Atme! – Inspiration des Monats

Mit unserer  Rubrik Inspiration des Monats nehmen wir uns jeweils ein Schwerpunktthema vor, für das wir Euch kurz und knapp Denkanstöße und Anregungen geben möchten. Lange Texte gibt es bei uns genug, aber gerade bei Basis-Themen denken wir, ist es wichtig, sie immer wieder mit in den praktischen Pferde-Alltag zu nehmen, um für eine längere Zeit im Herzen bewegt zu werden. Und meist sind es Schlüsselsätze oder -erkenntnisse, die man wirklich bei sich behält. 

Unser Tipp: Zieht Euch jeweils unsere Inspiration des Monats auf Euer Handy, damit Ihr die Fragen und Denkanstöße  für eine Weile immer dabei habt – Ihr werdet vielleicht überrascht sein, wie unterschiedlich Eure Antworten und Gedanken dazu in verschiedenen Situationen ausfallen können. 

Thema des Monats:
Atme!

Ob wir reiten, ein Pferd führen oder es einfach nur putzen, es gibt eine Sache, die so ziemlich alles, was wir mit einem Pferd tun, beeinflusst – und doch achten wir so gut wie nie bewusst darauf. Und das ist unser Atem. 

Wir atmen zwar normalerweise ganz automatisch, aber wir atmen nicht immer automatisch auch gut im Sinne von ruhig und gleichmäßig. Wenn wir zum Beispiel nervös, unsicher oder sogar ängstlich sind, atmen wir flach und schnell oder stockend und manchmal halten wir ungewollt den Atem sogar an. Nun nehmen Pferde unsere Art zu atmen deutlich wahr, da unsere Atmung unsere Körperhaltung und Körperspannung, unsere Bewegungen, Gesten und Hilfengebung, unsere Stimmlage, unsere Mimik und anderes mehr beeinflusst. Pferde als Herdentiere sind wahre Experten darin, selbst kleinste Veränderung an anderen zu erkennen und zu interpretieren. Nur so ist beispielsweise gewährleistet, dass im Falle einer Gefahr auch wirklich alle Pferde flüchten. Wenn wir also „unnormal“ atmen, vermitteln wir unserem Pferd damit ungewollt, dass etwas nicht in Ordnung ist, und es wird vielleicht unruhig, zappelig und scheut. Dadurch spannen wir uns wiederum mehr an oder reagieren unwirsch und atmen noch flacher und schneller, worauf wiederum das Pferd wirklich ängstlich werden kann. Aber nicht nur Unsicherheit vermitteln wir durch unsere Atmung, auch Missbilligung, Wut, Aggression und anderes mehr.  

Je bewusster wir uns unseres Atems sind, desto schneller merken wir, wenn wir Signale senden, die wir gar nicht senden wollen und können auch Reaktionen eines Pferdes auf uns viel besser verstehen. Mittels Atemtechniken können wir lernen, erst einmal überhaupt ein Gefühl für unseren Atem zu bekommen, um bei Bedarf immer wieder zu ruhigen und entspannten Atemzügen zu finden. Mit einem ruhigen Atem können wir unserem Pferd viel leichter Gelassenheit und Leichtigkeit und auch Freude am Miteinander vermitteln und uns auch selbst entspannen. Hier findet Ihr vier  kleine Übungen für den Anfang, die sich gut im (Pferde-)Alltag umsetzen lassen: 

Es gibt natürlich viele weitere Atemmethoden. Recherchiert ruhig mal danach und probiert verschiedene aus. Sucht Euch dann ein, zwei Atemtechniken aus, mit denen Ihr gut klar kommt, damit Ihr sie quasi immer „dabei“ habt, wenn Ihr zum Pferd geht. Es lohnt sich wirklich! 

 

Atme

3. März 2020 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse, Inspiration des Monats, Reiten, Umgang, Verhalten 1 Kommentar »

 

Eine Reaktion zu “Atme! – Inspiration des Monats”

 

Von Silke • 3. März 2020

Guten Morgen,
Interessanter Weise beschäftigt mich das Thema seit ein paar Tagen. Meine Stute und ich haben ein schwieriges halbes Jahr hinter uns. Aber einfach war es nie. Sie kam schon versaut aus Spanien, wir hatten Pech mit einem Sattel und das Pferd dadurch Schmerzen. Das alles hat zu extremem Stress und unschönes Verhalten ihrerseits geführt. Jetzt starten wir seit Anfang des Jahres neu. Aber ich kann mich schlecht entspannen. Schon gar nicht auf ihr. Aber gerade da ist sie sehr unsicher. Und genau da begann meine Suche- und die ist bei 1) wir haben zu wenig Spaß und sind zu verbissen und 2) ich lobe/ korrigiere ungenau und 3) ich atme schnell und flach, gerate schnell in Stress.
Also habe ich das letzte Woche bewusst geübt und probiert umzusetzen auf ihr. Jamila hatte Stress wegen einem anderen Pferd in der Halle. Und ich habe bewusst geatmet, etwas gesummt. Und auf einmal löst sich ihr Stress, die Ohren gehen nach vorne, sie kaut ab.
Wahnsinn wie sehr sie auf mich reagiert.
Aber ja, dass wird mir nicht immer gelingen aber ich werde es üben damit ich ihr endlich die Sicherheit geben kann die sie so dringend benötigt

 

 

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