Wenn das Pferd komisch ist… oder: Nicht das Naheliegende übersehen!
Anthony, mein Youngster, war vor Kurzem mal wieder ziemlich unausstehlich. Inzwischen kenne ich das ja von ihm und ich weiß, dass es keinen Sinn macht, das persönlich zu nehmen. Aber …, wissen und anwenden sind ja zwei verschiedene Dinge, nicht wahr?
Für meine Verhältnisse habe ich mich ganz wacker geschlagen und blieb recht geduldig mit meinen schlecht gelaunten Jungtier. Im Raum stand für mich aber nach wie vor die Frage, warum er immer mal wieder so ist. Was tat ich, was ihm nicht gefiel? Brauchte er etwas? Nervte ich ihn? Forderte ich ihn zu viel oder zu wenig? Kann er mich nicht leiden? Oder hatte es vielleicht auch gar nichts mit mir zu tun? Immerhin wirkte Aramis auch so, als sei er nicht ganz so gut auf den Kleinen zu sprechen.
Zufällig besuchte ich dann an einem Abend einen Vortrag über Pferdezähne. Inspiriert durch diesen Vortrag schaute ich am nächsten Tag Anthony ins Maul. Und was entdeckte ich da? Dass bei ihm gerade die Hengstzähne im Oberkiefer durchbrechen. Ich hatte den Zahnwechsel als fertig angesehen, nachdem seine letzten Schneidezähne im Unterkiefer gewechselt hatten, und hatte deshalb an so etwas gar nicht gedacht. Aber damit dürfte ich wohl die Antwort auf meine Frage gefunden haben 🙂
Und das zeigt mir wieder einmal, dass es eine ziemlich knifflige Gratwanderung ist: Wenn unser Pferd sich komisch benimmt, zwar das eigene Verhalten zu hinterfragen, ohne dann aber alles zu persönlich zu nehmen. Wenn man den Fehler nämlich nur bei sich selbst sucht, kommt man oft nicht auf die eigentlich nahe liegenden Sachen, die das Verhalten auslösen können.
13. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit, Umgang, Verhalten • 3 Kommentare »