Das Aussacken oder: Wie man Pferde besser nicht an Neues gewöhnt
Wenn es um die Ausbildung eines jungen Pferdes geht, hört man häufig den Begriff „Aussacken“. Mit dem Aussacken sollen Pferde an ihnen bisher unbekannte Dinge gewöhnt werden. So weit klingt das ja ganz gut. Was sich aber wirklich hinter dem Begriff „Aussacken“ verbirgt, ist eine Ausbildungsmethode, bei der das Pferd an einen stabilen Pfosten gebunden wird und solange mit angstauslösenden Gegenständen (Gerte mit angebundener Plastiktüte, Stangen, Autoreifen…, was die Phantasie des Menschen so hergibt) abgeklatscht wird, bis das Pferd resigniert und das, was der Mensch macht, stillstehend erträgt.
Ich lernte diese Ausbildungsmethode erstmalig durch ein Video kennen, das mir zu einem Pferd, das mir geschenkt wurde, mitgegeben wurde. Auf diesem Video ist ein peruanischer Pferdeausbilder zu sehen, der sich selber als „Pferdeflüsterer“ bezeichnet. Später bekam ich heraus, dass mein Peruanischer Paso Mariscal bei demselben Trainer seine Grundausbildung „genossen“ hat und alles, was auf dem Video den anderen Pferden angetan wurde, auch meinem Mariscal passiert war. Ich weiß, dass viele Pferdemenschen von diesem Trainer und seinen Methoden sehr angetan sind und ihm viel Geld für seine Arbeit bezahlen. Ich kann das nicht begreifen!
Auf diesem Video sind ununterbrochen Pferde in großen Angstzuständen zu sehen. Sie hängen sich in ihre Halfter und versuchen, sich mit aller Macht zu befreien. Sie schwitzen stark, die Atmung jagt, sie beben und zittern. Sie galoppieren panisch auf einem Minikreis von circa sechs Metern Durchmesser in steilster Schieflage.
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24. Juni 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung, Spiele & Co, Umgang, Verhalten, Vertrauenstraining • 7 Kommentare »