Dehnübungen für die Vorderbeine

Auch an den Vorderbeinen können wir verschieden Muskeldehnungen erreichen. Durch gezielte Dehnübungen können wir den Bewegungsradius der Vorderbeine sowohl nach vorne als auch nach hinten und auch die seitliche Beweglichkeit steigern.

Ich zeige Ihnen heute:

  • Die Dehnung des Vorderbeines nach vorne.
  • Die Dehnung des Vorderbeines überkreuz.
  • Die Dehnung des Vorderbeines nach hinten.

Die Streckung des Vorderbeines nach vorne

Bei dieser Übung werden die breiten Rückenmuskeln, die Muskulatur der Schulter und der Brust und die Muskeln, die für die Zurückführung des Beines zuständig sind, gedehnt.

Nehmen Sie das Bein auf, als wenn Sie die Hufe auskratzen wollen. Dann gehen Sie langsam rückwärts und nehmen das Bein mit. Fassen Sie mit beiden Händen um die Fessel Ihres Pferdes. Achten Sie gut auf Ihre eigene Körperhaltung: Gehen Sie in die Knie und achten Sie darauf, Ihren Rücken gerade zu lassen.

Auf diesem Bild können Sie gut meine Handhaltung um das Fesselgelenk und meine Körperhaltung sehen:

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Anfangs wird Ihr Pferd wahrscheinlich versuchen, sein Bein zurückzuziehen. Bleiben Sie geduldig und loben Sie jedes Mehr an Loslassen und Entspannen bei dieser Übung.
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22. September 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 8 Kommentare »

So bringen Sie Ihrem Pferd das Warten bei

Heute unterbreche ich meine Serie zum Thema Dehnungsübungen, um Ihnen einen Tipp zu geben, mit dem Sie es erreichen können, die Verweildauer in einer Übung zu verlängern.

Bei den Dehnübungen ist es ja so, dass sie erst wirklich wirksam werden, wenn das Pferd in der Dehnung mindestens 30 Sekunden verbleibt. Sie haben wahrscheinlich schon festgestellt, dass es ziemlich schwer sein kann, so lange in einer Position zu verharren. Auch bei anderen Übungen, wie dem Kopf tief oder dem einfachen Stillstehen, möchten wir erreichen, dass die Pferde eine gewisse Zeit entspannt in derselben Haltung bzw. auf derselben Position bleiben und möglichst erst dann den Kopf wieder anheben bzw. den Platz verlassen, wenn wir dem Pferd anzeigen, dass die Übung beendet ist.

Wenn wir schon gleich beim Erlernen einer Übung verlangen, dass unser Pferd die Übung bzw. die Haltung über eine längere Zeit beibehält, sind Misserfolge vorprogrammiert. Deswegen ist es schlau, Ihrem Pferd zunächst das „Warten“ beizubringen.
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15. September 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining, Übungen 4 Kommentare »

Die Mobilisierung der Kiefergelenke

Das Pferdemaul muss einiges mit uns mitmachen! Die meisten von uns reiten ja mit einem Gebiss und das ist grundsätzlich erst einmal ein Fremdkörper im Pferdemaul. Ist die Reiterhand dann auch noch zu hart, lernt das Pferd, die Zähne zusammenzubeißen um Schmerzen entgegenzuwirken – starke Verspannungen sind sehr oft die Folge. Auch notwendige Eingriffe, wie das Verabreichen von Wurmkuren oder Medikamenten, sind unangenehm und eine Zahnbehandlung kann zu Schmerzen in den Kiefergelenken führen.

Ein Pferd mit verspannten Kiefergelenken wird immer große Schwierigkeiten haben, sich unter dem Reiter bei der Arbeit loszulassen. Probieren Sie einmal selbst aus, wie es sich anfühlt, wenn Sie Ihre Zähne zusammenbeißen: Spüren Sie, wie die Spannung bis in den Nacken zieht? Beim Pferd ist es ebenso. Schon früh wussten große Reitmeister wie z.B. der Franzose Francois Baucher, dass Verspannungen der Kiefergelenke die Beweglichkeit der Vorhand, das Aufwölben des Rückens und das Untertreten der Hinterhand verhindern.

Also ist es an der Zeit, dem Pferd etwas Angenehmes in diesem Bereich angedeihen zu lassen, finden Sie nicht? Deswegen stelle ich Ihnen heute vor, wie Sie Ihr Pferd erstmal mit einer weichen Massage des Maulbereiches verwöhnen können und durch sie mögliche Verspannungen der Kiefergelenke lösen können.

Und so geht’s

Bereiten Sie Ihr Pferd zunächst mit weichen, massierenden Bewegungen rund um das Pferdemaul auf Ihr Vorhaben vor. Halten Sie Ihr Pferd mit der einen Hand am Halfter, die andere streichelt und massiert Ihr Pferd um die Nüstern und die Lippen. Wer die TTouches beherrscht, kann diese hier wunderbar anwenden.

Bitte gehen Sie hierbei einfühlsam und langsam vor. Für viele Pferde sind solche Berührungen ungewohnt und sie beginnen, nach der Hand zu schnabbeln. Reden Sie beruhigend mit Ihrem Pferd und bleiben Sie sanft und liebevoll dran. Finden Sie heraus, welche Berührungen Ihr Pferd genießen kann.
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8. September 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 3 Kommentare »

Die Dehnung des Kopf-Armmuskels und der kleinen Nackenmuskeln

Heute stelle ich Ihnen eine Dehnübung für den Kopf-Arm-Muskel und für die Nackenmuskeln vor. Der Kopf-Arm-Muskel ist der Unterhalsmuskel Ihres Pferdes. Um die Wichtigkeit dieses Muskels zu verstehen, lesen Sie sich bitte meinen früheren Blogbeitrag dazu nochmals durch. Die kleinen Nackenmuskeln setzen am Hinterkopf des Pferdes an und ziehen zum ersten Halswirbel. Verspannungen dieser Muskeln verhindern ein lockeres Genick des Pferdes. Verspannungen des Kopf-Armmuskels und der kleinen Nackenmuskeln können Sie sehr gut durch Massagen der Muskeln und durch die folgende Übung behandeln. Und so geht’s Legen Sie sich den Kopf Ihres Pferdes auf die Schulter. Fassen Sie mit beiden Händen hinter die Ohren Ihres Pferdes am Genick.

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1. September 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 7 Kommentare »

Das Anheben des Rückens

Nachdem wir uns letzte Woche mit dem hinteren Ende der Wirbelsäule befasst haben, kümmern wir uns dieses Mal um die Körpermitte Ihres Pferdes. Mit der folgenden Übung möchten wir erreichen, dass unser Pferd erst den Widerrist anhebt und dann seine Brust -und Lendenwirbelsäule aufwölbt. Diese Übung können Sie sowohl vor als auch nach der Arbeit durchführen.

Und so geht es

Zunächst möchten wir den Widerrist des Pferdes anheben. Hebt das Pferd den Widerrist an, öffnen sich die Dornfortsätze des Widerristes, d.h., sie gehen weiter auseinander. Nur ein Pferd, welches den Widerrist anheben kann, ist in der Lage, ein korrektes Vorwärts-Abwärts zu gehen und später, eine ehrliche Aufrichtung zu gelangen.Durch diese Übung können Sie also gut überprüfen, ob Ihr Pferd diesen Bereich überhaupt aufwölben kann und Sie können damit die Beweglichkeit der Wirbelsäule fördern.

Stellen Sie sich auf Schulterhöhe Ihres Pferdes auf. Gehen Sie leicht in die Knie. Legen Sie beide Hände unter den Bauch des Pferdes. Eine Hand befindet sich vor den Vorderbeinen, die andere direkt dahinter.

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Streichen Sie Ihr Pferd diesen Bereich mit den Händen ab. Beobachten Sie dabei die Reaktion Ihres Pferdes. Genießt es die Berührung oder zeigt es „Kitzeligkeit“? Droht es vielleicht sogar?
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25. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 26 Kommentare »

Was man alles mit dem Schweif anstellen kann…

…und damit meine ich nicht waschen, verlesen und frisieren. 😉

Der Schweif und seine Haltung verraten viel über die Losgelassenheit und Stimmung des Pferdes. Wenn Sie verschiedene Schweife verschiedener Pferde angeschaut und erfühlt haben, werden Sie merken, wie unterschiedlich die Grundspannung von Schweifen sein kann. Ein Pferd mit Verspannungen in diesem Bereich, wird den Schweif wahrscheinlich auch während der Arbeit nicht locker pendeln lassen. Und ein Schweif, der bei der Arbeit wild hin und her peitscht, deutet auf großes Unbehagen, Verspannungen oder auf viele Fliegen oder Bremsen hin.

Der Schweif des Pferdes ist die Verlängerung der Wirbelsäule. Deshalb hat jede Mobilisationen am Schweif auch eine Wirkung auf die Wirbelsäule. Ich stelle Ihnen hier einige Übungen vor, mit denen Sie Ihrem Pferd etwas Gutes tun können.

Sicherheitshinweis: Ich setzte für die Übung voraus, dass Ihr Pferd nicht ausschlägt und Sie sich gefahrlos auch von hinten Ihrem Pferd nähern können. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie die Übungen erst durchführen, wenn Ihr Pferd Sie auch an der Hinterhand gelassen gewähren lässt.

Übung 1: Gewicht in den Schweif legen

Durch diese Übung werden die kleinen Muskeln, die direkt an der Wirbelsäule liegen, gedehnt. Das kann Verspannungen lösen.

Stellen Sie sich direkt hinter Ihr Pferd.

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Fassen Sie mit beiden Händen die Schweifrübe Ihres Pferdes und zwar nah am Schweifansatz.

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18. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 10 Kommentare »

Die Dehnung in die Tiefe

Im letzten Blogbeitrag habe ich Ihnen eine Dehnübung für die seitliche Längsbiegung gezeigt. Heute soll es nun in die Tiefe gehen.
Bitte beachten Sie auch hier wieder meine Einleitung zum Thema Dehnübungen, gehen Sie also immer sanft vor und erzwingen Sie keine Dehnung per Gewalt.

So wirkt die Übung

Bei dieser Übung werden die Streckmuskeln der ganzen Wirbelsäule gedehnt. Deshalb ist diese Übung zum einen insbesondere für Pferde wertvoll, die sich schlecht loslassen können, und zum anderen stellt sie eine wichtige Vorübung für die zirzensischen Lektionen Verbeugung und Kompliment dar.

Bei dieser Übung beginnen wir mit der Dehnung des Genicks, gehen über die Dehnung der oberen Halsmuskulatur, um anschließend das Pferd bis in den Rücken hinein zu dehnen.

Und so geht’s

Als erstes steht das Dehnen der Genickmuskulatur auf dem Programm. Dafür stellen Sie sich mit Futter in den Händen vor Ihr Pferd. Locken Sie mit Ihren Händen das Pferd in eine hoch aufgerichtete Kopfhaltung. Dann versuchen Sie in dieser Aufrichtung, das Pferd so im Genick zu öffnen, das die Nase des Pferdes immer kurz vor der Senkrechten und nie dahinter ist.

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Viele Pferde werden bei den ersten Versuchen rückwärts ausweichen. Wenn das der Fall ist, stellen Sie Ihr Pferd einfach mit dem Hintern an der Bande auf.
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11. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 9 Kommentare »

Die Möhrchenübung

In der letzten Woche bin ich ausführlich auf den Sinn und Nutzen von Dehnungsübungen eingegangen und darauf, was es dabei zu beachten gibt. Nun möchte ich Ihnen eine praktische Übung vorstellen. Bekannt ist sie unter der Bezeichnung „Möhrchenübung“.

Bitte beachten Sie bei der Ausführung das, was ich letzte Woche zu den Dehnübungen gesagt habe, gehen Sie immer sanft vor und gehen Sie nie über Widerstände beim Pferd hinweg.

Sinn der Übung

Die Möhrchenübung soll die seitliche Biegefähigkeit des Pferdes erhöhen. Das Pferd soll am Ende mit seiner Nase bis zur Kruppe rum kommen. Es werden damit also die Muskeln am Hals und Rücken gedehnt, die für die Längsbiegung zuständig sind.

So nicht!

Oftmals sehe ich hier folgende Durchführung: Der Mensch stellt sich auf Kruppenhöhe seines Pferdes und hält seinem Pferd ein Leckerchen seitlich hin. Das Pferd schnellt mit seinem Hals herum, schnappt sich das Leckerchen und stellt sich wieder gerade hin.

Wird diese Übung so ausgeführt, ist sie uneffektiv und kann sogar schädlich sein.

Sondern so!

In guter Manier ausgeführt soll das Pferd

  • die seitliche Biegung langsam aufbauen,
  • bis an seine maximale Dehnfähigkeit gehen,
  • in dieser Position mindestens 20 Sekunden verweilen,
  • dann, wenn möglich, noch 1-2 Zentimeter mehr in die Dehnung gehen und
  • dann langsam wieder in seine Ursprungsposition zurück finden.

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4. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 6 Kommentare »

Buchtipp: „Schmeichelnder Sitz, atmender Schenkel, flüsternder Zügel“ von Eberhard Hübener

„Schmeichelnder Sitz, atmender Schenkel, flüsternder Zügel“ von Eberhard Hübener
3. Aufl. – Hildesheim: Olms Verlag, 2011. – 223 S.
ISBN 3-487-08408-2
ca. 25,- EUR (gebunden)

Hinter dem netten Titel verbirgt sich keineswegs eine Einschlaflektüre.

Wer wissen möchte, wann der richtig Zeitpunkt für die Schenkelhilfe ist, wie der Reiter in diesem Augenblick gesetzt wird, was wir auf der „Problemseite“ des Pferdes fühlen und viele Sachen mehr, die uns das Reiten mit feinsten Hilfen näher bringen, der sollte unbedingt dieses geniale Buch lesen.

 

30. Juli 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Buchtipps, Reiten 0 Kommentare »

Dehnübungen fürs Pferd

Haben Sie auch schon mal Pferdebesitzer gesehen, die an den Beinen ihrer Pferde hängen oder an deren Schweife ziehen? Oder die mit Leckerlies Pferdehälse in verschiedenste Positionen locken? Dann war wahrscheinlich vor nicht zu langer Zeit ein Physiotherapeut auf dem Hof und hat Dehnungsübungen empfohlen. 🙂

Bei Sportlern gehören Dehnübungen in jedes Aufwärmprogramm. Und was für Menschen gut ist, macht auch für unsere Pferde Sinn.

Dehnübungen haben eine sehr positive Wirkung:

  • Die Durchblutung im Muskel wird gesteigert.
  • Die Beweglichkeit der Gelenke verbessert.
  • Sehnen und Bänder werden elastischer.
  • Die Übungen fördern Entspannung und Wohlbefinden.
  • Das Verletzungsrisiko wird vermindert.

Und wenn Sie sich genauer mit diesem Thema befassen, lernen und erfahren Sie viel von Ihrem und über Ihr Pferd:

  • Sie erkennen die Bewegungsgrenzen Ihres Pferdes.
  • Sie merken viel schneller, wenn Ihr Pferd ein körperliches Problem entwickelt/hat.
  • Sie haben ein wunderbares Werkzeug in der Hand, Ihrem Pferd Wohlbefinden zu schenken.

Aber: Falsch ausgeführt, sind Dehnungsübungen nicht nur uneffektiv, sie können Ihrem Pferd sogar sehr schaden.

Deswegen möchte ich Ihnen in diesem und den folgenden Blogbeiträgen aufzeigen, worauf es bei den Dehnungsübungen ankommt und ich werde Ihnen einige schöne Übungen vorstellen. Beginnen wir mit etwas Theorie.
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28. Juli 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Anatomie und Körper 9 Kommentare »

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    Mitgründerin von "Wege zum Pferd", ihr Angebot findet Ihr nun unter www.babette-teschen.de .

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