Ein Experiment: Puzzeln Sie sich die Hilfen mal Schritt für Schritt zusammen

Was tun Sie, wenn Sie mit Ihrem Pferd eine wirklich gute Volte reiten wollen? Sie werden alle Hilfen, die Sie dafür brauchen (Gewicht, Zügel, Beine, Körper) zusammen anwenden, um das Ziel zu erreichen, richtig?

Wenn die Volte nun aber nicht so gut gelingt, wie Sie sich das gewünscht haben, wird es im Nachhinein schwer sein, herauszufinden, wo genau der Fehler lag. Welche Hilfe haben Sie vielleicht nicht gefühlvoll genug gegeben? Oder welche der Hilfen hat das Pferd nicht korrekt angenommen?

Sie können Ihre Hilfen nur dann gezielt korrigieren oder verbessern, wenn Sie auch wissen, wo genau es hakt. Wissen Sie das nicht, korrigieren Sie vielleicht Ihre Zügeleinwirkung, die aber für das Pferd gut verständlich war. Es hatte Ihre Gewichtshilfe falsch verstanden.

Sehen Sie das Problem? Um das zu lösen, können Sie Folgendes unternehmen:

Geben Sie einmal die einzelnen Hilfen gezielt eine nach der anderen. Konzentrieren Sie sich ganz bewusst auf die korrekte Gabe jeweils genau einer Hilfe, um anschließend zu erfühlen, ob Ihr Pferd diese Hilfe ohne Problem annimmt. Nehmen Sie immer erst dann eine weitere Hilfe hinzu, wenn Ihr Pferd auf die vorherige richtig reagiert hat.
(mehr …)

4. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 8 Kommentare »

Der Einfluss der zwei Gehirnhälften auf das Reiten und wie guter Reitunterricht darauf reagieren sollte

Ein wirklich guter Reiter ist einer,

  • der sowohl ein hervorragender Techniker ist und
  • der darüber hinaus ein hohes Maß an Gefühl für sich, seinen Körper, sein Pferd und die Situation mitbringt.

Damit wir genau diese beiden Elemente möglichst ausgewogen leben können, ist es hilfreich, einen kleinen Blick in die Gehirnforschung zu wagen.

Unser Gehirn ist in zwei Gehirnhälften aufgeteilt, die so genannten Hemisphären. Diese beiden Gehirnhälften sind über einen dicken Nervenstrang miteinander verbunden. Die rechte Gehirnhälfte steuert unsere linke, die linke unsere rechte Körperhälfte.

Interessant ist nun, dass die beiden Gehirnhälften ihre Aufgaben auf unterschiedliche Art und Weise angehen. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass in der linken Gehirnhälfte vor allem solche Gehirnbereiche liegen, die für unseren Verstand, für unsere Logik zuständig sind. Während in der rechten Gehirnhälfte z.B. das räumliche Sehen, unsere Fähigkeit zur inneren Vorstellung (Phantasie) u.ä. liegen. Sie (zusammen mit dem limbischen System) ist auch für unsere Gefühle zuständig.
Die meisten von uns sind gehirnmässig eher linkslastig unterwegs und so kann es passieren, dass wir versuchen, mit der linken Gehirnhälfte Probleme zu lösen, die nur mit der rechten zu lösen wären.
(mehr …)

2. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 3 Kommentare »

Lernen Sie das bewusste Loslassen: die progressive Muskelentspannung

Die progressive Muskelentspannung ist eine Technik, mit der Sie Verspannungen und Stress abbauen können. Gerade beim Reiten und auch im Umgang mit Pferden ist das ein wichtiges Thema und so schenkt uns die progressive Muskelentspannung ein sinnvolles Werkzeug, mit dem wir uns sowohl körperlich als auch mental entspannen können.

Und so geht’s

Bei der progressiven Muskelentspannung spannen Sie bewusst einzelne Muskeln an, um sie nach kurzer Zeit wieder zu entspannen. Führen Sie diese Übung vor dem Aufsitzen, oder auch während des Warmlaufen lassen des Pferdes auf dem Pferd durch.
(mehr …)

28. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Sonstiges 4 Kommentare »

Das Englischtraben

Wussten Sie schon, dass es neben dem Leichttraben auch noch das so genannte „Englischtraben“ gibt?

Beim Leichttraben steht der Reiter entlastend aus dem Sattel auf, während das innere Hinterbein des Pferdes vorschwingt und treibt mit dem inneren Schenkel (siehe Beitrag Das Timing der Schenkelhilfen). Dadurch wird es diesem Bein möglich, weit vorzufußen.

Das Englischtraben ist eine Variante des Leichttrabens, bei der der Reiter auf dem inneren Hinterbein einsitzt.

Wenn der Reiter englisch trabt, führt das zur schnelleren Anspannung der Kruppenmuskulatur. Das ist hilfreich, wenn man ein Pferd im Trab mehr versammeln möchte (Leichttraben im Schulterherein, während einer Piaffe oder Passage). Auch um Taktunregelmäßigkeiten im Trab zu korrigieren, lohnt sich der Versuch, diese Unregelmäßigkeit durch das Wechseln ins Englischtraben positiv zu beeinflussen.

(mehr …)

26. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 6 Kommentare »

Auf dem richtigen Fuß leichttraben – fühlen statt schauen!

Gehören Sie auch zu den Reitern, die sich durch einen Blick auf die Schulter vergewissern, ob Sie auf dem richtigen Fuß Leichttraben? Dann möchte ich Ihnen eine Übung vorstellen, mit der Sie das Aufstehen auf dem richtigen Fuß erfühlen lernen können.

Beim Leichttraben stehen Sie in dem Moment auf, in dem das innere Hinterbein des Pferdes nach vorne tritt.

Führen Sie die Übung aus meinem Blogbeitrag Das Timing der Schenkelhilfen durch. Dadurch dürften Sie schon gut das wechselseitige Absenken des Pferderückens fühlen können.

Wenn Sie die Gelegenheit dazu haben, lassen Sie sich nun von einem Helfer an die Longe nehmen. Am besten können Sie diese Übung nämlich durchführen, wenn Sie keine Zügel in den Händen halten müssen. Wenn Sie die Zügel halten müssen, lassen Sie sie möglichst lang, damit Sie Ihr Pferd durch Ihre folgende Aktivität nicht stören.
(mehr …)

21. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 1 Kommentar »

Leicher leichttraben

Finden Sie das Leichttraben anstrengend? Dann befinden Sie sich wahrscheinlich noch nicht in Ihrer bestmöglichen Körperbalance und/oder Sie arbeiten mit zu viel Krafteinsatz.

Wenn Sie den Schwung des Pferdes optimal nutzen und nur mit leichten Schwerpunktverlagerungen in Ihrem Körper arbeiten, ist Leichttraben nicht anstrengend. Und um das zu erreichen, können Sie folgende Übung und Tipps nutzen:

Schritt 1

Führen Sie die im Beitrag So finden Sie den lotrechten Sitz beschriebene Übung durch. Damit balancieren Sie sich gut aus und nur wenn Sie ausbalanciert auf dem Pferd sitzen, ist das Leichtraben leicht.

Schritt 2

Visualisieren Sie dann, während Sie leichtraben, folgendes Bild: Stellen Sie sich vor, von Ihrem Bauchnabel ausgehend geht ein starkes Gummiband nach vorne-oben in den Himmel. Dieses Gummiband hilft Ihnen mit einem weichen Zug hoch und lässt Sie genauso weich wieder zurück in den Sattel.

Und noch ein paar Tipps

  • Lassen Sie sich nur von dem Schwung des Pferdes und dem Gummiband in Ihrer Vorstellung bewegen. Arbeiten Sie nicht aktiv!
  • Lassen Sie sich immer nur ein kleines Stück aus dem Sattel heben. Viele Reiter stehen viel zu hoch auf und damit wird der Weg zu lang.
  • Ihre Füße stehen in den Steigbügeln, als wäre es der Boden, von dem aus Sie aufstehen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht aus dem Knie heraus hoch stemmen (die Übung, ohne Steigbügel leichtzutraben, ist übrigens völlig kontraproduktiv).
  • Achten Sie darauf, Ihre Atmung ohne Anstrengung kommen und gehen zu lassen.
  • Schauen Sie mit einem weichen, freien Blick nach vorne.

Probieren Sie das mal aus und berichten Sie, wie es Ihnen gelingt.

19. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 8 Kommentare »

Das Timing der Schenkelhilfen – die Basis des feinen Treibens

Wer reiten lernt, lernt auch, mit dem Schenkel zu treiben. Die wenigsten Reiter/innen lernen aber leider, im richtigen Moment zu treiben. Dabei ist genau der sehr wichtig, denn damit Ihr Pferd auf Ihre Schenkelhilfe überhaupt korrekt reagieren kann, muss diese Hilfe im richtigen Moment gegeben werden. Mit der Schenkelhilfe möchten wir einen Reflex auslösen, der den Bauchmuskel zur Kontraktion anregt, er soll sich also zusammenziehen. Durch die Kontraktion der Bauchmuskulatur wird das Hinterbein des Pferdes stärker vorgeführt, d.h., dass Hinterbein wird aktiviert. Dieser Reflex funktioniert nur in dem Moment, in dem das Hinterbein sich nach vorne bewegt. (Daraus ergibt sich übrigens auch, dass gleichseitiges Treiben mit beiden Schenkeln keinen Sinn macht. Treiben Sie also, wenn Sie treiben, wechselseitig.) Wenn Sie die Schenkelhilfe zu einem Zeitpunkt geben, an dem das Bein auf dem Boden ist, kann das Pferd sie nicht korrekt beantworten, d.h. das Pferd lernt, diese Hilfe zu ignorieren. Die Folge ist ein Pferd, das auf Schenkelhilfen abstumpft. Ganz wichtig ist auch zu beachten, dass Sie die Hilfe nicht ständig geben dürfen, denn jeder Reflex ermüdet, wenn Sie ihn zu oft auslösen. Treiben Sie also nur bei Bedarf! (mehr …)

14. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 22 Kommentare »

Brauchen Geländepferde Dressurarbeit?

Viele Freizeitreiter/innen sind der Überzeugung, ihre Pferde bräuchten keinerlei dressurmässige Arbeit, da sie ihre Pferde rein im Gelände und zu ihrem Vergnügen reiten. Oft lehnen sie die Arbeit in der Bahn sogar regelrecht ab. Wenn man aber mal genauer hinschaut, findet man unter diesen Pferden etliche, die massive gesundheitliche Probleme haben, die manchmal bis zur Unreitbarkeit oder sogar zum frühzeitigen Tod führen.

Woran liegt das?

Jedes Pferd ist von Natur mehr oder weniger stark ausgeprägt schief und läuft mehr oder weniger stark auf der Vorhand. Wenn wir dem Pferd nicht helfen sich gerade zu richten und es uns nicht gelingt die Hinterhand des Pferdes spurig unter den Körper zu bekommen, wird das Pferd den Rücken unter uns nicht aufwölben. Und wenn ein Pferd dauerhaft ein Reitergewicht trägt, ohne über den Rücken zu gehen, sind Rückschmerzen oder sogar -schädigungen vorprogrammiert.

(mehr …)

12. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 8 Kommentare »

Gebissloses Reiten – eine Alternative?

In meinem letzten Beitrag schrieb ich über das Thema Vertrauen des Pferdes zum Gebiss. Nun ist allerdings bei manchen Pferden eben dieses Vertrauen so zerstört, dass auch nach einem langen Zeitraum der Arbeit mit weicher Hand, das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist.

Oft sitzt das Verhaltensmuster einfach so tief, dass eine echte Losgelassenheit des Pferdes, die stark von der psychischen Stimmung des Pferdes abhängt, mit Gebiss nicht möglich ist. In diesen Fällen lohnt sich der Versuch, dass Pferd gebisslos zu reiten.

Hierfür eignen sich verschiedene Zäumungen. Wichtig bei der Wahl ist auch hier, dass es gilt, Schmerzen zu vermeiden.

Sidepulls mit einem harten Nasenband, Hackemores mit langen Anzügen oder Serretas sind in meinen Augen keine wirkliche Verbesserung für das Pferd. Besser gefallen mir der LG Zaum, ein Sidepull mit weichem Ledernasenband, ein Kappzaum oder das Bridles Bridle. (mehr …)

7. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Ausrüstung 31 Kommentare »

Das Pferdemaul ist heilig oder: Wie ein Pferd Vertrauen zum Gebiss bekommt

Wer träumt nicht von einem Pferd mit sensiblem Maul, welches vertrauensvoll an die Hand tritt, welches das Gebiss sucht, das leicht damit spielt und auf jede Hilfe prompt reagiert?

Nur, wie viele Pferde kennen Sie, die so auf ein Gebiss im Maul reagieren? Ist es nicht eher eine Ausnahme auf ein Pferd zu treffen, das nicht mehr oder weniger verdorben im Maul ist?

Damit ein Pferd echtes Vertrauen zur Reiterhand und zum Gebiss entwickelt, darf das Gebiss niemals Schmerzen verursachen. Ein Pferd, das mit Schmerzen durch das Gebiss rechnet, wird sein Maul nicht weich machen. Es wird versuchen, durch Anspannen der Zunge (indem es die Zunge z.B. hochzieht, über das Gebiss legt oder rausstreckt), durch Verkrampfen des Kiefergelenkes oder auch durch Festbeißen des Gebisses, der Gefahr eines eventuellen Schmerzes vorzubeugen.

Bedenken Sie: Losgelassenheit ist nicht zu erzwingen! (mehr …)

5. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Ausrüstung 9 Kommentare »

  • Über Babette Teschen

    Mitgründerin von "Wege zum Pferd", ihr Angebot findet Ihr nun unter www.babette-teschen.de .

  • Kategorien

  • Archiv