Noch mal gut gegangen…

Vorbemerkung

Der folgende Beitrag hat mir einiges an scharfer Kritik eingebracht. Es wäre leicht gewesen, ihn zu löschen und damit die Kritik zu stoppen, aber das Thema ist mir wichtig genug, den Text trotz der Angriffe stehen zu lassen und  zu versuchen, das schiefe Bild zu korrigieren.

Ich bitte Euch herzlich darum, wirklich GENAU zu lesen, was in diesem Text steht. Natürlich rate ich NICHT mal eben dazu, ein lahmendes Rehe-Pferd zu reiten und es macht mich traurig und betroffen, dass mir das tatsächlich unterstellt wird. Nirgendwo in diesem Text steht, dass ich aus Jux und Dollerei ein Rehepferd geritten bin oder dass ich dazu rate, das zu tun.

In diesem Text steht, dass ich mein Pferd auf Anraten einer Fachfrau  bewegt habe (erst nur testweise und als sich der Gang verbesserte, entsprechend länger; ich wiege übrigens 45kg)  und dass es sehr wahrscheinlich genau wegen dieser Bewegung zu KEINER Rehe gekommen ist. Wie weiter unten zu lesen ist, hat die Tierärztin festgestellt, dass Aramis KEINE Rehe hatte – ich bin also auch KEIN Rehe-Pferd geritten!

Ich halte an diesem Artikel fest, da Bewegung in einigen Fällen tatsächlich ein therapeutisches Mittel sein kann, eine Rehe IM VORFELD abzuwenden und das wissen viele nicht. Gerade in diesem Sommer hatten wir wieder einen potentielles Rehe-Pferd, das früh genug gefunden wurde und bei dem es durch Bewegung NICHT zu einer Rehe gekommen ist.

Wenn ein Pferd bereits eine Rehe HAT,  darf es natürlich in dieser Phase NICHT bewegt werden!

Heikel ist ganz klar der Punkt zu entscheiden, ob die Rehe schon da ist oder nicht – und dafür braucht es die Einschätzung von FACHLEUTEN. Ich habe mir in meinem Fall die Einschätzung zweier Fachleute geholt, niemals hätte ich das als Laie selbst entschieden. Und genau das würde ich auch immer raten.

Grüße an alle,
Tania 

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Babette hat in ihrem letzten Blogbeitrag das wichtige Thema „Hufrehe“ angesprochen. Leider habe ich auch damit inzwischen Erfahrungen gesammelt. Ich möchte hier ein bisschen darüber schreiben, vielleicht kann auch dieser Beitrag etwas dazu tun, dass die Sache manch einem Pferd erspart bleibt.

Aramis hatte im Jahr 2006 ziemlich zugenommen und über den Winter ins Jahr 2007 hatten wir nicht wirklich darauf geachtet, dass er abspeckt. So ging er die Weidezeit 2007 mit einer ganz schönen Portion Übergewicht an. In diesem Frühjahr hatte ich außerdem beide Pferde gegen Haarlinge behandelt, was eine Belastung des Stoffwechsels durch Gifte bedeutete. Zusätzlich fütterte ich ein Zusatzfutter, das mir empfohlen worden war. Zu alledem kamen noch extreme Wetterverhältnisse. Als Krönung des Ganzen ließ ich ausgerechnet in diesem Jahr meine sonst so große Vorsicht bezüglich eines langsamen Anweidens etwas außer Acht und beschleunigte deutlich schneller als all die Jahre zuvor und durch eine Unterbrechung des Anweidens auf der Koppel und Zufüttern von geschnittenem Gras verloren wir für drei Tage den Überblick über die tatsächlich zugefütterte Menge Gras.

Welcher dieser Faktoren letztlich auslösend war, sei dahingestellt – ich vermute, dass es eine Kombination aus allem war. Wenn ich im Nachhinein diese Aufzählung lese, kann ich nur den Kopf über mich schütteln – aber das nützt ja heute auch nichts mehr.
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2. April 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 9 Kommentare »

Die große Gefahr beim Anweiden: Die Hufrehe

Bald ist es wieder so weit. Das Gras sprießt und für viele glückliche Pferde beginnt die schönste Zeit des Jahres: Die Pferde kommen auf die Weiden. Endlich ausreichend Platz zum Toben und leckeres Gras, das bis zum Bauch hochsteht. Wie herrlich kann ein Pferdeleben sein!

Doch genau hier und jetzt beginnt für viele Pferde wieder eine Zeit von großem Leid und Schmerzen und nicht wenige treten auf Grund einer Krankheit, die jedes Jahr um diese Zeit Hochsaison hat, die Reise auf die immergrüne Weide an. Ich rede von der Hufrehe.

Ich bin eine längere Zeit bei einem Tierarzt mitgefahren, habe Praktika in verschiedenen Pferdekliniken gemacht und habe als Tierheilpraktikerin praktiziert. Es ist unglaublich, wie viele Pferde nun wieder in die Kliniken eingeliefert werden und wie viel Arbeit jetzt wieder für Tierärzte ansteht. Und was besonders erschreckend ist: dass viele Pferde mit Hufrehe unerkannt und unbehandelt bleiben! Rechtzeitig erkannt, könnte so manche drohende Reheerkrankung abgewendet werden.

Vielleicht kann dieser Beitrag für ein bisschen mehr Hintergrundwissen sorgen.
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31. März 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Gesundheit 18 Kommentare »

Augenverletzungen immer ernst nehmen!

Mitte letzter Woche fand ich Aramis am Morgen mit einem dicken Auge. Das obere Lid und der Teil darüber waren stark geschwollen, aber das Auge war noch offen. So sah es zwar schon dick aus, aber auch noch nicht so beängstigend. Ich konnte jedenfalls keine Verletzung sehen.

Einen Moment lang überlegte ich, ob ich vielleicht erst einmal abwarten soll und die Tierärztin erst rufe, wenn es am nächsten Tag noch nicht besser ist. Ich rief kurz Babette an (immer gut, wenn man jemanden hat, mit dem man sich beratschlagen kann) und sie empfahl mir, auf jeden Fall die Ärztin zu rufen, denn: mit Augenverletzungen ist nicht zu spaßen.

Was ich nämlich bisher nicht wusste: dass man Verletzungen der Hornhaut oder gar der so genannten Aderhaut nicht zwingend mit bloßem Auge sehen kann. Solche Verletzungen kann oft nur ein Tierarzt erkennen. Unbehandelt können solche Verletzungen im schlimmsten Fall zur Erblindung des Auges führen. Deshalb lieber einmal zu viel den Arzt rufen als einmal zu wenig – und auf keinen Fall irgendwelche alten Augensalben benutzen, die man noch rumliegen hat.

Bei uns sah die Sache erfreulicherweise gut aus. Die Tierärztin konnte weder eine Verletzung der Hornhaut noch der Aderhaut erkennen. Es gab eine abschwellende Spritze, Traumeel und eine Augensalbe und schon am nächsten Tag sah das Auge deutlich besser aus.

30. Januar 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 4 Kommentare »

Gewicht-Kontrolle

Ich habe den Jahresstart dafür genutzt, einmal wieder ein Kontrollfoto über das Gewicht meiner Jungs zu machen. Darüber, dass ich Aramis, nachdem er im Sommer 2007 fast eine Hufrehe bekommen hatte, hatte ich hier im Blog ja schon einmal berichtet. Nun geht es darum, dauerhaft für ein gesundes Gewicht zu sorgen und regelmäßige Gewicht-Kontroll-Fotos helfen mir dabei, einen einigermaßen neutrale Einschätzung zu bekommen.

Ich finde es nämlich ziemlich schwierig, im Alltag das Gewicht meiner Pferde richtig einzuschätzen. An einem Tag erscheinen sie mir schon wieder zu dick, an einem anderen habe ich das Bedürfnis, ihnen schnell eine Extra-Portion Futter zuzustecken. Am liebsten würde ich sie öfter mal wiegen lassen, aber der Aufwand, eine Pferdewaage zu organisieren, ist ja doch recht hoch. Und so helfen mir Fotos dabei, mit etwas Abstand auf die Figur meiner Jungs zu schauen.
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14. Januar 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 4 Kommentare »

Der Umgang mit dem Tod

Tania hat letzte Woche über das für viele von uns schmerzliche Thema „Wenn unsere Pferde sterben“ geschrieben. Auch mich haben ihre Zeilen sehr berührt und nachdenklich gemacht.

Meine Tochter und ich leben mit vielen Tieren zusammen. Das Sterben gehört für uns zum Leben dazu, was den Umgang damit nicht einfacher macht. Jedes Tier, das bei uns stirbt, löst große Trauer in uns aus.

Wie kann man lernen, mit diesem Thema umzugehen? Wie begleiten wir unsere Kinder bei dem Thema Tod?
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9. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Erkenntnisse, Gesundheit, Sonstiges 7 Kommentare »

Herbst im Gemüt oder: Auch mal an das Ende denken…

Vielleicht ist es die herbstliche Stimmung, die mich im Moment auf traurige Gedankenwege führt. Aber ich denke, hin und wieder ist es auch mal wichtig, sich damit zu befassen, dass der Tag kommen wird, wo man Abschied nehmen muss von seinem Pferd.

Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich bei solchen Gedanken oder auch, wenn ein Gespräch auf dieses Thema zusteuert, ganz schnell dicht mache. Zu groß ist der Schmerz, zu unvorstellbar das Loch, dass da gerissen werden wird.

Und doch,… manchmal lasse ich den Gedanken eben auch bewusst zu. Erlaube mir, zu überlegen, was ich dann tun werde, gleichsam um ein bisschen zu „üben“. Ich habe keine Ahnung, wie es überstehen soll, wenn einer meiner Jungs nicht mehr sein wird, aber es wird weitergehen, irgendwie. Und bei aller Angst vor dem Verlust spendet mir das dann etwas Trost.

Im Alltag schenkt mir der Gedanke an die Endlichkeit immer wieder die Möglichkeit, das Zusammensein mit meinen Jungs in vollen Zügen zu genießen. Denn ich denke, dass wir Menschen dazu neigen, all das, was „da“ ist, auch schnell als selbstverständlich zu nehmen. Wenn wir dann aber mitbekommen, wie z.B. ein Pferd einer Freundin eingeschläfert werden musste, wird einem plötzlich sehr bewusst, dass kein Augenblick mit unseren Tieren selbstverständlich ist, sondern dass jeder von ihnen ein Geschenk ist.

beide.jpg

Mögen noch viele, viele, viele solcher Geschenke folgen.

5. September 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein, Erkenntnisse, Gesundheit 4 Kommentare »

Wenn das Pferd komisch ist… oder: Nicht das Naheliegende übersehen!

Anthony, mein Youngster, war vor Kurzem mal wieder ziemlich unausstehlich. Inzwischen kenne ich das ja von ihm und ich weiß, dass es keinen Sinn macht, das persönlich zu nehmen. Aber …, wissen und anwenden sind ja zwei verschiedene Dinge, nicht wahr?

Für meine Verhältnisse habe ich mich ganz wacker geschlagen und blieb recht geduldig mit meinen schlecht gelaunten Jungtier. Im Raum stand für mich aber nach wie vor die Frage, warum er immer mal wieder so ist. Was tat ich, was ihm nicht gefiel? Brauchte er etwas? Nervte ich ihn? Forderte ich ihn zu viel oder zu wenig? Kann er mich nicht leiden? Oder hatte es vielleicht auch gar nichts mit mir zu tun? Immerhin wirkte Aramis auch so, als sei er nicht ganz so gut auf den Kleinen zu sprechen.

Zufällig besuchte ich dann an einem Abend einen Vortrag über Pferdezähne. Inspiriert durch diesen Vortrag schaute ich am nächsten Tag Anthony ins Maul. Und was entdeckte ich da? Dass bei ihm gerade die Hengstzähne im Oberkiefer durchbrechen. Ich hatte den Zahnwechsel als fertig angesehen, nachdem seine letzten Schneidezähne im Unterkiefer gewechselt hatten, und hatte deshalb an so etwas gar nicht gedacht. Aber damit dürfte ich wohl die Antwort auf meine Frage gefunden haben 🙂

Und das zeigt mir wieder einmal, dass es eine ziemlich knifflige Gratwanderung ist: Wenn unser Pferd sich komisch benimmt, zwar das eigene Verhalten zu hinterfragen, ohne dann aber alles zu persönlich zu nehmen. Wenn man den Fehler nämlich nur bei sich selbst sucht, kommt man oft nicht auf die eigentlich nahe liegenden Sachen, die das Verhalten auslösen können.

13. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit, Umgang, Verhalten 3 Kommentare »

Die Geschichte einer Diät

Über den Winter 2006/07 hatte mein Großer stark an Gewicht zugelegt. Da das ein schleppender Prozess war und er seine Kilos sehr geschickt verteilt hatte, habe ich das nicht wirklich gemerkt. Klar, er war nicht gerade schlank, aber als Hafi vom alten Schlag sah er in meinen Augen immer noch gut aus.

Leider bekam ich dann im Mai 07 die Quittung: Beim Anweiden schrammten wir haarscharf an einer Hufrehe vorbei. Das war sicher zum einen der chaotischen Witterung in diesem Jahr geschuldet, aber ganz klar auch dem massiven Übergewicht.

Nach der Fast-Rehe gab es als Sofortmaßnahme eine Notfalldiät, dann bekam er wieder etwas mehr. Im August wagte ich dann sogar noch einmal das Anweiden und es ging gut. Wir haben nach der Weidezeit dann sehr gründlich auf die Futtermenge geachtet, so dass er aus diesem Winter rank und schlank kommt und ich guter Hoffnung bin, dass das Anweiden in diesem Jahr besser verläuft.

Ich habe die Gewichtsabnahme mal dokumentiert – ist schon faszinierend zu sehen, wie stark er sich verändert hat:
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30. April 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 11 Kommentare »

Die Sache mit den Zähnen

zaehne.jpgIch als Zahnarztphobikerin tue mich wirklich alles andere als leicht damit, die Zähne meiner Pferde machen zu lassen.

Aber – watt mutt, datt mutt. Nachdem Aramis im Winter häufig nach dem Fressen seltsame Zungenspiele veranstaltete, rief ich also den Tierarzt. Es waren Haken da, die wurden weggeraspelt.

So weit, so gut. Dann hatte ich vor kurzem eine Osteopathin da, die meinen Großen gründlich durchcheckte und für eine böse Überraschung sorgte.
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21. März 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 6 Kommentare »

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    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

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