Hilfe – Haarlinge!

Im letzten Winter hatten es sich Haarlinge auf den Jungs (und anderen Pferden in der Herde) breitgemacht. Ich habe hier nun etliche Erfahrungen zu dem Thema zu bieten, die vielleicht für den einen oder die andere auch interessant sind:

  1. Es gibt wohl verschiedene Mittel zum Waschen oder Auftragen – davon habe ich keines verwenden wollen, weil mir das zu viel Gift/Chemie war. Ich kann dazu also nicht sagen, wie gut oder schlecht was wirkt.
  2. Allein der Fellwechsel lässt Haarlinge nicht verschwinden (das war mir nämlich gesagt worden).
  3. Eine Wurmkur spritzen (z.B. Ivomec) hilft leider nichts – jedenfalls bei uns hatte das überhaupt keine Wirkung.
  4. Haarlinge gehen – entgegen anderer Aussage auch auf Menschen und ja, sie jucken 🙁 (Laut Aussage eines Tierarztes sollen sie nicht jucken, da sie nicht beißen und sich nur von Haarschuppen ernähren. Das kann ich nicht bestätigen, mich haben sie gejuckt.)
  5. Einen gewissen Erfolg hatte ich dann mit einem Tipp aus unserem Forum gehabt: Apfelessig auf die betroffenen Stellen tun. Erst habe ich das bei mir getestet – ohne Schaden und mit Erfolg, dann an den Jungs. Schon nach einer Behandlung (einfach pur auf Mähne und Schweif- vorsichtig mit den Augen beim Schopf und vorsichtig auch mit Wunden, das brennt etwas) war der größte Teil der Plagegeister weg. Leider hielten sich einige hartnäckig. Und sollte jemand Apfelessig anwenden wollen: macht es ohne Halfter, die Kombination Apfelessig und Pferdegeruch ist wirklich unangenehm und ein in Apfelessig getränktes Halfter stinkt ziemlich lange ziemlich erbärmlich.
  6. Einen echten Einfluss scheint das Wetter zu haben: Nach einer wirklich miesen Regenphase war Anthony komplett frei von Haarlingen und Aramis hatte nur noch ganz wenige.
  7. Ich probierte dann noch einen weiteren Tipp aus unserem Forum aus, um auch noch die letzten Plagegeister loszuwerden: Bohnenkraut füttern. Mit der Umsetzung dieses Tipps habe ich lange gewartet, da ich immer sehr vorsichtig mit allem bin, was in meine Pferde soll. Aber ich wollte es nun einfach wissen. Einfach eine Hand voll übers Futter. Ich begann mit weniger und steigerte mich dann in drei Tagen auf die Menge. Fakt ist: Den Jungs schmeckt das prima 🙂 Fakt ist auch, dass ich jetzt keine Haarlinge mehr finde. Ob es nun der Regen oder das Bohnenkraut war, lässt sich nicht ganz sicher sagen – ich werde aber, sollten wir mal wieder einen Befall dieser Art haben, das nächste Mal gleich zum Bohnenkraut greifen.

Tja, manche Dinge stellen sich doch als kniffliger heraus als zunächst gedacht – Haarlinge gehören offenbar dazu.

18. November 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 28 Kommentare »

Zähne, die wasweißichwievielte…

Aus aktuellem Anlass möchte ich noch einmal das Thema „Zähne“ aufgreifen. Wie hier und auch hier schon geschildert, habe ich inzwischen die Notwendigkeit der regelmäßigen Zahnkontrolle eingesehen. Da sich das aber offenbar noch lange nicht überall herumgesprochen hat und da auch ich immer noch versuche, diese unangenehme Sache ein bissl rauszuschieben, schildere ich heute meine aktuellen Erfahrungen.

Aramis wäre mit dem jährlichen Termin eigentlich im Frühjahr diesen Jahres dran gewesen. Der gemachte Termin wurde dann leider abgesagt und es gab immer wieder Gründe, durch die sich die Sache dann bis in den September hinzog. Anthony wäre eigentlich erst im Spätherbst dran gewesen, aber es zeigten nun beide deutlich, dass da wieder einiges im Argen war.

Der Zahnarzt, den ich dieses Mal für die Jungs da hatte, ließ mich auch selbst ins Maul schauen. Bei den Malen davor hatte ich fühlen dürfen, aber ich muss sagen, dass meine ungeschulte Hand da nicht wirklich viel fühlen konnte. Aber das Ganze mal zu sehen, das war was anderes. Leider gab es viel zu sehen 🙁
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23. September 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 17 Kommentare »

Ein Tipp für die 1. Hilfe: Keine Papiertaschentücher in Wunden!

Vor einiger Zeit habe ich mal einen 1.-Hilfe-Kurs für Pferde besucht. Eine gute Sache, so ein Kurs und ich kann es jedem nur empfehlen! Falls so etwas bei Euch nicht angeboten wird, kann man das auch gut organisieren – einfach mal einen Tierarzt oder eine Tierärztin nach Möglichkeiten ansprechen.

Mitgebracht habe ich Euch heute daraus einen Tipp, der mir so bisher tatsächlich nicht bewusst war, wenngleich man mit etwas Nachdenken von selbst drauf kommen kann:

Und zwar darf man keine Papiertaschentücher auf Wunden legen! Die lösen sich nämlich auf und die Fusseln bekommt man nicht mehr aus der Wunde.

Wenn z.B. ein Druckverband nötig ist und man keine Kompressen hat, die dafür natürlich besser geeignet sind, sondern nur eine Packung Taschentücher, sollte man immer die ganze Packung (also mit dem Plastik drumherum) nutzen und diese auf die Wunde legen, aber nie die Taschentücher selbst.

Auf dass Ihr diesen Tipp nie braucht!

24. Juni 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 4 Kommentare »

Effektives Hinterhandtraining leicht gemacht

Aramis hat es leider immer mal wieder im Kreuz. Seine Hinterhand ist eh seine Schwachstelle, aber er scheint sich im Spiel dann auch regelmäßig zu überschätzen, so dass es ihm dann im Rücken zwackt. Also ist meine Osteopathin schon Dauergast bei uns …

Nun gibt es eine Übung, die ich eigentlich immer wieder mit ihm machen soll und das ist diese: ich soll ihn an einem Hang ganz langsam bergauf und bergab führen. Das mit dem „langsam“ ist dabei gar nicht so einfach, denn am Hang zu klettern ist ja anstrengend und wie auch wir Menschen bringt es deshalb ein Pferd ebenfalls gerne schnell hinter sich.

Mir fiel da aber etwas Schlaues ein: Was passiert, wenn ich mein Pferd nicht am Hang führe, sondern ihn grasen lasse? Genau das, was ich mir erhofft hatte: er bewegt sich vorbildlich langsam sowohl bergauf als auch bergab:

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Man kann richtig sehen, wie die Muskeln arbeiten – besser bekomme ich das geführt nie und nimmer hin! 🙂

6. Mai 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 14 Kommentare »

Buchtipp: „Tellington Training für Pferde“ von Linda Tellington-Jones

Tellington Training für Pferde“ von Linda Tellington- Jones mit Bobbie Liebermann
Stuttgart: Kosmos, 2007.
ISBN: 3-440104-16-8. – 336 S.
ca. 40,- EUR (gebunden, farbig illustriert)

Für mich ist dieses Buch eine wahre Schatzkiste: Denkanstöße und ganz praktische Tipps und Übungen für alle möglichen Problem- und Themenfelder (und dabei geht es nicht nur um die berühmten „Tellington-Touches“!).

Besonders hilfreich ist der Teil, in dem Probleme und Lösungen von

  • A wie „Aggressiv anderen Pferden gegenüber“ oder „Anbinden und losreißen“
  • bis Z wie „Zackeln“ oder „Zunge strecken“
  • sowie diverse Gesundheitsthemen aufgeführt werden.

Ihn kann man wie ein Nachschlagewerk für die Herausforderungen des Pferdealltags nutzen.

 

13. März 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Gesundheit, Ideen, Übungen, Umgang, Verhalten 0 Kommentare »

Vorsicht bei klirrender Kälte – Trinkt Ihr Pferd genug?

„Oje, ist das kalt!“ – das ist wohl der zurzeit am häufigsten zu hörende Satz landweit. Bei Temperaturen bis -20 ° kommt so manch‘ ein Mensch an seine Grenze. Dieser Winter hat es wahrlich in sich.

Wir Pferdehalter und Stallbesitzer haben mit den Auswirkungen dieser extremen Witterung auf besondere Weise zu kämpfen: eingefrorene Tränken, nicht anspringende Traktoren, vereiste Pferdeausläufe lassen manches graue Haar wachsen und einige Sorgenfalten entstehen…

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Eine Gefahr war mit allerdings bis vor kurzem nicht so bewusst: die Gefahr, dass die Pferde bei dieser Kälte nicht genügend trinken.

Es scheint, als haben viele Pferde einfach keinen Durst, oder mögen das kalte Wasser nicht. Und Pferde, die nicht genug Wasser aufnehmen, können leicht eine Verstopfungskolik und Kreislaufprobleme bekommen. In unserem Forum haben einige Pferdebesitzer über das Problem berichtet.
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2. Februar 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Gesundheit 26 Kommentare »

Pfundskerle – oder: Die Jungs haben Idealgewicht

Das Gewicht meiner Pferde ist immer wieder ein Thema für mich, seitdem mir klar geworden ist, wie gefährlich Übergewicht sein kann. Nun ist ja das Wiegen eines Pferdes nicht ganz so einfach. Hängerfahrten zur nächsten Großwaage sind meist aufwändig und auch nicht wirklich genau. Gut, dass sich da findige Leute eine mobile Pferdewaage ausgedacht haben.

Ich hatte Aramis 2003 schon einmal von denen wiegen lassen und war damals höchst erstaunt gewesen. Ich hatte mich um 100 Kilo verschätzt – Aramis brachte damals 604 Kilo auf die Waage. Seine Figur hatte sich nun mehrfach ziemlich verändert – einmal durch das deutlich größeres Gelände, das uns nach meinem Umzug zur Verfügung stand und Aramis ordentlich Muskeln bescherte, aber auch durch eine teilweise zu üppige Fütterung. 2007 standen wir knapp vor einer Hufrehe und danach war strikte Diät angesagt. Seit zwei Jahren habe ich nun immer mit Argusaugen auf sein Gewicht geachtet, war aber doch vom reinen Augenmaß her oft ziemlich unsicher – manchmal wirkt er wieder zu dick, dann wieder zu dünn…

Und was Anthony Gewicht angeht, habe ich ihn immer im Vergleich zu Aramis eingeschätzt. Aber es sind schon auch ziemliche Unterschiede in der Verteilung, so dass ein Vergleich nicht so einfach ist und ich eigentlich auch nicht so recht wusste, ob er nun ok so ist oder auch ein etwas zu viel drauf hat.

Also habe ich die Jungs nun endlich wiegen lassen.

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10. September 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 8 Kommentare »

Klangwelten oder: Schon mal Ihr Pferd angehört?

Ich habe vor einiger Zeit einen 1-Hilfe-Kurs für Pferde besucht. Ganz abgesehen davon, dass so etwas grundsätzlich sehr sinnvoll ist, so habe ich dort regelrecht eine neue Welt entdeckt.

In diesem Kurs durfte ich mit einem Stethoskop ein Pferd abhören. Und das war tatsächlich wie das Eintauchen in eine andere Welt. In eine Klangwelt, die mir bisher komplett verschlossen war. Einmal ein Pferdeherz schlagen zu hören – das ist einfach unglaublich. Und all die unterschiedlichen Darmgeräusche zu hören, dieses Gluckern und Glucksen – das war absolut faszinierend. Hat ein bisschen was von Tauchen 🙂 .

Ich habe mir postwendend nach dem Kurs ein Stethoskop zugelegt. Und das nicht nur aus reiner Faszination heraus, sondern auch, weil es sehr sinnvoll ist, sich mal mit den Geräuschen zu befassen, die normalerweise in einem Pferd zu hören sind. Dann nämlich kann man Fehlentwicklungen viel besser erkennen, was besonders bei Koliksymptomen hilfreich ist.

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Ich hätte nie gedacht, dass Stethoskope so erschwinglich sind. Schon für unter 20,- EUR kann man ein vollkommen ausreichendes Modell kaufen. Für mich waren Stethoskope immer etwas, was nur Ärzte haben. Inzwischen würde ich sagen, so ein Stethoskop gehört eigentlich in jeden Stall.

23. Juli 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 3 Kommentare »

Wanderritt – einmal ganz wörtlich genommen

Der Sommer steht vor der Tür und viele Reiter/innen freuen sich darauf, lange Ausritte, Tagesritte oder gar mehrtägige Wanderritte zu unternehmen.

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Auch hier bei mir im Stall trudeln bestimmt wieder die einen oder anderen Wanderreiter ein. Meistens sind die Pferde der Wanderreiter in einem Top- Trainingszustand und in diesem Fall gibt es in meinen Augen kaum etwas Schöneres, was man mit seinem Pferd zusammen unternehmen kann.

Doch leider sehe ich teilweise auch Pferde, die von ihrem Trainingszustand nicht an solchen Touren teilnehmen dürften. Pferde, die viel zu schwach bemuskelt sind, teilweise sogar mit athrophierten Rückenmuskeln. Was bedeutet es für diese Tiere, bis zu sechs Stunden am Tag einen Reiter zu tragen? Haben sie Spaß an den Touren oder bereitet der Reiter ihnen Schmerzen, von denen er nichts ahnt? Was bedeutet solche Touren langfristig für die Gesundheit des Tieres?
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12. Mai 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Gesundheit 15 Kommentare »

Ob jung, ob alt: Regelmäßig Zähne machen lassen!

Im letzten Frühjahr schrieb ich voller Enthusiasmus einen Blogbeitrag zum Thema Zähne. Damals hatte ich erkannt, wie wichtig es ist, einen Zahnspezialisten zu holen. Und damals schrieb ich aber auch, dass ich mich als Zahnarztphobikerin naturgemäß schwer mit dem Thema tue. Nun habe ich leider noch eine Lektion erhalten…

Während ich Aramis nun regelmäßig korrigieren ließ, dachte ich mir bei meinem Youngster Anthony, dass so ein Jungpferd ja wohl noch keine großen Zahnprobleme haben kann. Und genau damit habe ich mich gewaltig geirrt.

Anthonys Zähne wurden bisher einmal, relativ bald nachdem ich ihn bekam, angeschaut. Anlass waren die Wolfszähne gewesen, die gezogen werden mussten. Die Untersuchung brachte zu diesem Zeitpunkt keine Haken o.Ä. und damit ließ ich die Sache dann ruhen. Einen Anlass, den Kleinen auch dem speziellen Zahnarzt vorzustellen, sah ich nicht – bis er nun für Aramis eh wiederkam und ich da nun gleich beide Pferde begutachten ließ.

Das Ergebnis der Untersuchung war ziemlich erschreckend: Anthony hatte auf beiden Seiten scharfe Haken. Die Schleimhaut des Mauls war auf beiden Seiten verletzt, rechts deutlich schlimmer als links. Mir wurde auch gesagt, dass solche scharfen Haken gerade bei Jungpferden typisch seien, und es wird empfohlen gerade Jungpferde zweimal im Jahr korrigieren zu lassen! Wie ich mich dabei fühlte, als ich das erfuhr, könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen…
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7. Mai 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 5 Kommentare »

  • Reitkurs

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    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

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