Buch-Tipp: „Erste Hilfe am Pferd“ von Anke Rüsbüldt
„Erste Hilfe am Pferd: Notfälle beherrschen und vermeiden“ von Anke Rüsbüldt
Wentorf: Crystal, 2015. – 95 S.
ISBN: 9783958470040
ca. 17,– EUR (broschiert, durchgehend farbige Fotos)
Leider sind lange nicht alle Menschen, die mit Pferden zu tun haben, in der Lage zu erkennen, wann ein Pferd krank ist und tierärztliche Hilfe braucht, geschweige denn wissen sie, was in Notfällen zu tun ist. Und so wurde schon oft ein Tierarzt leider viel zu spät gerufen oder ein Pferd falsch versorgt … Das vorliegende Buch kann daran einiges ändern!
Die Tierärztin Anke Rüsbüldt hat hier einen praktischen Ratgeber verfasst, der verschiedene Funktionen erfüllt:
- Er vermittelt, wie Sie überprüfen können, ob Ihr Pferd gesund ist.
- Er sagt deutlich, in welchen Fällen sofort ein Tierarzt zu rufen ist und wann und wie ein Pferdebesitzer selbst Hand anlegen kann.
- Er zeigt auf, woran sich verschiedene Erkrankungen erkennen lassen, welche Ursachen sie haben können und auch, wie sie sich möglichst vermeiden lassen.
- Er weist auch darauf hin, zu welchen Verletzungen es bei Pferden typischerweise kommt und wie sich Verletzungsrisiken minimieren lassen.
Das Buch ist reich mit Bildern illustriert. Auf einigen sind zwar blutige Verletzungen zu sehen, aber in der Summe ist das Buch auch für zartbesaitete Menschen gut anzuschauen – und ein Stück weit sollte jeder Pferdebesitzer auch auf Blut vorbereitet sein.
Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Vorstellung der Zwangsmaßnahmen, wie z.B. den Einsatz der Nasenbremse. So etwas kann nötig sein, aber hier hätte auch das Medical Training vorgestellt werden können, mit dem sich durch Übungen von Ernstfällen und durch den Einsatz des Clickertrainings tierärztliche Behandlungen für alle Beteiligten angenehmer und konstruktiver gestalten lassen. Auf diese Weise trainierte Pferde brauchen viel seltener Zwangsmaßnahmen und die Arbeit wird auch für den Tierarzt sicherer.
„Erste Hilfe am Pferd“ sollte am besten in jedem Stall ausliegen, damit alle, die mit Pferden zu tun haben, wenigstens ein kleines, medizinisches Grundwissen haben, um erkennen zu können, wann ein Pferd Hilfe braucht und was in diesem Fall konkret zu tun ist.
9. Februar 2016 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Gesundheit • 2 Kommentare »