Nicos Ausbildungsweg – der siebte Monat

Nicos Start in das neue Jahr beginnt durchwachsen. Vieles klappt sehr gut. Alles, was mit Spielen und Freiwilligkeit einhergeht, stößt auf große Begeisterung und Übungen wie das „Ab“ und das „Kopf tief“ macht er sehr toll. Und auch an der Longe läuft er immer netter:

Dafür gab es in anderen Bereichen deutliche Rückschritte.

Es begann mit einem nicht wirklich erfolgreichen Termin mit unserem sehr geduldigen Hufpfleger Heiko. Nico ließ sich dieses Mal die Hinterhufe nicht machen. Er schlug wieder aus, genau wie in der Anfangszeit. Was war los? Wir fanden die vermutliche Ursache für Nicos Verhalten bei der Untersuchung der Haut im Fesselbereich: Nico hat Mauke, eine Hautentzündung. Bei seinem starken Fesselbehang hatten wir das nicht gesehen. Zum Glück ist die Mauke noch nicht wirklich schlimm, aber schlimm genug, dass Nico wohl Schmerzen bei der Berührung am Fesselkopf fürchtete. Wieder einmal ein eindrückliches Beispiel dafür, dass ein vermeintliches Fehlverhalten unserer Pferde fast immer eine konkrete Ursache hat!

So stand für uns erstmal die Behandlung der Mauke an. Um ihm das Ausschlagen wieder abzugewöhnen, arbeiteten wir zunächst mit einem Stab mit Handschuh, bis er die Berührung der Hinterhufe überall wieder tolerierte:

Innerhalb weniger Minuten konnten wir dann auch wieder mit der Hand an Nicos Fesseln fassen:

Zum Abrubbeln der Krusten nehmen wir ein Handtuch. Auch das klappte nach kurzer Gewöhnung sehr gut:

Momentan ist Nico in der Halle sehr huschig. Er steht nicht mehr ruhig am Anbindeplatz und frei in der Halle dreht er oftmals ordentlich auf. Irgendwie hat er die Ruhe verloren. Wir vermuten, dass ihm die Silvesternacht mit dem Feuerwerk noch in den Knochen steckt. Auch ist ein neues Pferd in seine Herde gekommen, was ebenso eine Ursache für die Nervosität sein kann. Vielleicht ist es aber auch einfach nur eine normale Phase, wie es sie ja immer wieder gibt, wenn man mit Pferden umgeht, immerhin ist Nico mitten in der Pubertät. 🙂

Für uns heißt es also, mehrere Schritte zurückzugehen und wieder an den Basislektionen wie das ruhige Stehen am Anbindeplatz zu arbeiten. Manchmal kommt durchaus eine ordentliche Portion Frust bei uns auf, wenn wir das Gefühl haben, nicht wirklich voranzukommen, sondern eher wieder weit zurückzufallen. Aber wir wissen inzwischen, dass das ganz normal ist und versuchen, unseren Fokus ganz bewusst immer wieder auf das Positive zu legen. Und deshalb kommt hier noch ein Video mit den Zusammenschnitten all der tollen Sachen, die mit unserem Kleinen schon klappen!

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22. Januar 2013 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 7 Kommentare »

Nico auf der Waage

Letztens war wieder die mobile Pferdewaage bei mir auf dem Hof. Und da hielt Petra es für eine gute Gelegenheit, den Ist-Zustand von unserem Youngster Nico genau festzustellen.

Es war schön zu sehen, dass gerade in Situationen wie diesen sich unsere Vertrauensarbeit mit Nico schon sehr bezahlt macht. Er ließ sich wie selbstverständlich von Alex auf die Waage führen und stand dort ruhig und entspannt:

Auch das Messen seines Stockmaßes hat er brav über sich ergehen lassen:

Und bevor ich Euch jetzt verrate, was die Messungen ergeben haben, dürft Ihr noch einen Tipp abgeben 🙂

Also, was sagt Ihr? Wie viel wiegt Nico und wie groß ist er heute? (Ich lag mit meinem Tipp übrigens ziemlich falsch.)

Hier ist die Auflösung:

Nico wiegt genau 500 kg und hat derzeit ein Stockmaß von 149 cm.

Und hier geht es weiter mit dem nächsten Beitrag.

7. Januar 2013 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 3 Kommentare »

Nicos Ausbildungsweg – der sechste Monat

Nico ist jetzt schon ein halbes Jahr bei uns. Die Basiskommunikation klappt im Großen und Ganzen sehr gut. In diesem Monat haben wir den Schwerpunkt in der Arbeit mit Nico auf die Freiarbeit gelegt:

Und wir hatten unsere ersten Runden an der Longe:

Hier gibt es das Ganze als Video zu sehen.

Noch mehr aus diesem Monat in Fotos:

Das erste Mal durch den Flattervorhang …

… war für Nico gar kein Problem.

 

Spiegel waren da schon interessanter! 🙂

Wer bist Du denn?

Und hier noch einige Eindrücke von Nicos Winterzuhause:

Von außen:

Eingang zum Wohn-und Esszimmer (und Klo 😉

Er macht uns viel Freude, der Nico!

Und zu guter Letzt noch ein echter Nico 🙂

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11. Dezember 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 3 Kommentare »

Nein? Ja!

Neulich bekam ich eine Mail von Inga Kock, die mir so gut gefiel, dass ich beschlossen habe, sie einfach hier im Blog zu veröffentlichen. Ich denke, dass das Spiel, das Inga beschreibt, fast ein Muss für alle Pferdeleute sein sollte. Lesen Sie selbst:

„Liebe Babette.

Heute habe ich Deinen Beitrag zum Thema Eine Verständnisfrage gelesen und möchte dir etwas erzählen, das mich vor vielen Jahren sehr zum Umdenken in Bezug auf mein Verhalten gegenüber Pferden gebracht hat.

Ich habe damals ein Seminar zum Thema „Psychologie des Pferdes“ besucht. Im Rahmen dieses Seminars haben wir das „Ja-Nein-Spiel“ gespielt. Eine Person (nennen wir sie einfach mal Inga) aus der Gruppe musste den Raum verlassen. Dann haben die anderen Gruppenmitglieder im Seminarraum sich eine ganz einfache Aufgabe ausgedacht, die Inga erledigen sollte, z.B. „Lege den Stift vom rechten Tisch auf den linken.“. Zudem wurde ein Trainer festgelegt (nennen wir sie doch spaßeshalber Babette). Babette sollte Inga helfen, die Aufgabe zu erfüllen, allerdings ausschließlich über das, was Inga nicht tun sollte. Also immer wenn sie etwas Falsches machte, sollte Babette „Nein“ sagen.

Inga wurde wieder hereingerufen und sollte nun herausfinden, was sie machen soll. Dabei durfte sie aber nicht verbal agieren, sondern nur ausprobieren – und erntete bei allen Fehlversuchen ein „nein“ von Babette. Ich war tatsächlich selbst der Mensch, der die Aufgabe erledigen sollte, und ich war nach kürzester Zeit total frustriert. Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen sollte, und wurde richtig wütend auf meine „Trainerin“. Ich habe aus lauter Frust auch Dinge wieder und wieder probiert, weil ich einfach nicht verstanden habe, was ich machen sollte, und es hat wirklich lange gedauert, bis ich die Aufgabe erfüllen konnte.

Das gleiche Spiel haben wir dann noch einmal gespielt, allerdings mit dem Wort „Ja“, mit anderen Gruppenmitgliedern. Das ging zwar nicht viel schneller, aber die Person, die die Aufgabe erfüllen sollte, war deutlich weniger frustriert und immer noch sehr motiviert. Schließlich wurde das Ganze ein drittes Mal wiederholt – diesmal mit „ja“ und „nein“. Die Aufgabe wurde schnell und unkompliziert gelöst und alle Beteiligten waren zufrieden.

Ich war nachhaltig davon beeindruckt, WIE frustriert ich war, weil ich überhaupt keine Idee hatte, was ich tun sollte, dafür aber ständig verbal gestraft wurde. Ich habe eine richtige Wut im Bauch gehabt, und das passiert mir sonst nicht so schnell. Wenn ich mir jetzt überlege, wie viele Pferde immer wieder versuchen, die Aufgaben, die ihnen gestellt werden, zu erfüllen und für schlichtes „nicht verstehen“  immer wieder bestraft werden, dann wundert es mich immer wieder neu, dass die Pferde sich überhaupt noch so viel Mühe geben. Sie sind einfach wunderbare kooperative Wesen, die so gern gefallen möchten, und so viele Menschen machen es ihnen aus Unwissenheit aber manchmal eben auch wider besseres Wissen so schwer.“

Ein herzliches Dankeschön an Inga für diese Mail!

Ja-Nein-Spiel

27. November 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen, Umgang 8 Kommentare »

Beginne nie mit dem Zielbild

„Beginne nie mit dem Zielbild!“ – so lautet ein Leitsatz aus dem Clickertraining. Tatsächlich aber ist dieser Leitsatz nicht nur für das Clickertraining wichtig, sondern für die gesamte Pferdeausbildung. Leider wird er viel zu häufig vernachlässigt…

Beginne nie mit dem Zielbild!

Was ist mit diesem Satz gemeint?

Natürlich haben wir alle, wenn wir eine Lektion mit einem Pferd erarbeiten wollen, ihre korrekte Ausführung im Kopf. Wir denken also z.B. an ein perfektes Angaloppieren, an einen perfekten Zirkel im Trab oder an ein korrektes Schulterherein. Eine klare Vorstellung von dem zu haben, was wir uns erarbeiten wollen, ist gut, denn unsere inneren Bilder geben uns die Richtung vor. Aber eben nur die Richtung. Wir können ein Ziel anstreben, aber nicht mit diesem Ziel beginnen.

Ein guter Trainer oder Pferdemensch unterteilt deshalb jede Übung in möglichst viele Teilschritte und geht dann ganz kleinschrittig an eine Übung heran. Erst wenn ein Teilschritt vom Pferd verstanden wurde, geht er einen Schritt weiter. Manchmal muss man sogar wieder einige schon erreichte Teilschritte zurückgehen, denn Lernen ist kein geradliniger Vorgang, sondern findet in Wellen statt.

Dieses Vorgehen erspart vieles an sogenannten Widersetzlichkeiten, die entstehen, wenn ein Pferd eine Aufgabe nicht versteht oder überfordert ist. Es verhindert, dass das Pferd Fehler macht und dadurch demotiviert wird. Und es ermöglicht ein schönes Miteinander von Mensch und Pferd, da sich der Mensch auf diese Weise dem Lern- und Versteh-Tempo des Pferdes anpasst.

Ein Beispiel

Schauen wir uns einmal in der Praxis an, wie ein solch kleinschrittiges Vorgehen aussieht. Es eignet sich nicht nur dazu, dem Pferd etwas ganz Neues beizubringen, sondern auch bereits Bekanntes neu aufzubauen, z.B. um einem Pferd eine eher ungeliebte Lektion schmackhaft zu machen. Als Beispiel nehmen wir das Rückwärtsrichten, das von vielen Pferden ungern ausgeführt wird.

Wollen Sie Ihrem Pferd z.B. das Rückwärtsrichten beibringen, so erwarten Sie nicht gleich zu Beginn, dass Ihr Pferd sofort einige Schritte rückwärts macht! Und das eben bitte auch dann nicht, wenn es diese Lektion eigentlich schon beherrscht. Gehen Sie zunächst von nichts aus und setzen Sie sich als ersten Teilschritt, dass Ihr Pferd seinen Körperschwerpunkt nach hinten umlagert. Mehr nicht!

Loben Sie es dafür und üben Sie diese Gewichtsverlagerung mehrere Male.

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13. November 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Aus dem Reitunterricht und Coaching, Aus der Bereiterpraxis, Clickertraining, Jungpferdausbildung, Longieren, Reiten, Umgang 6 Kommentare »

Nicos Ausbildungsweg – der fünfte Monat

Im Oktober stand für Nico wieder ein Umzug an: Es ging von der Sommerweide auf den Winterpaddock auf meinen Hof. Nun ist das Geführt-Werden noch nicht gerade Nicos Paradedisziplin. Aber da alle Kumpels mitkamen, war es dann letztlich keine große Sache. Wir haben ihn sicherheitshalber zu zweit am Kappzaum geführt, so dass wir seinen kleinen Bestrebungen, sich die Welt doch lieber auch mal alleine anzuschauen, freundlich aber bestimmt entgegenwirken konnten. 😉 Das neue Quartier wurde dann genaustens untersucht und für gut befunden.

Nico ist manchmal ein recht ruppiges Pferdchen und so zeigte Petra ihm in diesem Monat, wie man ruhig und gelassen, Schritt für Schritt (und vor allem ohne den Menschen umzudrängeln!) eine Vorhandwendung geht.

Und es gab natürlich auch wieder Spiel und Spaß, und zwar mit einem Hula-Hoop-Reifen:

Nico lernte dann die Halle kennen und hatte eine erste Begegnung mit einem Meeresungeheuer 🙂

So ein Jungpferdeleben ist doch schon ziiiiemlich aufregend. 🙂

Wer mag, kann sich den 5. Ausbildungsmonat hier im Film anschauen.

Und hier geht es zum nächsten Beitrag.

30. Oktober 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 4 Kommentare »

Eine Verständnisfrage?!

Wenn Pferde widersetzlich sind oder ein Verhalten zeigen, das wir nicht wollen, kann das viele Ursachen haben. Immer öfter komme ich zu der Erkenntnis, dass die Hauptursache darin liegt, dass Pferde uns schlicht und einfach nicht verstehen.

Nehmen wir als Beispiel eine Begebenheit in einem meiner Kurse: Ein Kursteilnehmer kam mit seinem jungen Wallach. Das Pferd war wohl im Umgang nicht einfach und so zeigte er sich in der ersten Einheit auch recht schwierig. Er mochte es z.B. gar nicht, beim Führen die Hand des Menschen in Kopfnähe zu haben, er biss viel nach der Hand und den Führstrick und stieg auch einmal. Das Pferd war kurz vor dem Kursbesuch in Profiausbildung bei einer bekannten Trainerin und der Besitzer bekam bisher von verschiedenen Leuten zu hören, dass dieses Pferd besonders dominant sei und deshalb eine strenge, ja auch harte Hand benötige.

Der Eindruck, den ich von der ersten Minute an von dem Pferd hatte, war allerdings ein gänzlich anderer: Ich sah das Pferd und spürte eine große Unsicherheit und Anspannung. Für mich war alles an ihm – auch oder sogar gerade sein Beißen und Steigen – ein Ausdruck eines großen Unverständnisses. Dieses Pferd sendete für mich durchgehend die Botschaft: „Ich verstehe nicht!“ So unterschiedlich kann ein Pferd wahrgenommen und verstanden werden!

Da die anderen das Pferd wesentlich länger kannten als ich und es eben auch schon viel länger als ich erlebt hatten, konnte ich mich freilich nicht hinstellen und sagen: „Ich habe Recht und die anderen nicht.“ Ich denke aber, dass es unendlich wichtig ist, immer zu bedenken, dass manchmal alles auch ganz anders sein kann, als man glaubt …

Meine Erfahrung nach all den vielen Jahren, in denen ich nun mit Pferden zusammenarbeite, ist die: Nicht jedes Pferd, welches sich dem Menschen widersetzt, ist dominant, ja, meist trifft sogar das Gegenteil zu! Gerade hinter den „Aufsätzigen“ verbergen sich oft sehr ängstliche, verstörte und vor allem verunsicherte Pferdeseelen. Und für diese Pferde ist ein dominantes Auftreten des Menschen alles andere als förderlich.

Strafen allein ermöglicht noch kein Verstehen

Soweit ich es in den zwei Kurstagen mitbekommen habe, wurde mit dem jungen Wallach so verfahren: Der Umgang war streng. Auf jede falsche Aktion des Pferdes wurde konsequent reagiert. So setzte es auch während des Kurses mal den Strick. Das Pferd bekam also immer prompt und deutlich (negatives) Feedback, wenn es Fehler machte. Was ich sehr vermisste, war das Feedback für das Pferd, wenn es etwas gut und richtig gemacht hat, also ein mindestens ebenso konsequentes Lob.

Einmal forderte ich meinen Schüler auf, sein Pferd mit der Stimme zu loben, als es gerade in tollster und bravster Weise an der Longe lief. Das lehnte dieser allerdings ab, da er nichts vom Stimmlob hielt. Ich sagte ihm, dass ich das schade finde, weil das Pferd dann ja gar nicht weiß, dass es seine Sache gerade gut macht. Die Antwort darauf war: „Der weiß, dass ich ihn toll finde.“ Ob das wirklich so war? Woher sollte das Pferd das denn wissen? Es bekam doch eigentlich immer nur gesagt, dass es alles falsch macht …

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23. Oktober 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Umgang 20 Kommentare »

Nicos Ausbildungsweg – der vierte Monat

Heute gibt es wieder Neues von unserem Nico. 🙂 In diesem Monat haben wir allerdings nicht allzu viel gemacht, da Alexandra im Prüfungsstress und ich im Urlaub war. Ein bisschen etwas zu berichten gibt es dennoch:

Ruhe für den Kopf

Nico ist ein ziemlicher Hibbelkopf. Es fällt ihm schwer, den Kopf ruhig zu halten. So schlug ich Petra und Alexandra vor, einige Ruhepunkte an Nicos Kopf zu erarbeiten. Die Aufgabe für Nico lautet: „Wenn ein Mensch eine Hand an eine Stelle deines Kopfes legt (Kinn, Wange, Nase, Ohr) lass diesen Körperteil bitte ganz ruhig in dessen Hand liegen.“ Später möchten wir aus dieser Übung verschiedene Kopftargets erarbeiten, so dass uns Nico dann das gewünschte Körperteil in die Hand legen soll.

Nico hat diese Aufgabe sehr gut verstanden und es klappt wirklich toll!

Hand am Unterkiefer – Nico soll dabei das Maul ganz ruhig halten, weder kauen noch nach der Hand schnappen:

Kopf zwischen den Händen ruhig halten:

Hand hält Ohr:

Hand liegt an der Wange:

Zwei Hände auf der Nase:

Hand an den Nüstern:

Schön, wie viel Ruhe wir mit diesen kleinen Übungen erreichen konnten!

Das war aber nicht alles, was wir mit Nico gemacht haben. Aufgelockert wurden die Einheiten mit Laufspielchen mit Handtarget:

Und: Die etwas anderen Art zu longieren

Für die etwas andere Art des Longierens bauten wir einen Kreis aus Pylonen auf und ließen Nico mittels eines langen Targetstabs außen um den Kreis herumlaufen:

Und da ja bald der Herbst und das schlechte Wetter kommt, haben wir Nico schon mal vorsichtshalber die Angst vor Regenschirmen genommen – wobei die Angst nicht wirklich da war… 😉

Und hier ist noch ein kleiner Film zu diesem Ausbildungsmonat.

Und hier finden Sie den nächsten Beitrag.

9. Oktober 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 6 Kommentare »

Eine positive Alternative zum Strafen

Neulich hatte ich mir hier im Blog bereits der Frage gewidmet, ob Pferdeerziehung eigentlich ohne Strafen und Gewalteinsatz möglich ist. Dort ging es mir vor allem darum, dafür zu sensibilisieren, dass ganz oft wir selbst die Ursache sind, wenn unser Pferd etwas tut, das wir dann abstrafen müssen und dass es immer erst einmal darum gehen muss, sich zu überlegen, wie sich unschönes Verhalten beim Pferd im Vorfeld vermeiden lässt.

Was aber kann man ganz konkret als Alternative zum Strafen tun, wenn das Pferd etwas tut, das wir so nicht wollen? Ich denke an Situationen wie:

  • Das Pferd hampelt am Putzplatz.
  • Es beißt, wenn wir es satteln wollen.
  • Es steigt, wenn es Stress hat.
  • U.ä.

Wie gesagt, zunächst geht es um Ursachenforschung und -behebung. Bleiben wir einfach bei den genannten drei Beispielen, bei denen sich möglicherweise folgende Ursachen finden lassen:

  • Ein noch sehr junges Pferd kann z.B. schlicht und einfach nicht lange stillstehen, damit ist es überfordert.
  • Ein unpassender Sattel wird das Pferd immer wieder zum Beißen provozieren.
  • Und wenn ein Pferd z.B. zu wenig Auslauf hat, wird es in Stressreaktionen immer wieder zum Explodieren neigen.
  • Usw.

Der erste Schritt ist also immer der, zu überlegen, warum ein Pferd das unerwünschte Verhalten zeigt und die Ursachen dafür abzustellen. Oft aber lässt ein unschönes Verhalten nicht einfach nach, nur weil wir die Ursachen gefunden und abgestellt haben oder wir möchten etwas von einem Pferd, das eigentlich nicht in seiner Natur liegt.

  • Ein junges Pferd soll eben schließlich auch nach und nach lernen, ruhig zu stehen.
  • Ein Pferd, das früher mal Satteldruck hatte, reagierte vielleicht auch auf einen passenden Sattel mit Beißen.
  • Und manch‘ ein temperamentvolles Pferd findet es einfach „spaßig“, auch mal auf zwei Beinen zu stehen.

In den meisten Fällen werden die Pferde bei Verhalten dieser Art vom Menschen getadelt und gestraft. Meine Erfahrung aber ist, dass Strafe und Tadel in den seltensten Fällen das Verhalten des Pferdes langfristig auflöst. Im Gegenteil: Oft führt ein Strafen zu Gegenreaktionen des Pferdes oder auch zu Angst.

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18. September 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Umgang 8 Kommentare »

Nicos Ausbildungsweg – der dritte Monat

Heute erfahren Sie, was unsere Nico-Themen im August waren, nämlich Hufpflege, Führ- und Verlade-Training und … Fahrradrennen. 🙂

Hufpflege muss auch für ein Jungpferd sein!

Nico hatte seinen ersten Hufpflege-Termin bei unserem Hufpfleger Heiko Hansen. Wir hatten fleißig mit Nico das Hufegeben geübt und das Geben der Vorderhufe klappte auch schon hervorragend. Petra hatte Heiko schon vorgewarnt und unser einziges Ziel war: Nico soll eine positive Erfahrung mit Hufpflege machen. Wie viel wir tatsächlich an Hufbearbeitung schaffen, war uns dabei nebensächlich. Die Hinterhufe wollten wir noch ganz auslassen, da Nico die Hinterhufe noch nicht lange aufhält.

Heiko kam also und stellte sich, höflich wie er ist, zunächst Nico vor. Als es dann an die Hufbearbeitung ging, sah es zunächst nach einem Reinfall aus. Nico stand nicht still, war hampelig und rempelig und zog den Huf ständig wieder weg. Nun haben wir aber das große Glück wohl einen der ruhigsten und geduldigsten Hufpfleger auf diesem Planeten zu haben. Nicht ein einziges Mal verlor er die Geduld, wurde laut oder grob. Und siehe da, nach und nach klappte es immer besser und am Ende konnte Heiko die Vorderhufe richtig gut bearbeiten.

Dabei beließen wir es auch und üben nun kräftig weiter, so dass Heiko bei unserem nächsten Date hoffentlich auch die Hinterhufe hübsch machen kann. Danke, Heiko!

Eine Portion Hängertraining

Da Tania und ich hinter den Kulissen schon wieder fleißig an neuen Projekten arbeiten, in denen unter anderem das Verladen in einen Pferdeanhänger ein Thema sein wird, haben wir gedacht, könnten wir mit Nico schön die Anfänge des Verladetrainings zeigen. Den Pferdeanhänger hatten wir auf unseren Reitplatz gestellt und einiges auf dem Reitplatz vorbereitet womit wir zeigen wollen, welche Übungen vor dem Verladetraining sinnvoll vorzuschalten sind. Lisa hatte schon fleißig gefilmt, wie ich mit Buddy, Ronni und Pepe verschiedene Übungen demonstriere, und Nico hatte von außen schon interessiert zugeguckt. Also holten wir den kleinen Kerl und wollten zunächst üben, mit ihm durch eine enge Gasse durch zwei Planen zu gehen.

Bekanntmachen mit den Planen:

🙂

Erstes Durchführen mittels Einsatz des Handtargets. Alex lockt Nico, der noch etwas skeptisch auf die Plane schielt:

Mehr wollten wir mit Nico nicht zeigen und wir wollten eigentlich eine Pause machen. Eigentlich … Nico fand es aber viel spannender, sich den Hänger anzuschauen. Na bitte, soll er. 🙂

Und, schwupps ist er drin … Ohne Worte!

Ja, so ist er unser Nico! Bei all diesen Dingen ist er mit einer unglaublichen Freude und Motivation dabei. Schwierig sind dafür die Themen, die er als Einschränkung seiner Freiheit und Freiwilligkeit wahrnimmt, also das Thema Hufegeben hinten (vorne ist es kein Problem mehr) und das Führtraining.

Ja, Nico, das Leben ist kein Ponyhof! Auch wenn Quatschkram viel toller ist, so sind diese lästigen Dinge unendlich wichtig für Dein Zusammenleben mit uns Zweibeinern. Wir geben uns auf jeden Fall alle Mühe, dass Dir auch bei diesen Themen die gute Laune nicht verloren geht. 🙂

Und wenn Sie wissen möchten, was es mit dem Fahrradrennen auf sich hat und worüber ich so richtig gelacht habe, dann schauen Sie sich diesen Film an. 🙂

Und lesen Sie hier den nächsten Beitrag.

4. September 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 6 Kommentare »

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    Mitgründerin von "Wege zum Pferd", ihr Angebot findet Ihr nun unter www.babette-teschen.de .

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