Babette und ich stellen in unseren Blogs ja u.a. ganz unterschiedliche Möglichkeiten vor, mit Pferden zu spielen. Die Vielfalt ist hier groß, aber nicht jedes Spiel begeistert jedes Pferd. Wenn ich zum Beispiele an meine beiden denke, dann werden die Vorlieben sehr schnell deutlich.
Aramis liebt Podeste! Schon das erste Mal, als er vor einem stand, nahm er sofort einen Huf hoch und es dauerte nicht lang, dann stand er mit beiden Vorderhufen darauf. Babette hat auch ein Podest und natürlich durfte er auch wieder drauf:

(Achtung: Bei der Arbeit mit dem Podest kann es zu Verletzungen kommen. Seid hier bitte ganz achtsam und forciert nichts.)
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15. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Spiele & Co, Verhalten • 5 Kommentare »
Wer reiten lernt, lernt auch, mit dem Schenkel zu treiben. Die wenigsten Reiter/innen lernen aber leider, im richtigen Moment zu treiben. Dabei ist genau der sehr wichtig, denn damit Ihr Pferd auf Ihre Schenkelhilfe überhaupt korrekt reagieren kann, muss diese Hilfe im richtigen Moment gegeben werden. Mit der Schenkelhilfe möchten wir einen Reflex auslösen, der den Bauchmuskel zur Kontraktion anregt, er soll sich also zusammenziehen. Durch die Kontraktion der Bauchmuskulatur wird das Hinterbein des Pferdes stärker vorgeführt, d.h., dass Hinterbein wird aktiviert. Dieser Reflex funktioniert nur in dem Moment, in dem das Hinterbein sich nach vorne bewegt. (Daraus ergibt sich übrigens auch, dass gleichseitiges Treiben mit beiden Schenkeln keinen Sinn macht. Treiben Sie also, wenn Sie treiben, wechselseitig.) Wenn Sie die Schenkelhilfe zu einem Zeitpunkt geben, an dem das Bein auf dem Boden ist, kann das Pferd sie nicht korrekt beantworten, d.h. das Pferd lernt, diese Hilfe zu ignorieren. Die Folge ist ein Pferd, das auf Schenkelhilfen abstumpft. Ganz wichtig ist auch zu beachten, dass Sie die Hilfe nicht ständig geben dürfen, denn jeder Reflex ermüdet, wenn Sie ihn zu oft auslösen. Treiben Sie also nur bei Bedarf! Den ganzen Beitrag lesen »
14. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching • 22 Kommentare »
Anthony, mein Youngster, war vor Kurzem mal wieder ziemlich unausstehlich. Inzwischen kenne ich das ja von ihm und ich weiß, dass es keinen Sinn macht, das persönlich zu nehmen. Aber …, wissen und anwenden sind ja zwei verschiedene Dinge, nicht wahr?
Für meine Verhältnisse habe ich mich ganz wacker geschlagen und blieb recht geduldig mit meinen schlecht gelaunten Jungtier. Im Raum stand für mich aber nach wie vor die Frage, warum er immer mal wieder so ist. Was tat ich, was ihm nicht gefiel? Brauchte er etwas? Nervte ich ihn? Forderte ich ihn zu viel oder zu wenig? Kann er mich nicht leiden? Oder hatte es vielleicht auch gar nichts mit mir zu tun? Immerhin wirkte Aramis auch so, als sei er nicht ganz so gut auf den Kleinen zu sprechen.
Zufällig besuchte ich dann an einem Abend einen Vortrag über Pferdezähne. Inspiriert durch diesen Vortrag schaute ich am nächsten Tag Anthony ins Maul. Und was entdeckte ich da? Dass bei ihm gerade die Hengstzähne im Oberkiefer durchbrechen. Ich hatte den Zahnwechsel als fertig angesehen, nachdem seine letzten Schneidezähne im Unterkiefer gewechselt hatten, und hatte deshalb an so etwas gar nicht gedacht. Aber damit dürfte ich wohl die Antwort auf meine Frage gefunden haben 🙂
Und das zeigt mir wieder einmal, dass es eine ziemlich knifflige Gratwanderung ist: Wenn unser Pferd sich komisch benimmt, zwar das eigene Verhalten zu hinterfragen, ohne dann aber alles zu persönlich zu nehmen. Wenn man den Fehler nämlich nur bei sich selbst sucht, kommt man oft nicht auf die eigentlich nahe liegenden Sachen, die das Verhalten auslösen können.
13. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit, Umgang, Verhalten • 3 Kommentare »
Viele Freizeitreiter/innen sind der Überzeugung, ihre Pferde bräuchten keinerlei dressurmässige Arbeit, da sie ihre Pferde rein im Gelände und zu ihrem Vergnügen reiten. Oft lehnen sie die Arbeit in der Bahn sogar regelrecht ab. Wenn man aber mal genauer hinschaut, findet man unter diesen Pferden etliche, die massive gesundheitliche Probleme haben, die manchmal bis zur Unreitbarkeit oder sogar zum frühzeitigen Tod führen.
Woran liegt das?
Jedes Pferd ist von Natur mehr oder weniger stark ausgeprägt schief und läuft mehr oder weniger stark auf der Vorhand. Wenn wir dem Pferd nicht helfen sich gerade zu richten und es uns nicht gelingt die Hinterhand des Pferdes spurig unter den Körper zu bekommen, wird das Pferd den Rücken unter uns nicht aufwölben. Und wenn ein Pferd dauerhaft ein Reitergewicht trägt, ohne über den Rücken zu gehen, sind Rückschmerzen oder sogar -schädigungen vorprogrammiert.
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12. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching • 8 Kommentare »
Sieben Tage waren die Jungs und ich bei Babette.
Es waren ereignisreiche, spannende, aufwühlende und lehrreiche Tage. Gefühlt dauerte die Zeit deutlich länger, denn wir haben nun Stoff zum Nacharbeiten für viele weitere Wochen. Die Intensität solch einer Lernwoche ermöglicht es, noch einmal ganz anders an bestimmten Knackpunkten zu arbeiten.
Ich werde hier in meinem Blog noch über etliche Erkenntnisse berichten, die ich in dieser Woche gewonnen habe. Fürs Erste möchte ich ein kleines Fazit ziehen.

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8. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein • 6 Kommentare »
In meinem letzten Beitrag schrieb ich über das Thema Vertrauen des Pferdes zum Gebiss. Nun ist allerdings bei manchen Pferden eben dieses Vertrauen so zerstört, dass auch nach einem langen Zeitraum der Arbeit mit weicher Hand, das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist.
Oft sitzt das Verhaltensmuster einfach so tief, dass eine echte Losgelassenheit des Pferdes, die stark von der psychischen Stimmung des Pferdes abhängt, mit Gebiss nicht möglich ist. In diesen Fällen lohnt sich der Versuch, dass Pferd gebisslos zu reiten.
Hierfür eignen sich verschiedene Zäumungen. Wichtig bei der Wahl ist auch hier, dass es gilt, Schmerzen zu vermeiden.
Sidepulls mit einem harten Nasenband, Hackemores mit langen Anzügen oder Serretas sind in meinen Augen keine wirkliche Verbesserung für das Pferd. Besser gefallen mir der LG Zaum, ein Sidepull mit weichem Ledernasenband, ein Kappzaum oder das Bridles Bridle. Den ganzen Beitrag lesen »
7. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Ausrüstung • 31 Kommentare »
Die Tage bei Babette schenken mir Lernstoff auf allen Ebenen. So wies sie mich gleich am Montag auf etwas hin, was ich bei anderen immer gut sehen kann, was ich bei mir selbst aber offenbar aus den Augen verloren habe. Scheinbar eine Kleinigkeit nur, die aber ganz entscheidend für das Verhältnis mit meinen Pferden ist: Und zwar habe ich das Spiel „Wer bewegt wen?“ nicht pingelig genug beachtet.
Bestimmt habt Ihr schon davon gehört, dass Pferde miteinander eigentlich ständig das Spiel „Wer bewegt wen?“ spielen und damit jeweils neu klären, wie sie zueinanderstehen.
Obwohl mir dieses Spiel sehr bewusst ist, habe ich mich unbewusst immer öfter von meinen Pferden bewegen lassen, vor allem von Anthony. Denn sie machen das schon sehr geschickt und mit viel Charme. All die vielen kleinen Momente, in denen ich unbewusst einen Schritt rückwärts machte oder auswich, manchmal nur wenige Zentimeter, all diese Momente hat Anthony als Gewinnpunkte für sich verbucht. Folgerichtig hatte ich es nun z.B. bei der Longenarbeit ziemlich schwer, ihn von mir wegzuschicken. Und ganz in meinem inzwischen vertrauten Muster ging ich auch hier schnell rückwärts.
Genau das fiel Babette auf und wir arbeiten nun gemeinsam daran, dass ich wieder ganz genau darauf achte, dass er sich bewegt und nicht ich. Nicht nur, dass so das Longieren deutlich einfacher wird, sondern das Ergebnis ist auch ein Pferd, das nun wieder viel respektvoller ist, viel aufmerksamer und viel weniger rüpelig.
Es sind genau diese Kleinigkeiten (die nur für uns Menschen Kleinigkeiten sind), die eine ganz entscheidende Wirkung haben und es ist immer wieder gut, wenn wir andere haben, die uns liebevoll darauf hinweisen, dass wir sie mal wieder vernachlässigt haben. 🙂
6. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang • 0 Kommentare »
Wer träumt nicht von einem Pferd mit sensiblem Maul, welches vertrauensvoll an die Hand tritt, welches das Gebiss sucht, das leicht damit spielt und auf jede Hilfe prompt reagiert?
Nur, wie viele Pferde kennen Sie, die so auf ein Gebiss im Maul reagieren? Ist es nicht eher eine Ausnahme auf ein Pferd zu treffen, das nicht mehr oder weniger verdorben im Maul ist?
Damit ein Pferd echtes Vertrauen zur Reiterhand und zum Gebiss entwickelt, darf das Gebiss niemals Schmerzen verursachen. Ein Pferd, das mit Schmerzen durch das Gebiss rechnet, wird sein Maul nicht weich machen. Es wird versuchen, durch Anspannen der Zunge (indem es die Zunge z.B. hochzieht, über das Gebiss legt oder rausstreckt), durch Verkrampfen des Kiefergelenkes oder auch durch Festbeißen des Gebisses, der Gefahr eines eventuellen Schmerzes vorzubeugen.
Bedenken Sie: Losgelassenheit ist nicht zu erzwingen! Den ganzen Beitrag lesen »
5. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Ausrüstung • 9 Kommentare »
Bei so viel Unterricht, wie ich ihn in dieser Woche bei Babette, bekomme, wird fast automatisch auch mit einer Reihe von eingeschliffenen Unschönheiten aufgeräumt. Eine davon ist meine Tendenz, im Schritt ein Schlurfen zuzulassen.
So habe ich z.B. zu Beginn jeder Reiteinheit und auch in den Schrittpausen nicht wirklich darauf geachtet, wie mein Pferd läuft, sondern habe mich halt einfach durch die Gegend schaukeln lassen.
Babette hat mir da aber ein anschauliches Bild geschenkt: Sie fragte mich, was ich von einem Fitnesstrainer denken würde, der mir Hanteln in die Hand drückt und mich mit denen die erste Viertelstunde z.B. im Hohlkreuz einfach rummachen lässt. Da wird einem dann schon klar, dass wir eigentlich idealerweise in dem Moment, in dem wir auf das Pferd steigen, keinen Schritt zulassen sollten, der nicht über den Rücken geht, denn unser Gewicht belastet ja immer den Rücken.
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1. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 1 Kommentar »
Longieren scheint so einfach – man steht in der Mitte und das Pferd läuft um einen herum, im Schritt, Trab und Galopp. Das zu erreichen ist für die meisten recht schnell möglich, aber: WIE läuft das Pferd da um einen herum? Denn genauso wie beim Reiten ist es auch beim Longieren sehr wichtig, dass das Pferd auf eine Art und Weise läuft, die ihm nicht schadet, sondern die ihm idealerweise nützt.
Beim Longieren wird vor allem der Bewegungsapparat des Pferdes belastet, insbesondere Sehnen und Gelenke. Die Kreisform ist für ein Pferd keine natürliche Bewegungsform und so legen sich alle Pferde naturgemäß in die Kurve wie ein Motorrad. Diese Bewegungen sind aber alles andere als gut und es ist sehr wichtig, genau daran zu arbeiten.
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31. Juli 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Longieren • 6 Kommentare »