Es ist bekannt, dass man möglichst alle Übungen auf beiden Händen durchführen sollte, damit das Pferd nicht einseitig gefördert wird. Und das gilt nicht nur in der Bahnarbeit, sondern auch im Gelände.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, z.B. wirklich gleichmäßig auf beiden Händen zu galoppieren, denn meist erinnert man sich bei der nächsten Galopp-Strecke nicht mehr daran, auf welcher Hand man zuvor galoppiert ist und im Zweifelsfall wählen sowohl Reiter als auch Pferd die Schokoladenseite.

Um mir zu merken, auf welcher Hand ich das nächste Mal angaloppieren muss, nutze ich einen einfachen Trick: Ich nehme die Gerte immer auf die Seite, auf der ich als nächstes angaloppieren will. Ich habe die Gerte also zuerst z.B. rechts und galoppiere rechts an. Nach dem Galopp wechsle ich die Gerte nach links und weiß dann genau, dass ich beim nächsten Mal links angaloppieren will.
3. September 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 4 Kommentare »
Ein wirklich guter Reiter ist einer,
- der sowohl ein hervorragender Techniker ist und
- der darüber hinaus ein hohes Maß an Gefühl für sich, seinen Körper, sein Pferd und die Situation mitbringt.
Damit wir genau diese beiden Elemente möglichst ausgewogen leben können, ist es hilfreich, einen kleinen Blick in die Gehirnforschung zu wagen.
Unser Gehirn ist in zwei Gehirnhälften aufgeteilt, die so genannten Hemisphären. Diese beiden Gehirnhälften sind über einen dicken Nervenstrang miteinander verbunden. Die rechte Gehirnhälfte steuert unsere linke, die linke unsere rechte Körperhälfte.
Interessant ist nun, dass die beiden Gehirnhälften ihre Aufgaben auf unterschiedliche Art und Weise angehen. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass in der linken Gehirnhälfte vor allem solche Gehirnbereiche liegen, die für unseren Verstand, für unsere Logik zuständig sind. Während in der rechten Gehirnhälfte z.B. das räumliche Sehen, unsere Fähigkeit zur inneren Vorstellung (Phantasie) u.ä. liegen. Sie (zusammen mit dem limbischen System) ist auch für unsere Gefühle zuständig.
Die meisten von uns sind gehirnmässig eher linkslastig unterwegs und so kann es passieren, dass wir versuchen, mit der linken Gehirnhälfte Probleme zu lösen, die nur mit der rechten zu lösen wären.
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2. September 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching • 3 Kommentare »
Ich schau mir immer gerne Vorführungen und auch Videos von allen möglichen Pferdemenschen an – gerade in der Vielfalt und in den Unterschieden kann man viel lernen. Manches macht mich allerdings nachdenklich, vor allem wenn Vorführungen oder Filme unter der Überschrift „Partnerschaft mit Pferden“ oder „Vertrauen“ laufen.
- Ist es z.B. ein Ausdruck von Vertrauen, wenn ein Pferd zu Showzwecken Lektion um Lektion, Übung um Übung abspulen muss?
- Zeigt sich Vertrauen darin, dass sich ein Pferd vor einem Publikum ablegen lässt, aber wenn es signalisiert, gerne den Kopf wieder hochnehmen zu wollen, sanft, aber bestimmt runtergedrückt wird, damit der nächste Show-Akt noch gezeigt werden kann?
- Ist es Ausdruck von Vertrauen, ein Pferd mit der Hinterhand auf einem Podest stehen zu haben, während es mit der Vorhand darum dreht und das noch mit einem nicht unbeachtlichen Reitergewicht auf dem durchgedrückten Rücken?
- Zeigt sich Vertrauen darin, einem Pferd eine Nachtmütze aufzusetzen und es inmitten eines Berges von Kuscheltieren schlafen zu legen?
- Ist es Ausdruck von Vertrauen, wenn sich ein Pferd auf den Rücken legen lässt und in dieser Position liegen bleibt? Den ganzen Beitrag lesen »
29. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang • 11 Kommentare »
Die progressive Muskelentspannung ist eine Technik, mit der Sie Verspannungen und Stress abbauen können. Gerade beim Reiten und auch im Umgang mit Pferden ist das ein wichtiges Thema und so schenkt uns die progressive Muskelentspannung ein sinnvolles Werkzeug, mit dem wir uns sowohl körperlich als auch mental entspannen können.
Und so geht’s
Bei der progressiven Muskelentspannung spannen Sie bewusst einzelne Muskeln an, um sie nach kurzer Zeit wieder zu entspannen. Führen Sie diese Übung vor dem Aufsitzen, oder auch während des Warmlaufen lassen des Pferdes auf dem Pferd durch.
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28. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Sonstiges • 4 Kommentare »
Seitdem ich das, was ich so mit meinen Pferden erlebe, aufschreibe, schult mich das immer mehr in der Fähigkeit zur Selbstreflexion. Und so werde ich neuerdings immer dann hellhörig, wenn mir etwas bei anderen negativ auffällt – denn: Meist muss ich dann nur zu mir selbst schauen und finde genau das, was mir da aufgefallen ist, auch bei mir.
So ist es mir z.B. immer schon negativ aufgefallen, wenn Pferdeleute abwertend über ihre Tiere sprechen. „Der Bock“, „Die Zicke“ oder „Die Kuh“. Zeit, mal zu überprüfen, wie ich eigentlich selbst über meine Tiere spreche!
Bei Aramis muss ich mir da, glaube ich, nichts vorwerfen. Über ihn rede positiv und liebevoll. Aber was ist mit meinem Kleinen? Mit meinem pubertierenden Jungpferd, der es immer wieder schafft, Knöpfe bei mir zu drücken? Hier sieht die Bilanz nicht so gut aus. Auch wenn ich ihn nicht übelst beschimpfe, so muss ich zugeben, dass mir für ihn auch schon einige nicht ganz so schöne Bezeichnungen eingefallen sind.
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27. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse • 15 Kommentare »
Wussten Sie schon, dass es neben dem Leichttraben auch noch das so genannte „Englischtraben“ gibt?
Beim Leichttraben steht der Reiter entlastend aus dem Sattel auf, während das innere Hinterbein des Pferdes vorschwingt und treibt mit dem inneren Schenkel (siehe Beitrag Das Timing der Schenkelhilfen). Dadurch wird es diesem Bein möglich, weit vorzufußen.
Das Englischtraben ist eine Variante des Leichttrabens, bei der der Reiter auf dem inneren Hinterbein einsitzt.
Wenn der Reiter englisch trabt, führt das zur schnelleren Anspannung der Kruppenmuskulatur. Das ist hilfreich, wenn man ein Pferd im Trab mehr versammeln möchte (Leichttraben im Schulterherein, während einer Piaffe oder Passage). Auch um Taktunregelmäßigkeiten im Trab zu korrigieren, lohnt sich der Versuch, diese Unregelmäßigkeit durch das Wechseln ins Englischtraben positiv zu beeinflussen.
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26. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching • 6 Kommentare »
Manche Sachen sind einem ja vom Kopf her vollkommen klar, weil man sie schon oft gelesen oder gesagt bekommen hat. Aber erst, wenn man sie wirklich fühlt, wenn man sie wirklich bewusst erlebt, weiß man, was die ganze Zeit gemeint war.
So ist es bei mir mit dem Vorwärtsschicken im Trab, also der Trabverstärkung. Mein Großer tat sich immer etwas schwer damit, vorwärts zu gehen, ohne dabei auf der Vorhand davonzurennen. Er schoss also häufig einfach los, sowie die Zügel nachließen. Flott war‘s, aber leider weder sinnvoll noch gesund.
Gemeinsam mit Babette haben wir das nun in den letzten Monaten neu erarbeitet. Aramis lernte zunächst durch ein Anheben der inneren Schulter die Gewichtsverlagerung in Richtung Hinterhand. Darauf aufbauend konnte ich ihn dann immer mal wieder einige Schritte vorwärtsschicken, musste aber immer aufpassen, dass er nicht einfach losflitzt. Immer öfter gelang es ihm so, über den Rücken zu laufen und von der Hinterhand her zu schieben. Inzwischen gelingt uns immer öfter ein freier, schwingender und kraftvoller Trab, bei dem die Schulter frei ist und die Hinterhand aktiv.

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22. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 5 Kommentare »
Gehören Sie auch zu den Reitern, die sich durch einen Blick auf die Schulter vergewissern, ob Sie auf dem richtigen Fuß Leichttraben? Dann möchte ich Ihnen eine Übung vorstellen, mit der Sie das Aufstehen auf dem richtigen Fuß erfühlen lernen können.
Beim Leichttraben stehen Sie in dem Moment auf, in dem das innere Hinterbein des Pferdes nach vorne tritt.
Führen Sie die Übung aus meinem Blogbeitrag Das Timing der Schenkelhilfen durch. Dadurch dürften Sie schon gut das wechselseitige Absenken des Pferderückens fühlen können.
Wenn Sie die Gelegenheit dazu haben, lassen Sie sich nun von einem Helfer an die Longe nehmen. Am besten können Sie diese Übung nämlich durchführen, wenn Sie keine Zügel in den Händen halten müssen. Wenn Sie die Zügel halten müssen, lassen Sie sie möglichst lang, damit Sie Ihr Pferd durch Ihre folgende Aktivität nicht stören.
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21. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen • 1 Kommentar »
In einem Punkt sind sich sehr viele der Ausbilder (egal welcher Richtung) ziemlich einig: Wir sollen lernen, emotionslos zu strafen. Ziel ist es, Ungehorsam punktgenau mit einer Sanktion zu beantworten, ohne Wut und ohne schlechtes Gewissen.
Zunächst schien mir das überzeugend, denn ich gebe zu, dass ich als sehr emotionaler Mensch aus meinen Emotionen heraus leider schon so manchen Mist gebaut habe. Aber, je mehr ich über dieses „emotionslose Strafen“ nachdenke und je öfter ich es in Aktion sehe, desto häufiger kommen mir auch Bedenken.
„Emotionslos“ heißt ja, die eigenen Gefühle zu reduzieren oder gar abzuschalten. Bei Wut oder Ungeduld ist das ratsam, klar. Aber besteht nicht auch die Gefahr, dass wir, wenn wir schon mal dabei sind, unsere Gefühle zu unterdrücken, auch gleich noch welche ausschalten, die wir lieber aktiv halten sollten? Was ist z.B. mit unserem Mitgefühl, mit unseren Skrupeln und auch mit unserer Liebe zu unserem Pferd? Den ganzen Beitrag lesen »
20. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang • 18 Kommentare »
Finden Sie das Leichttraben anstrengend? Dann befinden Sie sich wahrscheinlich noch nicht in Ihrer bestmöglichen Körperbalance und/oder Sie arbeiten mit zu viel Krafteinsatz.
Wenn Sie den Schwung des Pferdes optimal nutzen und nur mit leichten Schwerpunktverlagerungen in Ihrem Körper arbeiten, ist Leichttraben nicht anstrengend. Und um das zu erreichen, können Sie folgende Übung und Tipps nutzen:
Schritt 1
Führen Sie die im Beitrag So finden Sie den lotrechten Sitz beschriebene Übung durch. Damit balancieren Sie sich gut aus und nur wenn Sie ausbalanciert auf dem Pferd sitzen, ist das Leichtraben leicht.
Schritt 2
Visualisieren Sie dann, während Sie leichtraben, folgendes Bild: Stellen Sie sich vor, von Ihrem Bauchnabel ausgehend geht ein starkes Gummiband nach vorne-oben in den Himmel. Dieses Gummiband hilft Ihnen mit einem weichen Zug hoch und lässt Sie genauso weich wieder zurück in den Sattel.
Und noch ein paar Tipps
- Lassen Sie sich nur von dem Schwung des Pferdes und dem Gummiband in Ihrer Vorstellung bewegen. Arbeiten Sie nicht aktiv!
- Lassen Sie sich immer nur ein kleines Stück aus dem Sattel heben. Viele Reiter stehen viel zu hoch auf und damit wird der Weg zu lang.
- Ihre Füße stehen in den Steigbügeln, als wäre es der Boden, von dem aus Sie aufstehen.
- Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht aus dem Knie heraus hoch stemmen (die Übung, ohne Steigbügel leichtzutraben, ist übrigens völlig kontraproduktiv).
- Achten Sie darauf, Ihre Atmung ohne Anstrengung kommen und gehen zu lassen.
- Schauen Sie mit einem weichen, freien Blick nach vorne.
Probieren Sie das mal aus und berichten Sie, wie es Ihnen gelingt.
19. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen • 8 Kommentare »