Das Auge schulen – Teil 1: Schwingt der Rücken?

Vor einiger Zeit habe ich schon einmal einen Artikel zur Frage geschrieben, wie man erkennen kann, ob ein Pferd auf der Vorhand läuft – hier nachzulesen. Da diesen Artikel viele sehr hilfreich fanden und immer wieder Fragen zum „Sehenlernen“ aufkommen, habe ich mir überlegt, hier noch ein bisschen tiefer einzusteigen und mit Euch gemeinsam das Auge zu schulen.

Beginnen wir mit der Frage: Wie erkenne ich, ob der Rücken eines Pferdes nach oben schwingt?

Babette hat in ihrem Artikel zur Biomechanik des Pferdes ausführlich beschrieben, warum es so wichtig ist, dass ein Pferd lernt, den Rücken aufzuwölben. Wie aber erkennt man nun, ob ein Pferderücken tatsächlich nach oben schwingt?

Ausgesprochen hilfreich ist, sich dafür eine Orientierungslinie hinter dem Pferd zu suchen. Das kann die Bande der Reithalle sein, ein Zaun oder irgend eine optische Linie, mit der man den Pferderücken optisch in eine Beziehung setzen kann.

Zur Illustration habe ich Euch hier mal die optische Linie rot gepunktet eingezeichnet, die in diesem Fall zur Einschätzung der Rückenaktivität dient:

Es ist deutlich zu sehen, wie Aramis Rücken hier beim Traben über die Cavalettis nach oben, sogar noch einen Hauch über die Linie schwingt.

(mehr …)

6. Oktober 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein, Anatomie und Körper, Longieren 12 Kommentare »

Zumutbar?

Für mich gehört es zu meinem Selbstverständnis als Pferdebesitzerin, dass ich etwas mit meinen Pferde mache. Sie also bewege und beschäftige, sie trainiere und „arbeite“. Einmal in der Woche gibt es meistens frei oder auch mal zweimal, wenn ich das Gefühl habe, eine Pause würde ihnen gut tun. Wenn ich verreise, haben die Jungs auch Urlaub. Aber an allen anderen Tagen habe ich den Anspruch an mich, etwas mit den beiden zu machen.

Nun gibt es aber Tage, an denen ich so unter Stress stehe, dass ich schnell genervt und gereizt reagiere oder ich habe eigentlich kaum Zeit, will also das Programm mal „schnellschnell“ durchziehen. Oder ich bin mit meinem Kopf ganz woanders und kann mich nicht wirklich auf meine Pferde konzentrieren. Oder ich habe Kopfweh und würde am liebsten ins Bett krauchen.

Früher habe ich an solchen Tagen trotzdem was gemacht. „Reiß dich zusammen.“ habe ich mir gesagt. Das waren dann fast immer „doofe“ Tage. Tage, an denen nichts richtig klappte oder ich mich sogar mit den Pferden stritt. Tage, an denen ich mich hinterher noch mieser fühlte als vorher.

Heute versuche ich im Vorfeld zu erkennen, ob es wirklich eine gute Idee ist, etwas mit den Jungs zu machen oder ob ich es lieber sein lassen sollte. Ich frage mich dann, ob ich meinen Jungs zumutbar bin 🙂 Und manchmal bin ich genau das eben nicht.

Zumutbar bin ich dann nicht, wenn ich mich vor lauter eigenen Kram nicht auf sie einlassen kann. Wenn die Gefahr besteht, dass ich zu streng bin oder zu ungeduldig oder dass ich unfair werde. An diesen Tagen erteile ich mir ein „Jungs-Verbot“ 🙂 Ich fahre dann nur zum Füttern hin, aber gemacht wird nichts mit ihnen. Ich glaube, ich tue ihnen damit einen größeren Gefallen!

Wie ist das bei Euch? Zieht Ihr Euer Programm durch, auch wenn Ihr merkt, dass Ihr nicht gut drauf seid? Wie reagieren Eure Pferde darauf? Ich bin gespannt!

29. September 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 28 Kommentare »

Wut ist gut?

Wut ist ein heftiges Gefühl. Wut besteht aus großem Ärger und Zorn. Wut macht impulsiv und aggressiv. Wut führt dazu, dass wir nicht nachdenken, sondern blind handeln. Wut lässt uns brüllen oder gar schlagen. Da sollte man doch annehmen, dass Wut beim Pferd nichts, aber auch wirklich gar nichts zu suchen hat, oder nicht?

Leider ist in der Pferdewelt vieles anders, als was man vom normalen Menschenverstand her annehmen sollte, und so wird Wut durchaus „empfohlen“, mehr noch, gerade Anfänger oder Kinder werden in Sachen Wut regelrecht ermutigt:

  • „Werd doch mal richtig wütend und setz dich durch!“
  • „Werd doch mal sauer, der macht mit dir, was er will.“
  • „Zeig ihr, dass es dir reicht und zieh ihr eine über.“

Das sind leider keine ausgedachten Sätze, sondern Sätze, die ich in meinen frühen Reitunterricht-Jahren wieder und wieder gehört habe. Und die ich befolgt habe. Sätze, die Taten haben folgen lassen, für die ich mich schäme. Bis zum heutigen Tag arbeite ich daran, diese tief sitzenden Muster zu durchbrechen.

Für mich ist die Sache inzwischen ganz klar: Wut ist NICHT gut! Wut hat am Pferd nichts zu suchen. Ich habe noch nie erlebt, dass Wut im Umgang mit Pferden zu etwas Guten geführt hat – nicht bei mir und nicht bei anderen.

Pferdegerechter Umgang heißt für mich, die eigene Wut nicht auszuleben, sondern sie in den Griff zu bekommen und konsequent weg zu leiten vom Pferd. Wir haben kein Recht, wütend auf ein Pferd zu sein und unsere Wut hat keinen konstruktiven Nutzen im Umgang mit einem Pferd.

Wut kann hier nur zerstören: Beziehungen und Vertrauen.

22. September 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 18 Kommentare »

Drei Lernaufgaben

Dominique Barbier schreibt in seinem Buch „Die wahre Natur des Pferdes“:

„Pferde lehren uns, wie man ohne Aggression um etwas bittet,
wie man bedingungslos liebt
und wie man die zerstörerische Seite der Perfektion meidet.“

Ich muss sagen, mich haben diese Worte tief getroffen. Oder besser gesagt: Sie haben mich betroffen gemacht, denn ich fühle mich getroffen.

Hier sind genau meine Lernaufgaben auf den Punkt gebracht:

  • Ohne Aggression bitten zu lernen,
  • bedingungslos zu lieben und
  • die zerstörerische Seite der Perfektion zu meiden.

Punkt 1 habe ich leider prägend anders gelernt, denn mir wurde beigebracht, nicht zu bitten, sondern zu fordern, ja, sogar durchzusetzen – und zwar notfalls um jeden Preis. Ich arbeite intensiv daran, die Idee von der Bitte immer und immer wieder neu zu leben und nicht einfach zu fordern, nicht einfach durchzusetzen, nicht einfach zu erzwingen und ich bin besser geworden darin, über die letzten Jahre. Wenn ich wieder dazu neige, etwas mit zu viel Härte zu fordern, merke ich es inzwischen im Prozess und kann es unterbrechen. Ich hoffe, es gelingt mir, die Härte irgendwann ganz abzulegen.

Punkt 2 – die bedingungslose Liebe. Was für ein großes Thema! Sie gelingt mir dann, wenn ich nichts von meinen Pferden will. Wenn ich sie auf der Weide sehe und mir das Herz überfließt. Wenn ich mich immer wieder neu in ihre blonden Mähnen verliebe. Wenn ich in ihre weisen Augen schaue. Wenn ich meine Nase in ihr Fell tauche und ihren Duft einatme. Wenn mich mein Pferd durch den Wald trägt und wir im gemeinsamen Takt atmen und das Leben genießen. Dann liebe ich ohne Wenn und Aber. Punktuell verliere ich diese Liebe aber noch- und zwar immer dann, wenn ich etwas zu sehr will. Eine Lektion, ein Verhalten, ein Unterlassen. Dann bin ich nicht mehr in der Annahme, nicht mehr in der Güte oder Liebe, dann bin ich im Kampf. Es wird weniger, aber auch hierfür muss ich etwas tun.

Und der dritte Punkt – mein so vertrautes Laster: der Perfektionsdrang. Ein Thema, das ich nicht nur mit meinen Pferden immer wieder neu angehen muss, sondern auch mir selbst gegenüber. Denn, ja, die Sucht nach Perfektion kann zerstörerisch sein. Sie frisst alles an Respekt, Achtung und Liebe. Sie sieht nur das noch (unerreichbare) Ziel und verfolgt es gnadenlos. Ich will sie weiter meiden lernen, diese zerstörerische Seite der Perfektion. Wenn mir das gelingt, kann ich die erfüllende Seite der Perfektion sehen und fühlen: die Perfektion, die in dem liegt, was ist. In meinen wundervollen Pferden und dem Glück, meine Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen.

15. September 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 11 Kommentare »

Noch einige Gedanken zum Thema „Fehler machen“

In der letzten Woche ging es hier um die Frage, ob Pferde Fehler machen dürfen. Und beim weiteren Nachdenken über dieses Thema wurde mir bewusst, was mein größter Kritikpunkt an Reiterprüfungen und Turnieren ist. Darüber gab es nämlich gerade neulich eine Diskussion in unserem Forum und ich konnte noch nicht so recht auf den Punkt bringen, was mir ganz konkret an Turnieren und Prüfungen solch ein Bauchweh bereitet.

Jetzt wird es mir klarer: Es ist der Anspruch, dass Pferde punktgenau zu funktionieren haben.

Wenn meine Prüfungsaufgabe vorsieht, dass mein Pferd an Punkt X angaloppiert, dann HAT es an diesem Punkt anzugaloppieren. Jedes frühere Angaloppieren oder jedes Zögern ist ein „Fehler“ und wird abgestraft. Einmal durch die Punktrichter, aber eben auch vom Reiter seinem Pferd gegenüber. Das Ziel ist schließlich „korrektes“ Reiten, nicht wahr? Nur wer sein Pferd „korrekt“ reitet, macht es richtig – so die Theorie. Und in einem Springparcours gibt es nur eine richtige Reihenfolge der Sprünge und jeder muss sie so reiten, ob das nun sinnvoll für das Pferd ist oder nicht. Wenn ein Pferd dann all seinen Mut zusammennimmt und tatsächlich über den großen Sprung setzt, es aber die Stange streift, weil er einfach sehr hoch ist, dann gibt es kein Lob, sondern einen Fehlerpunkt.

Für mich ist ein System, dass solche angeblichen „Fehler“ abstraft, ein System, das lern- und entwicklungsfeindlich ist. Denn zum Lernen und zur Entwicklung gehören Fehler dazu. Wenn ein Pferd mal nicht an X angaloppiert, sondern 20 Meter später, dafür dann aber wundervoll leicht und gesetzt in einen Bergaufgalopp springt, ist das für mich viel mehr wert! Und wenn ein Reiter erkennt, dass ein Pferd am Sprung verweigert, weil es ungut herankommt oder weil der Sprung zu hoch ist und dann einfach eine Runde galoppiert und es über einen niedrigeren Sprung springen lässt, dann gäbe das für mich einen Extra-Punkt für Pferdeverstand, anstatt den Reiter zu disqualifizieren.

(mehr …)

8. September 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 16 Kommentare »

Dürfen Pferde Fehler machen?

Mit den Fehlern ist das schon eine seltsame Sache: Jeder von uns weiß, dass Fehler zum Leben und zum Lernen dazugehören und jeder von uns macht Fehler. Aber mal ganz ehrlich, wie sieht es mit unseren Pferden aus? Dürfen auch sie Fehler machen?

Wenn man sich mal in der Reiterwelt umschaut, kann man schnell den Eindruck bekommen, dass Pferde auf gar keinen Fall Fehler machen dürfen. Denn wenn ein Pferd etwas falsch macht, folgt die Strafe auf dem Fuße. Schließlich muss es doch merken, wenn etwas nicht richtig war, nicht wahr? Wie soll es sonst lernen?

So habe ich früher auch gedacht – und leider habe ich auch danach gehandelt. Heute weiß ich, dass für das Lernen eine angstfreie Atmosphäre nötig ist.

Bei der Frage, wie wir mit Fehlern unseres Pferdes umgehen, gibt es zwei Aspekte zu beachten:

  • Unsere eigene Seite: Können wir uns wirklich immer sicher sein, eindeutige Signale und korrekte Hilfen zu geben? Oder könnte es vielleicht sein, dass der Fehler gar nicht vom Pferd gemacht wird, sondern von uns selbst? Seitdem ich mir klar gemacht habe, wie oft ich selbst fehlerhaft reite oder widersprüchliche Signale gebe, bin ich sehr vorsichtig geworden, einen Fehler beim Pferd zu vermuten. Für die allermeisten Fehler, die Pferde machen, liegen meinem Eindruck nach die Ursachen in einer mangelnden Kommunikation, in falschen Signalen oder schlicht und einfach in Missverständnissen. Und bei all diesen Ursachen gibt es keinen Grund, ein Pferd zu strafen, sondern wir sind aufgerufen, unsere Signale deutlicher, also pferdeverständlicher zu machen oder auch zu überprüfen, ob unser Pferd tatsächlich gerade leisten kann, was wir verlangen. Sehr oft hilft eine freundliche Wiederholung der Aufforderung und das Pferd tut, was wir möchten.
  • Die Seite des Pferdes: Ein Pferd, das Angst vor Fehlern hat, ist ein gehemmtes Pferd. Es wird versuchen, alles richtig zu machen, aber genau in diesem Eifer hört es vielleicht nicht richtig zu. Oder es nimmt vor lauter Angst Zeichen gar nicht wahr. Ein Pferd, das Angst hat, hat Stress. Und unter Stress lernt es sich nur sehr schwer. Ein Pferd, das hingegen entspannt ist und weiß, dass es auch mal etwas falsch machen darf, ohne gestraft zu werden, ist ein lockeres und offenes Pferd. Es wird Signale besser wahrnehmen und verstehen können. Es schlägt vielleicht auch mal eigene Dinge vor, weil es diese für eine gute Idee hält. Und wird es auch dafür nicht gestraft, wird es immer mehr Motivation entwickeln.

Mit diesen beiden Seiten im Kopf lebe ich mit meinen Pferden seit einiger Zeit das Motto: „Fehler machen erlaubt!“ Ich darf Fehler machen, sie dürfen Fehler machen, wir dürfen gemeinsam Fehler machen. Geschieht ein Fehler, wird freundlich korrigiert und einfach neu angesetzt. Und das tut uns allen dreien unendlich gut!

1. September 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 9 Kommentare »

Nie zufrieden?

Seit einer Weile schreibe ich immer mal wieder was zu dem Thema „Was Pferde nervt„, so z.B. über unseren Einsatz der Stimme, über unser Bedürfnis, Pferde ständig anfassen zu wollen oder auch über das Thema „Klarheit„. Heute nehme ich mir einen weiteren, wie ich denke, sehr wichtigen Aspekt vor: und zwar unsere Tendenz, nie zufrieden zu sein.

Es scheint ein sehr menschlicher Zug zu sein, irgendwie immer mehr oder immer etwas anderes zu wollen, als wir gerade haben. Diese Eigenschaft findet sich zunächst vor allem bei eher ehrgeizigen Menschen, aber bei Weitem nicht nur bei ihnen.

Vielleicht findet Ihr Euch ja hier wieder?

  • Kaum kann unser Pferd einigermaßen gebogen und locker im Trab auf einer Volte laufen, wollen wir das im Galopp.
  • Kaum geht unser Pferd zwei, drei Schritte losgelassen rückwärts, arbeiten wir schon an der Schaukel.
  • Kaum hat unser Pferd einige Schritte Schulterherein gezeigt, wollen wir das Schulterherein in Trab und im Galopp.
  • Kaum zeigt ein Pferd den spanischen Gruß, soll es am liebsten schon im spanischen Trab herumtanzen.
  • Kaum hat unser Pferd gelernt, sich über den Cavalettis in schöner Selbsthaltung zu zeigen, soll es springen.
  • Usw. usw.

Oder vielleicht hier:

  • Kaum hat ein Pferd seine Angst vor dem Gymnastikball halbwegs überwunden, wollen wir es schon in eine Plastikplane einwickeln.
  • Kaum vertraut uns unser Pferd so, dass wir entspannt spazieren gehen können, wollen wir nun endlich ausreiten.
  • Kaum ist das Pferd in seinem neuen Stall angekommen, soll es gleich in der nächsten Woche konzentriert im Unterricht mitgehen.
  • Kaum hat sich unser Pferd von seinem Hufgeschwür erholt, haben wir schon wieder einen strammen Trainingsplan ausgearbeitet.
  • Usw. usw.

Kurz und gut: Es reicht nie. Es ist nie genug. Wir sind nie wirklich zufrieden.

Und leider übersehen wir dabei, dass genau das Pferde enorm frustrieren kann.

(mehr …)

25. August 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang, Verhalten 8 Kommentare »

Mehr Klarheit, bitte!

Vor einiger Zeit schrieb ich hier darüber, dass wir unsere Pferde oft unwissentlich nerven und ich bin dann auf die Punkte „Reden“ und „Anfassen“ eingegangen. Heute möchte ich mir einen weiteren, aus meiner Sicht sehr wichtigen Nervfaktor vornehmen und das ist das Thema „Klarheit“.

Pferde und Menschen sprechen von Natur aus nicht dieselbe Sprache. Wir müssen erst lernen, uns miteinander zu verständigen und unser jeweiliges Gegenüber zu deuten. Nun haben wir Menschen die Eigenart, einfach davon auszugehen, dass man uns versteht (und das übrigens Menschen wie eben auch Tieren gegenüber). Wir denken, dass wir klar sind in unseren Äußerungen und sind jedes Mal vollkommen erstaunt, wenn es zu Missverständnissen kommt (und das gilt meiner Erfahrung nach wieder Menschen und auch Tieren gegenüber).

Der erste Schritt hier ist für mich der, dass wir überhaupt erst einmal den Gedanken zulassen, dass uns unser Pferd unter Umständen gar nicht verstehen kann.

Kann mich mein Pferd überhaupt verstehen?

Was macht es einem Pferd schwer, uns zu verstehen? Die Liste der Ursachen dazu ist lang:

  • Wir senden uneinheitliche Signale für ein- und dieselbe Sache.
  • Wir senden widersprüchliche Signale.
  • Wir senden zu viele Signale gleichzeitig.
  • Wir senden falsche Signale.
  • Wir senden zu wenige Signale.
  • Wir entscheiden uns ständig neu.
  • Wir haben selbst keine klare Vorstellung, keine klaren Bilder im Kopf.

Uns zu lesen, ist sehr schwer für ein Pferd

Fakt ist: Pferde sind exzellent darin, feinste Signale aufzunehmen, und genau deshalb haben es Pferde alles andere als leicht, uns zu lesen. Wir Menschen sind nämlich in unseren Ausdrucksweisen oft sehr diffus. (mehr …)

18. August 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 7 Kommentare »

Kampf dem Jakobskreuzkraut!

Ein besonderes Problem für Pferdebesitzer ist in den letzten Jahren das „Jakobskreuzkraut“ geworden, welches sich enorm ausgebreitet hat. Leider wird die Gefahr durch diese Pflanze immer wieder unterschätzt, obwohl sie auch für den Menschen giftig ist. „Pferde fressen das nicht“, heißt es da oft. Das ist ein Irrtum!

Manche Pferde verschmähen das Jakobskreuzkraut zwar tatsächlich, aber viele Pferde, vor allem solche, die diätmäßig eher kurz gehalten werden, fressen hin und wieder auch Jakobskreuzkraut. Das Problem ist, dass selbst kleine Mengen verheerend sein können, denn es kommt über die Zeit zu einer chronischen Vergiftung. Nimmt ein Pferd immer wieder kleine Mengen auf, sammelt sich das Gift im Körper an. Erst merkt man dem Pferd noch gar nichts an, aber mit jedem weiteren Blättchen erhöht sich die Gefahr, dass die Leber des Pferdes stark geschädigt wird und das Pferd schwer erkrankt. Jeder Biss kann also einer zu viel sein! Die Symptome einer Vergiftung durch Jakobskreuzkraut werden hier dargestellt.

Und nicht nur weidende Pferde sind gefährdet, sondern das Jakobskreuzkraut gelangt durch Unwissenheit und/oder Ignoranz auch ins Heu oder in die Heulage – und ist auch im getrockneten Zustand immer noch giftig. Also: Auch Euer Pferd kann das Kraut fressen und damit seine Gesundheit erheblich schädigen, deshalb ist es so wichtig, dass jede/r von uns etwas gegen diese Pflanze macht!

Wenn man erst einmal weiß, wie das Jakobskreuzkraut aussieht, wird man es überall finden. Es ist wirklich eine echte Plage geworden. So sieht es eine blühende Jakobskreuzkrautpflanze aus (Achtung: alle Fotos in diesem Artikel können mit einem Klick vergrößert werden):

Wenn es allerdings schon so blüht wie auf dem Foto, ist es bereits dabei, sich auszubreiten. Es gilt also, diese Pflanze möglichst früh zu erkennen und auszureißen. Im Folgenden zeige ich Euch, wie Ihr das Jakobskreuzkraut schon im frühen Stadium, also vor der Blüte, erkennt und wie Ihr es von anderen Pflanzen abgrenzen könnt.

(mehr …)

14. Juli 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit, Haltung 44 Kommentare »

Klugscheißer?

Ich habe eine wundervolle Postkarte an meiner Pinnwand hängen, auf der steht:

„Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser.“

Und ich liebe diese Karte, denn wann immer mein Blick darauf fällt, muss ich lachen. Sie erinnert mich liebevoll an eine meiner Schwächen: nämlich dass ich automatisch davon ausgehe, vieles besser zu wissen als andere. Keine Ahnung, wieso, aber irgendwie ist das eingebaut bei mir. Ein internes Programm, das mich annehmen lässt, dass ich grundsätzlich erstmal Recht habe (zumindest so lange, bis mir das Gegenteil bewiesen wird 😉 ).

Ich teile diese doch sehr persönlichen Zeilen mit Euch, weil ich glaube, dass ich damit nicht ganz allein bin. Mindestens wenn es um das Thema Pferde geht, kenne ich jedenfalls viele, viele andere Leute, die offenbar genau ein solches „Ich weiß es besser“-Programm zu laufen haben und damit fröhlich in die Welt gehen, um andere zu belehren oder sich gegen hilfreiche Hinweise von außen zu wehren.

Genauso lange, wie mir dieses innere Programm nun bewusst ist, arbeite ich auch daran. Bewusst gemacht haben es mir tatsächlich vor allem meine Pferde, bzw. mein immer achtsamer werdender Umgang mit ihnen. Denn ich habe inzwischen unzählige Male an dem Punkt gestanden, an dem ich mich innerlich oder auch real bei anderen (und auch meinen Pferden) entschuldigen musste, deren Einschätzung, deren Rat oder deren Anregungen ich einfach in den Wind geschossen habe, denn – ja, Ihr wisst es – ich wusste es ja besser…

(mehr …)

7. Juli 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 6 Kommentare »

  • Über Tania Konnerth

    Mitgründerin und aktuelle Betreiberin von "Wege zum Pferd".

  • Kategorien

  • Archiv