Klein anfangen oder: Warum ein klarer Kopf so wichtig ist

In der letzten Woche schrieb ich sehr engagiert darüber, wie wichtig kleine Schritte sind und wie wichtig es ist, ein Pferd nicht zu überfordern. Da Wissen leider nicht immer auch Tun garantiert, kann ich meine Aussage von letzter Woche mit einem Bericht bestärken, in dem ich leider genau gegen meine eigenen Vorgaben verstoßen habe.

Vor kurzem hatte ich mir für Anthony und mich das erste Mal Hüpfen vorgenommen. Ich schreibe bewusst „Hüpfen“ und nicht „Springen“, da ich wirklich kein Springtalent bin. Wenn ich normalhohe Sprünge sehe, rutscht mir das Herz in die Hose. Nein, ich springe nicht, ich hüpfe. Und ich hüpfe meist auch nur dann, wenn es sich nicht vermeiden lässt, also z.B. im Gelände, wenn ein Baumstamm den Weg versperrt. Um genau auf eine solche Situation vorbereitet zu sein, wollte ich das mit meinem Kleinen das einmal in der Sicherheit der Halle üben.

Und nun würde ich liebend gerne das folgende Foto als das erste Foto in der Reihe präsentieren, aber leider ist es das letzte, denn ich habe bei dieser Aktion das Pferd von hinten aufgezäumt – und genau deshalb schreibe ich diesen Blogbeitrag.

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4. Juni 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 2 Kommentare »

Die Erstbesteigung – gute Vorbereitung ist alles

Mein erstes Aufsteigen auf Anthony liegt inzwischen schon über zwei Jahre zurück (Himmel, wie die Zeit vergeht…). Aber als ich neulich mal wieder einen Artikel über das Einreiten und insbesondere die Tipps über das erste Aufsteigen gelesen habe, habe ich mich wieder sehr deutlich daran erinnert, wie es bei uns war.

Mit konkreten Tipps und Handlungsanleitungen zu diesem Thema ist es nicht so einfach, weil hier natürlich die Sicherheit ein wichtiges Thema ist. Allerdings habe ich den Eindruck, dass gerade für die Erstbesteigung eines Pferdes oft schlicht und einfach zu viel des Guten getan wird – und damit die Sicherheit eher gefährdet als gewährleistet wird.

Wenn ich zum Beispiel höre, dass das erste Aufsteigen oft in einer Box oder auf der Stallgasse stattfindet, dann ist das für mich ein Zeichen von Angst und Unsicherheit und es sollte noch mehr in die Vorbereitung investiert werden. Wenn ich lese, dass zum ersten Aufsteigen, vier Helfer einzusetzen sind, dann frage ich mich, welchen Eindruck das wohl auf ein junges Pferd macht. Wenn ich lese, dass das Pferd in Panik gerät, weil beim Aufsteigen versehentlich die Kruppe berührt wird, dann ist das für mich wieder ein klarer Fall von schlechter Vorbereitung. Wenn ich auf Bildern sehe, dass eine Erstbesteigung ohne Aufstieghilfe erfolgt, frage ich mich, warum man auf ein solch nützliches Hilfsmittel verzichtet, das dem (jungen) Pferd das Aufsteigen so viel angenehmer macht. Und wenn ich lese, dass beim zweiten Mal bereits getrabt wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln, da das für mich eine massive Überforderung des jungen Pferdes darstellt, das gerade erstmals einen Menschen auf dem Rücken hatte.

Wichtig: Mein eigener Weg ist ganz sicher nichts, was für alle und jeden zu empfehlen ist, aber ich denke, dass in diesem Weg einige hilfreiche Anregungen stecken, weshalb ich mich entschieden habe, zu beschreiben, wie ich vorgegangen bin.
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28. Mai 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 13 Kommentare »

Ein vertrauensvoller Moment

Während Anthony sehr oft liegend im Auslauf zu sehen ist, gehört das bei Aramis zu den eher seltenen Momenten. Neulich konnte ich einen solchen Augenblick erhaschen und bekam etwas Wundervolles geschenkt.

Ich kam gerade mit Anthony vom Reiten und sah, dass sich Aramis zu seiner Stallnachbarin gelegt hatte.

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Ich pirschte mich vorsichtig heran, um den kostbaren Moment festzuhalten.

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21. Mai 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein 7 Kommentare »

Stichwort „Tagesform“

Manches muss man am eigenen Körper erfahren, um es zu verstehen. 🙂

Seit einigen Monaten jogge ich. Ich bin immer wieder verblüfft, wie unterschiedlich ich mich dabei trotz aller Regelmäßigkeit fühle. An einem Tag bin ich topfit und könnte locker noch eine Runde anhängen, an anderen Tagen strengt mich mein normales Pensum hingegen gut an und an wieder anderen Tagen fühle ich mich, als hätte ich mich noch nie im Leben körperlich bewegt. Keine Ahnung, was die Gründe dafür sind, Biorhythmus, Psyche, Erdstrahlen, wasweißich, in jedem Fall wird mir immer wieder deutlich, dass der Begriff „tagesformabhängig“ keine leere Worthülse ist.

Tja und nun frage ich mich, ob es meinen Pferden nicht vielleicht ganz ähnlich geht…

Wir verlangen von unseren Pferden konstante körperliche Leistungen, ja, meist mehr noch: wir wollen am liebsten konstante Verbesserungen. Wenn unsere Pferde mit ähnlichen Befindlichkeitsschwankungen zu kämpfen haben wie wir, können sie das schlicht und einfach nicht leisten. Mit der eigenen Erfahrung was meine unterschiedlichen Tagesformen angeht, bin ich jedenfalls deutlich milder geworden, wenn meine Ansprüche nicht erfüllt werden. Vielleicht macht Euch das auch nachdenklich?

14. Mai 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 12 Kommentare »

Ob jung, ob alt: Regelmäßig Zähne machen lassen!

Im letzten Frühjahr schrieb ich voller Enthusiasmus einen Blogbeitrag zum Thema Zähne. Damals hatte ich erkannt, wie wichtig es ist, einen Zahnspezialisten zu holen. Und damals schrieb ich aber auch, dass ich mich als Zahnarztphobikerin naturgemäß schwer mit dem Thema tue. Nun habe ich leider noch eine Lektion erhalten…

Während ich Aramis nun regelmäßig korrigieren ließ, dachte ich mir bei meinem Youngster Anthony, dass so ein Jungpferd ja wohl noch keine großen Zahnprobleme haben kann. Und genau damit habe ich mich gewaltig geirrt.

Anthonys Zähne wurden bisher einmal, relativ bald nachdem ich ihn bekam, angeschaut. Anlass waren die Wolfszähne gewesen, die gezogen werden mussten. Die Untersuchung brachte zu diesem Zeitpunkt keine Haken o.Ä. und damit ließ ich die Sache dann ruhen. Einen Anlass, den Kleinen auch dem speziellen Zahnarzt vorzustellen, sah ich nicht – bis er nun für Aramis eh wiederkam und ich da nun gleich beide Pferde begutachten ließ.

Das Ergebnis der Untersuchung war ziemlich erschreckend: Anthony hatte auf beiden Seiten scharfe Haken. Die Schleimhaut des Mauls war auf beiden Seiten verletzt, rechts deutlich schlimmer als links. Mir wurde auch gesagt, dass solche scharfen Haken gerade bei Jungpferden typisch seien, und es wird empfohlen gerade Jungpferde zweimal im Jahr korrigieren zu lassen! Wie ich mich dabei fühlte, als ich das erfuhr, könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen…
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7. Mai 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 5 Kommentare »

Araber im Blut…

Am Wochenende wurden bei uns die Weiden geöffnet. Ein Freudenfest für die Pferde – und ein Ereignis, das den Araber im Hafi weckt!

Schaut selbst:

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30. April 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 4 Kommentare »

Anthonys Geburtstagsparty

Letzte Woche, am 16.4.09, ist Anthony 6 Jahre alt geworden. Das war natürlich ein Grund zum Feiern!

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Es gab eine prima Party für die Jungs mit, wie es sich gehört, witzigen Partyspielchen:

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Und wer mag, kann sich das Ganze noch als Video anschauen – ich wünsche viel Spaß dabei!

PS: Aramis heutigen Geburtstag am 23.4. werde ich anders feiern: mit ihm geht’s eine große Runde ins Gelände. 🙂

23. April 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Spiele & Co 6 Kommentare »

So erkenne ich, ob ein Pferd auf der Vorhand läuft

In der Beurteilung darüber, wie gut ein Pferd läuft, geht es ja u.a. um die entscheidende Frage, ob das Pferd auf der Vorhand läuft. Um das zu erkennen, zeichne ich mir im Geiste eine Hilfslinie. Diese Linie zeichnet den Bewegungsfluss nach und an ihr wird für mich immer recht schnell deutlich, ob ein Pferd auf der Vorhand läuft oder nicht.

Ich möchte das einmal an einigen Fotos verdeutlichen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die Linie nur als Anhaltspunkt zu sehen ist. Wir haben es ja mit Bewegungen zu tun und diese Linie ist so ähnlich zu sehen wie ein Luftzug. Sie ist also nicht statisch, sondern zeichnet die Energie nach.

Wenn ein Pferd auf der Vorhand läuft, sieht das tendenziell so aus:

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Wenn ich eine Linie von der Hinterhand über die Kruppe, den Rücken, den Widerrist, den Hals bis zum Kopf zeichne, dann bildet die Kruppe den höchsten Punkt und die Linie fällt nach vorne ab. Die Energie weist Richtung Boden. (mehr …)

16. April 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Anatomie und Körper, Erkenntnisse 17 Kommentare »

Zwei Jungs und ein Ball

Zur Abwechslung gebe ich immer wieder gerne meinen Gymnastikball in den Auslauf, damit sich die Jungs damit amüsieren können. Nun ist Anthony ein begeisterter Ballspieler, während Aramis eher zurückhaltend ist. Wenn ich den Ball kicke, findet Anthony das klasse, Aramis hingegen ist mehr als skeptisch. Viel lockerer ist er allerdings, wenn Anthony der Akteur ist.

Hier versucht der Kleine, Aramis zum Spielen aufzufordern und kickt den Ball vor seiner Nase davon:

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9. April 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Spiele & Co 2 Kommentare »

Noch mal gut gegangen…

Vorbemerkung

Der folgende Beitrag hat mir einiges an scharfer Kritik eingebracht. Es wäre leicht gewesen, ihn zu löschen und damit die Kritik zu stoppen, aber das Thema ist mir wichtig genug, den Text trotz der Angriffe stehen zu lassen und  zu versuchen, das schiefe Bild zu korrigieren.

Ich bitte Euch herzlich darum, wirklich GENAU zu lesen, was in diesem Text steht. Natürlich rate ich NICHT mal eben dazu, ein lahmendes Rehe-Pferd zu reiten und es macht mich traurig und betroffen, dass mir das tatsächlich unterstellt wird. Nirgendwo in diesem Text steht, dass ich aus Jux und Dollerei ein Rehepferd geritten bin oder dass ich dazu rate, das zu tun.

In diesem Text steht, dass ich mein Pferd auf Anraten einer Fachfrau  bewegt habe (erst nur testweise und als sich der Gang verbesserte, entsprechend länger; ich wiege übrigens 45kg)  und dass es sehr wahrscheinlich genau wegen dieser Bewegung zu KEINER Rehe gekommen ist. Wie weiter unten zu lesen ist, hat die Tierärztin festgestellt, dass Aramis KEINE Rehe hatte – ich bin also auch KEIN Rehe-Pferd geritten!

Ich halte an diesem Artikel fest, da Bewegung in einigen Fällen tatsächlich ein therapeutisches Mittel sein kann, eine Rehe IM VORFELD abzuwenden und das wissen viele nicht. Gerade in diesem Sommer hatten wir wieder einen potentielles Rehe-Pferd, das früh genug gefunden wurde und bei dem es durch Bewegung NICHT zu einer Rehe gekommen ist.

Wenn ein Pferd bereits eine Rehe HAT,  darf es natürlich in dieser Phase NICHT bewegt werden!

Heikel ist ganz klar der Punkt zu entscheiden, ob die Rehe schon da ist oder nicht – und dafür braucht es die Einschätzung von FACHLEUTEN. Ich habe mir in meinem Fall die Einschätzung zweier Fachleute geholt, niemals hätte ich das als Laie selbst entschieden. Und genau das würde ich auch immer raten.

Grüße an alle,
Tania 

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Babette hat in ihrem letzten Blogbeitrag das wichtige Thema „Hufrehe“ angesprochen. Leider habe ich auch damit inzwischen Erfahrungen gesammelt. Ich möchte hier ein bisschen darüber schreiben, vielleicht kann auch dieser Beitrag etwas dazu tun, dass die Sache manch einem Pferd erspart bleibt.

Aramis hatte im Jahr 2006 ziemlich zugenommen und über den Winter ins Jahr 2007 hatten wir nicht wirklich darauf geachtet, dass er abspeckt. So ging er die Weidezeit 2007 mit einer ganz schönen Portion Übergewicht an. In diesem Frühjahr hatte ich außerdem beide Pferde gegen Haarlinge behandelt, was eine Belastung des Stoffwechsels durch Gifte bedeutete. Zusätzlich fütterte ich ein Zusatzfutter, das mir empfohlen worden war. Zu alledem kamen noch extreme Wetterverhältnisse. Als Krönung des Ganzen ließ ich ausgerechnet in diesem Jahr meine sonst so große Vorsicht bezüglich eines langsamen Anweidens etwas außer Acht und beschleunigte deutlich schneller als all die Jahre zuvor und durch eine Unterbrechung des Anweidens auf der Koppel und Zufüttern von geschnittenem Gras verloren wir für drei Tage den Überblick über die tatsächlich zugefütterte Menge Gras.

Welcher dieser Faktoren letztlich auslösend war, sei dahingestellt – ich vermute, dass es eine Kombination aus allem war. Wenn ich im Nachhinein diese Aufzählung lese, kann ich nur den Kopf über mich schütteln – aber das nützt ja heute auch nichts mehr.
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2. April 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 9 Kommentare »

  • Über Tania Konnerth

    Mitgründerin und aktuelle Betreiberin von "Wege zum Pferd".

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