Buchtipp: „Selbstreflexion und Entspannung mit Pferden“ von Daniela Friedl

„Selbstreflexion & Entspannung mit Pferden“ von Daniela Friedl
Books on Demand; Auflage: 1 (6. Mai 2016) – 2oo S. 
ISBN:3844810374
ca. 24,99,– EUR (broschiert, durchgehend farbige und schwarz-weiße Fotos)

 

„Selbstreflexion und Entspannung mit Pferden“ ist ein sehr ansprechendes Buch für Menschen, die Pferde als Partner sehen. Die Autorin Daniela Friedl ist ausgebildete Wildnispädagogin, Entspannungstrainerin, Yogatrainerin und anderes mehr. Im ersten Teil des Buches beschreibt sie ihre Einstellung zum Umgang mit Pferden, zum Reiten, zum Thema Freiwilligkeit und ihren eigenen Weg mit ihren Pferden. Ich habe diesen Teil mit großer Freude gelesen und mich sehr in Daniela Friedls Zeilen wiedergefunden.

Der zweite Teil ist der praktische Teil. Hier findet der Leser eine Vielzahl an Übungen, Meditationen und Phantasiereisen, die zum Teil mit Pferd, aber viele auch ohne Pferd durchgeführt werden.

Abgerundet wird das Buch durch sehr schöne Bilder, Zitate und Praxisbeispiele.

Für mich ist „Selbstreflexion & Entspannung mit Pferden“ ein wunderschönes und tiefgründiges Buch für alle Pferdemenschen, die Sinn für Yoga und Spiritualität haben und die einen Weg zu sich und ihren Pferden suchen, weg von Dominanz und Alltagsstress. 

selbstreflexion_friedl

 

 

1. August 2016 von Babette Teschen • Kategorie: Buchtipps, Erkenntnisse, Umgang 2 Kommentare »

Buch-Tipp: „Stress lass nach!“ von Marlitt Wendt

„Stress lass nach!“ von Marlitt Wendt
Burgwedel: evipo, 2015. – 64 S.
ISBN:9783945417065
ca. 11,– EUR (broschiert, durchgehend farbige Fotos)

 

Bei „Stress lass nach!“ handelt es sich zwar nur um ein kleinformatiges Büchlein mit knapp über 60 Seiten, diese aber haben es in sich. Verfasst hat es die bekannte Verhaltensbiologin Marlitt Wendt, von der wir bereits zwei Bücher rezensiert haben (hier und hier) und deren Blog wir sehr schätzen.

Die vielleicht wichtigste Botschaft dieses Buches lautet: Stress wird unterschätzt! Folgerichtig führt Marlitt Wendt zunächst die negativen Folgen von Stress auf, bevor sie dann aufzeigt, in welchen Bereichen des Pferdes Stress durch welche Faktoren ausgelöst werden kann. Dabei geht sie sowohl auf die Haltung als auch den Umgang und das Training ein.

Zu allen Kapiteln gibt es nicht nur aufklärende Infos, sondern durchgehend auch praktische Anregungen und Tipps, wodurch das Buch einen großen Praxisnutzen hat. Sehr schön dabei ist, dass die Autorin nichts Unmögliches von ihren Lesern verlangt, sondern betont, dass wir bereits mit vielen kleinen Verbesserungen und der Bereitschaft, immer wieder dazuzulernen, sehr viel dafür tun können, dass unser Pferd ein möglichst stressfreies Leben führen kann.  

Selbst bei dem geringen Umfang des Buches gelingt es der Autorin das Thema differenziert zu behandeln und deutlich zu machen, dass jedes Pferd anders auf bestimmte Situationen und Umstände reagieren kann und dass es unsere Aufgabe ist, Stress nicht nur zu erkennen, sondern ihm möglichst auch vorzubeugen. 

Aus unserer Sicht wäre es mehr als wünschenswert, dass jeder, der sich ein Pferd anschafft oder eine Reitbeteiligung übernimmt, dieses Büchlein automatisch mit dazu bekommt, denn das Wissen, das Marlitt Wendt hier so kompakt aufbereitet hat, verhilft zu sehr viel mehr Verständnis für das Mitgeschöpf Pferd, das leider noch immer viel zu oft vor allem als Sportgerät angesehen und als solches leider auch missbraucht wird. 

stresslassnach

 

 

14. Juni 2016 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Umgang, Verhalten 2 Kommentare »

Buch-Tipp: „Erste Hilfe am Pferd“ von Anke Rüsbüldt

„Erste Hilfe am Pferd: Notfälle beherrschen und vermeiden“ von Anke Rüsbüldt
Wentorf: Crystal, 2015. – 95 S.
ISBN: 9783958470040
ca. 17,– EUR (broschiert, durchgehend farbige Fotos)

Leider sind lange nicht alle Menschen, die mit Pferden zu tun haben, in der Lage zu erkennen, wann ein Pferd krank ist und tierärztliche Hilfe braucht, geschweige denn wissen sie, was in Notfällen zu tun ist. Und so wurde schon oft ein Tierarzt leider viel zu spät gerufen oder ein Pferd falsch versorgt … Das vorliegende Buch kann daran einiges ändern! 

Die Tierärztin Anke Rüsbüldt hat hier einen praktischen Ratgeber verfasst, der verschiedene Funktionen erfüllt: 

  • Er vermittelt, wie Sie überprüfen können, ob Ihr Pferd gesund ist.
  • Er sagt deutlich, in welchen Fällen sofort ein Tierarzt zu rufen ist und wann und wie ein Pferdebesitzer selbst Hand anlegen kann.
  • Er zeigt auf, woran sich verschiedene Erkrankungen erkennen lassen, welche Ursachen sie haben können und auch, wie sie sich möglichst vermeiden lassen. 
  • Er weist auch darauf hin, zu welchen Verletzungen es bei Pferden typischerweise kommt und wie sich Verletzungsrisiken minimieren lassen. 

Das Buch ist reich mit Bildern illustriert. Auf einigen sind zwar blutige Verletzungen zu sehen, aber in der Summe ist das Buch auch für zartbesaitete Menschen gut anzuschauen – und ein Stück weit sollte jeder Pferdebesitzer auch auf Blut vorbereitet sein. 

Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Vorstellung der Zwangsmaßnahmen, wie z.B. den Einsatz der Nasenbremse. So etwas kann nötig sein, aber hier hätte auch das Medical Training vorgestellt werden können, mit dem sich durch Übungen von Ernstfällen und durch den Einsatz des Clickertrainings tierärztliche Behandlungen für alle Beteiligten angenehmer und konstruktiver gestalten lassen. Auf diese Weise trainierte Pferde brauchen viel seltener Zwangsmaßnahmen und die Arbeit wird auch für den Tierarzt sicherer. 

„Erste Hilfe am Pferd“ sollte am besten in jedem Stall ausliegen, damit alle, die mit Pferden zu tun haben, wenigstens ein kleines, medizinisches Grundwissen haben, um erkennen zu können, wann ein Pferd Hilfe braucht und was in diesem Fall konkret zu tun ist. 

erstehilfeampferd

 

9. Februar 2016 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Gesundheit 2 Kommentare »

Buch-Tipp: „Der Dressursitz“ von Anja Beran

„Der Dressursitz: Richtig sitzen. Feiner reiten. Gesunder Pferderücken“ von Anja Beran
Wentorf: Crystal, 2015. – 174 S.
ISBN: 9783958470019
ca. 40,– EUR (fester Einband mit Lesebändchen, durchgehend farbig illustriert)

Der Titel dieses großformatigen, sehr schön aufgemachten und reich bebilderten Buches hält, was er verspricht: er widmet sich in Tiefe und Breite dem Thema korrekter Dressursitz. Schnelle Tipps und Abkürzungen zu einem besseren Sitz finden sich hier nicht, sondern eine Fülle von soliden und hilfreichen Ausführungen, die deutlich machen, welch große Rolle der Sitz beim Reiten spielt. 

Das Buch gliedert sich im Wesentlichen in zwei Teile: Zunächst erläutert Anja Beran sehr ausführlich, wie ein guter Sitz aussieht, was Sitzfehler bewirken, welche verschiedenen Arten zu sitzen bei welchen Lektionen eingesetzt werden, wie welches Zubehör ausgewählt und eingesetzt werden soll und anderes mehr. Sie geht auf den Sitz selbst ein, auf die Handhaltung, die Einwirkung der Schenkel, auf die Atmung und erläutert auch mentale Aspekte. Anschauliche Fotos von Anja Beran und ihren Schülerinnen bei der Arbeit mit dem Pferd illustrieren das Geschriebene. Zeichnungen geben weitere visuelle Anregungen, die im Gedächtnis bleiben.

Im zweiten Teil geht es dann zur praktischen Umsetzung des zuvor Aufgezeigten, denn hier gibt es Hintergrundwissen und Übungen von einer Physiotherapeutin. Und genau das macht aus diesem Buch etwas ganz Besonderes. Es wird nicht nur auf schon fast poetische Weise aufgezeigt, wo es idealerweise hingehen soll, sondern es wird auch konkret vermittelt, wie man dort hinkommen kann. In diesem Teil wird z.B. deutlich gemacht, welche körperlichen Voraussetzung gegeben sein müssen, damit wir überhaupt einen korrekten Dressursitz erreichen können und welche Übungen uns dabei helfen, diese zu erreichen. Wieder illustrieren Fotos und Zeichnungen sehr anschaulich, was in unserem Körper bei bestimmten Bewegungen passiert und wie wir uns durch gezieltes Training nach und nach zu einem korrekten Dressursitz hinarbeiten können. 

Bei all dem Lob gibt es allerdings auch Kleinigkeiten, die, gerade weil es ein so hervorragendes Buch ist, wenigstens erwähnt werden sollten. So ist es z.B. schade, dass das Aufsteigen in diesem Buch vom Boden aus gezeigt wird und nicht, wie es so viel angenehmer und schonender für das Pferd ist, von einer Aufstieghilfe aus. Diese wird zwar erwähnt, gezeigt wird aber etwas anderes und das wird leider weiterhin für einseitig belastete Pferdewirbelsäulen sorgen. Bei den Ausführungen über den Einsatz von Sporen wird zwar darauf hingewiesen, dass diese nur für Reiter/innen mit einem losgelassenen Sitz geeignet sind und es wird auch der falsche Einsatz kritisch beleuchtet. Dennoch entsteht der Eindruck, dass Sporen unerlässlich für feines Reiten sind – wer in Anja Beran ein Vorbild sieht, wird also unweigerlich auch mit Sporen reiten wollen. Hier hätten wir uns sehr gewünscht, dass das feine Reiten auch ohne Sporen gezeigt wird, denn es ist durchaus möglich! 

Für das Buch aber gibt es von uns eine volle Leseempfehlung. Es ist ein anspruchsvolles Buch, aber genau dafür steht ja auch die Autorin: für anspruchsvolle Reiterei. Anja Beran hat sich einmal mehr als Expertin für feine und wunderschöne Reiterei bewiesen. Hoffentlich kann dieses Buch ganz viele Reiter/innen erreichen.  

 

derdressursitz

 

 

26. Januar 2016 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Reiten 2 Kommentare »

Buch-Tipp: „Pferdesprache für Kinder“ von Andrea und Markus Eschbach

„Pferdesprache für Kinder: Pferdeflüstern leicht gemacht“ von Andrea und Markus Eschbach
Stuttgart: Kosmos, 2014. – 56 S.
ISBN: 9783440140710
ca. 10,– EUR

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um einen groß formatigen und reich bebilderten Ratgeber für Kinder, die Pferde lieben und das Reiten lernen möchten. Mit 56 Seiten ist der Band eher schmal, hat es aber dennoch in sich, denn „Pferdesprache für Kinder“ geht viel weiter als der Titel vermuten lässt. Geboten wird nämlich ein umfassender Grundkurs im Umgang mit Pferden für Kinder.

Es geht

  • darum, die Mimik und Körpersprache eines Pferdes zu deuten,
  • darum, die eigene Körpersprache in der Freiarbeit einzusetzen, um mit dem Pferd zu kommunizieren,
  • darum, einen vertrauensvollen, achtsamen und respektvollen Umgang mit dem Pferd zu erlernen.
  • um Bodenarbeit,
  • ums Spielen,
  • ums Reiten
  • und um vieles mehr, was Kinder gemeinsam mit einem Pferd unternehmen können.

Aus unserer Sicht ein rundum empfehlenswertes Buch für pferdebegeisterte Kinder. Würden alle Reitanfänger auf der Grundlage der Philosophie dieses Buches geschult werden, würde es ganz sicher weniger hässliche Szenen geben und wir könnten unseren offenen Brief zum Thema Kinderreitunterricht vergessen. Außerdem würde die Sicherheit für Kinder im Zusammensein mit Pferden ganz wesentlich erhöht werden. Ein fundiertes Know-How sorgt immer noch für den sichersten Umgang.

Das Buch liefert auch interessierten Eltern wertvolle Infos und kann ein exzellenter Leitfaden sein, wenn Sie Ihr Kind selbst in Sachen Pferd unterrichten möchten.

pferdesprachefuerkinder
kosmos_button_klein

 

10. November 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps 1 Kommentar »

Buch-Tipp: „Mein Pferd“ von Regine Heuser

„Mein Pferd: So fotografieren Sie Ihren Liebling mal ganz anders“ von Regine Heuser
Haar bei München: Franzis, 2015. – 224 S.
ISBN: 3645604057
ca. 30,- EUR

Da ich ja selbst schon einen Fotokurs für Pferdeleute verfasst habe, machte mich dieser Titel natürlich besonders neugierig. Und ich freue mich sehr, dass ich „Mein Pferd“ von Regine Heuser guten Gewissens empfehlen kann. Regine Heuser ist eine bekannte Tierfotografen und hat in derselben Aufmachung auch noch Fotobücher zu Hunden und Katzen verfasst.

Der sehr schön aufgemachte und reich bebilderte Ratgeber ist ein bisschen technischer als mein Kurs, bietet also viele Möglichkeiten für einen tieferen Einstieg in die Materie bis hin zu der Idee, sich als Pferdefotograf selbstständig zu machen. Gleichzeitig ist er aber auch nicht zu technisch, sondern bleibt auch für ambitionierte Fotolaien immer verständlich.

Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt, was alles geboten wird:

  • Pferde vor der Kamera
    • Welcher Kameratyp passt zu mir?
    • Das zeichnet ein gutes Pferdefoto aus
    • Laufphasen im Detail
    • u.a.
  • Belichtung und Fokussierung
    • Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert wählen
    • Lichtverteilung mit dem Histogramm prüfen
    • Fotografieren im RAW-Format
    • u.a.
  • Der Blick für das Motiv
    • Hin zu kreativer Gestaltung
    • Wichtig ist, was Ihnen gefällt
    • Besondere Lichtstimmungen einfangen
    • u.a.
  • Beim Pferdeshooting
    • Das nehme ich zum Shooting mit
    • Wo Licht ist, ist auch Schatten
    • Wildpferde – mit langer Brennweite
    • u.a.
  • Bildoptimierung nach dem Shooting
    • Allheilmittel Goldener Schnitt?
    • Bilder richtig zuschneiden
    • Kleine Retuschearbeiten
    • u.a.
  • Start-up als Tierfotograf

Ich kann das Buch allen empfehlen, die mehr über das Fotografieren erfahren wollen und Lust darauf haben, auch zu besonderen Bildern zu kommen.

meinpferd

 

 

23. Oktober 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps 1 Kommentar »

DVD-Tipp: „Die Arbeit am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer

„Die Arbeit am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer
Langwedel-Völkersen: Thomas Vogel pferdia tv
ASIN: 3954990075
ca. 35,- EUR (Laufzeit 98 min.)

Es handelt sich hier um eine Lehr-DVD für die Arbeit am Langen Zügel. Begonnen wird mit der Ausrüstung und den allerersten Schritten. Dabei wird auch immer wieder sehr sachlich auf die möglichen Gefahren dieser Arbeit hingewiesen und wie sie sich vermeiden lassen. Den von Saskia Gunzer verwendeten Sperrriemen empfinde ich als überflüssig, zumal sie sogar selbst ausdrücklich darauf hinweist, dass ein Pferd über das offene Maul kommuniziert und man sich in diesem Fall in der Arbeit selbst hinterfragen muss – warum also nicht gleich weglassen? Aber das ist nur eine Kleinigkeit im durchweg positiven Gesamteindruck dieser DVD.

Auch wenn es dann mit dem allerersten Antreten beginnt, sollte man sich nicht täuschen: Die DVD richtet sich eindeutig an fortgeschrittene Pferdeleute, deren Pferde bereits recht weit in der Ausbildung sind. Mit einem Jungpferd können Sie allenfalls die ersten Lektionen nacharbeiten, also die Vorbereitung an der Hand, das Antreten im Schritt und das Antraben. Die DVD geht aber in den Lektionen noch viel weiter: Seitengänge, Traversalen, Galopparbeit, Piaffe, Passage, Pirouetten.

Nicht nur die Hilfengebung wird ausführlich erklärt, sondern auch die Feinheiten in der Position des Führers und was zu tun ist, wenn sich Fehler einschleichen oder das Pferd die Hilfen nicht versteht. Alle Lektionen werden an Saskia Gunzers eigenem Pferd Dimitri demonstriert, einem echten Profi am Langen Zügel. Darüber hinaus können wir auch Pferde sehen, die noch Anfänger in dieser Disziplin sind und erfahren so sehr anschaulich, sie man sich die einzelnen Schritte erarbeitet.

Entdeckt hatte ich Saskia Gunzer bei youtube mit ihrer Freiarbeit. Mir gefiel, wie locker sie mit den Pferden arbeitete und „Fehler“ der Pferde einfach weglachte. Da war ich gespannt auf ihre DVD. Auch wenn es auf der Lehr-DVD konzentrierter und ernster zugeht, so ist sehr viel von dem, was ich bei der Freiarbeit gesehen hatte, auch auf der DVD wiederzufinden, was mich sehr gefreut hat: eine entspannte Grundhaltung, unerschöpfliche Geduld, viel Lob und auch das Lachen bei der Arbeit ist hin und wieder zu sehen. Die Pferde machen auf mich durchgehend einen guten Eindruck, wann immer es zu etwas Stress kommt, werden Pausen eingelegt oder das Pferd wird durch begeistertes Stimmlob ermutigt und gestärkt. Das ist vorbildlich. Das starke Klopfen als Lob ist mir persönlich etwas heftig, aber die Pferde scheint es nicht zu stören und entscheidend ist für mich die Freude, die Saskia Gunzer ihre Pferde spüren lässt – die spiegelt sich nämlich wunderschön in den wachen und freudigen Augen der Pferde.

Die DVD ist sehr gut dazu geeignet, allen die am Langen Zügel interessiert sind, das nötige Grundhandwerk zu vermitteln, um sich gemeinsam mit dem Pferd diese schöne Trainingsmöglichkeit zu erarbeiten. Dabei wird Saskia Gunzer nicht müde darauf hinzuweisen, dass viel Geduld, Lob und Verständnis für das Pferd nötig sind. Der schönste Satz auf der DVD ist für mich dieser: „Bleiben Sie geduldig – Zeit darf bei der Pferdeausbildung keine Rolle spielen.“
Wenn sich dieser Gedanke doch nur endlich durchsetzen würde in der Pferdewelt!

langer_zuegel

 

8. September 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Arbeit an der Hand, Buchtipps 0 Kommentare »

Buch-Tipp: „Am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer und Nicole Künzel

„Am Langen Zügel“ von Saskia Gunzer und Nicole Künzel
Stuttgart: Kosmos, 2011. – 200 S.
ISBN-10: 3930953692
ca. 29,- EUR (gebunden, durchgehend farbig illustriert)

Dieses Buch möchte ich als Ergänzung zu der auch von mir vorgestellten DVD von Saskia Gunzer besprechen. Hier wird sowohl auf die Geschichte dieser Arbeit eingegangen als auch ausführlich auf die nötige Ausrüstung. Es wird erklärt, welche Voraussetzungen für diese Arbeit gegeben sein müssen, wie man das Pferd dann an der Hand vorbereiten kann und wie sich die verschiedensten Lektionen am Langen Zügel erarbeiten lassen und das vom ersten Antreten bis hin zu den Lektionen der Hohen Schule. Das großformatige Buch ist reich mit Fotos und Zeichnungen illustriert.

Zu den Fotos habe ich einige Kritikpunkte. So wird z.B. gesagt, dass nur ein korrekt verschnallter Kappzaum optimal wirken kann, gezeigt wird aber einer, der viel zu tief liegt, so dass er bereits auf dem weichen Teil der Pferdenase liegt. Auf sehr vielen Fotos verhindert ein z.T. leider sichtbar eng verschnallter Sperrriemen, dass die Pferde ihr Maul öffnen können (auf der DVD betont Saskia Gunzer, wie wichtig es ist, dem Pferd diese Möglichkeit nicht zu nehmen!). Und ob Ausbinder bei der Arbeit an der Hand nötig sind, könnte man zumindest diskutieren.

Das Fazit für dieses Buch fällt für mich deshalb gemischt aus. Es ist ein schön aufgemachtes Werk, das viele Seiten der Arbeit am Langen Zügel beleuchtet, aber eben auch ein paar „Schönheitsfehler“ hat. Mir persönlich gefällt die DVD besser, denn im Film lässt sich die konkrete Arbeit besser vermitteln.

langer_zuegel2kosmos_button_klein

8. September 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Arbeit an der Hand, Buchtipps 3 Kommentare »

Buchtipp: „Expedition Pferdesprache“ von Gisa Bührer-Lucke

„Expedition Pferdesprache: eine Reise in die Welt des Pferdeverhaltens“ von Gisa Bührer-Lucke
Stuttgart: Kosmos, 2014. – 192 S.
ISBN-10: 3440136302
ca. 27,- EUR (gebunden, durchgehend farbig illustriert)

Das Fazit vorab: Was für ein wundervolles und vor allem auch wichtiges Buch!

Jeder, der in einem Pferd mehr sieht als nur ein Sportgerät, sollte dieses Buch lesen, denn „Expedition Pferdesprache“ erklärt uns auf anschauliche und verständliche Weise,

  • wie Pferde die Welt erleben,
  • wie sie auf die Welt reagieren
  • und wie mit der Welt kommunizieren.

Vieles in dem Buch sollte selbstverständliches Grundlagenwissen von Pferdeleuten sein, in der Praxis staunt man jedoch immer wieder, wie wenig viele Pferdemenschen wirklich über die Tiere wissen, mit denen sie da arbeiten. Das Buch ist voller Knowhow und mit viel Verständnis und Liebe für Pferde verfasst. Es zeigt uns konsequent ihre Seite. Mit diesem Wissen dürften – hoffentlich! – viele Pferde anders sehen und vor allem auch behandeln lernen und damit leistet die Autorin einen wertvollen Beitrag zu einem pferdegerechteren Umgang.

Das Buch ist gut strukturiert und reich mit Fotos und Zeichnungen illustriert. In ähnlicher Aufmachung liegt von dieser Autorin bereits der ebenfalls zu empfehlende Titel Expedition Pferdekörper vor.

expedition_pferdesprache

6. August 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Verhalten 0 Kommentare »

Buchtipp: „Die Kinderreitschule“ von Marie Maßmann

„Die Kinderreitschule: ein Ratgeber für Eltern pferdebegeisterter Kinder“ von Marie Maßmann
Burgwedel: evipo, 2015. – 72 S.
ISBN-10: 3945417058
ca. 13,- EUR (broschiert, durchgehend farbig illustriert + Extraheft für Kinder)

 Wenn Kinder reiten lernen wollen, sind viele Eltern damit überfordert, entscheiden zu können, was eine gute Reitschule ist. Dieses Buch setzt ganz praktisch genau an den Fragen an, die dann auftauchen:

  • Aspekte und Anforderungen an einen Reitschulbetrieb
  • Wie erkenne ich einen guten Ausbilder?
  • Wie sieht es heute im Pferdesport aus?
  • Wie sieht guter Reitunterricht aus?

Der schmale, sehr ansprechend aufbereitete Band ist prall gefüllt mit Infos, Tipps, Denkanstößen und konkreten Hinweisen, wonach zu entscheiden ist – und das mit einem sehr umsichtigen Blick sowohl auf die Kinder ALS AUCH auf das Wohl der Pferde! Beigefügt ist auch noch ein kleines Extraheft für Kinder mit Inspirationen, Übungen und vielen schönen Bildern. Empfehlenswert für alle Eltern, die hier eine gute Entscheidung für ihr Kind und die Tiere treffen wollen.

kinderreitschule

 

31. Juli 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Engagement und Pferdeschutz, Reiten 2 Kommentare »

  • Reitkurs

  • Herzlich Willkommen im Archiv-Blog von „Wege zum Pferd“

    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

    Dies hier ist das Archiv, in dem sich die vielen, vielen Blogbeiträge, die über die Jahre entstanden sind, finden. Neue Artikel gibt es im neuen Blog von "Wege zum Pferd".

    "Wege zum Pferd" findet Ihr auch bei FacebookFacebook und Instagram.

    Abonniert am besten gleich den kostenlosen Newsletter damit Euch nichts entgeht

    Lesetipp: "Best of Wege zum Pferd" – das E-Book zur Webseite:

    Schon gesehen? Unsere Selbstlernkurse – alles für mehr Pferdefreundlichkeit – gibt es hier:

    Und hier geht es zu unserem gemeinsamen Buch bei Kosmos:

  • Kategorien

  • Archive