Zeichen für Losgelassenheit

Jeder redet davon, dass ein Pferd losgelassen über den Rücken gehen soll. Woran erkenne ich aber, ob ein Pferd losgelassen ist?

Nachfolgend finden Sie Zeichen, die Ihnen helfen können, wirkliche Losgelassenheit zu erkennen. Wichtig ist, das Pferd als Ganzes zu sehen und vertrauen Sie auch darauf, was Ihr Gefühl Ihnen sagt.

Ein Pferd, das losgelassen geht,

  • strahlt Harmonie in der Bewegung aus (die Bewegungen sind fließend, schwingend, raumgreifend),
  • strahlt Ruhe aus,
  • läuft taktrein in allen Gangarten,
  • trägt den Schweif gerade und er pendelt locker im Takt der Bewegung,
  • zeigt einen entspannten Gesichtsausdruck (lesen Sie dazu den Beitrag: Was der Gesichtsausdruck des Pferdes verrät),
  • lässt den Rücken schwingen,
  • lässt den Reiter gut sitzen,
  • lässt im Kiefergelenk los,
  • lässt den Unterhalsmuskel locker,
  • ist jederzeit in der Lage und bereit, in Dehnungshaltung zu gehen,
  • geht in korrekter Anlehnung,
  • hat die Nase leicht vor der Senkrechten,
  • hat keinen „falschen Knick“,
  • schnaubt ab (Zeichen einer unbeschwerten Atmung),
  • tritt mit der Hinterhand gut unter,
  • hält ein fleißiges, gleichmäßiges Tempo,
  • läuft „leise“.

Zeichen für Verspannung

  • Das Pferd bewegt sich mit kurzen, abgehackten Bewegungen (fehlender Raumgewinn).
  • Das Pferd wirkt nervös, unsicher.
  • Das Pferd zeigt Taktstörungen.
  • Der Schweif wird weggestreckt, eingeklemmt, wird schief getragen oder peitscht.
  • Es zeigt einen unglücklichen Gesichtsausdruck.
  • Der Rücken wirkt steif.
  • Das Pferd ist hart zu sitzen.
  • Es hat Zungenfehler oder/und knirscht mit den Zähnen, „beißt“ das Gebiss fest.
  • Der Unterhalsmuskel ist angespannt.
  • Wenn der Reiter die Zügel hingibt, wird das Pferd eiliger, streckt die Nase vor oder in die Luft, oder bleibt in eingerollter Haltung.
  • Das Pferd hat Anlehnungsprobleme.
  • Es treten Schlauchgeräusche auf.
  • Das Pferd tritt nicht genug unter.
  • Das Pferd ist verhalten oder eilig.
  • Das Pferd „patscht“, die Tritte sind laut.
  • Kopfschlagen tritt auf.
  • Das Pferd zackelt.
  • Das Pferd geht Pass.

Tipp: Wir haben die Anzeichen für Losgelassenheit als Checkliste zum Downloaden für Sie vorbereitet. So können Sie diese bequem mit in den Stall nehmen und einmal ganz bewusst auf die entsprechenden Elemente achten: bitte klicken Sie hier.

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25. März 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Anatomie und Körper 6 Kommentare »

 

6 Reaktionen zu “Zeichen für Losgelassenheit”

 

Von Bianca Gering • 22. April 2008

Hallo,
finde die Berichte sehr spannend. Besonders aus dem Anlaß, dass mein Pferd Taktfehler besonders im Schritt macht.
Ich hoffe, dass ich bei euch eine Lösung für dieses umfangreiche Problem finde.
lg
Bianca
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Hallo Bianca,
dass würde mich natürlich riesig freuen. Halte uns bitte auf dem Laufenden, o.k.?
Alles Gute Dir und Deinem Pferd! Babette

 

Von Judith • 6. Juli 2009

Hallo,
Ich finde diese Seite super! Auch die Tipps zum Sattel sind toll. Meine Pony wurde bis jetzt nur im Gelände geritten und ist deshalb im Galopp total starr. Während er in den beiden anderen Gangarten meiner Meinung nach sehr losgelassen geht, lehnt er sich im Galopp gegen die Dreieckszügel und der Hals wirkt starr. Er gibt nicht nach und geht an der Longe nich wie in den anderen Gangarten in Dehnungshaltung.
Beim Reiten kann man ihn im Galopp nicht am Zügel reiten.
Soll ich ihn weiter Longieren und Dinge wie Schulterherein üben? Muss er nur seine Balance finden?
Ich würde mich über Tipps wirklich freuen!
Liebe Grüße!
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Liebe Judith,
ich freue mich sehr, dass Dir unsere Seite gefällt 🙂 !
Du solltest auf jeden Fall Dein Pferd mittels Longenarbeit und über Gymnastizierung durch Seitengänge, auf den Galopp vorbereiten. Allerdings würde ich Dir raten auf die Dreieckszügel zu verzichten. Sie sind für mich kein positiven Hilfsmittel und führen in der Regel in eine Sackgasse.
Ich würde Dir raten an der Longe nach den Techniken unseres Longenkurses zu arbeiten.
Auch solltest Du abklären lassen, ob die Probleme Deines Pferdes nur an Mangel an Gymnastizierung liegen, oder ob ein körperliches Problem vorliegt.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Elke • 20. August 2010

Hallo Babette,
nachdem ich nun schon ganz oft auf dieser Seite gelandet bin nun eine Frage:

Mein Pferd (Araberstute, 15 Jahre) hat eine Schrittverkürzung vorne seitdem ich sie habe (2 Jahre). Diese hat sich zwar gebessert, zeigt aber nun seit ca. 1 Jahr ein Lahmen rechts welches auch bisher durch den TA nicht abgeklärt werden konnte. Ich habe nun vor 2-3 Montaen mit dem Longieren mit dem Kappzaum angefangen, allerings nach dem Buch von Kirsten Jung. Das bei uns im Stall das Longieren, vor allem wenn ein Pferd nicht ganz klar geht, „verpönt“ ist bin ich zwischenzeitlich wieder etwas davon abgekommen. Ich bin mir unsicher wie oft und wie lange man so etwas machen kann/soll. Baut Ihr Longenkurs auf dem selben System auf? Sind dort Angaben wie man am Besten anfängt? Ich habe das Gefühl das ich auf lange Sicht vielleicht dieses Lahmen bzw. diese Schrittverkürzung welche meist wirklich im „Schritt“ zu erkennen ist, besser wird. Haben sie eventuell Kurse welche man besuchen könnte (auch ohne Pfer, habe Verlade bzw. Fahrprobleme). Vielen Dank und viele Grüsse Elke
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Liebe Elke,
ja, in unserem Kurs wird sehr ausführlich auf die Anfänge des Longierens eingegangen. Wir entwickeln das Longieren aus der Bodenarbeit/Führarbeit heraus.
Und ja, ich gebe Kurse. Guck´ mal hier auf meine Terminseite. Vielleicht bin ich ja mal bei Dir in der Nähe 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Hanna • 23. April 2011

Liebe Babette,

ich habe meine Reitbeteiligung jetzt etwa 1 Jahr.
Ich habe sie jetzt über den Winter, da ich, weil wir keine Halle haben schlecht reiten konnte, nach deinem Longenkurs gearbeitet.
Meine Motive waren einerseits etwas sinnvolles über den Winter hinweg zu machen :D, andererseits ein ruhigeres und gelasseneres Pferd zu bekommen, was an der Hand auch total erreicht wurde!(VIELEN DANK FÜR EURE ARBEIT AUF DIESER SEITE! DIE IST MEGA TOLL!),aber jetzt da ich mich mal wieder auf sie gesetzt hab, leider feststellen musste, dass sie unterm Sattel immernoch an manchen ihren Lieblingsstellen (halt so ne bestimmte ecke) immer schneller wird und ich weiß nich wie ich ihr beibringen kann besser Takt zu halten.
Wenn ich neben ihr laufe kann ich sie ohne probleme so körperlich bremsen, aber wie baue ich ihr da ne brücke, dass wenn ich leicht am züger ziehe auch langsamer gemacht wird oder besser wie lerne ich ihr gar nicht erst schnell zu werden?

Hoffe mal das war jetzt einigermaßen nachvollziebar!^^

Liebe Grüße,
Hanna

 

Von Yvonne Stümke • 6. Oktober 2011

Hallo Babette,
seit Anfang 2011 arbeite ich nach deinem Longenkurs. Wir lassen uns viel Zeit und wiederholen viel. Leider habe ich immer wieder das Problem, daß mein Hafi im Trab Schlauchgeräusche von sich gibt, ansonsten läuft er zwischenzeitlich super in Stellung. Ich kann leider nicht nachvollziehen, warum er immer wieder Verspannungen zeigt. Aber durch deinen Longenkurs haben wir beide (eigentlich drei das Pony auch) meistens viel Spass am longieren gefunden.

Liebe Grüße
Yvonne

 

Von Michaela • 14. Januar 2016

Hallo,

zu ergänzen noch bei der schönen Auflistung für Losgelassenheit:
– ganz leichtes Klirren mit dem Gebiss – nach meinem Reitlehrer „Musik in den Ohren eines Reiters“ und ein Ritterschlag für selbigen, zudem
– absolutes Gleichmaß im Bewegungsablauf (klar, der Takt kommt ja auch vor der Losgelassenheit :))
– und was ich immer wieder (gerne) beobachte ein richtiges „Schlecken“ mit der Zunge über die Lippen wenn der Zügel hingegeben wird

Ansonsten wollte ich noch sagen, dass ich Eure Seite immer wieder gerne besuche und schmökere

schöne Grüße
Michaela

 

 

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