Beginne nie mit dem Zielbild

„Beginne nie mit dem Zielbild!“ – so lautet ein Leitsatz aus dem Clickertraining. Tatsächlich aber ist dieser Leitsatz nicht nur für das Clickertraining wichtig, sondern für die gesamte Pferdeausbildung. Leider wird er viel zu häufig vernachlässigt…

Beginne nie mit dem Zielbild!

Was ist mit diesem Satz gemeint?

Natürlich haben wir alle, wenn wir eine Lektion mit einem Pferd erarbeiten wollen, ihre korrekte Ausführung im Kopf. Wir denken also z.B. an ein perfektes Angaloppieren, an einen perfekten Zirkel im Trab oder an ein korrektes Schulterherein. Eine klare Vorstellung von dem zu haben, was wir uns erarbeiten wollen, ist gut, denn unsere inneren Bilder geben uns die Richtung vor. Aber eben nur die Richtung. Wir können ein Ziel anstreben, aber nicht mit diesem Ziel beginnen.

Ein guter Trainer oder Pferdemensch unterteilt deshalb jede Übung in möglichst viele Teilschritte und geht dann ganz kleinschrittig an eine Übung heran. Erst wenn ein Teilschritt vom Pferd verstanden wurde, geht er einen Schritt weiter. Manchmal muss man sogar wieder einige schon erreichte Teilschritte zurückgehen, denn Lernen ist kein geradliniger Vorgang, sondern findet in Wellen statt.

Dieses Vorgehen erspart vieles an sogenannten Widersetzlichkeiten, die entstehen, wenn ein Pferd eine Aufgabe nicht versteht oder überfordert ist. Es verhindert, dass das Pferd Fehler macht und dadurch demotiviert wird. Und es ermöglicht ein schönes Miteinander von Mensch und Pferd, da sich der Mensch auf diese Weise dem Lern- und Versteh-Tempo des Pferdes anpasst.

Ein Beispiel

Schauen wir uns einmal in der Praxis an, wie ein solch kleinschrittiges Vorgehen aussieht. Es eignet sich nicht nur dazu, dem Pferd etwas ganz Neues beizubringen, sondern auch bereits Bekanntes neu aufzubauen, z.B. um einem Pferd eine eher ungeliebte Lektion schmackhaft zu machen. Als Beispiel nehmen wir das Rückwärtsrichten, das von vielen Pferden ungern ausgeführt wird.

Wollen Sie Ihrem Pferd z.B. das Rückwärtsrichten beibringen, so erwarten Sie nicht gleich zu Beginn, dass Ihr Pferd sofort einige Schritte rückwärts macht! Und das eben bitte auch dann nicht, wenn es diese Lektion eigentlich schon beherrscht. Gehen Sie zunächst von nichts aus und setzen Sie sich als ersten Teilschritt, dass Ihr Pferd seinen Körperschwerpunkt nach hinten umlagert. Mehr nicht!

Loben Sie es dafür und üben Sie diese Gewichtsverlagerung mehrere Male.

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13. November 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Arbeit an der Hand, Aus dem Reitunterricht und Coaching, Aus der Bereiterpraxis, Clickertraining, Jungpferdausbildung, Longieren, Reiten, Umgang 6 Kommentare »

Bleibt der Arm locker?

Ich beobachte im Reit- aber auch im Longenunterricht immer wieder, dass viele Menschen in der Schulterpartie und den Armen stark verspannt sind. Aber nur mit lockeren Armen können wir weiche Hilfen am Zügel oder der Longe geben! Und so besteht eine große Lernherausforderung für uns darin, die Schultern und die Arme immer wieder zu entspannen. Das ist besonders schwierig, wenn unser Restkörper andere Sachen macht. Je mehr wir uns konzentrieren, z.B. aufs Treiben mit den Schenkeln oder auf unseren Sitz oder die korrekte Longierposition, desto schneller machen wir uns in der Schulterpartie fest und spannen die Arme und Hände an. Falls Sie das auch von sich kennen, habe ich hier einige Anregungen für Sie, wie Sie daran arbeiten können.

Erstmal durchatmen

Viele, die zum Pferd kommen, bringen Stress mit. Vielleicht gab es Ärger auf der Arbeit oder einen Streit mit den Kindern oder uns machen die Finanzen oder die Gesundheit eines geliebten Menschen Sorgen oder was auch immer es bei Ihnen ist. Auf Stress reagieren wir fast alle mit hochgezogenen Schultern und Anspannung in den Armen. Noch bevor Sie also zum Pferd gehen (geschweige denn mit ihm arbeiten), sollten Sie einige Male ruhig und tief durchatmen. Ziehen Sie beim Einatmen Ihre Schultern bis hoch zu den Ohren und lassen Sie sie beim Ausatmen locker nach unten fallen. Sie können die Schultern auch genüsslich kreisen und so die ganze Partie lockern.

Nehmen Sie die ruhige Atmung mit, Ihr Pferd wird das mit Freude und Erleichterung wahrnehmen (denn Pferde reagieren sehr sensibel auf unseren Stress).

Eine Partnerübung für mehr Bewusstheit

Es gibt eine einfache, kleine Übung, mit der Sie überhaupt erst einmal spüren lernen können, ob Sie Ihre Arme wirklich lockern können. Dazu brauchen Sie einen menschlichen Partner, der Sie bei der Übung unterstützt.

Ihr Partner hält locker einen Arm von Ihnen. Lassen Sie diesen Arm ganz entspannt. Wenn Ihr Partner kleine Bewegungen mit Ihrem Arm macht, lassen Sie diese Bewegungen zu.

Ihr Partner gibt Ihnen Feedback, ob Sie wirklich locker in der Schulter oder im Arm sind. Denn oft denken wir nur, dass wir locker sind, halten aber unbewusst dennoch gegen. Ihr Übungspartner wird das merken und kann Ihnen sagen, wann Sie tatsächlich loslassen.

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22. Mai 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching, Longieren, Reiten, Übungen 5 Kommentare »

Welche Reitweise ist die richtige?

Ich werde immer wieder gefragt, welche Reitweise ich als „die richtige“ ansehe. Das Bedürfnis dahinter, nämlich etwas Orientierung zu finden in der Vielfalt an möglichen Reitweisen, kann ich gut verstehen. Leider kann ich aber auf die Frage keine klare Antwort geben, denn in meinen Augen gibt es nicht „die richtige Reitweise“. Es gibt nur gutes und schlechtes Reiten, aber das eben unabhängig davon, welchen Sattel ich wähle oder wie ich meinen Reitstil nenne . . .

Auch ich habe lange nach der „richtigen“ Reitweise gesucht. Und so habe ich inzwischen so ziemlich jede Reitweise „durch“. Ich habe dabei viel gelernt, aber auch vieles gesehen und erlebt, was ich nicht möchte.

Welcher Reitweise ich heute angehöre? Schwer zu sagen! Ich würde mich wohl unter „an die klassische Dressur angelehnt“ einordnen. Zur Zeit bin ich gebisslos und im Westernsattel unterwegs, was aber kein Ausdruck meiner Reitweise ist sondern nur, dass mein Pferd damit am besten läuft. Ich nahm Unterricht bei guten Englisch-Dressur Trainern, ebenso wie bei klassischen Ausbildern und gäbe es in der Nähe einen guten Westernreitlehrer, würde ich auch gerne dort etwas „mitnehmen“. Leider habe ich aber auch in allen Sparten schon sehr viel Schlechtes und Trauriges gesehen.

Ich habe mir in gewisser Weise eine sehr individuelle Reitweise aus den Elementen zusammengepuzzelt, die mich überzeugt haben. Grundsätzlich bevorzuge ich eine Signalreitweise, da ich davon überzeugt bin, dass Dauerhilfen jeder Art nur zur Abstumpfung führen können. Ich möchte mein Pferd unter dem Sattel so arbeiten, wie ich es auch bei der Arbeit nach dem Longenkurs: langes Aufwärmen im Schritt über Biegung, Seitengänge, langsame Bewegung und von dort aus ins „Go“ gehen.

Unabhängig von der Reitweise achte ich auf sanfte Ausrüstung und vor allem auf weiches, pferdefreundliches Reiten. Alles was mit Anwendung von Kraft, Zwang und Schmerzen zu tun hat, lehne ich ab. Immer dann, wenn bei Widersetzlichkeiten des Pferdes darauf gesetzt wird, sich durchzusetzen oder eben „deutlichere Hilfen“ zu geben, hört für mich der gute Unterricht auf – und das eben auch wieder unabhängig von der Reitweise.

Eine kleine Checkliste

Hier habe ich eine kleine Checkliste erstellt, von der ich denke, dass sie hilfreich für die Beurteilung Ihres Reitunterrichts sein kann – und auch das losgelöst von der Reitweise:

  • Der Unterricht wird individuell auf Sie und Ihr Pferd abgestimmt und geht nicht nur nach (Reitweisen)Schema-F vor. Auch die Tagesform und Stimmung von Ihnen oder Ihrem Pferd wird berücksichtig.
  • Die Anleitungen sind anschaulich und verständlich; es ist für Sie nachvollziehbar, was und warum Sie eine Lektion ausführen sollen.
  • Der Reitlehrer erkennt, wenn Sie oder Ihr Pferd überfordert sind und sorgt dann für Entspannung bzw. wählt leichtere Übungen.
  • Sie und Ihr Pferd haben in der Reitstunde Freude an der Arbeit und den Übungen. Lässt das positive Grundgefühl nach, sorgt Ihr Reitlehrer dafür, dass Sie es wieder erlangen, macht eine Pause oder überlegt sich einen anderen Weg der Vermittlung.
  • Ziel des Unterrichts ist nie dass Sie sich auf Ihrem Pferd „durchsetzen“ und es dazu bringen, zu tun, was Sie wollen, sondern Sie lernen sich gemeinsam mit Ihrem Pferd neue Lektionen zu erarbeiten.
  • Sie haben das Gefühl, dass der Reitunterricht sowohl Sie als auch Ihr Pferd positiv fordert und fördert.

Wenn Sie einen Reitlehrer finden, der diese Punkte wenigstens zu großen Teilen erfüllt, dann halten Sie ihn fest – egal welcher Reitweise er oder sie angehört!

13. März 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 13 Kommentare »

Mit dieser Übung bleibt beim Reiten der Absatz tief

Kämpfen Sie beim Reiten auch immer wieder mit hochgezogenen Absätzen? Wenn ja, kann es dafür unterschiedliche Gründe geben:

  • Sie haben Ihre Steigbügel zu lang eingestellt.
  • Sie klammern mit den Beinen.
  • Sie leiden unter einer verkürzten Wadenmuskulatur.
  • Sie tragen in Ihrem Leben außerhalb des Pferdestalles zu oft High Heels.

Je nach Ursache, ist die Lösung für Ihr Problem unterschiedlich:

  • Verkürzen Sie Ihre Steigbügel.
  • Lassen Sie die Beine locker und lang unter Ihnen hängen.
  • Dehnen Sie Ihre Wadenmuskulatur.
  • Wählen Sie öfter die Gesundheitstreter ohne Absatz 😉

Und falls in Ihrem Fall die verkürzte Wadenmuskulatur der Auslöser für Ihre hochgezogenen Absätze beim Reiten sind, habe ich im Folgenden noch eine gute Übung für Sie.
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12. Juli 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 14 Kommentare »

Die Gewichtshilfe- ja wohin gebe ich sie denn nun korrekterweise?

Wenn man sich durch verschiedene Reitlehren liest, findet man unterschiedliche Erklärungen zum Thema Gewichtshilfen. In der englischen Reitweise soll das Gewicht nach innen gehen, also in die Bewegungsrichtung in die ich reiten/abwenden möchte. In anderen Reitweisen wird sich gegen die Bewegungsrichtung gesetzt, hier soll das Pferd dem Gewicht weichen.

Was ist nun also „richtig“?

Für mich ist es logisch und es entspricht auch meinen Erfahrungen die ich beim Einreiten von Jungpferden gemacht habe, dass ein Pferd unter mir versucht, mit mir in ein gemeinsames Gleichgewicht zu kommen.

Dazu ein Selbstversuch

Setzen Sie sich ein Kind auf die Schulter und gehen Sie geradeaus. Was machen Sie, wenn das Kind sich einseitig nach rechts belastet? Ich persönlich würde dann auch nach rechts gehen, um uns wieder in ein gemeinsames Gleichgewicht zu bekommen und nicht auf die Nase zu fallen.

Deswegen halte ich es im Prinzip so, wie es die englische Reitweise lehrt: Ich setze meine Gewichtshilfe dorthin, wo ich hin will. Möchte ich also eine Volte nach rechts reiten, gebe ich die Gewichtshilfe nach rechts.

Nun kommt bei mir allerdings ein großes ABER:

Wir haben es ja beim Pferd (neben anderen Punkten die uns so das Reiterleben erschweren 😉 ) noch mit den großen Themen Händigkeit und natürlicher Schiefe zu tun. Und diese beiden Punkte muss ich bei der Gabe einer sinnvollen Gewichtshilfe berücksichtigen. Dass ich die Gewichtshilfe stur nach Lehre gebe, klappt bei einem Pferd was noch nicht 100% ausbalanciert ist, nämlich nicht wirklich gut.
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17. August 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 15 Kommentare »

Annehmen – Nachgeben oder vielleicht besser: Nachgeben- Annehmen?

In einem Punkt sind sich fast alle Pferdelehren einig: Hilfen (Zügelhilfe, Schenkeldruck, Einwirkung an der Longe/am Strick) sollen immer impulsartig gegeben werden. Die Anweisung des Reitlehrers lautet dann: „Annehmen und Nachgeben“.

Ich finde das absolut richtig, denn es ist wirklich immer wieder gut zu sehen, wie viel besser die Pferde auf eine Hilfe reagieren, wenn wir nach diesem Grundsatz arbeiten.

Pferde reagieren (soweit nicht anders gelernt) auf Druck mit Gegendruck, auf Zug mit Gegenzug. Das Problem dabei ist: Wir Menschen leider oft genug auch 😉 . Und so passiert immer wieder Folgendes:

  • Das Pferd legt sich auf den Zügel und der Reiter zieht dagegen an.
  • Das Pferd packt sich an der Longe auf den Kappzaum und der Mensch versucht, das Pferd mit Kraft und Zug auf dem Kreis zu halten.
  • Das Pferd reagiert nicht auf den Schenkel und der Reiter drückt und presst immer mehr.

Wenn ich nun also sehe, dass ein Pferd unter dem Sattel/an oder an der Hand/Longe fest wird, so weise ich meine Schüler an, in eine weiche, nachgebende Hilfengebung zu gehen um das Pferd aus seinem festen Muster zu holen. Das klappt auch in der Regel sehr gut. Allerdings passiert es dann recht oft, dass der Mensch erst seine Hilfengebung verstärkt (das Annehmen), bevor er nachgibt.

Aus diesem Grund bin ich nun immer mehr dazu übergegangen, die Anweisung umzudrehen und erst den Menschen zum Nachgeben zu bringen, um dann in eine weiche Hilfe zu gehen. Ich finde, das klappt noch besser als das übliche „Annehmen-Nachgeben“!

Wichtig: „Nachgeben“ heißt im übrigen nicht zwangsläufig, dass Sie die Zügel komplett wegschmeißen, die Hand mit der Longe einen Meter vor geben oder den Schenkel vom Pferd entfernen müssen. Nachgeben ist oftmals nicht mehr als ein „Spannung rausnehmen“.

Probieren Sie doch mal aus, wie Ihr Pferd reagiert, wenn Sie mit diesem „Nachgeben“ spielen. Wie reagiert Ihr Pferd auf ein deutliches Nachgeben? Wie viel „Nachgeben“ braucht Ihr Pferd, um selber nachgeben zu können? Versuchen Sie erst bei sich Ihre Reflexe von „drücken“, „ziehen“ und „festhalten“ aufzulösen und beobachten Sie, wie Ihr Pferd darauf reagiert. Vielleicht werden Sie dann erstaunt feststellen, dass Ihr Pferd viel weniger zieht und drückt. Woran das dann wohl liegt? 😉

10. August 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 11 Kommentare »

Tölt ist nicht gleich Tölt!

Früher zählte ich mich zu den so genannten „Gangpferdereitern“. Ich besitze einen Peruanischen Paso Namens Mariscal, meine Tochter hat ebenfalls einen Peruanischen Paso und einige meiner Schüler/innen und Einsteller/innen haben Gangpferde. Bei mir auf dem Hof unterrichtete einige Monate lang sehr intensiv ein Reitlehrer und Pferdeausbilder, der in der Gangpferdeszene zu Hause ist und von dem ich viel gelernt habe. Von daher kenne ich mich recht gut mit Gangpferden und mit der „Gangproblematik“ aus.

Als ich meinen Mariscal bekam, war er angeritten. Recht schnell ging es mir in der Ausbildung um das Thema „Verbesserung des Tölts“. Ich nahm viel Unterricht und so ging es mit und ohne Anleitung Runde um Runde um die Ovalbahn, in dem Bestreben Takt, Haltung und Tempo des Tölts zu verbessern. Ja, wir machten Fortschritte, aber so richtig gut war es nicht. Mariscal lief nicht „rund“. Er drückte den Rücken weg und den Unterhals heraus. Mein Wissenstand bis dahin war: Das ist halt so im Tölt…

Dann besuchte ich als Zuschauerin einen „Dressurkurs für Gangpferde“ bei Horst Becker. Dort sah ich Islandpferde, die im Tölt über einen aufgewölbten Rücken gingen! Die Pferde trabten Traversalen, sprangen einen wunderschönen Bergaufgalopp und tölteten gleich darauf in einer Manier, wie ich sie davor noch nie gesehen habe. Da drückte sich kein Unterhals heraus und kein Rücken weg. Ich war sehr beeindruckt und ich wusste: Da will ich mit Mariscal auch hinkommen und so meldete mich bald darauf auf einen Kurs bei Horst an.

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22. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 26 Kommentare »

Abrüsten statt aufrüsten

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich über das Verfeinern der Hilfengebung geschrieben.

Ein Weg, ein Pferd dazu zu bringen, auf eine Hilfe zu reagieren, ist das Verstärken der Hilfe bis die Reaktion kommt, und dann sofort zu loben, sobald das Pferd in der gewünschten Art und Weise reagiert. Dieser Weg funktioniert für mich immer dann nicht, wenn das Pferd erst auf eine Hilfenintensität reagieren würde, bei der meine persönliche Grenze, wie stark ich bereit bin, eine Hilfe zu geben, überschritten werden müsste – sprich: Wenn ich stärker einwirken müsste, als ich es will. Was kann man in diesen Fällen tun?

Mein Ansatz ist hier:

  • Motivation erhöhen,
  • Umwege finden
  • und ggf. in der Ausbildung Schritte zurück gehen.

Zugegeben, diese drei Schritte sind nicht immer leicht und erfordern häufig viel Nachdenken und Einfallsreichtum von uns. Und vor allem der letzte Punkt fordert unsere Bereitschaft, Rückschritte zu machen.

Das Pferd „gewinnen“ lassen?

Oftmals werden Außenstehende den Eindruck haben, mein Pferd hätte gegen mich „gewonnen“. Mir aber geht es nicht um Sieg innerhalb eines Kampfes. Mir geht es darum, das Pferd zu motivieren. Ich wünsche mir ein Pferd, das auf meine Hilfen reagiert, weil es das tun möchte.

Erinnern Sie sich noch an folgenden Satz aus meinem letzten Beitrag? Jedes Lebewesen tut die Dinge, die es tut, nur aus zwei Motiven heraus: Entweder, um etwas Unangenehmes zu vermeiden, oder weil es sich davon etwas Positives verspricht.
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24. November 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching, Ausrüstung, Reiten, Umgang 6 Kommentare »

Die Beizäumung

In meinem Blogbeitrag Das Stellen verwendete ich den Begriff „Beizäumung“, den ich heute genauer beschreiben möchte.

Die FN beschreibt die Entwicklung der Beizäumung so: „Wenn das am Zügel gehende Pferd mit seinen Hinterfüßen vermehrt an den Schwerpunkt herantritt, führt die deutlich werdende Genickbiegung zur Beizäumung.“

Unter der Beizäumung wird also das „Runden des Halses“ und das „Herannehmen der Nase“ durch Beugung des Genickes verstanden. Hier ein Foto eines korrekt beigezäumten Pferdes:

bz1.jpg

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7. April 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 7 Kommentare »

Und noch eine Übung für eine mitschwingende Mittelpositur beim Aussitzen

Auch für diese Übung lassen Sie sich bitte wieder an die Longe nehmen. Die Steigbügel schnallen Sie ein bis zwei Löcher kürzer als normal. Nachdem Sie sich wieder schön aufgewärmt und gelockert haben, soll Ihr Pferd in einem ruhigen Tempo traben.

Gehen Sie nun in einen leichten Entlastungssitz, den Oberkörper etwas vorgeneigt. Passen Sie dabei bitte auf, dass Sie mit dem Po nicht zu hoch kommen. Das Schambein behält leichten Kontakt zum Sattel.

Versuchen Sie, Ihren Körper in dieser Haltung ins Mitschwingen zu bringen und spüren Sie bewusst in Ihren Körper:

  • Lassen Ihre Fußgelenke die Bewegungen durch, d.h., merken Sie, dass Ihre Ferse bei jedem Trabtritt runterfedert?
  • Lassen Ihre Kniegelenke die Bewegung ebenfalls durch, d.h., öffnet und schließt sich Ihr Knie jeden Tritt ein wenig?
  • Versuchen Sie Ihren Muskeln am Oberschenkel, Gesäß und Bauch ganz locker zu lassen. Alles darf „wackeln“ – tut es das?
  • Achten Sie darauf ruhig und gleichmäßig zu atmen.
  • Lassen Sie die Schultern bewusst locker.
  • Schauen Sie mit weichen, freien Blick nach vorne.

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5. Februar 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 7 Kommentare »

  • Reitkurs

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