Einige Gedanken zum Thema „Sicherheit“

Dass das Reiten nicht gerade der sicherste Sport ist, wissen wir alle. Nun gibt es aber sehr unterschiedliche Wege, die eigene Sicherheit steigern zu wollen.

Eine kleine Begebenheit in der letzten Woche hat mich einmal mehr darin bestätigt, dass die größte Sicherheit aus einem guten Vertrauensverhältnis zum Pferd entsteht:

Ich wollte letzte Woche noch mal eine schöne Geländerunde machen, bevor die Bremsen den Wald übernehmen. Nun haben wir in unserer Gegend die so genannten „Hirschlausfliegen“, auch „Läufer“ genannt. Diese unfreundlichen Tiere setzen sich gerne am After der Pferde fest oder am Euter bzw. an der Schlauchtasche, manchmal kriechen sie sogar dort hinein. Viele Pferde reagieren äußerst panisch auf diese Insekten. Wir sind es inzwischen gewohnt, dass man mal einen oder auch zwei von den Dingern von einem Ausritt mitbringt. Ich bin flink genug geworden, um sie wegzufangen, so dass das Problem meist schnell erledigt ist.

Auf dem besagten Ausritt kam es aber anders…
(mehr …)

4. Juni 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 5 Kommentare »

Die Sache mit der Anlehnung

Wenn man sich mal in den Reihallen umschaut oder durch Internet-Foren streift, das Thema „Anlehnung“ ist überall präsent. Offenbar kann man sehr Unterschiedliches darunter verstehen und die allgemeine Unsicherheit darüber mag dazuführen, das vom schlabbernden Zügel bis hin zum auf die Brust gezogenen Pferd so ziemlich alles zu sehen ist.

Ich habe das Reiten in einem sehr kleinen Stall gelernt bei leider ziemlich schlechten Reitlehrerinnen. Dort war das Motto: vorne festhalten, hinten draufhauen und dabei möglichst oben bleiben. 🙁 Mit meinen Reitbeteiligungen lernte ich dann andere Reitweisen kennen. Aber erst mit meinem eigenen Pferd begann ich guten Unterricht zu nehmen und mich auch mit Büchern und Videos und Seminaren fortzubilden.

Was die Anlehnung angeht, so war ich da bis vor kurzem immer noch skeptisch. Aramis neigte schon immer zum Einrollen (ein Erbe der Zeit vor mir) und hat bisher einen Dauerkontakt möglichst vermieden. Ich selbst wollte auf keinen Fall mit Dauerzug reiten, wie ich es so oft sehe. Das führte dazu, dass ich den Zügel möglichst wenig anfasste.
(mehr …)

28. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 12 Kommentare »

Ein Mutmacher

Heute ein Mutmacher für alle, die glauben, mit ihrem Pferd in eine Sackgasse geraten zu sein: Es gibt auch dort Wege hinaus!

Mein Großer, Aramis, entschied im Herbst 2005, dass er keine Lust mehr auf Bahnarbeit hatte. Er verweigerte schlicht und einfach den Dienst, blieb stehen und ging rückwärts. Sein Verhalten hatte keine gesundheitlichen Gründe, denn draußen lief er nach wie vor hoch motiviert – einzig die Bahnarbeit verweigerte er. Ich akzeptierte sein „Nein“, weil ich wusste, dass ich es mit meinen Ansprüchen übertrieben hatte und ging mit ihm dann nur noch ins Gelände. In der Bahn machte ich Handarbeit und ich longierte ihn. Wann immer ich es mal wieder probierte, ihn in der Bahn zu arbeiten, kam sein „Nein“.

Im September 2007 kam Babette das erste Mal zu uns und ermutigte mich, Aramis‘ „Nein“ aufzulösen.
(mehr …)

23. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 4 Kommentare »

Eine kleine Bildergeschichte

Dem Youngster ist langweilig. Also geht er zum Großen und beißt ihm ins Bein.

bildgeschichte1.jpg

Der hebt nur genervt das Bein und signalisiert „Keine Lust!“. Das findet der Youngster doof, denn ihm ist ja eben langweilig!

bildgeschichte2.jpg
(mehr …)

21. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 2 Kommentare »

Mein mulmiges Gefühl

Auf einer meiner längeren Geländestrecken muss ich zweimal eine Bundestraße überqueren. An der einen Stelle dürfen die Autos 100kmh fahren, aber dort ist alles gut einzusehen und es ist auch ausreichend Platz, um ggf. ausweichen oder eine Volte reiten zu können, sollte es nötig sein. Die andere Stelle ist eine Kreuzung am Beginn einer Ortschaft. Hier ist die Geschwindigkeit zwar auf 70kmh beschränkt, aber dadurch, dass die Autos eben auch von vorne und von hinten kommen können und die Straße recht schwer einsehbar ist, hatte ich an dieser Stelle immer ein mulmiges Gefühl. Aramis ist ein ruhiges und gelassenes Pferd, aber er findet die Dorfstraße nach der Kreuzung doch recht gruslig, da dort u.a. Schweine und Gänse sind.

Zu Beginn bin ich immer eisern über diese Kreuzung geritten. Ich möchte nicht wissen, wie oft ich selbst das Scheuen durch mein ungutes Gefühl ausgelöst habe, aber wirklich entspannt konnten wir eigentlich kaum ein einziges Mal dieses Stück des Weges bewältigen. Irgendwann beschloss ich spontan, einige Meter vor der Kreuzung abzusteigen. Ich konnte den Großen ruhig über die Bundesstraße führen und wir schauten uns in Ruhe den gruseligen Hof an. Als ein LKW kam, konnte ich vollkommen ruhig bleiben und so blieb es auch mein Pferd. Am Ende der Straße stieg ich dann wieder auf und wir ritten gemütlich weiter.

Als Gedanke habe ich mir die Frage mitgenommen, warum es einem manchmal nur so fern ist, vom sprichwörtlich „hohen Ross“ herunterzukommen. An dieser Stelle abzusteigen, ist nicht feige, sondern schlicht und einfach vernünftig, ja, vielleicht sogar schlau (vorausgesetzt natürlich, man kann sein Pferd sicher führen). 🙂

16. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 8 Kommentare »

Weidebeobachtungen

Wir haben in diesen Tagen unsere Pferde das erste Mal auf die Weide gebracht. Im Winter sind sie auf verschiedene Paddocks verteilt (so stehen meine Jungs z.B. zu zweit, einige in einer kleinen, andere in einer größeren Gruppe), so dass sie dann zum Anweiden jedes Mal neu eine Herde gründen.

Ich schau da immer wieder gerne zu, denn es lässt sich so viel beobachten!

In diesem Jahr haben wir einen neuen Wallach dabei und ich war gespannt, wie sich meine Jungs mit ihm verstehen würden. Zunächst ignorierten sie sich und grasten. Scheinbar zufällig und gaaanz unauffällig näherten sich dann der neue Wallach und Aramis. Als ein bestimmter Abstand überschritten war, gingen beide mit vorgestreckter Nase aufeinander zu – ein erstes Beschnuppern. Aramis ging dann zu der Seite des anderen und es gab ein Quietschen. Beide drehten sich mit den Hintern zueinander und schlugen nacheinander aus – nicht böse, aber es war eindeutig, dass etwas geklärt werden musste.
(mehr …)

14. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 1 Kommentar »

Was sehen wir in unseren Pferden?

Reiter/innen sind ja nicht immer nett zueinander. Da hört man schon mal so etwas wie „Für die ist ihr Pferd doch nur ein Sportgerät.“ oder „Der hat sich das Pferd nur gekauft, um sein Selbstbewusstsein damit aufzupolieren.“ oder auch „Du hast dein Pferd nur zum Bemuttern, kein Wunder, dass der ständig krank ist.“

Und tatsächlich lösen Pferde in uns die unterschiedlichsten Erwartungen aus und leider aktivieren sie auch nicht immer das Beste in uns Menschen. Die Spanne reicht von unangemessener Verhätschellei bis zu üblen Machtmissbrauch.

Sportgerät, Protzobjekt, Kindersatz – so nachvollziehbar unsere Erwartungen auch sind, schließlich investieren wir meist viel Zeit und/oder Geld in unsere Tiere – das, was wir in unseren Pferden sehen, wird ihnen leider nicht immer gerecht. Wir vergessen dabei nämlich schnell eines: Pferde sind vor allem Pferde und als Pferde sollten wir sie auch behandeln.
(mehr …)

9. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 0 Kommentare »

Luftballon-Spaß

Schon vor kurzem ging es hier um das Thema Spielen – heute habe ich zu diesem Thema ein kleines Video für Euch.

Die Idee, dass Pferde Luftballons zerplatzen und vor allem auch noch Spaß daran haben können, kommt von Babette und sie hat dazu auch eine Anleitung geschrieben. Ich gebe zu: ein bisschen skeptisch war ich ja, Pferde sind ja schließlich Fluchttiere, nicht wahr und die sollen Luftballons knallen lassen? Aber mich faszinierte die Vorstellung – und was könnte es für ein besseres Anti-Scheu-Training geben?

Also probierte ich es einfach aus.
(mehr …)

7. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Spiele & Co 4 Kommentare »

Zum Genießen: ein Genießer

Heute mal kein Tipp, keine Anleitung und keine Frage – sondern einfach nur ein genießendes Pferd. Ich kenne wirklich kein anderes Pferd, das seine Möhren mit so viel Hingabe frisst, wie Aramis:

moehren1.jpg

(mehr …)

2. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein 3 Kommentare »

Die Geschichte einer Diät

Über den Winter 2006/07 hatte mein Großer stark an Gewicht zugelegt. Da das ein schleppender Prozess war und er seine Kilos sehr geschickt verteilt hatte, habe ich das nicht wirklich gemerkt. Klar, er war nicht gerade schlank, aber als Hafi vom alten Schlag sah er in meinen Augen immer noch gut aus.

Leider bekam ich dann im Mai 07 die Quittung: Beim Anweiden schrammten wir haarscharf an einer Hufrehe vorbei. Das war sicher zum einen der chaotischen Witterung in diesem Jahr geschuldet, aber ganz klar auch dem massiven Übergewicht.

Nach der Fast-Rehe gab es als Sofortmaßnahme eine Notfalldiät, dann bekam er wieder etwas mehr. Im August wagte ich dann sogar noch einmal das Anweiden und es ging gut. Wir haben nach der Weidezeit dann sehr gründlich auf die Futtermenge geachtet, so dass er aus diesem Winter rank und schlank kommt und ich guter Hoffnung bin, dass das Anweiden in diesem Jahr besser verläuft.

Ich habe die Gewichtsabnahme mal dokumentiert – ist schon faszinierend zu sehen, wie stark er sich verändert hat:
(mehr …)

30. April 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 11 Kommentare »

  • Über Tania Konnerth

    Mitgründerin und aktuelle Betreiberin von "Wege zum Pferd".

  • Kategorien

  • Archiv