Man nehme eine alte Iso-Matte, bringe sie zu seinem Pferd, lege sie auf den Boden und warte einfach mal ab, was passiert. 🙂 (Bitte natürlich nur unter Aufsicht, denn manch ein gefräßiges Tier könnte auf die Idee kommen, so eine Matte aufessen zu wollen, was schlimme Koliken nach sich ziehen kann).
Meine Jungs waren sehr angetan, als ich genau das vor einigen Tagen tat. Zunächst wurde die Iso-Matte gründlich untersucht:

Und Anthony lud Aramis zum Spielen ein:


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9. Juli 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Spiele & Co • 4 Kommentare »
Der letzte Punkt der Ausbildungsskala der FN ist die Versammlung – das Ziel vieler Reiterträume.
Ein versammeltes Pferd bewegt sich leichtfüßig, kraftvoll, harmonisch und schonend für Sehnen, Bänder und Gelenke. Die Fähigkeit, sich zu versammeln, dient somit der Gesunderhaltung Ihres Pferdes.
Nun werde ich häufig gefragt:
- Woran erkenne ich Versammlung?
- Und wie erreiche ich Versammlung?
Definition:
In der Versammlung nehmen die Hinterbeine des Pferdes mehr Last auf. Durch Beugung der Hanken (die großen Gelenke der Hinterhand = Hüftgelenk, Kniegelenk und Sprunggelenk) senkt sich die Kruppe ab und die Vorhand des Pferdes richtet sich auf in dem Maße, in dem sich das Pferd hinten senkt (relative Aufrichtung). Dabei wölbt das Pferd den Rücken auf und es verkürzt seinen Rahmen (wird kürzer). Der Schwerpunkt des Pferdes sollte möglichst tief und weit zurückliegen.
Wenn Sie diese Haltung nachempfinden wollen, können Sie sich mal im Kniebeugegang (in etwa wie bei der Skigymnastik) eine Runden um die Reitbahn bewegen. Und, anstrengend? Für die Pferde auch 🙂
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8. Juli 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Anatomie und Körper, Aus dem Reitunterricht und Coaching, Reiten • 1 Kommentar »
Bei dem amerikanischen Pferdetrainer Mark Rashid (s.a. unsere Buchtipps) fand ich neulich eine sehr gute Anregung: Er sprach davon, dass unsere Pferde uns beim Reiten ständig Fragen stellen und wir es oft versäumen, die kleinen Fragen wahrzunehmen und zu beantworten. So ritt er z.B. sein Pferd Buck im Schritt an. Buck fragte relativ schnell nach, ob er langsamer werden dürfte, indem er es einfach probierte. Mark Rashid beantwortete das mit einem „Küsschen-Laut“ und sagte so: „Nein, Buck, bitte wieder schneller.“ Dann demonstrierte er, was passierte, wenn er die Frage nicht beantwortete: Buck wurde immer langsamer und schlurfte nur noch.
Die Grundidee dieser Überlegung ist Folgende: Reiten ist wie ein ständiges Zwiegespräch zweier Lebewesen. Wenn wir versäumen, die Fragen unseres Pferdes („Darf ich langsamer werden?“, „Darf ich schneller werden?“) oder auch die Feststellungen („Das Pferd dort drüben interessiert mich.“ oder „Das Gras sieht lecker aus.“) zu beantworten, entscheiden sie selbst. In den meisten Fällen setzen wir dann erst ein, wenn schon viele kleine Entscheidungen zu einer Reaktion geführt haben, die wir nicht wollen (das Pferd ist zu langsam oder zu schnell, es läuft zu dem Zaun, wo das andere Pferd steht, es rupft ein Grasbüschel usw.). Dann allerdings muss die Reaktion deutlich stärker ausfallen, als sie nötig gewesen wäre, wenn wir früher reagiert hätten!
Wow – so einfach diese Erkenntnis erscheint, so viel Potential liegt in ihr! Der Einsatz feiner Hilfen erfordert also eine große Achtsamkeit und Aufmerksamkeit von meiner Seite. Ich bin gefordert, die Kommunikation nicht nur einseitig zu gestalten – also nach dem Motto „Ich sage, was gemacht wird.“, sondern ich muss mich öffnen für die Signale meines Pferdes, für seine Fragen, für seine Äußerungen und ich muss darauf reagieren.
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4. Juli 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 4 Kommentare »
Ich möchte heute ein unbequemes Thema ansprechen: und zwar geht es um die Verantwortung, die wir übernehmen, wenn wir reiten oder auf eine andere Art mit einem Pferd arbeiten. Für mich steht fest: Wenn wir uns die Freiheit und das Recht herausnehmen, uns auf ein Pferd zu setzen, haben wir die Verantwortung, dem Pferd dadurch keinen Schaden zuzufügen.
Das Pferd ist von Natur aus ein Lauf- und kein Lasttier. Damit wir dem Pferd durch „Zweckentfremdung“ keinen Schaden be-reiten (im wahrsten Sinne des Wortes), müssen wir dem Pferd beibringen, sich unter uns anders zu bewegen, als es das auf der Weide ohne uns tun würde. So läuft ein Pferd von Natur aus auf der Vorhand und es ist von Natur aus schief. Wenn wir dem Pferd unter uns nicht vermitteln können, mit der Hinterhand Last aufzunehmen, sich gerade gerichtet zu bewegen und dadurch seinen Rücken aufzuwölben, wird das Pferd uns nicht auf Dauer tragen können, ohne einen Schaden dadurch zu erleiden.
Wussten Sie, dass das Durchschnittsalter eines Pferdes bei nur 7 Jahren liegt, und das, obwohl Pferde gut und gerne 30 Jahre und älter werden können? Diese Zahl gibt doch zu denken! Fakt ist: Eine große Anzahl Pferde werden durch uns Menschen krank, unreitbar und treten durch unsere Schuld verfrüht die Reise auf die immergrüne Weide an.
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3. Juli 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Sonstiges • 7 Kommentare »
Mein Youngster hat vor kurzem seinen letzten Milchzahn verloren. Für mich ist das ein kleiner Meilenstein in Sachen Erwachsenwerden, ein symbolischer Abschied von seiner Kindheit.
Nun bekomme ich im Austausch mit anderen immer wieder mit, dass schon 3jährige eingeritten und ausgebildet werden und nicht selten bereits in diesem Alter auf erste Turniere gehen. Mir tut das immer richtig weh, jetzt noch mehr, wo ich die Entwicklung meines Kleinen verfolgen konnte.
Als ich ihn bekam, war er 3 Jahre und 3 Monate. Er war noch durch und durch Kind. Natürlich hätte ich ihn auch schon mit diesem Alter anreiten können, aber das wäre mir nicht im Traum eingefallen, denn nicht nur weil etwas geht, muss man es auch tun. Ganz abgesehen davon, dass Pferde mit 3 Jahren noch ganz erheblich wachsen (die Wachstumsfugen haben sich also noch nicht geschlossen, wodurch durch eine Belastung Schäden auftreten können), sie sind einfach vom Kopf her auch noch mehr Fohlen als alles andere.
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2. Juli 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 15 Kommentare »
Es gibt ein verhaltenspsychologisches Phänomen, das für den täglichen Umgang mit unseren Pferden (und auch anderen Lebewesen) sehr bedeutungsvoll ist. Und dieses Phänomen besagt Folgendes:
Negative Aufmerksamkeit ist für ein Lebewesen „besser“ als keine Aufmerksamkeit oder anders gesagt: Ohne Aufmerksamkeit, stirbt die Seele!
Wer von Ihnen schon mal Fernsehsendungen wie die „Super Nanny“ verfolgt hat, wird genau das auch bei Kindern immer wieder finden: In diesen Sendungen sind Kinder zu sehen, die ihre Umwelt terrorisieren, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Sie nehmen lieber negative Auswirkungen, wie Schimpfen, Strafen, ja sogar Schläge in Kauf, denn all das ist besser, als keine Reaktion zu bekommen. Sowie nun aber die Eltern lernen, ihren Kindern genau dann eine liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken, wenn die Kinder positive Seiten zeigen, verändert sich in der Regel sofort das Verhalten der Kinder.
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1. Juli 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Umgang • 8 Kommentare »
Es beginnt mit einer freundlich-neckischen Aufforderung

die angenommen wird

und Lust auf mehr macht.
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27. Juni 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten • 1 Kommentar »
Nachdem ich Ihnen die Methode des Aussackens als nicht empfehlenswert vorgestellt habe, möchte ich Ihnen hier nun einen Weg zeigen, wie Sie Ihr Pferd auf eine stressfreie Art mit Neuem, in diesem Fall mit einem Klappersack, vertraut machen können. Beim Klappersack handelt es sich um einen Jutesack, den Sie mit leeren, sauberen Blechdosen füllen und zunähen. Befestigen Sie einen Strick an den Klappersack.
Legen Sie den Klappersack in einem sicher umzäunten Areal auf den Boden und streuen Sie reichlich Körnerfutter (Müsli, Hafer o.Ä.) darauf. Gehen Sie nun mit Ihrem Pferd auf dem Platz spazieren (ich arbeite auch hier am liebsten mit einem freilaufenden Pferd) und belohnen Sie jede Aufmerksamkeit Ihres Pferdes Richtung Klappersack. Lassen Sie Ihrem Pferd selbst die Entscheidung, wann die Neugier bzw. der Hunger siegt, und es sich an den Sack herantraut.

Wenn Ihr Pferd zu große Angst vor dem Sack hat und sich nicht in dessen Nähe traut, stellen Sie einen Futtereimer in die Nähe des Sackes und lassen Sie Ihr Pferd etwas daraus fressen. Am nächsten Tag stellen Sie den Eimer etwas dichter an den Sack und so arbeiten Sie sich Stück für Stück an den Sack heran.
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26. Juni 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung, Spiele & Co, Vertrauenstraining • 6 Kommentare »
Letzte Woche hatte ich eine ausgesprochen spannende Einheit mit meinem Großen, Aramis. Ich mache mit meinen beiden Pferden gerne hin und wieder Freiarbeit (dazu werde ich demnächst auch etwas Ausführliches schreiben). Dazu gehe ich in unseren Longierzirkel oder auch in unsere Halle und arbeite nur mit Körpersprache, Stimme und Peitschensignalen – kein Seil, kein Halfter und so gut wie keinen physischen Kontakt. Diese Arbeit zeigt wie keine andere, ob die Beziehung zwischen Pferd und Mensch stimmt.

Nun war Aramis an diesem Tag keck drauf und tobte sich erst einmal buckelnd und quietschend aus. Ich freute mich an seinem Bewegungsdrang und ermunterte ihn.
Als ich ihn dann allerdings zum Verkleinern einlud – damit meine ich, dass er nicht mehr ganze Bahn läuft, sondern in kleinen Kreisen um mich herumläuft, woraus man dann sehr schön Wechsel nach innen oder auch ein Schulterherein entwickeln kann – ignorierte er mich komplett. Er stellte sich leicht nach außen und reagierte nicht auf meine Zeichen, sondern rannte fröhlich vor mir weg.
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25. Juni 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse, Freiarbeit • 9 Kommentare »
Wenn es um die Ausbildung eines jungen Pferdes geht, hört man häufig den Begriff „Aussacken“. Mit dem Aussacken sollen Pferde an ihnen bisher unbekannte Dinge gewöhnt werden. So weit klingt das ja ganz gut. Was sich aber wirklich hinter dem Begriff „Aussacken“ verbirgt, ist eine Ausbildungsmethode, bei der das Pferd an einen stabilen Pfosten gebunden wird und solange mit angstauslösenden Gegenständen (Gerte mit angebundener Plastiktüte, Stangen, Autoreifen…, was die Phantasie des Menschen so hergibt) abgeklatscht wird, bis das Pferd resigniert und das, was der Mensch macht, stillstehend erträgt.
Ich lernte diese Ausbildungsmethode erstmalig durch ein Video kennen, das mir zu einem Pferd, das mir geschenkt wurde, mitgegeben wurde. Auf diesem Video ist ein peruanischer Pferdeausbilder zu sehen, der sich selber als „Pferdeflüsterer“ bezeichnet. Später bekam ich heraus, dass mein Peruanischer Paso Mariscal bei demselben Trainer seine Grundausbildung „genossen“ hat und alles, was auf dem Video den anderen Pferden angetan wurde, auch meinem Mariscal passiert war. Ich weiß, dass viele Pferdemenschen von diesem Trainer und seinen Methoden sehr angetan sind und ihm viel Geld für seine Arbeit bezahlen. Ich kann das nicht begreifen!
Auf diesem Video sind ununterbrochen Pferde in großen Angstzuständen zu sehen. Sie hängen sich in ihre Halfter und versuchen, sich mit aller Macht zu befreien. Sie schwitzen stark, die Atmung jagt, sie beben und zittern. Sie galoppieren panisch auf einem Minikreis von circa sechs Metern Durchmesser in steilster Schieflage.
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24. Juni 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung, Spiele & Co, Umgang, Verhalten, Vertrauenstraining • 7 Kommentare »