Leicher leichttraben

Finden Sie das Leichttraben anstrengend? Dann befinden Sie sich wahrscheinlich noch nicht in Ihrer bestmöglichen Körperbalance und/oder Sie arbeiten mit zu viel Krafteinsatz.

Wenn Sie den Schwung des Pferdes optimal nutzen und nur mit leichten Schwerpunktverlagerungen in Ihrem Körper arbeiten, ist Leichttraben nicht anstrengend. Und um das zu erreichen, können Sie folgende Übung und Tipps nutzen:

Schritt 1

Führen Sie die im Beitrag So finden Sie den lotrechten Sitz beschriebene Übung durch. Damit balancieren Sie sich gut aus und nur wenn Sie ausbalanciert auf dem Pferd sitzen, ist das Leichtraben leicht.

Schritt 2

Visualisieren Sie dann, während Sie leichtraben, folgendes Bild: Stellen Sie sich vor, von Ihrem Bauchnabel ausgehend geht ein starkes Gummiband nach vorne-oben in den Himmel. Dieses Gummiband hilft Ihnen mit einem weichen Zug hoch und lässt Sie genauso weich wieder zurück in den Sattel.

Und noch ein paar Tipps

  • Lassen Sie sich nur von dem Schwung des Pferdes und dem Gummiband in Ihrer Vorstellung bewegen. Arbeiten Sie nicht aktiv!
  • Lassen Sie sich immer nur ein kleines Stück aus dem Sattel heben. Viele Reiter stehen viel zu hoch auf und damit wird der Weg zu lang.
  • Ihre Füße stehen in den Steigbügeln, als wäre es der Boden, von dem aus Sie aufstehen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht aus dem Knie heraus hoch stemmen (die Übung, ohne Steigbügel leichtzutraben, ist übrigens völlig kontraproduktiv).
  • Achten Sie darauf, Ihre Atmung ohne Anstrengung kommen und gehen zu lassen.
  • Schauen Sie mit einem weichen, freien Blick nach vorne.

Probieren Sie das mal aus und berichten Sie, wie es Ihnen gelingt.

19. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 8 Kommentare »

 

8 Reaktionen zu “Leicher leichttraben”

 

Von Ulli • 28. August 2008

Hallo Babette,
schön auch mal von anderen zu sehen wie sie ihren reitschülern das leichttraben erklären!
gerade reiter aus der klassischen reiterei haben mit dem leichttraben oft nach jahren noch probleme da sie alles mit kraft aus den knieen machen, sie stehen oft viel zu hoch auf und wundern sich das das mit viel weniger kraftaufwand auch geht!

ich habe vorgestern beim unterrichten deinen tipp mit dem gummiband an meine reitschüler weitergegeben- gestern hat susi mir ein positives feetback gegeben!
ES FUNKTIONIERT!!!!

klasse , ich danke dir fuer diesen einfachen und gut nachvollziehbaren tipp!!!!
liebe gruesse Ulli
_________________________________________
Liebe Ulli,
sehr, sehr gerne 🙂
liebe Grüße, Babette

 

Von Inka • 28. September 2008

Hallo Babette,

ein toller Blog!! Habe große Probleme mit dem Leichttraben, krieg einfach kein Taktgefühl rein und finde es megaanstrengend. Suche nun über google nach Tipps und haben diesen Blog gefunden. Jetzt lese ich hier“Ihre Füße stehen in den Steigbügeln, als wäre es der Boden, von dem aus Sie aufstehen.“
Auf einer anderen Seite indes steht:
„In die Steigbügel stellen soll man sich beim Leichttraben natürlich nicht ! Von der Sorte kenne ich eine Menge, die sich jedesmal beim Aufstehen mit dem Fußballen hochdrücken, dabei den Absatz hochziehen, der Unterschenkel rutscht nach hinten, das Pferd wird verunsichert und kommt aus dem Takt.
Es ist schon richtig, das das Leichttraben aus dem Knie heraus stattfinden soll. Das geht aber nur, wenn der Oberschenkel mit der INNENSEITE dicht am Pferd liegt. Also nicht mit dem dicken hinteren Muskel, sonder mehr Richtung Vorderseite. Das klappt prima, wenn die Zehenspitzen leicht -nicht übertrieben- nach innen zum Pferd gedreht werden. Wenn der Fuß dabei parallel zum Pferdekörper liegt, reicht es vollkommen. Dann hat man quasi das Pferd mit den Oberschenkeln umarmt und kann mit der Kraft der nicht eben schwachen Muskulatur in diesem Bereich und ein wenig korrektem Knieschluss wunderbar leichttraben, ohne bei jedem zweiten Sprung Klimmzüge im Steigbügel machen zu müssen. Zugegeben, es erfordert Disziplin und Training, aber es klappt !“

Nun bin ich noch verunsicherter als vorher. Stehen, oder nicht stehen. Kraft aus dem Stand, oder doch eher mit dem Oberschenkel ;(

Wäre toll, wenn sie das erklären könnten.

Lieben Gruß,
Inka
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Liebe Inka,

ich fürchte, ich werde Deine Verunsicherung nicht klären können. Wenn Du noch 5 weiter Seiten liest, wirst Du wahrscheinlich noch 5 weitere Meinungen und Anleitungen finden. So ist es zu fast jedem Thema und jeder behauptet es zu Wissen und Recht zu haben. Ich sage nicht, dass meine Anleitung die einzige Möglichkeit ist ohne viel Anstengung gut leichtzutraben, für mich ist es der beste Weg den ich bis heute kennen gelernt habe. Probiere die verschiedenen Möglichkeiten aus und entscheide für Dich, womit es Dir und Deinem Pferd am besten geht. So muss jeder von uns seinen Weg im Wald der Möglichkeiten finden. Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und Erfolg dabei 🙂
liebe Grüße, Babette

 

Von Inka • 29. September 2008

Hallo Babette,

danke für die schnelle Antwort. Auch wenn ich noch nicht weiß, welche „Technik“ ich entwickeln werde/ für mich am tauglichsten ist, sind die Suggestionen-/Tipps hier in Ihrem Blog super. Sie werden mir ein Kompass im Weg durch den Wald sein! 😉

Liebe Grüße, Inka
_______________________________________________
🙂

Einer meiner Lieblingssprüche ist: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“.
Ich habe mindestens genauso viel (wenn nicht mehr) durch meiner Sackgassen und Holzwege gelernt, wie durch die „direkten Wege“,
alles Liebe, Babette

 

Von david • 1. August 2009

also ich weiß nicht ich bekomme einfach nicht die richtige bewegung beim leichttraben hin und falle dann immer nach vorne ein bischen
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Hallo David,
leider kann ich Dir da, ohne Dich zu sehen, auch nicht wirklich was zu sagen.
Hast Du mal geguckt ob Dich der Sattel, vom Schwerpunkt her, richtig hinsetzt? Häufig liegt hier die Wurzel des Übels…
Und wie sieht es aus mit einem Reitlehrer? Hast Du jemanden der mal gucken kann woran es liegt?
Liebe Grüße,
Babette

 

Von david • 5. August 2009

hi danke für deine antwort es klappt jetzt hat sich irgentwie von allein gelöst habe es erst geübt an der longe mit festhalten auf zu stehen und dann habe ich es so gleich probiert auf den pferd und kann es jetzt liebe grüße david dankeschön
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Super!!!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Mari • 16. März 2015

Zu Inka:

Seit ich mir abgewöhne, “ die Knie flach an den Sattel“ zu bringen und mehr die Hinterseite der Oberschenkel benutze, habe ich wesentlich weniger Gelenkprobleme.
( vorher Schmerzen in Knie ind Fußgelenk).
Den Absatz runter federn lassen, während man mit dem Ballen das Gewicht in den Bügel sinken läßt – dann zieht man nicht das Bein hoch. Wenn man beim aufstehen das Bein länger werden läßt, treibt man auch automatisch im richtigen Moment.

 

Von Meike • 20. März 2015

Hallo Babette 🙂
Ich habe ein großes Problem und ich weiß einfach nicht, wie ich es Beheben kann. Da ich nicht an Unwilligkeit glaube helfen mir die RLs hier auch nicht weiter. Ich hoffe du kannst mir helfen, ich bin mit meinem Latein am Ende!!
Meine RB (Haflingerstute, 8 Jahre alt, nie richtig eingeritten) trabt nicht richtig. Sie läuft generell stark auf der Vorhand und schiebt nur von hinten an. Sobald ich sie antreibe im Schritt und fleißiger vorwärts möchte um ihre Hinterhand zu aktivieren, trabt sie an. Nehme ich sie vorne zurück, so bleibt sie stehen, da sie offensichtlich nicht versteht was das soll! Ich bin mir sehr sicher, dass sie es nicht versteht und es nicht aus Unwilligkeit tut. Wie gesagt, sie wurde nie richtig eingeritten. Ihr Trab ist kurz und verhalten, die Tritte ultrakurz aber extrem Schwungvoll. Leichttraben ist fast unmöglich, der Takt zu kurz um überhaupt den Po aus dem Sattel zu bringen. Fleißiger traben geht nicht, sie wird zwar schneller aber tritt nicht unter! Ich weiß wirklich nicht mehr was ich tun soll. Ich habe probiert sie im leichten Sitz erstmal „unter mir“ traben zu lassen, ohne störendes Gewicht, aber da pariert sie gleich durch. Man könnte meinen sie ist triebig und faul, aber das ist sie nicht! Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Die Reitlehrer hören mir nicht zu, wenn ich sage, sie hat ein Problem, sie meinen, die Stute will nicht und ich müsse nur treiben etc. Aber ich weiß, dass sie es nicht aus Bosheit macht!

Es tut mir leid, ich weiß, das gehört nicht hierher, aber ich weiß einfach nicht mehr wen ich fragen soll. Ich will nicht, dass sie weiter auf der Vorhand läuft, sie lahmt derzeit eh schon, und ich kenne die Folgen von Vorhandläufern. Was kann ich noch machen??

Hilflose aber hoffnungsvolle Grüße von
Meike

 

Von NW • 29. März 2017

Liebe Frau Teschen,

vielen Dank für diesen Artikel.
Ich gehöre zu den „zu weit Aufstehern“, das Knie rutscht immer mit hoch, der Oberkörper fällt nach vorne, die Hand steht mit auf. So sehr ich es versuche, mich vom Pferd mitnehmen zu lassen, ich falle höchstens weiter in mich ein und versuche den schlaffen Oberkörper anscheinend durch höheres Aufstehen zu kompensieren? Dadurch gehen einige Pferde bei mir beim Leichttraben nicht vorwärts. Ironischerweise gehen sie aber alle super, sobald ich aussitze. Ich mache abends regelmäßig Dehnübungen für die Beine/Becken/Hüftbeuger etc. aber es wird und wird nicht besser.

Haben Sie noch einen Tipp für mich?
Besonders schlimm wird es übrigens bei schwungvollen Pferden.

Viele Grüße

 

 

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