So ein Rüpel!
Rüpelige Pferde gehören für viele Leute zu den echten Ärgernissen. Ich hingegen finde diese Pferde zunehmend spannender.
Mit meinem Anthony habe ich ja einen echten Oberrüpel bekommen. Dieses Pferd scheute vor nichts zurück, wenn ihm etwas nicht passte – nicht davor mich bzw. andere über den Haufen zu büffeln und nicht davor, sich ggf. sogar selbst zu verletzen. Er war ein Pferd, das wortwörtlich mit dem Kopf durch die Wand wollte, wenn ihm etwas nicht passte: Ich werde nie mein Gefühl vollkommener Ungläubigkeit vergessen, als sich mein Pferd in einer recht frühen Phase des Anreitens weder abwenden noch anhalten ließ und einfach mit dem Kopf gegen die Bande der Reithalle lief. Gleiches galt für die Boxentür…
Wie oft ich bei Anthony schon dachte, dass es auch nicht viel schwieriger sein kann, einen Bison longieren und reiten zu wollen, kann ich gar nicht zählen! 😉
Aber – und das ist für mich inzwischen immer wieder ein kleines Wunder – inzwischen habe ich mit Anthony ein zum immer größer werdenden Teil kooperatives und motiviertes Pferdchen, der sich sichtlich Mühe gibt.
Anthony hat mich auf eine Theorie gebracht, von der ich immer sicherer bin, dass sie zutrifft: Ich glaube inzwischen, dass gerade die rüpeligsten aller Dickköpfe mit die sensibelsten Pferde überhaupt sind. Sie halten Aufregung, Angst oder Unwohlsein in sich und lassen es sich nicht anmerken. Sie schützen sich durch eine ordentliche Schicht Dickfelligkeit, die dann nach außen stur und rüpelig wirkt. Aber innen brodelt es.
30. Juni 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang, Verhalten • 28 Kommentare »





