Die Dehnung des Kopf-Armmuskels und der kleinen Nackenmuskeln

Heute stelle ich Ihnen eine Dehnübung für den Kopf-Arm-Muskel und für die Nackenmuskeln vor.

Der Kopf-Arm-Muskel ist der Unterhalsmuskel Ihres Pferdes. Um die Wichtigkeit dieses Muskels zu verstehen, lesen Sie sich bitte meinen früheren Blogbeitrag dazu nochmals durch. Die kleinen Nackenmuskeln setzen am Hinterkopf des Pferdes an und ziehen zum ersten Halswirbel. Verspannungen dieser Muskeln verhindern ein lockeres Genick des Pferdes.

Verspannungen des Kopf-Armmuskels und der kleinen Nackenmuskeln können Sie sehr gut durch Massagen der Muskeln und durch die folgende Übung behandeln.

Und so geht’s

Legen Sie sich den Kopf Ihres Pferdes auf die Schulter. Fassen Sie mit beiden Händen hinter die Ohren Ihres Pferdes am Genick.

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1. September 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 7 Kommentare »

Das Anheben des Rückens

Nachdem wir uns letzte Woche mit dem hinteren Ende der Wirbelsäule befasst haben, kümmern wir uns dieses Mal um die Körpermitte Ihres Pferdes. Mit der folgenden Übung möchten wir erreichen, dass unser Pferd erst den Widerrist anhebt und dann seine Brust -und Lendenwirbelsäule aufwölbt. Diese Übung können Sie sowohl vor als auch nach der Arbeit durchführen.

Und so geht es

Zunächst möchten wir den Widerrist des Pferdes anheben. Hebt das Pferd den Widerrist an, öffnen sich die Dornfortsätze des Widerristes, d.h., sie gehen weiter auseinander. Nur ein Pferd, welches den Widerrist anheben kann, ist in der Lage, ein korrektes Vorwärts-Abwärts zu gehen und später, eine ehrliche Aufrichtung zu gelangen.Durch diese Übung können Sie also gut überprüfen, ob Ihr Pferd diesen Bereich überhaupt aufwölben kann und Sie können damit die Beweglichkeit der Wirbelsäule fördern.

Stellen Sie sich auf Schulterhöhe Ihres Pferdes auf. Gehen Sie leicht in die Knie. Legen Sie beide Hände unter den Bauch des Pferdes. Eine Hand befindet sich vor den Vorderbeinen, die andere direkt dahinter.

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Streichen Sie Ihr Pferd diesen Bereich mit den Händen ab. Beobachten Sie dabei die Reaktion Ihres Pferdes. Genießt es die Berührung oder zeigt es „Kitzeligkeit“? Droht es vielleicht sogar?
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25. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 26 Kommentare »

Was man alles mit dem Schweif anstellen kann…

…und damit meine ich nicht waschen, verlesen und frisieren. 😉

Der Schweif und seine Haltung verraten viel über die Losgelassenheit und Stimmung des Pferdes. Wenn Sie verschiedene Schweife verschiedener Pferde angeschaut und erfühlt haben, werden Sie merken, wie unterschiedlich die Grundspannung von Schweifen sein kann. Ein Pferd mit Verspannungen in diesem Bereich, wird den Schweif wahrscheinlich auch während der Arbeit nicht locker pendeln lassen. Und ein Schweif, der bei der Arbeit wild hin und her peitscht, deutet auf großes Unbehagen, Verspannungen oder auf viele Fliegen oder Bremsen hin.

Der Schweif des Pferdes ist die Verlängerung der Wirbelsäule. Deshalb hat jede Mobilisationen am Schweif auch eine Wirkung auf die Wirbelsäule. Ich stelle Ihnen hier einige Übungen vor, mit denen Sie Ihrem Pferd etwas Gutes tun können.

Sicherheitshinweis: Ich setzte für die Übung voraus, dass Ihr Pferd nicht ausschlägt und Sie sich gefahrlos auch von hinten Ihrem Pferd nähern können. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie die Übungen erst durchführen, wenn Ihr Pferd Sie auch an der Hinterhand gelassen gewähren lässt.

Übung 1: Gewicht in den Schweif legen

Durch diese Übung werden die kleinen Muskeln, die direkt an der Wirbelsäule liegen, gedehnt. Das kann Verspannungen lösen.

Stellen Sie sich direkt hinter Ihr Pferd.

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Fassen Sie mit beiden Händen die Schweifrübe Ihres Pferdes und zwar nah am Schweifansatz.

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18. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 10 Kommentare »

Die Dehnung in die Tiefe

Im letzten Blogbeitrag habe ich Ihnen eine Dehnübung für die seitliche Längsbiegung gezeigt. Heute soll es nun in die Tiefe gehen.
Bitte beachten Sie auch hier wieder meine Einleitung zum Thema Dehnübungen, gehen Sie also immer sanft vor und erzwingen Sie keine Dehnung per Gewalt.

So wirkt die Übung

Bei dieser Übung werden die Streckmuskeln der ganzen Wirbelsäule gedehnt. Deshalb ist diese Übung zum einen insbesondere für Pferde wertvoll, die sich schlecht loslassen können, und zum anderen stellt sie eine wichtige Vorübung für die zirzensischen Lektionen Verbeugung und Kompliment dar.

Bei dieser Übung beginnen wir mit der Dehnung des Genicks, gehen über die Dehnung der oberen Halsmuskulatur, um anschließend das Pferd bis in den Rücken hinein zu dehnen.

Und so geht’s

Als erstes steht das Dehnen der Genickmuskulatur auf dem Programm. Dafür stellen Sie sich mit Futter in den Händen vor Ihr Pferd. Locken Sie mit Ihren Händen das Pferd in eine hoch aufgerichtete Kopfhaltung. Dann versuchen Sie in dieser Aufrichtung, das Pferd so im Genick zu öffnen, das die Nase des Pferdes immer kurz vor der Senkrechten und nie dahinter ist.

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Viele Pferde werden bei den ersten Versuchen rückwärts ausweichen. Wenn das der Fall ist, stellen Sie Ihr Pferd einfach mit dem Hintern an der Bande auf.
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11. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 9 Kommentare »

Die Möhrchenübung

In der letzten Woche bin ich ausführlich auf den Sinn und Nutzen von Dehnungsübungen eingegangen und darauf, was es dabei zu beachten gibt. Nun möchte ich Ihnen eine praktische Übung vorstellen. Bekannt ist sie unter der Bezeichnung „Möhrchenübung“.

Bitte beachten Sie bei der Ausführung das, was ich letzte Woche zu den Dehnübungen gesagt habe, gehen Sie immer sanft vor und gehen Sie nie über Widerstände beim Pferd hinweg.

Sinn der Übung

Die Möhrchenübung soll die seitliche Biegefähigkeit des Pferdes erhöhen. Das Pferd soll am Ende mit seiner Nase bis zur Kruppe rum kommen. Es werden damit also die Muskeln am Hals und Rücken gedehnt, die für die Längsbiegung zuständig sind.

So nicht!

Oftmals sehe ich hier folgende Durchführung: Der Mensch stellt sich auf Kruppenhöhe seines Pferdes und hält seinem Pferd ein Leckerchen seitlich hin. Das Pferd schnellt mit seinem Hals herum, schnappt sich das Leckerchen und stellt sich wieder gerade hin.

Wird diese Übung so ausgeführt, ist sie uneffektiv und kann sogar schädlich sein.

Sondern so!

In guter Manier ausgeführt soll das Pferd

  • die seitliche Biegung langsam aufbauen,
  • bis an seine maximale Dehnfähigkeit gehen,
  • in dieser Position mindestens 20 Sekunden verweilen,
  • dann, wenn möglich, noch 1-2 Zentimeter mehr in die Dehnung gehen und
  • dann langsam wieder in seine Ursprungsposition zurück finden.

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4. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 6 Kommentare »

Führen ist doch ganz einfach?

Ein Pferd zu führen scheint eigentlich ganz einfach zu sein: Man hält den Strick, das Pferd läuft neben einem – kein Thema, oder? Dass das durchaus ein Thema ist, kann man Tag aus, Tag ein so ziemlich überall in den Ställen beobachten. Nicht selten bekommt man den Eindruck, dass da nicht der Mensch, sondern das Pferd führt…

Es gibt wenige Dinge, bei denen ich so konsequent bin, wie beim Einhalten der von mir gewünschten Führposition. Denn ich habe festgestellt, dass sich diese Konsequenz doppelt und dreifach auszahlt. Achte ich beim Führen darauf, dass meine Pferde dort bleiben, wo ich es für sie vorsehe, wird nicht nur das Führen selbst deutlich angenehmer, sondern ich profitiere davon im gesamten Umgang.

Hier einmal ein Bild von der Führposition, wie ich sie anstrebe:

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Das Pferd geht etwas schräg hinter mir. Es kriecht mir nicht in den Rücken und es überholt nicht. Es herrscht ein angenehmer Abstand zwischen uns, so dass ich bei einem möglichen Hüpfer nicht gleich angerempelt werde. Und das Pferd läuft von sich aus voran, ohne dass ich ziehen muss. Es ist auch dann, wenn es sich mal umschaut, mit seiner Aufmerksamkeit bei mir.
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16. Juli 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Jungpferdausbildung, Übungen, Umgang 78 Kommentare »

Bein hoch! Eine Übung für mehr Balance

Bei dieser Übung lernt Ihr Pferd, auf Gertenzeichen auf Höhe des Röhrbeines sein Bein zu heben und solange angehoben zu lassen, wie die Gerte am Bein anliegt.

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Die Übung „Bein hoch“ verbessert die Balancefähigkeit Ihres Pferdes auf drei Beinen. An den Vorderbeinen ausgeführt ist sie auch eine wichtige Vorbereitung, wenn Sie Ihrem Pferd das Kompliment beibringen möchten. An den Hinterbeinen ist sie eine Vorübung für ein Anpiaffieren des Pferdes.

So lehren Sie es Ihr Pferd

Stellen Sie sich seitlich neben Ihr Pferd auf die Seite, wo Sie das Bein anheben möchten.

Achten Sie zu Beginn der Übung darauf, dass das Pferd das Bein, welches Sie anheben wollen, nicht gerade als Hauptlastbein benutzt. Sollte das der Fall sein, können Sie durch leichten Druck an der Schulter das Gewicht des Pferdes auf die gegenüberliegende Seite verlagern.

Nun tippen Sie mit einer Gerte das Röhrbein des Pferdes an (bitte dabei an das zarte Kitzeln durch eine Fliege denken und nicht mehr). Reagiert Ihr Pferd, indem es kurz das Bein anhebt, belohnen Sie es begeistert!

Aber Achtung: Das Pferd soll keinen Schritt machen, sondern es soll nur das Bein kurz anheben. Ein ausweichender Schritt darf nicht belohnt werden. Diese Reaktion wird ignoriert und Sie wiederholen die Übung.

Versteht Ihr Pferd Sie nicht und bleibt wie angewurzelt auf dem Bein stehen, helfen Sie Ihrem Pferd, indem Sie mit der freien Hand das Pferd zum Hufegeben auffordern, so wie Sie es auch machen, wenn Sie den Huf säubern wollen. Tippen Sie dabei weiter mit der Gerte an, damit Ihr Pferd diese Verknüpfung zum Lernen herstellen kann.

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Wenn Ihr Pferd verstanden hat, das Bein auf das Antippen mit der Gerte hin anzuheben, warten Sie mit dem „Auffangen“ des Hufes immer ein bisschen länger.

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Arbeiten Sie in Ruhe und mit sehr viel Lob. Als Stimmkommando gebe ich das Kommando „Fuß“.

Wenn das Anheben des Beines klappt, arbeiten Sie an der Dauer, die Ihr Pferd das Bein angehoben halten soll. Hat Ihr Pferd das Bein angehoben, legen Sie die Gerte an das Röhrbein an. Wenn Ihr Pferd nun das Bein wieder abstellen möchte, beginnen Sie wieder zu tippen, bis das Bein wieder angehoben ist. Nun sagen Sie rechtzeitig, bevor Ihr Pferd wieder den Versuch macht, das Bein abzustellen, das Kommando „Ab“ und nehmen zeitgleich die Gerte weg. Nun gibt es die Belohnung, wenn das Pferd das Bein wieder auf die Erde gestellt hat.

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Üben Sie dies an allen vier Beinen.

Übrigens: Viele Pferde, die beim Hufe-Auskratzen schwierig waren, werden, nachdem sie gelernt haben, selbstständig ihr Bein hochzuhalten, deutlich einfacher dabei. Was oft als Widersetzlichkeit interpretiert wird, war in diesen Fällen wahrscheinlich einfach nur die Angst des Pferdes, „umzufallen“. Die meistens folgende Bestrafung eines solchen Gezappels hat dem Pferd sicherlich nicht geholfen, entspannter stillzuhalten. Oft ist es viel sinnvoller, einmal zu überlegen, mit welchen Übungen man ein Problem positiv beeinflussen kann.

25. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung, Übungen 12 Kommentare »

Atemübungen, die zweite

In der letzten Woche haben Sie bereits zwei Atemübungen zum Ausprobieren vorgestellt bekommen – hier folgen noch zwei weitere. Schauen Sie mal, ob sie Ihnen liegen:

In den Bauch atmen

Legen Sie eine Hand auf den Bauch und atmen Sie langsam ein, bis Sie sich von Ihrem Atem angenehm angefüllt fühlen. Ihr Hand sollte sich beim Einatmen deutlich heben. Halten Sie für einen Moment inne und atmen Sie mit halb geöffnetem Mund und einem langen ffff-Ton wieder aus. Wichtig ist, dass Sie Ihren Bauchmuskeln erlauben, sich völlig zu entspannen. Also ziehen Sie den Bauch bitte nicht ein, er darf hier genauso sein, wie er ist. Sagen Sie sich bei jedem Ausatmen, dass Sie ruhiger und immer ruhiger werden.

Gähnen

Öffnen Sie weit den Mund und entspannen Sie Ihre Lippen. Atmen Sie ein und denken oder sagen Sie intensiv AAAAHHHHH!!!

Damit entsteht reflexartig ein Gähnen. Strecken und rekeln Sie sich dabei. Dann atmen Sie mit offenem Mund wieder aus. Wiederholen Sie die Übung, bis Sie merken, dass Sie lockerer und entspannter werden. Auch hier können Sie sich selbst bei der Entspannung unterstützen, indem Sie sich innerlich sagen, dass Sie ruhiger und ruhiger werden.

Extra-Tipp: Alternativ können Sie mit der Zungenspitze Ihren Gaumen massieren, auch das löst einen Gähnreflex aus.

23. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 1 Kommentar »

Atmen Sie Anspannungen einfach weg

Atemtechniken können Ihnen prima dabei helfen, Ängste und Anspannungen zu lösen. Durch die Konzentration auf unser Atmen ist unser Kopf beschäftigt und eine ruhige Atmung lässt uns automatisch entspannen.

Es gibt eine Reihe einfach zu erlernender Methoden, die Sie auch auf dem Pferd anwenden können. Ich stellen Ihnen hier zunächst zwei solcher Techniken vor, in der nächsten Woche noch zwei weitere. Bitte üben Sie diese Atemtechniken erst am Boden und dann auf dem Pferd in entspannten Situationen.

Tipp: Finden Sie heraus, welche dieser Techniken Ihnen am besten liegt und üben Sie diese, bis sie Ihnen ganz leicht fällt. Dann können Sie die Methode gezielt einsetzen, wenn Sie beim Reiten in eine Situation geraten, in der Sie merken, dass Sie sich anspannen.
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16. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 1 Kommentar »

Auf dem richtigen Fuß leichttraben – fühlen statt schauen!

Gehören Sie auch zu den Reitern, die sich durch einen Blick auf die Schulter vergewissern, ob Sie auf dem richtigen Fuß Leichttraben? Dann möchte ich Ihnen eine Übung vorstellen, mit der Sie das Aufstehen auf dem richtigen Fuß erfühlen lernen können.

Beim Leichttraben stehen Sie in dem Moment auf, in dem das innere Hinterbein des Pferdes nach vorne tritt.

Führen Sie die Übung aus meinem Blogbeitrag Das Timing der Schenkelhilfen durch. Dadurch dürften Sie schon gut das wechselseitige Absenken des Pferderückens fühlen können.

Wenn Sie die Gelegenheit dazu haben, lassen Sie sich nun von einem Helfer an die Longe nehmen. Am besten können Sie diese Übung nämlich durchführen, wenn Sie keine Zügel in den Händen halten müssen. Wenn Sie die Zügel halten müssen, lassen Sie sie möglichst lang, damit Sie Ihr Pferd durch Ihre folgende Aktivität nicht stören.
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21. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 1 Kommentar »

  • Reitkurs

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    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

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