Das Verlaufslob

Ich bin jemand, der seinem Pferd sehr gerne mit Stimmlob während der Arbeit Feedback gibt, wenn es etwas gut macht und es auf dem richtigen Weg ist. Ich sage dann mit warmer, leiser Stimme „gut so“, „prima“ oder „weiter so“. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade nervöse, unsichere Pferde sehr gut darauf reagieren und sich besser entspannen.

„Sanftes Reden“ wirkt nicht nur auf Pferde beruhigend und entspannend.

Auch für uns Menschen hat dieses „sanfte Reden“ den positiven Effekt, dass wir besser atmen und selber unverkrampfter sind. So lautet dann auch eine häufige Anweisung in meinen Unterrichten an meine Schüler, gerade wenn ich spüre, dass der Mensch seinen Atem festhält und sehr angespannt ist: „Rede mit deinem Pferd, nutze das Stimmlob, bestätige dein Pferd.“

Eine häufige Reaktion darauf vom Pferd: Es bleibt erwartungsvoll stehen.

Sagt der Mensch dann etwas, reagieren viele Pferde damit, dass sie stehenbleiben. Der Besitzer sagt mir dann häufig: „Ja, das passiert immer, wenn ich mit Stimme loben will. Mein Pferd bleibt dann stehen und erwartet ein Leckerchen.“

Wenn das passiert, hat der Mensch versäumt, seinem Pferd den Unterschied zu vermitteln, was ein Verlaufslob und was ein Kekslobwort bzw. der Click ist – wann es also wirklich ein Leckerchen erwarten kann und wann nicht.

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22. Februar 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining, Umgang 14 Kommentare »

Der Jackpot: Besondere Leistungen besonders belohnen

Wie Sie wahrscheinlich schon wissen, arbeite ich nach den Grundsätzen des Clickertrainings mit meinen Pferden. Wenn mein Pferd also etwas Gewünschtes macht und ich das Verhalten positiv verstärken möchte, gebe ich das Geräusch mit dem Clicker (C) bzw. spreche ich das Lobwort, auf das ich mein Pferd konditioniert habe, und gebe meinem Pferd einen Belohnungshappen (B). Dieses „normale“ C+B wird in der Regel nicht groß emotional oder stimmlich von mir begleitet. Als Belohnungshappen verwende ich dafür kleine Leckerlis, Kraftfutterpellets, Haferkörner oder klein geschnittene Möhren.

Wenn mein Pferd mir etwas anbietet, was einfach mehr als gut ist

Nun möchte ich aber auch die Möglichkeit haben, meinem Pferd zu zeigen, wenn es etwas nicht nur gut, sondern wenn es etwas geradezu „bravourös“ gemacht hat, also etwas ganz besonders Tolles geleistet hat oder vielleicht sogar das Zielbild einer Übung gefunden hat (z.B. wenn sich mein Pferd das erste Mal auf mein Zeichen hin ins Kompliment begeben hat oder Ähnliches).

Und dafür gibt es dann den sogenannten Jackpot.

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8. Februar 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 8 Kommentare »

Pferde sind Fluchttiere – aber sie können auch lernen, auf gefährliche Dinge zuzugehen

Sie kennen das sicher: Viele Pferde wählen, wenn sie ein vermeintliches Ungeheuer entdeckt haben, Hals über Kopf die Flucht, um dann erst zu schauen, ob sich die Aufregung überhaupt gelohnt hat.  Spätestens wenn Ihnen Ihr Pferd in einer solchen Situation den Strick durch die Hand gezogen oder Sie über den Haufen gerannt hat, werden Sie mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass das sehr unangenehm sein kann.

Es ist eine Tatsache: Pferde sind Fluchttiere! Und bei dem einem Pferd ist der Instinkt zur Flucht stärker ausgeprägt als bei dem anderen.

Im Alltag sieht man oft, dass Pferdebesitzer/innen ihre Tiere für das Scheuen strafen und versuchen, durch Dominanz die Angstreaktionen zu regulieren. Das ist aus meiner Sicht weder angemessen noch sinnvoll. Vielmehr mache ich es systematisch zu einem Ziel der Ausbildung, dass das Pferd nicht gleich bei jedem Knacken im Gebüsch die Flucht antritt, sondern dass es lernt, erst einmal zu gucken, was dieses Geräusch denn ausgelöst hat. Es soll also lernen, seine natürlichen Reflexe zu unterbrechen und durch ein neues Verhaltensmuster zu ersetzen.

Und genau das kann man üben!

Bringen Sie Ihrem Pferd dafür die Kommandos „Geh gucken“ und „Berühre es“ bei

Auch hier wende ich die Methode des Clickertrainings an.

Beginnen Sie das Training auf einem eingezäumten Platz. Legen Sie verschiedene Schreck-Hindernisse verstreut auf dem Platz aus, z.B. eine Plane, einen großen Ball, einen Karton usw. Bei sehr schreckhaften Tieren nehmen Sie ggf. erst einmal nur einen Schreck-Gegenstand.

Bestücken Sie die Gegenstände mit Karotten, Leckerlis oder Haferkörnern, so dass Ihr Pferd, wenn es sich denn traut ,zum Gegenstand hinzugehen, noch zusätzlich zu Ihrer positiven Verstärkung Belohnung für seinen Mut erhält.

Lassen Sie Ihr Pferd dann auf dem Platz frei oder nehmen Sie es an einen langen Strick, der Ihrem Pferd jede Freiheit gibt, wegzugehen (zu flüchten), ohne dass Sie ins Ziehen kommen.

Wichtig: Das Pferd darf flüchten! Es geht nicht darum, es mit einem Hilfsmittel (=Strick) daran zu hindern, sondern das Pferd soll lernen, sein Verhalten von sich aus zu ändern.
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24. August 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining, Jungpferdausbildung, Übungen, Umgang 17 Kommentare »

Medical Training mit Pferden oder: So bereiten Sie Ihr Pferd auf den Tierarztbesuch vor

Haben Sie schon mal ein Pferd erlebt, dass sich nicht vom Tierarzt behandeln lassen mag? Ein Pferd, das eine panische Angst vor Spritzen hat? Oder ein Pferd, bei dem das einfache Fiebermessen lebensgefährlich für den Menschen wird?

Sie denken, ich übertreibe? Leider nein. Schon so mancher Tierarzt hat schon seine Gesundheit oder gar sein Leben im Dienste zum Wohle des Tieres gelassen.

Ich selber habe eine Weile bei einem Tierarzt mitgearbeitet und ein längeres Praktikum in einer Pferdeklinik gemacht. Dort habe ich reichlich gefährliche Situationen für Mensch und Tier erlebt. Ganz besonders schlimm fand ich den mit der Untersuchung und Behandlung einhergehenden Stress für die Tiere.

Ein trauriges Beispiel

Ich kann mich noch an eine wunderschöne, junge Stute erinnern, die eine schlimme Verletzung am Bein hatte. Sie musste zweimal täglich in den Zwangsstand, damit ihre Wunde dort behandelt werden konnte. Wir mussten ihr immer eine Nasenbremse anlegen, um überhaupt an die Wunde zu kommen. Trotzdem war es für uns jedes Mal sehr gefährlich, denn die Stute trat gezielt nach uns aus.

Die Stimmung bei der Versorgung war für alle Beteiligten Stress pur. Das Pferd wurde für jedes negative Verhalten gestraft. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich dachte: „Selbst wenn das Bein wieder wird, die Psyche des Pferdes ist hin. Wie soll dieses arme Wesen nur jemals wieder Vertrauen in den Menschen bekommen?“
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8. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 14 Kommentare »

Geschicktes Füttern als Lernunterstützung

Dass ich gerne mit Futter arbeite, ist wohl ein offenes Geheimnis. 🙂 Und wie die meisten von Ihnen auch wissen, übe ich mit meinen Pferden gerne zirzensische Lektionen ein, wie z.B. das Kompliment oder das Ablegen auf Kommando.

Bei vielen dieser Lektionen soll das Pferd lernen, so lange in einer bestimmten Körperposition zu verharren, bis wir das Kommando geben, die Lektion/Haltung aufzulösen. Vielleicht kennen Sie dabei das folgende Problem: Sie locken Ihr Pferd mit einem Leckerchen oder einer Möhre in eine Haltung, z.B. in ein Kompliment. Das Pferd erwischt das Leckerchen und beendet von sich aus die Übung, um in entspannter Haltung den Leckerbissen in Ruhe aufzukauen.

Wenn es Ihnen aber gelingt, dass sich in Ihrer Hand immer ein paar Futterkrümel befinden und Sie Ihre Hand nie vom Maul des Pferdes entfernen müssen, wird Ihr Pferd gerne mit seiner Nase da bleiben, wo Ihre Hand ist. Und diese befindet sich natürlich in der Position, wo Sie den Kopf des Pferdes haben möchten. Wie das funktioniert, erkläre und zeige ich Ihnen in diesem Beitrag.
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13. April 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining, Spiele & Co, Umgang 10 Kommentare »

Die Auswirkungen der Anwendung des Clickertrainings auf den Menschen

Ich habe hier in meinem Blog schon einiges über die positive Wirkungsweise des Clickertrainings auf Pferde geschrieben. So z.B., dass Pferde durch diese Methode

  • das Lernen lernen,
  • mehr Begeisterung zeigen,
  • motivierter sind
  • und mehr Spaß haben.

Heute möchte ich über die Veränderungen schreiben, die mit dem Clicker-Menschen vonstattengehen. Denn das Clickertraining trainiert nicht nur die Pferde, sondern verändert auch in wundersamer Weise den Blickwinkel und die Ausstrahlung des anwendenden Menschen!

Wenn Sie Pferdemenschen beim Umgang mit ihrem Tier beobachten, werden Sie häufig Folgendes wahrnehmen (zumindestens beobachte ich dieses oft 😉 ): Solange das Pferd brav ist und alles nach Vorstellung des Menschen funktioniert, wird das Pferd mehr oder weniger nicht beachtet. Macht das Pferd aber einen Fehler, kommt eine Korrektur, ein Tadel, evtl. sogar eine Strafe. Das Pferd bekommt also in der Regel immer dann Aufmerksamkeit, wenn es Fehler macht. Das bedeutet, dass der Mensch seinen Fokus auf das Fehlverhalten des Pferdes ausrichtet.
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19. Januar 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 15 Kommentare »

Arbeit mit Futterlob: Chancen und Herausforderungen

Wie ich bereits in den vorigen Blogbeiträgen geschrieben habe, machen Pferde alles aus zwei Motiven heraus: weil sie Unangenehmes vermeiden möchten oder weil sie sich etwas Positives davon versprechen.

Mein Idealbild ist es, dass die Pferde aus dem zweiten Motiv heraus mit mir zusammenarbeiten. Deswegen arbeite ich über das Prinzip der positiven Verstärkung, angelehnt an das Clickertraining. Wenn man sich für diesen Weg entscheidet, kommt man eigentlich um die Verwendung von Futterlob nicht herum. Man kann zwar auch mit anderen Lobformen arbeiten, wie dem Kraulen, aber Futter ist und bleibt für die meisten Pferde die interessanteste Belohnung.

Oftmals führt das Einführen von Futter zur Belohnung zu starken Veränderungen im Verhalten des Pferdes, sowohl zum Positiven, aber oftmals auch erstmal zum Negativen.

Die positiven Veränderungen, die sich einstellen können, sind:

  • Das Pferd bemüht/engagiert sich mehr.
  • Das Pferd ist aufmerksamer.
  • Das Pferd traut sich mehr.
  • Das Pferd bietet von selbst mehr an, es beginnt „mitzudenken“.
  • Das Pferd lernt schneller.
  • Das Pferd übt die Lektionen zuverlässiger aus.

Um es auf einen Punkt zu bringen:

Durch Futterlob erhalte ich eine Begeisterung und eine Motivation des Pferdes, wie ich sie ohne Futterlob selten erlebe! Dieser Aspekt ist mir im Zusammensein mit Pferden so wichtig, dass ich mich ganz klar und konsequent für diesen Weg entschieden habe.

Leider hat ja bekanntlich jede Medaille zwei Seiten und so kommt es auch häufig zunächst zu negativen Veränderungen:

  • Das Pferd fängt an zu betteln.
  • Das Pferd wird aufdringlich.
  • Das Pferd wird unkonzentriert und zappelig.
  • Das Pferd wird aggressiv gegenüber anderen Pferden und auch gegen Menschen.
  • Das Pferd wird bissig.

Veränderungen wie diese führen oftmals dazu, dass die Pferdebesitzer die Arbeit mit Futterlob schnell wieder einstellen. Das ist aber für mich nur eine Problemvertuschung.
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1. Dezember 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining, Umgang 13 Kommentare »

So bringen Sie Ihrem Pferd das Warten bei

Heute unterbreche ich meine Serie zum Thema Dehnungsübungen, um Ihnen einen Tipp zu geben, mit dem Sie es erreichen können, die Verweildauer in einer Übung zu verlängern.

Bei den Dehnübungen ist es ja so, dass sie erst wirklich wirksam werden, wenn das Pferd in der Dehnung mindestens 30 Sekunden verbleibt. Sie haben wahrscheinlich schon festgestellt, dass es ziemlich schwer sein kann, so lange in einer Position zu verharren. Auch bei anderen Übungen, wie dem Kopf tief oder dem einfachen Stillstehen, möchten wir erreichen, dass die Pferde eine gewisse Zeit entspannt in derselben Haltung bzw. auf derselben Position bleiben und möglichst erst dann den Kopf wieder anheben bzw. den Platz verlassen, wenn wir dem Pferd anzeigen, dass die Übung beendet ist.

Wenn wir schon gleich beim Erlernen einer Übung verlangen, dass unser Pferd die Übung bzw. die Haltung über eine längere Zeit beibehält, sind Misserfolge vorprogrammiert. Deswegen ist es schlau, Ihrem Pferd zunächst das „Warten“ beizubringen.
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15. September 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining, Übungen 4 Kommentare »

Aus dem Clickertraining: Das freie Formen oder auch Shaping

Ich habe Ihnen in meinem Blogbeitrag Clickertraining schon einiges von dieser wundervollen Ausbildungsmethode vorgestellt. Heute möchte ich Ihnen ein weiteres Element aus diesem Ausbildungskonzept vorstellen und zwar das so genannte „freie Formen“ oder auch „Shaping“.

„Freies Formen“ bedeutet, dass Sie beobachten, was Ihr Pferd macht und dass Sie dann genau das Verhalten clickern, welches Sie gerne fördern möchten. Sie geben also kein Kommando und keine Korrektur, sondern Sie warten auf die Hilfe „Zufall“.

Wichtig: Es wird nicht erst die komplette richtige Ausführung einer Übung verstärkt, sondern bereits jede Annäherung an die gewünschte Handlung. Mit dieser Technik kann man den Tieren völlig zwanglos die tollsten Dinge beibringen.

Was Sie dazu benötigen:

  • einen Clicker (alternativ Lobwort),
  • Belohnungskekse,
  • Geduld,
  • ein gutes Gefühl für Timing und
  • die Fähigkeit, die kleinsten Ansätze eines gewünschten Verhaltens zu erkennen (was sich trainieren lässt).

Und so geht’s

Wie das freie Formen im konkreten Fall aussehen kann, möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels zeigen.

Das häufigste Argument, warum Pferdebesitzer nicht mit Futter als positiven Verstärker arbeiten wollen, ist, dass die Pferde dann zu betteln anfangen und „frech“ werden. Nehmen wir also das Zielbild „Mein Pferd steht geduldig abwartend neben mir, ohne mich anzubetteln“.

Es gilt: Machen Sie es Ihrem Pferd so einfach wie möglich! Gerade bei Pferden, die sich das Betteln und Rumschnuckern schon angewöhnt haben, nutzen Sie genau diesen Weg.

Stellen Sie Ihr Pferd hinter eine Absperrung, so dass es gar nicht an Ihnen rumknuspern kann. Sie stehen mit dem großen Beutel voller Leckerbissen dennoch nah bei Ihrem Pferd und Ihr Pferd wird sicherlich eine längere Zeit versuchen, irgendwie an Sie und den Beutel heranzukommen oder Sie durch das Anbieten von irgendwelchen tollen oder „süßen“ Aktionen zur Herausgabe eines Leckerbissen zu animieren. In dieser Zeit drehen Sie sich etwas vom Pferd weg und ignorieren es komplett (auch wenn es noch so lieb guckt!).

Hier gibt es keinen Click und Belohnung (C+B)! (Auch nicht für die ach so süßen Hundies 🙂 ):

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Nein, auch dafür gibt es nichts!

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Und für das Betteln mit einem Vorderbein erst recht nicht (es sei denn, Sie möchten den spanischen Schritt frei formen…).

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Beobachten Sie aber Ihr Pferd aus dem Augenwinkel heraus dabei genau. Irgendwann wird Ihr Pferd kurzfristig seine Aufmerksamkeit von Ihnen abwenden und in eine andere Richtung schauen. Dies ist der Moment für Click und Belohnung (C+B).

Wichtig: Achten Sie bei der Gabe des Futters immer auf die Einhaltung der guten Manieren! (Lesen Sie dazu bitte auch meinen Blog: Futter aus der Hand?)

Hier darf ich clickern! (Achten Sie darauf, wie gleich doch Hund und Pferd reagieren.)

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So ist sehr gut! C+B

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Auch das ist ein guter Moment für eine positive Verstärkung, hier schon unter erschwerten Bedingungen, also ohne Zaun zwischen uns:

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Noch wird Ihr Pferd den Zusammenhang nicht 100%ig verstanden haben und wahrscheinlich wiederum mit Betteln reagieren. Dieses Verhalten wird wieder vollkommen ignoriert, bis es die nächste Situation für C+B ergibt.

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Über kurz oder lang wird jedes Pferd den Zusammenhang verstehen, eines braucht länger, beim anderen geht es schneller – aber lernen tun sie es alle!

Am Anfang arbeiten Sie mit einer hohen Clickerfrequenz, d.h. Sie clickern schnell und oft. Nach und nach sinkt die Clickerfrequenz. Wenn Ihr Pferd verstanden hat, welches Verhalten Sie möchten, erwarten Sie als nächstes, dass dieses Verhalten länger gezeigt wird. In unserem Beispiel sieht das so aus, dass Sie zu Beginn das erste Wegschauen Ihres Pferdes belohnen, um später nur noch zu clickern, wenn Ihr Pferd eine gewisse Zeit entspannt und geduldig neben Ihnen steht, ohne auch nur einen Ansatz von Betteln zu zeigen.

Hat Ihr Pferd das verstanden, üben Sie weiter, ohne sichere Absperrung dazwischen.

Tipp: Die Übung Kopf tief ist auch sehr gut über das freie Formen zu vermitteln.

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Durch diese Art der Arbeit lernen die Pferde, selbstständig Angebote zu machen, das heißt, sie lernen mitzudenken. Der Mensch kann dann aus diesen Angeboten auswählen, was er fördern möchte und was nicht. Pferde, die so gefördert werden, werden selbstbewusster und sind viel motivierter als Pferde, die über negative Verstärkung oder über Strafe „erzogen“ werden.

Probieren Sie es doch mal aus!

21. April 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 21 Kommentare »

Ein Element aus dem Clicker-Training: Das Target

In meinen Beiträgen weise ich immer wieder auf das Clickertraining hin. Heute möchte ich Ihnen ein weiteres Hilfsmittel aus diesem tollen Kommunikationstraining vorstellen: das Target.

Was ist ein Target?

„Target“ heißt übersetzt „Ziel“ und so wird mit diesem Begriff ein sogenanntes „Zielobjekt“ bezeichnet. Und es geht darum, dass das Tier lernt, dieses Zielobjekt zu berühren und ihm zu folgen.

Haben Sie z.B. schon mal beim Agility oder beim Dogdance gesehen, wie die Hunde auf kleinste Zeichen ihrer Besitzer einen Slalom absolvieren? Das lernen die Hunde durch das Führen mittels eines Targets.

Auch in der Pferdeausbildung können wir das Target sehr vielseitig und sinnvoll einsetzen. Aber erst einmal müssen wir das Pferd auf das Target konditionieren.

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15. Januar 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 10 Kommentare »

  • Reitkurs

  • Herzlich Willkommen im Themenbereich „Clickertraining“

    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

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