Lockende Stoppelfelder

Jetzt kommt wieder die Zeit, in der abgemähte Stoppelfelder locken. Ein Stoppelfeld-Ritt gehört zu den großen Wunschzielen vieler Reiter/innnen, aber die Umsetzung dieses Wunsches hat leider einige Tücken und birgt etliche Gefahren. Weil es von mir und meinen Pferden einige Stoppelfeld-Ritte mit Fotos dokumentiert gibt, möchte ich heute zu diesem Thema einen Beitrag schreiben. Ich möchte damit verhindern, dass meine Bilder zu waghalsigen Unternehmen mit unter Umständen bösen Unfällen führen!

Denn ja, ein Stoppelfeld-Ritt kann eine wundervolle Sache sein, aber nur, wenn man dabei einiges beachtet – dazu gehört die Meinung des Bauern, das Achten auf Hasenlöcher u.Ä. und eine große Portion an vorbereitender Vertrauens- und Ausbildungsarbeit. Wer unvorbereitet und aus einer Laune heraus einfach „mal so“ mit seinem Pferd auf ein Stoppelfeld geht, gefährdet sich selbst. Ich kann nur davon abraten, solch einen Ritt ohne gründliche Vorbereitung zu unternehmen.

Auch wenn meine Fotos vielleicht manchmal den Eindruck machen, dass ich ziemlich mutig bin, so bin ich tatsächlich sehr vorsichtig, wenn es um solche Vorhaben geht. Hier möchte ich gerne mit Euch teilen, wie ich vorgegangen bin, um mir meinen Traum vom Stoppelfeld-Ritt zu erfüllen.

Wie ich mir meine Stoppelfeld-Ritte erarbeitet habe

Es gibt zwei Grundlagen für einen Stoppelfeld-Ritt für mich:

  1. Mein Pferd hört mir zu.
  2. Mein Pferd hört mir auch in besonderen Situationen zu.

Ein Stoppelfeld bedeutet für ein Pferd ein großes  Stück Freiheit. Das freie Feld animiert viele Pferde zum Rennen und Buckeln. Beides ist genau das, was ich NICHT möchte, wenn ich mit einem Pferd auf ein Stoppelfeld gehe. Also muss ich mir eine Basis erarbeiten, bei der ich mir weitestgehend sicher sein kann, dass mein Pferd auch angesichts der lockenden Weite bei mir bleibt und mir zuhört.

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29. Juli 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 24 Kommentare »

Eine Wohltat an heißen Tagen

Der Juli in diesem Jahr war richtig heiß und das nicht nur wegen der Fussballweltmeisterschaft. Viele Tage kletterte das Thermometer bis auf 37°. Während ich mit meiner Tochter Lena und unseren Hunden so viel Zeit wie möglich an der Elbe verbrachte, brüteten unsere Pferde auf der Weide. Um ihnen die Chance zu geben, sich Abkühlung zu schaffen, stellen wir unsere Pferdedusche an solch heißen Tagen für ein paar Stunden an.

So sieht unsere Dusche aus

Wir haben zwei Rasensprenger und zwei Toilettenspülkästen auf ein Dach anmontiert. Die Pferde können sich unter den Wasserstrahl stellen oder an dem Strick ziehen, der die Toilettenkästen entleert.

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27. Juli 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Haltung 12 Kommentare »

Vorgeschichten…

In vielen Fällen haben unsere Pferde einiges an Vorgeschichte, wenn wir sie übernehmen, denn ein Pferd wirklich von Fohlenbeinen an bei sich zu haben, ist doch nur wenigen möglich.

Während ich Anthony ja mit 3 Jahren vom Züchter holte, roh und wohl wirklich mit relativ wenig Vorgeschichte, sah das bei Aramis ganz anders aus. Als ich Aramis bekam, war er sieben Jahre alt. Dieses Foto zeigt uns zwei am ersten offiziellen „Aramis-ist-jetzt-mein-Pferd“-Tag:

Ich wusste, dass er vom Händler kam, wo er aus Mitleid von der Vorbesitzerin mitgenommen worden war. Sie hatte ihn in einem ziemlich verwahrlosten Zustand übernommen und beim Reiten zeigte er ein auffälliges Verhalten: er rollte sich bei Anspannung extrem ein und zeigte als Übersprungshandlungen hektisch spanischen Schritt. Die Vorbesitzerin entwickelte dann eine Allergie gegen Pferde und musste sich schweren Herzens von Aramis trennen. Mit diesem Stand übernahm ich ihn dann.
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1. Juli 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 11 Kommentare »

Halsringreiten- schon mal einen Parcours geritten?

Halsringreiten ist eine tolle Sache! Ich bin immer wieder begeistert darüber, wie leicht es eigentlich geht und was für eine feine Verständigung zwischen Reiter und Pferd entstehen kann.

Ab und an baue ich mir einen kleinen Parcours auf und gucke, ob ich mit meinem Pepe diesen auf Halsring gezäumt bewältigen kann. Wie das aussieht, können Sie sich, wenn Sie mögen, hier anschauen. 🙂

Tipps

Wenn Sie selber mal das Reiten mit dem Halsring ausprobieren möchten, statten Sie Ihr Pferd zunächst zusätzlich zum Halsring mit Ihrer gebräuchlichen Zäumung aus, so dass Sie dem Pferd immer wieder eine Verständnisbrücke von einer bekannten Hilfe zu einer neuen Hilfe bauen können. Und bitte üben Sie immer auf einen sicher eingezäunten Platz um Unfällen vorzubeugen.

29. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Sonstiges 14 Kommentare »

Ein Tipp für die 1. Hilfe: Keine Papiertaschentücher in Wunden!

Vor einiger Zeit habe ich mal einen 1.-Hilfe-Kurs für Pferde besucht. Eine gute Sache, so ein Kurs und ich kann es jedem nur empfehlen! Falls so etwas bei Euch nicht angeboten wird, kann man das auch gut organisieren – einfach mal einen Tierarzt oder eine Tierärztin nach Möglichkeiten ansprechen.

Mitgebracht habe ich Euch heute daraus einen Tipp, der mir so bisher tatsächlich nicht bewusst war, wenngleich man mit etwas Nachdenken von selbst drauf kommen kann:

Und zwar darf man keine Papiertaschentücher auf Wunden legen! Die lösen sich nämlich auf und die Fusseln bekommt man nicht mehr aus der Wunde.

Wenn z.B. ein Druckverband nötig ist und man keine Kompressen hat, die dafür natürlich besser geeignet sind, sondern nur eine Packung Taschentücher, sollte man immer die ganze Packung (also mit dem Plastik drumherum) nutzen und diese auf die Wunde legen, aber nie die Taschentücher selbst.

Auf dass Ihr diesen Tipp nie braucht!

24. Juni 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 4 Kommentare »

Tölt ist nicht gleich Tölt!

Früher zählte ich mich zu den so genannten „Gangpferdereitern“. Ich besitze einen Peruanischen Paso Namens Mariscal, meine Tochter hat ebenfalls einen Peruanischen Paso und einige meiner Schüler/innen und Einsteller/innen haben Gangpferde. Bei mir auf dem Hof unterrichtete einige Monate lang sehr intensiv ein Reitlehrer und Pferdeausbilder, der in der Gangpferdeszene zu Hause ist und von dem ich viel gelernt habe. Von daher kenne ich mich recht gut mit Gangpferden und mit der „Gangproblematik“ aus.

Als ich meinen Mariscal bekam, war er angeritten. Recht schnell ging es mir in der Ausbildung um das Thema „Verbesserung des Tölts“. Ich nahm viel Unterricht und so ging es mit und ohne Anleitung Runde um Runde um die Ovalbahn, in dem Bestreben Takt, Haltung und Tempo des Tölts zu verbessern. Ja, wir machten Fortschritte, aber so richtig gut war es nicht. Mariscal lief nicht „rund“. Er drückte den Rücken weg und den Unterhals heraus. Mein Wissenstand bis dahin war: Das ist halt so im Tölt…

Dann besuchte ich als Zuschauerin einen „Dressurkurs für Gangpferde“ bei Horst Becker. Dort sah ich Islandpferde, die im Tölt über einen aufgewölbten Rücken gingen! Die Pferde trabten Traversalen, sprangen einen wunderschönen Bergaufgalopp und tölteten gleich darauf in einer Manier, wie ich sie davor noch nie gesehen habe. Da drückte sich kein Unterhals heraus und kein Rücken weg. Ich war sehr beeindruckt und ich wusste: Da will ich mit Mariscal auch hinkommen und so meldete mich bald darauf auf einen Kurs bei Horst an.

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22. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 26 Kommentare »

Freiarbeit und Freiheitsdressur?

Für mich besteht ein deutlicher Unterschied zwischen „Freiarbeit“ und „Freiheitsdressur“, weshalb ich meine Art, frei mit Pferden zu arbeiten, inzwischen auch Freiraum-Training nenne. Ob die Pferde nun zirkeln, ob sie mit dem Menschen rennen, ob gespielt oder gehüpft wird – das ist für mich alles Freiarbeit. Aufhören tut Freiarbeit für mich da, wo es um eine punktgenaue Abrufbarkeit geht, also wenn der Mensch ein Zeichen gibt und das Pferd dann etwas Bestimmtes zu tun hat. Das bezeichne ich dann als Freiheitsdressur.

Nach meiner Auffassung lässt die Freiarbeit viel mehr Raum für Vorschläge und Energien vom Pferd, während in der Freiheitsdressur das Pferd punktgenau Lektionen ausführen soll. Für mich ist das ein grundsätzlich anderer Zugang und auch eine andere Zielsetzung.
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17. Juni 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Freiarbeit 10 Kommentare »

Die Arbeit nach unserem Longenkurs

Meine „Spezialität“ 😉  ist ja die Longenarbeit und wahrscheinlich kennen Sie schon unseren Longenkurs. Zur Zeit reise ich quer durch Deutschland und durch die Schweiz, um unseren Kursteilnehmern/innen bei der Umsetzung des Onlinekurses unter die Arme zu greifen.

Dabei ist mir des Öfteren aufgefallen, dass viele Kursteilnehmer auf dem kleinem Kreis im untertourigen Tempo „stecken bleiben“.

Unser Ziel der Arbeit an der einfachen Longe ist ein Pferd, welches sich in guter Selbsthaltung, schwungvoll und losgelassen, mit aktiver Hinterhand auf kleiner und großer Kreislinie, ausbalanciert bewegen kann.

Und genau das gilt es, sich systematisch zu erarbeiten!

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15. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Longieren 18 Kommentare »

Kraulst du mich, kraul ich dich

Die gegenseitige Fellpflege bei Pferden ist für mich immer wieder eine Quelle von Freude. Es ist so nett anzusehen, wie sich da zwei Tiere gegenseitig gut tun.

Ich habe da immer mal wieder mit meiner Kamera Mäuschen gespielt und Euch eine nette kleine Auswahl an Bildern mitgebracht. Erstmal welche mit den Jungs:

fellpflege1.jpg

fellpflege6.jpg

fellpflege3.jpg

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10. Juni 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 8 Kommentare »

Medical Training mit Pferden oder: So bereiten Sie Ihr Pferd auf den Tierarztbesuch vor

Haben Sie schon mal ein Pferd erlebt, dass sich nicht vom Tierarzt behandeln lassen mag? Ein Pferd, das eine panische Angst vor Spritzen hat? Oder ein Pferd, bei dem das einfache Fiebermessen lebensgefährlich für den Menschen wird?

Sie denken, ich übertreibe? Leider nein. Schon so mancher Tierarzt hat schon seine Gesundheit oder gar sein Leben im Dienste zum Wohle des Tieres gelassen.

Ich selber habe eine Weile bei einem Tierarzt mitgearbeitet und ein längeres Praktikum in einer Pferdeklinik gemacht. Dort habe ich reichlich gefährliche Situationen für Mensch und Tier erlebt. Ganz besonders schlimm fand ich den mit der Untersuchung und Behandlung einhergehenden Stress für die Tiere.

Ein trauriges Beispiel

Ich kann mich noch an eine wunderschöne, junge Stute erinnern, die eine schlimme Verletzung am Bein hatte. Sie musste zweimal täglich in den Zwangsstand, damit ihre Wunde dort behandelt werden konnte. Wir mussten ihr immer eine Nasenbremse anlegen, um überhaupt an die Wunde zu kommen. Trotzdem war es für uns jedes Mal sehr gefährlich, denn die Stute trat gezielt nach uns aus.

Die Stimmung bei der Versorgung war für alle Beteiligten Stress pur. Das Pferd wurde für jedes negative Verhalten gestraft. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich dachte: „Selbst wenn das Bein wieder wird, die Psyche des Pferdes ist hin. Wie soll dieses arme Wesen nur jemals wieder Vertrauen in den Menschen bekommen?“
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8. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 14 Kommentare »

  • Reitkurs

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