Alles zu seiner Zeit…

In diesen Tagen habe ich mal wieder eine Erkenntnis für mich formulieren können. Die Ausbildung meines Kleinen hat mich gelehrt, was es mit dem Spruch „Alles zu seiner Zeit“ auf sich hat.

Ich erinnere mich noch sehr gut an den ersten Herbst (vor zwei Jahren). Da wollte ich mit meinem frisch erworbenen Youngster spazieren gehen. Ich hatte mir das so richtig nett ausgemalt, wie wir gemeinsam durch die Wälder streifen und zusammen alles kennenlernen würden, was so ein junges Pferd kennenlernen muss.

Tja,… da machte mir Anthony allerdings einen ziemlichen Strich durch die Rechnung, denn er sah überhaupt nicht ein, friedlich neben mir zu laufen, sondern hatte seine ganz eigenen Vorstellungen vom Spazierengehen. Ich brach das dann ab, um erst einmal in der Sicherheit der Halle und eines eingezäunten Platzes das kleine 1×1 des Führens zu erlernen.
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10. September 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 5 Kommentare »

Der Umgang mit dem Tod

Tania hat letzte Woche über das für viele von uns schmerzliche Thema „Wenn unsere Pferde sterben“ geschrieben. Auch mich haben ihre Zeilen sehr berührt und nachdenklich gemacht.

Meine Tochter und ich leben mit vielen Tieren zusammen. Das Sterben gehört für uns zum Leben dazu, was den Umgang damit nicht einfacher macht. Jedes Tier, das bei uns stirbt, löst große Trauer in uns aus.

Wie kann man lernen, mit diesem Thema umzugehen? Wie begleiten wir unsere Kinder bei dem Thema Tod?
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9. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Erkenntnisse, Gesundheit, Sonstiges 7 Kommentare »

Herbst im Gemüt oder: Auch mal an das Ende denken…

Vielleicht ist es die herbstliche Stimmung, die mich im Moment auf traurige Gedankenwege führt. Aber ich denke, hin und wieder ist es auch mal wichtig, sich damit zu befassen, dass der Tag kommen wird, wo man Abschied nehmen muss von seinem Pferd.

Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich bei solchen Gedanken oder auch, wenn ein Gespräch auf dieses Thema zusteuert, ganz schnell dicht mache. Zu groß ist der Schmerz, zu unvorstellbar das Loch, dass da gerissen werden wird.

Und doch,… manchmal lasse ich den Gedanken eben auch bewusst zu. Erlaube mir, zu überlegen, was ich dann tun werde, gleichsam um ein bisschen zu „üben“. Ich habe keine Ahnung, wie es überstehen soll, wenn einer meiner Jungs nicht mehr sein wird, aber es wird weitergehen, irgendwie. Und bei aller Angst vor dem Verlust spendet mir das dann etwas Trost.

Im Alltag schenkt mir der Gedanke an die Endlichkeit immer wieder die Möglichkeit, das Zusammensein mit meinen Jungs in vollen Zügen zu genießen. Denn ich denke, dass wir Menschen dazu neigen, all das, was „da“ ist, auch schnell als selbstverständlich zu nehmen. Wenn wir dann aber mitbekommen, wie z.B. ein Pferd einer Freundin eingeschläfert werden musste, wird einem plötzlich sehr bewusst, dass kein Augenblick mit unseren Tieren selbstverständlich ist, sondern dass jeder von ihnen ein Geschenk ist.

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Mögen noch viele, viele, viele solcher Geschenke folgen.

5. September 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein, Erkenntnisse, Gesundheit 4 Kommentare »

Wie reden wir eigentlich über unsere Pferde? Was Worte ausmachen können

Seitdem ich das, was ich so mit meinen Pferden erlebe, aufschreibe, schult mich das immer mehr in der Fähigkeit zur Selbstreflexion. Und so werde ich neuerdings immer dann hellhörig, wenn mir etwas bei anderen negativ auffällt – denn: Meist muss ich dann nur zu mir selbst schauen und finde genau das, was mir da aufgefallen ist, auch bei mir.

So ist es mir z.B. immer schon negativ aufgefallen, wenn Pferdeleute abwertend über ihre Tiere sprechen. „Der Bock“, „Die Zicke“ oder „Die Kuh“. Zeit, mal zu überprüfen, wie ich eigentlich selbst über meine Tiere spreche!

Bei Aramis muss ich mir da, glaube ich, nichts vorwerfen. Über ihn rede positiv und liebevoll. Aber was ist mit meinem Kleinen? Mit meinem pubertierenden Jungpferd, der es immer wieder schafft, Knöpfe bei mir zu drücken? Hier sieht die Bilanz nicht so gut aus. Auch wenn ich ihn nicht übelst beschimpfe, so muss ich zugeben, dass mir für ihn auch schon einige nicht ganz so schöne Bezeichnungen eingefallen sind.
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27. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 15 Kommentare »

Ich kenn doch mein Pferd! Oder etwa nicht?

Die meisten Menschen, die öfters mit einem Pferd zu tun haben oder denen es sogar gehört, würden sicher mit dem Brustton der Überzeugung sagen: „Ich kenne dieses Pferd!“ Mir ging es zumindest so. Ich habe Aramis jetzt seit 1999 und ja, ich dachte, ich kenne ihn ziemlich gut…

Gerade die letzten ein, zwei Jahre haben mich aber mein Pferd ganz neu kennen lernen lassen. Und ich muss gestehen, dass ich ihn in einigen Punkten leider falsch eingeschätzt bzw. Wichtiges übersehen habe.

So ist mir z.B. bis vor kurzem nicht wirklich bewusst gewesen, wie sensibel mein Großer ist und wie sensibel er auf mich und meine Stimmungen reagiert. Aramis ist ein gestandener Haflinger-Mann mit einer starken Ausstrahlung. Er ist ein echtes Verlasspferd und eine Seele von Pferd. Ich habe schon immer genau diese Stärke an ihm bewundert und dabei übersehen, dass sich darin ein höchst empfindsames Pferd verbirgt.
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23. Juli 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 2 Kommentare »

Die Sache mit dem Gruppendruck

Babette und ich denken ja viel darüber nach, warum in der Pferdewelt manches so schief läuft. Eine Ursache besteht meiner Ansicht nach in dem Phänomen „Gruppendruck“: Vieles wird gemacht, weil die anderen es auch so machen und weil man schnell zum Außenseiter wird, wenn man auffällt. Dann wird gelästert und gelacht, etwas, das die wenigsten von uns mögen.

Leute, die ihre Pferde in Eigenregie halten, haben es in dieser Hinsicht wahrscheinlich einfacher. Sie sind zwar auf sich gestellt, aber haben viel weniger Druck von außen als Reiter/innen, die in einer Reitschule oder in einem Verein sind. Je mehr Leute da sind, desto schwieriger scheint es oft, die eigenen Entscheidungen nicht in Hinblick auf die lästernden Leute am Hallenrand oder auf den Reitlehrer zu treffen, der gerade in der Halle reitet.

Ich weiß noch sehr genau, wie ich reiten lernte. Es war ein kleiner Stall in einem Berliner Außenbezirk. „Pferdegerecht“ war damals noch ein Fremdwort und so lernte ich sehr viel Schlimmes kennen und leider auch selbst zu tun – und genau dazu wurde man dann auch immer wieder ermuntert. Bis zum heutigen Tag versuche ich mich von den Automatismen zu befreien, die sich damals als Kind in mein Hirn brannten, wie z.B. „Setz dich durch, der veräppelt dich nur!“ oder „Der braucht mal ordentlich eins mit der Gerte“ oder „Da musst du nur mal kräftig zulangen, dann weiß er, wo es langgeht“ usw.
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11. Juli 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein, Erkenntnisse, Reiten 17 Kommentare »

Professor Pferd oder: Wer trainiert hier eigentlich wen?

Letzte Woche hatte ich eine ausgesprochen spannende Einheit mit meinem Großen, Aramis. Ich mache mit meinen beiden Pferden gerne hin und wieder Freiarbeit (dazu werde ich demnächst auch etwas Ausführliches schreiben). Dazu gehe ich in unseren Longierzirkel oder auch in unsere Halle und arbeite nur mit Körpersprache, Stimme und Peitschensignalen – kein Seil, kein Halfter und so gut wie keinen physischen Kontakt. Diese Arbeit zeigt wie keine andere, ob die Beziehung zwischen Pferd und Mensch stimmt.

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Nun war Aramis an diesem Tag keck drauf und tobte sich erst einmal buckelnd und quietschend aus. Ich freute mich an seinem Bewegungsdrang und ermunterte ihn.

Als ich ihn dann allerdings zum Verkleinern einlud – damit meine ich, dass er nicht mehr ganze Bahn läuft, sondern in kleinen Kreisen um mich herumläuft, woraus man dann sehr schön Wechsel nach innen oder auch ein Schulterherein entwickeln kann – ignorierte er mich komplett. Er stellte sich leicht nach außen und reagierte nicht auf meine Zeichen, sondern rannte fröhlich vor mir weg.
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25. Juni 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse, Freiarbeit 9 Kommentare »

Drei Erfolgsfaktoren

In der Arbeit mit meinen Pferden kristallisieren sich für mich immer mehr drei Erfolgsfaktoren heraus und das sind:

  • Zeit,
  • Geduld
  • und die Bereitschaft, an sich selbst zu arbeiten.

Ich glaube, es geht vielen sehr ähnlich wie mir: Wir nehmen uns etwas vor und wollen es dann möglichst sofort (vor allem dann, wenn es schon mal ging, also z.B. Lektionen, die das Pferd schon einmal ausgeführt hat). Wenn es nicht klappt, probieren wir mehr vom Gleichen, machen Druck und sind irgendwann frustriert. Dann zweifeln wir an unseren Fähigkeiten und denken, das packen wir nie. Manchmal werden wir auch wütend, was dann unser Pferd zu spüren bekommt.

Dabei übersehen wir aber, dass Lernen ein Prozess in Wellen ist. Es geht nur ganz selten in einer geraden Linie nach oben. Stattdessen gibt es nach Fortschritten oft eine Phase der Stagnation oder sogar massive Rückschritte.
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11. Juni 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 4 Kommentare »

Die Motivation hinter den Dingen oder: Warum ich mit Zirkuslektionen arbeite

Man spricht über uns 🙂 : In einem Forum fanden wir einen Bericht über unsere Seite. Das Fazit war im Großen und Ganzen sehr positiv, mit Ausnahme der Kritik, dass wir etwas zu viele „Kunststückchen“ mit unseren Pferden machen und dass dabei die Natürlichkeit des Pferdes auf der Strecke bleiben könnte.

Sowohl Tania als auch ich konnten mit diesem Gedankengang viel anfangen und er hat mich tüchtig zum Nachdenken angeregt – dafür ein großes „Dankeschön“.

Ja, ich mache mit meinen Pferden viele Kunststückchen und nach diesem Forumsbeitrag habe ich mich gefragt, was eigentlich meine Hauptmotivation dazu ist.
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13. Mai 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus der Bereiterpraxis, Erkenntnisse, Spiele & Co 12 Kommentare »

Was sehen wir in unseren Pferden?

Reiter/innen sind ja nicht immer nett zueinander. Da hört man schon mal so etwas wie „Für die ist ihr Pferd doch nur ein Sportgerät.“ oder „Der hat sich das Pferd nur gekauft, um sein Selbstbewusstsein damit aufzupolieren.“ oder auch „Du hast dein Pferd nur zum Bemuttern, kein Wunder, dass der ständig krank ist.“

Und tatsächlich lösen Pferde in uns die unterschiedlichsten Erwartungen aus und leider aktivieren sie auch nicht immer das Beste in uns Menschen. Die Spanne reicht von unangemessener Verhätschellei bis zu üblen Machtmissbrauch.

Sportgerät, Protzobjekt, Kindersatz – so nachvollziehbar unsere Erwartungen auch sind, schließlich investieren wir meist viel Zeit und/oder Geld in unsere Tiere – das, was wir in unseren Pferden sehen, wird ihnen leider nicht immer gerecht. Wir vergessen dabei nämlich schnell eines: Pferde sind vor allem Pferde und als Pferde sollten wir sie auch behandeln.
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9. Mai 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 0 Kommentare »

  • Reitkurs

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    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

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