Führen ist doch ganz einfach?

Ein Pferd zu führen scheint eigentlich ganz einfach zu sein: Man hält den Strick, das Pferd läuft neben einem – kein Thema, oder? Dass das durchaus ein Thema ist, kann man Tag aus, Tag ein so ziemlich überall in den Ställen beobachten. Nicht selten bekommt man den Eindruck, dass da nicht der Mensch, sondern das Pferd führt…

Es gibt wenige Dinge, bei denen ich so konsequent bin, wie beim Einhalten der von mir gewünschten Führposition. Denn ich habe festgestellt, dass sich diese Konsequenz doppelt und dreifach auszahlt. Achte ich beim Führen darauf, dass meine Pferde dort bleiben, wo ich es für sie vorsehe, wird nicht nur das Führen selbst deutlich angenehmer, sondern ich profitiere davon im gesamten Umgang.

Hier einmal ein Bild von der Führposition, wie ich sie anstrebe:

fuehrposition1.jpg

Das Pferd geht etwas schräg hinter mir. Es kriecht mir nicht in den Rücken und es überholt nicht. Es herrscht ein angenehmer Abstand zwischen uns, so dass ich bei einem möglichen Hüpfer nicht gleich angerempelt werde. Und das Pferd läuft von sich aus voran, ohne dass ich ziehen muss. Es ist auch dann, wenn es sich mal umschaut, mit seiner Aufmerksamkeit bei mir.
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16. Juli 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Jungpferdausbildung, Übungen, Umgang 78 Kommentare »

Seitengänge – mal anders

Seitengänge an der Hand sind eine schöne Möglichkeit, die Pferde zu gymnastizieren und auf die Lektionen unter den Sattel vorzubereiten. Ich möchte Ihnen mit diesem Beitrag eine nicht so bekannte Art und Weise vorstellen, Seitengänge an der Hand zu trainieren: die gelockte Variante. Mit etwas Übung lassen sich alle Seitengänge erlocken. Folgende Lernschritte benötigt Ihr Pferd:

  1. Vorhandwendung
  2. Vorhandwendung zu Ihnen hin gewendet
  3. Das Locken der Kruppe in die Bahn in der Bewegung
  4. Locken in Stellung und Biegung

Schritt 1: Vorhandwendung Stellen Sie sich mit Ihrem Pferd an der Bande auf. Sie stehen an der Außenseite auf Kopfhöhe Ihres Pferdes. Nehmen Sie den Kopf Ihres Pferdes etwas zu sich hin und tippen Sie mit der Gerte an die Kruppe Ihres Pferdes. Geben Sie ein Stimmkommando, z.B. „Komm rum“. seitengaenge_h1.jpg Jeden einzelnen Schritt belohnen Sie. Wenn Ihr Pferd auf leichtes antippen mit der Gerte mit der Kruppe zur Seite tritt, gehen Sie über zu Schritt 2. Den ganzen Beitrag lesen »

14. Juli 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Spiele & Co 21 Kommentare »

Ein neues Zuhause für die Jungs

Die letzte Woche war aufregend für die Jungs und mich, denn: wir sind umgezogen. Viele werden es vermuten: jep, wir sind bei Babette eingezogen 🙂

Da ich glaube, dass wir den Umzug für die Jungs recht gut gestaltet haben, will ich Euch daran teilhaben lassen – ein Stallwechsel kommt ja immer wieder vor und da ist es gut, sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie er einigermaßen stressfrei ablaufen kann.

Als Erstes kamen die Jungs nach ihrer Ankunft erst einmal in den freien Winterauslauf. Dort konnten sie sich die Beine vertreten und sich an die neue Umgebung gewöhnen. Gut war, dass sie ja schon mal hier waren – ganz neu war das alles also nicht.

umzug1.jpg

Und so wirkten sie bereits am ersten Tag ausgeglichen und zufrieden.
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9. Juli 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein 0 Kommentare »

Ronaldo als Reitpferd

Sie haben nun schon viel von meiner Arbeit mit Ronaldo zu sehen bekommen. Bis jetzt war ich dabei immer von Boden aus aktiv. Aber ab und an sitze ich auch mal auf Pferden und so auch auf meinem Ronaldo 😉 .

Als ich Ronaldo das erste Mal ritt (er war, bevor er zu mir kam, bereits geritten), fühlte ich mich wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Zum einen bin ich Pferde dieser Größe so gar nicht gewöhnt, zum anderen reagierte er so schwergängig und zeitverzögert auf meine Hilfen, eben genau wie so ein Ozeanriese. Er ließ sich nicht stellen, geschweige denn biegen. Die Richtung konnte ich nur ungefähr bestimmen. Er legte sich schwer auf meine Hand und durchparieren war nur mit großem Kraftaufwand möglich. Er knirschte mit den Zähnen und wirkte sehr angespannt und unglücklich.

Diesen ersten Reitversuch brach ich schnell ab und ich ging etliche Ausbildungsschritte zurück, um ihn für unsere nächste Reiteinheit besser vorzubereiten.

Hiermit bereitete ich Ronaldo auf unsere nächste Reiteinheit vor:

  • Ich machte mit ihm Abkauübungen und erklärte ihm noch mal neu das Gebiss.
  • Ich arbeitete mit der klassischen Handarbeit mit ihm, um ihm die Zügelhilfen neu zu vermitteln.
  • Ich arbeitete am langen Zügel mit ihm.
  • Ich arbeitete ihn an der Doppellonge.
  • Und ich ritt ihn einige Einheiten im Longierzirkel, wobei ich mich zunächst von einem Helfer an die Longe nehmen ließ.

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7. Juli 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Aus der Bereiterpraxis 8 Kommentare »

Handpferdreiten auf die andere Art

Vor zwei Wochen beschrieb ich hier ein bisschen, wie ich mir das freie Reiten mit meinen Pferden erarbeite. Und sehr oft staune ich selbst, was in der ungezwungenen und spielerischen Atmosphäre, die dabei entsteht, alles möglich ist!

Neulich haben wir z.B. ein Handpferdreiten der anderen Art entwickelt:

handpferd_anders.jpg

Wer Lust hat, mehr davon zu sehen, ist herzlich eingeladen, sich dieses Video anzuschauen.

2. Juli 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 3 Kommentare »

Ein echter Knaller!

In letzter Zeit habe ich Ihnen schon einiges von meiner Arbeit mit dem Hannoveranerwallach Ronaldo gezeigt.

Seit dem letzten Beitrag hat sich Ronaldo gut in unsere Herde eingelebt. Er hatte es dabei aber wirklich nicht leicht. Ronaldo ist ein so freundliches Pferd! Wenn er von einem Herdenkollegen auf die rechte (Po)-Backe einen Tritt bekommt, hält er freundlich auch die linke hin…

Einige Male bin ich Ronaldo nun auch schon geritten, wobei er brav ist und mir ein sicheres Gefühl vermittelt. Ronaldos frühere Schreckhaftigkeit ist verschwunden. Kaum etwas bringt ihn noch aus der Fassung.

Und so wollte ich mal gucken, wie Ronaldo auf Knallgeräusche reagiert. In dem Blogbeitrag So wird Ihr Pferd zum Luftballon –Killer habe ich Ihnen schon beschrieben, wie ich Pferde an Luftballons und an das Knallgeräusch gewöhne.

Wie dieses Experiment mit Ronaldo ausgesehen hat, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Das Ergebnis sehen Sie hier.

r_ballons.jpg

Viel Spaß!

30. Juni 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Spiele & Co 5 Kommentare »

Bilder einer Ausbildung

Anthony ist heute, am 25.6.09, auf den Tag genau drei Jahre bei mir. Hier ein Foto von seinem ersten Tag, da war er dreieinviertel Jahre alt:

anthonyausbildung00.jpg

Dieses kleine Jubiläum ist ein schöner Anlass, einmal einen Blick auf seine Ausbildung zu werfen – vom Anfang bis zum heutigen Stand.

Der erste dreiviertel Jahr haben wir ausschließlich mit dem kleinen 1×1 der Erziehung verbracht. Anthony kam ja so gut wie roh zu mir und im Grunde musste er alles lernen. Manches erwies sich dabei als schwieriger als gedacht. So hatte ich mir z.B. vorgenommen, viel mit ihm spazieren zu gehen, was allerdings ein Pferd voraussetzt, welches sich führen lässt… Und da Anthony zu Beginn lieber seinen Dickschädel durchsetzte, um eigene Wege zu gehen, habe ich erst einmal ein gründliches Führtraining in der Halle vorschalten müssen, bevor ich mich überhaupt mit ihm rauswagen konnte. Desweiteren musste er lernen, dass man Menschen nicht beißen und nicht treten darf, dass man Hufe geben und hochhalten muss und vieles, vieles mehr.
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25. Juni 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 8 Kommentare »

Das Schicken oder: So kommt Ihr Pferd auf Zuruf

Ist bzw. wäre es nicht wundervoll: Sie kommen an den Zaun der Koppel, auf der Ihr Pferd grast, Sie rufen den Namen Ihres Pferdes und Ihr Pferd kommt tatsächlich flotten Schrittes oder sogar Trabes zu Ihnen?

Viele Pferde tun das von sich aus, aber andere haben nie gelernt, auf Zuruf zukommen. Mit der Übung, die ich Ihnen hier nun vorstelle, kann sich das ändern.

Mit dieser Übung lernt Ihr Pferd spielerisch, sowohl auf Zuruf zu kommen als auch sich zu Personen (oder später auch Gegenständen) hinschicken zu lassen.

Und so geht’s

Sie brauchen für dieses Spiel eine zweite Person. Stellen Sie sich auf einem umzäunten Platz dicht gegenüber auf. Ihr Pferd trägt ein Halfter ohne Strick.

Nun führt Person A das Pferd zu Person B und gibt das Kommando „Geh zu B“. Mit der freien Hand zeigt Person A zu Person B hin (so weiß das Pferd später, falls man dieses Spiel mit mehreren Personen spielt, zu wem es soll). Person B hat ein Leckerchen in der Hand, welches sie dem Pferd verführerisch vor die Nase hält, und lockt mit einladender Stimme das Pferd (Pferdename + Hiiiiier) zu sich. Dabei macht Person B sich etwas klein und geht ein wenig rückwärts, was zusätzlich anlockend auf das Pferd wirkt.

schicken1.jpg
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23. Juni 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Spiele & Co 24 Kommentare »

Vertrauensarbeit in der Praxis

Für viele Reiter/innen ist das freie Reiten, also das Reiten ohne Sattel und Kopfstück ein scheinbar unerreichbarer Traum. Ich habe hier schon einmal darüber geschrieben, dass ich mir das mit Aramis inzwischen erarbeitet habe (hier nachzulesen). Da ich oft darauf angesprochen werde, möchte ich heute ein bisschen von meiner aktuellen Vertrauensarbeit mit Anthony berichten, mit dem ich mir Ähnliches erarbeiten möchte.

Ich habe ja erst vor kurzem dargestellt, wie bei uns das erste Aufsteigen ablief. Auf der Basis dieses Starts habe ich immer mal wieder die Chance genutzt, mich in einem sicheren Raum (also in der Halle oder auf einem gut eingezäunten Platz) für kurze Momente nur mit Halfter oder mit Halsring auf Anthony zu setzen und ihn dann auch mal ein Stückchen so zu reiten. Inzwischen haben wir uns auf diese Weise bereits ein hübsches Repertoire an Reitübungen ohne alles erarbeitet.

an_ohne.jpg

Bitte beachten: Dieses und die folgenden Bilder sind das Ergebnis von vielen, vielen kleinen Einzelschritten, mit denen ich mein Pferd Stück für Stück immer besser kennen gelernt habe sowie von einer umfassenden und vielfältigen Vertrauensarbeit. Ich habe hier nie etwas überstürzt, sondern ich habe immer sehr genau auf die Stimmung meines Pferdes und auf mein Bauchgefühl geachtet. Man kann ein solches Vertrauen nicht aus dem Nichts erwarten und erst recht nicht erzwingen, sondern nur ganz behutsam entwickeln.
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18. Juni 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten, Vertrauenstraining 12 Kommentare »

Eine Übung für mehr Vertrauen

Das Flattertor ist ein Hindernis, das sich auf fast jedem Trailparcours finden lässt und es ist auch eine Aufgabe der GHP (Gelassenheitsprüfung).

Wenn ich Pferdebesitzer an diesem Hindernis arbeiten sehe, kann ich meistens beobachten, wie versucht wird, das Pferd mit mehr oder weniger Nachdruck am Strick durch den Vorhang zu führen. Bei vielen klappt dieser Weg nach mehr oder weniger Zeit, mit mehr oder weniger angewandten Druck, mehr oder weniger problemlos.

Ich trainiere am Flattervorhang auf eine andere Weise, weil mir diese besser gefällt: Ich möchte das Pferd dahingehend motivieren, selbstständig durch den Vorhang zu gehen.

Und so gehe ich vor

Um nicht in die Versuchung zu kommen, mein Pferd durch Ziehen am Strick zu manipulieren, arbeite ich, wenn möglich, das Pferd ohne Halfter und Strick. Anfangs mache ich die Aufgabe möglichst einfach für das Pferd, das heißt, ich versuche mich nicht gleich an dem geschlossenen Vorhang, sondern begnüge mich erst mal nur mit ein, zwei herunterhängenden Streifen.

Nun belohne ich jede Aufmerksamkeit des Pferdes gegenüber diesen Flatterstreifen. Alles, was das Pferd mit diesen Streifen unternimmt, wird von mir mittels Lobwort und Leckerbissen belohnt (siehe Clickertraining).

flattervorhang1.jpg

flattervorhang2.jpg

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16. Juni 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung, Spiele & Co, Verhalten 6 Kommentare »

  • Reitkurs

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