah, den er mehr oder weniger nach Belieben bespielen konnte – etwas das bei dem unterschiedlichen Größen- und Kräfteverhältnis leider schnell unangenehm und eben auch gefährlich wird.

gc3

Respekt, Abstand und Vorwärts

Ich sah meine Aufgabe also zunächst vor allem darin, Rieke einen Weg zu zeigen, wie sie ohne Gewalt für ein respektvolles Miteinander sorgen kann, damit ein Arbeiten überhaupt erst möglich wird. Intelligente Pferde wie Zeus entwickeln oft schnell Überzeugungen, was richtig ist und setzen das dann manchmal auch gegen den Menschen ein. Rieke hatte ein ganzes Repertoire an Übungen im Stand mit ihm erarbeitet. Da hatten die beiden wirklich viel erreicht, nur war Zeus nun der Überzeugung, dass gemeinsames Arbeit eben in genau diesen Übungen bestand und fertig. So war es Rieke kaum möglich, ihn auch nur einen Schritt vorwärts oder gar von sich wegzubekommen. Wir brauchten also a) Respekt und b) Abstand, um überhaupt ans Longieren denken zu können.

Das Mittel meiner Wahl war die Freiarbeit. Um eine Basis zu schaffen und Rieke diese Arbeit nahezubringen, arbeitete zuerst ich mit Zeus, aber schnell konnte ich an Rieke übergeben. Sie erfasste die Grundprinzipien sofort und es war einfach toll zu sehen, wie schnell Zeus auf Rieke zu achten begann. Endlich kam der Youngster in Schwung und genoss es, sich mal richtig austoben zu können. Da Rieke ausreichend Abstand hielt, musste sie sich selbst von seinen wildesten Sprüngen und fliegenden Hufen nicht bedroht fühlen, sondern konnte ihn locker weiter begleiten und immer wieder einladen, auf ihre Signale zu achten. Und das tat er dann auch. Damit hatten wir das geschafft, was ich gehofft hatte: Zeus zu verblüffen. Schnell fand er die „neue“ Arbeit spannend und ließ sich ein.

gc1

Mit diesem neu erarbeiteten Ja von Zeus konnten wir uns auch an das Longieren machen, ohne das Rieke fürchten musste, überrannt zu werden. Schon am dritten Tag trabte Zeus vorbildlich an der Longe in kleineren und größeren Runden und Rieke strahlte.

Auch „lustigen“ Pferdeideen souverän begegnen

Es war von großem Vorteil, dass ich nicht nur einige Tage, sondern zwei Wochen lang mit den beiden arbeiten konnte, denn, und genau das hatte ich erwartet, nachdem Zeus schon am dritten Tag wundervoll an der Longe lief, dachte er sich nach rund einer Woche ein paar Sachen aus, um Rieke aus der Reserve zu locken. Durch die Freiarbeit konnte sie ihm ohne Druck und Gewalt deutlich machen, dass sie lieber wieder Kooperation hätte.

Mit jeder Einheit gewann Rieke an Selbstvertrauen. Ihre Körperausstrahlung wurde immer gelassener und sicherer, was sich unmittelbar auf Zeus auswirkte. In der zweiten Woche konnte ich mich mehr und mehr zurückziehen, während Rieke immer selbstständiger mit ihrem Pferd arbeitete.

gc4

Eine ganz anders geartete Herausforderung

Parallel dazu machten wir auch noch einige Einheiten mit Princesa, der Stute, mit der Zeus zusammensteht. Princesa ist als Reitpony für die Tochter der Eigentümerin des Stalls und zur Gesellschaft von Zeus erst vor kurzem angeschafft worden. Beim ersten Versuch, sie zu longieren, zeigte sich eine komplett andere Problemlage als bei Zeus: Princesa stürmte in Panik los, fiel auf die innere Schulter und war nicht mehr ansprechbar.

Ganz offenbar hatte sie bereits Longiererfahrungen, aber keine, auf denen wir aufbauen konnten. Hier galt es, dem Pferd zunächst zu vermitteln, dass ihr nichts Schlimmes passieren würde und ihr zu zeigen, dass sie langsam und Schritt für Schritt laufen und zuhören soll.

Es war sehr rührend zu erleben, mit welchem Feingefühl Rieke am vorletzten Tag mit Princesa arbeitete. Man sah der Stute an, wie konzentriert sie mitarbeitete und sich auf Riekes Signale einließ und es war ganz deutlich zu erkennen, wie aktiv sich Princesa das Führen in Stellung erarbeitete und merkte, dass es ihr damit leichter fiel, im Kreis zu laufen.

Und so fuhr ich mit dem rundum guten Gefühl heim, nicht mehr gebraucht zu werden.

Danke!

Ein Dankeschön an Dich, Rieke, dass ich zu Euch kommen durfte. Es war eine tolle Zeit, die mir viel Freude gemacht hat! Ich danke Dir für Dein Vertrauen und für Deine Offenheit, ohne die wir lange nicht so weit gekommen wären. Ich wünsche Dir, Zeus und Princesa von Herzen alles Liebe und Gute.

gc5

28. Juli 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching, Erfahrungsberichte, Freiarbeit, Jungpferdausbildung, Umgang 9 Kommentare »

Buchtipp: „Achtung, Würde, Respekt“ von Frédéric Pignon und Magali Delgado

Achtung, Würde, Respekt: goldene Trainingsprinzipien der Pferdeausbildung“ von Frédéric Pignon und Magali Delgado
Stuttgart: Kosmos, 2010. – 185 S.
ISBN 3930953587.
ca. 27,- EUR (gebunden, mit vielen Fotos)

Frédéric Pignon ist der Bruder von Jean François Pignon. Auch er zeigt spektakuläre Freiheitsdressuren mit seinen Pferden, aber die beiden arbeiten nicht zusammen. Das vorliegende Buch hat er gemeinsam mit seiner Frau Magali Delgado verfasst.

Sie können in diesem Buch zum einen diese beiden Pferdemenschen näher kennen lernen, zum anderen aber lernen Sie eine Pferde-Philosophie kennen, die man so nur selten vermittelt bekommt. Die Titel gebenden Begriffe „Achtung, Würde, Respekt“ sind hier Programm.

Pferden ein Mitspracherecht zuzugestehen, sie nicht mit Gewalt zu beherrschen, sondern mit Spielen zu verlocken, sich ein tiefes, gegenseitiges Vertrauen zu erarbeiten, Pferde zum Strahlen zu bringen – um all das und um vieles mehr geht es in diesem Buch.

Wer eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sucht, wird eher nicht fündig. Und das hat den Grund, dass die beiden Autoren nicht an Methoden und feste Schemata glauben, sondern dass wir uns auf jedes Pferd neu einlassen müssen. Es geht darum zu lernen, zu erspüren, was unsere Pferde brauchen und wie wir am besten mit ihnen kommunizieren können. Das ist ein schwierig zu vermittelndes Thema, aber hier gelingt es aus meiner Sicht sehr gut.“

Achtung, Würde, Respekt“ ist sicher kein Buch für jeden, aber für alle, die sich entschieden haben, ihr Pferd nicht beherrschen, sondern gewinnen zu wollen, ist es eine absolut empfehlenswerte Schatzkiste an Anregungen und Denkanstößen.

7. Mai 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Freiarbeit, Umgang 0 Kommentare »

Freiarbeit im Schnee

Über meine Freiarbeit habe ich ja schon öfters berichtet. Letztes Jahr hatte Anthony ja schon mal vorgeschlagen, Freiarbeit im Schnee zu machen (s. dieses Video) – und das setzen wir auch in diesem Winter weiter fort. Auf der großen Wiese ist das allerdings noch eine größere Herausforderung, da hier die Weite lockt und man als Mensch auf zwei kurzen Beinen ziemlich schnell merkt, kein Lauftier zu sein 😉

Aber – wenn die Pferde bei einem sind und selbst auch Lust zu dieser Arbeit haben, geht das durchaus auch auf großen Flächen! Da eine Freundin (danke an Nele!) Fotos von uns machte, kann ich Euch ein bisschen daran teilhaben lassen.

Hier arbeite ich mit Aramis am Trab:

(mehr …)

27. Januar 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 5 Kommentare »

Freiarbeit und Freiheitsdressur?

Für mich besteht ein deutlicher Unterschied zwischen „Freiarbeit“ und „Freiheitsdressur“, weshalb ich meine Art, frei mit Pferden zu arbeiten, inzwischen auch Freiraum-Training nenne. Ob die Pferde nun zirkeln, ob sie mit dem Menschen rennen, ob gespielt oder gehüpft wird – das ist für mich alles Freiarbeit. Aufhören tut Freiarbeit für mich da, wo es um eine punktgenaue Abrufbarkeit geht, also wenn der Mensch ein Zeichen gibt und das Pferd dann etwas Bestimmtes zu tun hat. Das bezeichne ich dann als Freiheitsdressur.

Nach meiner Auffassung lässt die Freiarbeit viel mehr Raum für Vorschläge und Energien vom Pferd, während in der Freiheitsdressur das Pferd punktgenau Lektionen ausführen soll. Für mich ist das ein grundsätzlich anderer Zugang und auch eine andere Zielsetzung.
(mehr …)

17. Juni 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 10 Kommentare »

Freiarbeit – jetzt auch im Parcours

Ich arbeite ja mit meinen Pferden gerne frei. Während es dabei zunächst erstmal nur darum ging, sie überhaupt irgendwie körpersprachlich dirigieren zu können, haben wir die Sache über die Zeit immer mehr verfeinert. Anthony ist also inzwischen ein echter Profi geworden, so dass wir uns daran machen können, auch Hindernisse und Herausforderungen in die Arbeit einzubauen.

Zuerst hatte ich damit begonnen, einfach mal eine Gasse mit zwei Dual-Schläuchen (n. M. Geitner) hinzulegen und ihn anzuregen, dadurch zu laufen. Das hatte er sehr schnell verstanden:

freiparcours1.jpg

Hinweis: Ich nehme für diese Arbeit sehr gerne Dual-Schläuche. Sie haben den großen Vorteil, dass das Pferd sich nicht verletzen kann, wenn es drauftritt. Und draufgetreten wird da durchaus, denn das Feintuning will ja erst erarbeitet werden.

Ich habe die Schlauchgassen dann auch mit Pylonen kombiniert:

freiparcours2.jpg

Als das gut klappte habe ich in einem nächsten Schritt dann auch Cavalettis dazugenommen – zum Traben und auch als kleine Sprünge. Ich hatte das vorher gut an der Longe geübt, so dass Anthony nicht unvorbereitet war. Und genau, wie ich es vermutet hatte: er löste diese Aufgabe spielend. Und können wir nun schon sehr spannende kleine Parcours aufbauen und die Freiarbeit damit sehr abwechslungsreich gestalten. Hier könnt Ihr ein aktuelles Video von unserer Parcours-Freiarbeit sehen. 🙂

22. April 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 6 Kommentare »

Hafis beim Wintersport, die zweite

Ich muss zugeben – ich kann mich nicht sattsehen an den Jungs im Schnee. Mit welcher Freude und Begeisterung sie durch das Weiß toben, einfach losspurten, miteinander spielen und toben – und vor allen, wie zufrieden sie dann immer danach aussehen! Und ich kann auch nicht widerstehen, immer wieder Fotos von ihnen zu machen und sie hier mit Euch zu teilen.

Deshalb gibt es also heute eine Fortsetzung von den Hafis beim Wintersport.

wintersport1_klein.jpg

Ich wünsch Euch viel Spaß beim Anschauen der Bilder!

Und wer Lust hat, kann sich hier noch ein Video zu unserer Freiarbeit im Schnee anschauen.

21. Januar 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 6 Kommentare »

Freiarbeit mit Anthony

Da ich vor kurzem ganz lieben Besuch da hatte und dieser liebe Besuch uns spontan gefilmt hat (ganz lieben Dank, Kerstin!), kann ich Euch heute mal wieder ein bisschen was von unserer Freiarbeit zeigen.

freiarbeit_an1.jpg

Um Anthony zu sehen, einfach hier klicken – ich wünsch Euch viel Spaß!

15. Oktober 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 14 Kommentare »

Für mich mit die schönste Arbeit mit Pferden: Die Freiarbeit

Heute habe ich eine kleine Inspiration in Sachen Freiarbeit für Euch.

Diese wundervolle und ganz besondere Arbeit mit Pferden kenne ich jetzt seit gut drei Jahren und ich baue sie immer mal wieder als Abwechslung ein. Ursprünglich habe ich da einzeln mit meinen Pferden gearbeitet, aber irgendwann entwickelte sich aus dem Laufenlassen auch eine gemeinsame Freiarbeit zu dritt.

Hier einige Fotos als Vorgeschmack:

freiarbeit_serie.jpg

Und für alle, die mehr davon sehen möchten, habe ich dieses Video erstellt (Tipp: Lautsprecher anmachen).

Viel Spaß! 🙂

26. September 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 11 Kommentare »

Professor Pferd oder: Wer trainiert hier eigentlich wen?

Letzte Woche hatte ich eine ausgesprochen spannende Einheit mit meinem Großen, Aramis. Ich mache mit meinen beiden Pferden gerne hin und wieder Freiarbeit (dazu werde ich demnächst auch etwas Ausführliches schreiben). Dazu gehe ich in unseren Longierzirkel oder auch in unsere Halle und arbeite nur mit Körpersprache, Stimme und Peitschensignalen – kein Seil, kein Halfter und so gut wie keinen physischen Kontakt. Diese Arbeit zeigt wie keine andere, ob die Beziehung zwischen Pferd und Mensch stimmt.

freia_ar.jpg

Nun war Aramis an diesem Tag keck drauf und tobte sich erst einmal buckelnd und quietschend aus. Ich freute mich an seinem Bewegungsdrang und ermunterte ihn.

Als ich ihn dann allerdings zum Verkleinern einlud – damit meine ich, dass er nicht mehr ganze Bahn läuft, sondern in kleinen Kreisen um mich herumläuft, woraus man dann sehr schön Wechsel nach innen oder auch ein Schulterherein entwickeln kann – ignorierte er mich komplett. Er stellte sich leicht nach außen und reagierte nicht auf meine Zeichen, sondern rannte fröhlich vor mir weg.
(mehr …)

25. Juni 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse, Freiarbeit 9 Kommentare »

  • Reitkurs

  • Herzlich Willkommen im Archiv-Blog von „Wege zum Pferd“

    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

    Dies hier ist das Archiv, in dem sich die vielen, vielen Blogbeiträge, die über die Jahre entstanden sind, finden. Neue Artikel gibt es im neuen Blog von "Wege zum Pferd".

    "Wege zum Pferd" findet Ihr auch bei FacebookFacebook und Instagram.

    Abonniert am besten gleich den kostenlosen Newsletter damit Euch nichts entgeht

    Lesetipp: "Best of Wege zum Pferd" – das E-Book zur Webseite:

    Schon gesehen? Unsere Selbstlernkurse – alles für mehr Pferdefreundlichkeit – gibt es hier:

    Und hier geht es zu unserem gemeinsamen Buch bei Kosmos:

  • Kategorien

  • Archive