Aramis und der Salzleckstein

Na, was macht der Große da?

Gehen wir mal nachschauen – ah, er ist am Salzleckstein:

Und wie sehr er das genießt!
(mehr …)

28. April 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 4 Kommentare »

Stopp dem Streichelzwang

Vor kurzem schrieb ich darüber, wie ich durch Anthony lernte, meine Pferde nicht mehr ständig vollzusabbeln. Heute geht es um eine weitere Lektion, die ich vor allem von ihm gelernt habe: meine Pferde weniger anzutatschen. Und das zu lernen, war wirklich nicht leicht und es gelingt mir auch nicht immer… 😉

Natürlich wollen wir unsere Pferde am liebsten ständig streicheln. Sie fassen sich einfach zu gut an und wir Menschen zeigen unsere Zuneigung eben gerne durch Streicheln. Aber nicht immer tun wir unseren Pferden damit einen Gefallen.

Pferde haben nicht grundsätzlich ein Problem mit Berührungen, aber sie sind sehr verschieden, was ihr Bedürfnis nach Streicheleinheiten angeht.

  • Manche Pferde lieben es, überall gekrault zu werden,
  • andere haben ausgewählte Lieblingsstellen, an denen sie gerne kräftig gekratzt werden
  • und wieder andere bevorzugen ganz sanfte Berührungen.
  • Manche Pferden mögen bestimmte Striegel oder Bürsten lieber als andere,
  • andere finden z.B. Massagen angenehmer als Streicheleinheiten oder umgekehrt.
  • Manche Pferde sind ständig offen für menschliche Berührungen,
  • andere entscheiden lieber selbst, wann sie Kontakt wollen.
  • Und manchen Pferden bereiten Berührungen Stress.

Hinzu kommen tägliche Stimmungen und Vorlieben, so dass ein Pferd vielleicht an einem Tag gerne gestreichelt wird, ihm aber am nächsten Tag solche Knuddeleien zu viel sind. Es ist also eine gute Idee, hier wirklich mal bewusst herauszufinden, was dem eigenen Pferd gefällt und was nicht und sensibel für Zeichen von Unwohlsein zu werden.
(mehr …)

21. April 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 27 Kommentare »

Zweisamkeit

Was ist schöner, als gemütlich allein im frischen Stroh ein Nickerchen zu machen?

Na klar: das Ganze mit einer netten Freundin zusammen zu machen 🙂

(mehr …)

14. April 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 10 Kommentare »

Pferd verspannt, Mensch verspannt – oder umgekehrt?

Neulich ritt ich Anthony und wunderte mich darüber, dass er so komisch lief. Er ist sonst sehr weich zu sitzen und seine Bewegungen sind geschmeidig. Nun lief er klemmig und ich fragte mich, ob er gar lahmte…

Ich fühlte dann einmal ganz bewusst nach – und stellte fest, dass ich im unteren Rücken total blockiert war. Ich konnte da kaum seitliche Bewegungen machen. Nicht er lief also komisch, sondern ich ritt komisch! Er reagierte auf meine Rückenblockade und lief selbst klemmig.

Tja, und da habe ich mich gefragt, wie oft das unseren Pferden wohl so geht, dass sie wegen uns „schlecht laufen“, weil wir

  • z.B. Verspannungen und Blockaden mitbringen, die dann sie in ihren Bewegungen behindern,
  • weil wir schlecht sitzen (schief, im Ungleichgewicht, zu weit hinten oder vorne, im Stuhlsitz oder Spaltsitz usw.)
  • weil wir – aus Unvermögen oder eigenen Verspannungen heraus – grobe oder falsche Hilfen geben (am Zügel ziehen, mit den Beinen boxen, unbewusste Gewichtshilfen geben usw.)
  • weil wir uns verkrampfen
  • oder angestaute Aggressionen mitbringen
  • und vieles mehr…

Doch, was passiert in der Regel? Wir schauen auf unser Pferd und sagen: „Es läuft heute doof!“ Wir geben ihm die Schuld, motzen es an, warum es nicht tut, was wir wollen und im schlimmsten Fall strafen wir es dafür, dass es „schlecht“ läuft.

Dabei sind die Ursache wir selbst…

Mich hat das wieder mal sehr nachdenklich gemacht.

7. April 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 13 Kommentare »

Die Sache mit der Stimme…

Vor kurzem hatte ich über genervte Pferde geschrieben und dort aufgeführt, welche Faktoren ich als Nervauslöser sehe. Wie angekündigt will ich mir nun immer mal wieder einen dieser Nervpunkte vornehmen und Euch Anregungen geben, wie man diese reduzieren kann.

Heute geht es um das Thema „Stimme“.

Pferde kommunizieren nur in wenigen Fällen mit ihrer Stimme. Klar, es wird mal gewiehert, gequietscht oder auch geschrien, aber z.B. anders als Hunde oder Vögel, ist der Ausdruck über Töne für das Pferd eher Ausnahme als die Regel. Im Miteinander mit Artgenossen sind Töne also Signale, die auffallen und für Aufmerksamkeit sorgen. Wenn wir Menschen nun dauerhaft Töne von uns geben, ist das ein ständiger Reiz. Macht dieser Reiz keinen Sinn für ein Pferd, wird es lernen, unsere Stimme zu ignorieren. Und genau das ist nichts, was wir wollen! Zum einen verschenken wir damit eine wertvolle Möglichkeit, mit unserem Pferd zu kommunizieren und zum anderen ist das „Abschalten“ ein klares Zeichen für das Genervtsein meines Pferdes.

Weniger ist mehr

Pferde können Stimmsignale lernen und verstehen. Was sie nicht verstehen können, sind Monologe und Dauergerede.

Ich habe z.B . gerade Anthony zu Beginn der Ausbildung regelrecht vollgelabert. Zum einen aus dem Bedürfnis heraus, mich ihm verständlich zu machen und zum anderen weil ich Nähe zu ihm suchte. Ich spürte ja genau, dass mein Kleiner nicht wirklich begeistert von vielem war, was ich mit ihm tun wollte, und so hoffte ich wohl, ihm die Sachen schön zu reden. Damit aber erreichte ich genau das Gegenteil. Durch meinen stimmlichen Dauerbeschuss konnte er die tatsächlichen Stimmhilfen kaum herausfiltern und er beschloss, auf Durchzug zu stellen. (mehr …)

31. März 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 16 Kommentare »

Vom Umgang mit Frühlingsgefühlen

Jedes Jahr im Frühling werden viele Pferde „lustig“, was mehr oder weniger lustige Folgen für uns Menschen hat… Und so häufen sich Anfragen wie:

  • „Hilfe, mein Pferd spinnt, was soll ich tun?“ oder
  • „Wie kann ich mein Pferd vom Buckeln abhalten?“
  • „Mein Wallach führt sich auf wie ein Hengst – wie reagieren?“
  • Und dergleichen mehr.

Wenn die ersten warmen Tage kommen, zieht es viele von uns hinaus auf die Außenplätze oder ins Gelände. Endlich wieder Sonne und endlich wieder frische Luft genießen! Also satteln wir auch Pferde, die vielleicht den ganzen Winter über kaum draußen oder im Gelände waren, und starten fröhlich los. Pferde, die unter Umständen den Großteil des Tages in der Box stehen. Pferde, die vor Frühlingsenergie platzen. Unsere Pferde sind darüber mehr als begeistert – oft sogar zu begeistert. Und das kann zu großen Problemen führen und wirklich gefährlich werden.

Der Frühling sorgt bei so ziemlich allen Lebensformen für überschüssige Energien. Und Pferde leben überschüssige Energien naturgemäß durch Bewegung aus: rennen, buckeln, springen und toben. Was herrlich auf einer großen Wiese anzusehen ist, ist, wenn man auf dem Pferd sitz, schnell gar nicht mehr schön.

Und was mache ich nun bei Frühlingsgefühlen bzw. was rate ich anderen? Darauf habe ich eine sehr einfache, aber sicher für viele unpopuläre Antwort: Ich rate dazu, in diesen Phasen nicht aufs Pferd zu steigen!

Wir haben es in unserem Anti-Angstkurs ausführlich für viele schwierigen Situationen dargestellt: Das Schlaueste ist aus unserer Sicht, Gefahren, wenn es möglich ist, zu vermeiden. Und die Gefahren, die durch überschäumende Frühlingsgefühle auftreten, sind in der Regel gut zu vermeiden.

(mehr …)

24. März 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten 13 Kommentare »

Die Jungs feiern Frühling!

Endlich Frühling! Ich glaube, in diesem Jahr haben wir alle besonders sehnlich darauf gewartet, nicht wahr?

Die Jungs jedenfalls sind begeistert und zeigen das, wie in diesem Video zu sehen ist – viel Spaß beim Anschauen!

17. März 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Verhalten 7 Kommentare »

Gedanken zur Ausrüstung

In der letzten Woche machte ich mir Gedanken zum Wesen Pferd und schrieb darüber, dass wir aus meiner Sicht von einer falschen Grundannahme ausgehen: nämlich dass Pferde gefährlich sind, wenn wir sie nicht ständig kontrollieren und beherrschen.

Diese Tatsache zeigt sich sehr deutlich in der Ausrüstung – die ganz oft zur Aufrüstung wird. Wenn man sich mal umschaut, was im Pferdebereich angeboten und gekauft wird, sollte man meinen, Reiter/innen ziehen in den Krieg. Ein übertriebendes Bild? Ich finde nicht, wenn ich mal so aufzähle:

  • Scharfe Gebisse mit fiesen Hebelwirkungen.
  • Riemen, die Mäuler zuschnüren.
  • Hilfszügel, die Köpfe justieren oder Zügeleinwirkungen verstärken.
  • Sporen, die pieksen.
  • Gerten und Peitschen, die schlagen.
  • Kappzäume mit Metallzacken.
  • Halfter aus dünnen Plastikschnüren, die scharf sind.
  • Und anderes mehr.

Ich habe früher sehr viel für meine Pferde eingekauft. Ich habe zwar nicht alles mitgemacht, aber auch bei mir fanden sich Ausbinder, scharfe Gebisse, Sporen und dergleichen mehr. „Wenn man sie gekonnt und behutsam genug einsetzt, dann tun all diese Mittel nicht weh, sondern dienen der Verfeinerung der Hilfengebung“ – das habe ich mir immer selbst gesagt (oder besser gesagt schön geredet…). (mehr …)

10. März 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Ausrüstung, Reiten 19 Kommentare »

Das böse Wesen Pferd!?

Eines stimmt mich im Austausch mit anderen Pferdeleuten immer sehr traurig: Und zwar die Tatsache, dass die meisten offenbar davon ausgehen, dass Pferde „böse“ sind.

Immer wieder heißt es:

  • „Wenn ich ihm das durchgehen lasse, dann nutzt er das aus.“
  • „Wenn ich nicht höllisch aufpasse, dann macht er sein eigenes Ding.“
  • „Wenn ich nachgebe, dann habe ich schon verloren.“
  • „Ich muss mich bei diesem Pferd immer durchsetzen, damit sie nicht die Oberhand gewinnt.“

Genau solche Sätze habe ich auch selbst in der Vergangenheit gedacht. Und ich habe genau nach solchen Befürchtungen gehandelt. Die Überzeugung, dass Pferde nur auf ihre Chance warten, unsere Schwächen ausnutzen zu können, um dann unkontrolliert ihr Ding zu machen, wurde mir von Beginn an tief eingebläut.

Heute denke ich, dass es zu schade ist, dass ich einen solchen Start in die Pferdewelt hatte und noch trauriger bin ich darüber, dass das leider offenbar ganz vielen auch so geht. Denn heute weiß ich, dass Pferde überhaupt nicht so sind, wie sie mir beschrieben wurden!

  • Pferde sind nicht hinterlistig.
  • Sie sind nicht berechnend.
  • Pferde sind nicht fies.

Ganz im Gegenteil.

Pferde sind meiner Erfahrung nach von Natur aus Tiere, die auf Kooperation ausgerichtet sind. Sie wollen gut mit uns auskommen und wollen uns gefallen. Sie sind immer wieder zu neuen Versuchen bereit, uns zu verstehen, egal wie undeutlich und verwirrend wir kommunizieren. Sie verzeihen uns Fehler und Unachtsamkeiten genauso wie Ungerechtigkeiten und ja, auch Brutalität. (mehr …)

3. März 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 24 Kommentare »

Nerv nicht!

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass Anthony und ich es zu Beginn nicht gerade leicht miteinander hatten. In den ersten zwei Jahren bin ich so manches Mal an seiner vermeintlichen „Sturheit“ gescheitert und habe seinen Hafi-Dickschädel mehr als einmal verflucht.

Erst als ich erkannte, dass mein Pferd nicht „stur“, sondern streckenweise schlicht und einfach genervt von mir war, kam ich mit ihm voran. Denn durch diese Erkenntnis arbeitete ich an mir und nicht an ihm. Interessanterweise schärfte diese Erkenntnis bei mir den Blick auch dafür, dass ich auch Aramis manchmal ziemlich nervte – und auch hier konnte ich durch Veränderungen an meinem eigenen Verhalten viel Positives bewirken.

Nun erlebe ich durch die Schule, durch die ich in dieser Hinsicht mit meinen Pferden gegangen bin, auch bei anderen genau dieses Phänomen: Pferde, die von ihren Menschen zum Teil leicht, zum Teil aber auch schwer genervt sind. Und da ich glaube, dass vielen Menschen gar nicht klar ist, dass sie ihre Pferde nerven, dachte ich mir, schreib ich einfach mal darüber.

Woran erkennt man, ob ein Pferd genervt ist?

Viele scheinen gar nicht wahrzunehmen, dass ihr Pferd genervt ist. Von außen ist es natürlich leichter zu erkennen, zumal man nicht so stark emotional verbunden ist. Aber wir können selbst sensibler für die Anzeichen werden, wenn wir uns trauen, ein bisschen genauer hinzuschauen.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, da ehrlich mit sich selbst zu sein – schließlich möchte man doch sooo gerne von seinem Pferd geliebt werden. Aber – und auch das weiß ich von mir selbst – oft sind es gerade diejenigen, die besonders dringend von ihren Pferden geliebt werden wollen, die ihre Pferde nerven. (mehr …)

24. Februar 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang 23 Kommentare »

  • Über Tania Konnerth

    Mitgründerin und aktuelle Betreiberin von "Wege zum Pferd".

  • Kategorien

  • Archiv