Rückenschmerzen erkennen
Reiter und Reiterinnen sind sich oft nicht darüber bewusst, dass sehr viele Pferde unter Rückenproblemen leiden und dass eine ganze Reihe von so genannten „Widersetzlichkeiten“ auf Rückenschmerzen zurückzuführen sind.
In meinem Beitrag Rückenprobleme beim Pferd- eine Checkliste haben wir viele Anzeichen aufgelistet, die auf mögliche Rückenschmerzen beim Pferd hinweisen können. Ergänzend zeigt Ihnen Maike Knifka, Osteopathin und Physiotherapeutin für Pferde, in unserem heutigen Blogbeitrag, wie Sie Ihr Pferd auf Anzeichen für Rückenschmerzen untersuchen können.
Ziel ist hierbei natürlich nicht, eine Selbstdiagnose zu stellen, sondern es geht darum, sensibler für Empfindlichkeiten beim Pferd zu werden und Schmerzbereiche früh zu erkennen.
Wichtig: Diese Untersuchungen können immer nur erste Hinweise geben. Kontaktieren Sie deshalb bei Verdacht auf Schmerzen auf jeden Fall einen Tierarzt und/oder einen Physiotherapeuten.
Und geht es zum Film:
4. April 2017 von Babette Teschen • Kategorie: Anatomie und Körper, Gesundheit, Reiten • 2 Kommentare »
Von Hening Bettermann
• 12. Dezember 2019
Guten Tag!
Auf der web site von Naturhof Usedom bin ich auf dieses sehr bewegende Video gestoßen: Der Weg des Pferdes. In Minute ca. 27-29 werden Untersuchungen zitiert, die besagen dass schon nach 15-20 Minuten Reiten das Pferd Rückenschmerzen bekommt, und später nachhaltige Veränderungen der Rückenmuskulatur zeigt. Wenn das wirklich so allgemein gilt, werde ich das Reiten aufgeben.
Auf meine Nachfrage antwortete die Inhaberin, dass einige andere Studien die Aussage aus dem Video bestätigen, ohne aber Referenzen zu nennen.
Wissen Sie hierzu etwas? Also kennen Sie zB die Zitation zu der im Video zitierte Quelle? Oder andere Untersuchungen? (nach Möglichkeit online) Dass 30% der Reitpferde Rückenprobleme haben, ist ja schon grell genug; aber alle…
Ich habe kein eigenes Pferd. Hinweis auf Rückentraining führt mich also nicht weiter. „Mein“ Reiterhof ist eigentlich sehr aufs Pferdewohl bedacht. In der Freizeit sind die Pferde zusammen auf der Weide.
Von den Symptomen finde ich bei „meiner“ Stute (ohne manuelle Untersuchung) eigentlich nur eins: beim Traben nimmt sie den Kopf hoch. Aber tun Pferde auf der Weide das nicht auch?
Ja es fällt mir nicht leicht das Reiten zu lassen, aber…
Mit freundlichen Grüßen – Hening Bettermann.
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Hallo Hening,
ich kenne den Film und die Aussage, habe aber leider keine Quellen dazu. Aber ja, ich glaube dass es bei vielen Pferden so ist. Deswegen gilt es zu lernen, die Pferde „zu lesen“. Ihr Verhalten während des Sattelns, des Reitens, ihre Mimik, ihre „Widersetzlichkeiten“ als Ausdruck von Not und Leid zu verstehen. Und immer wieder die Muskulatur des Pferdes achtsam zu erfühlen. Ja, Pferde in der Natur laufen häufig mit einer hohen Kopfhaltung. Nur wenn sie diese Haltung auch mit Reiter einnehmen, ist das für die Pferde sehr schädlich. In dieser Haltung können sie uns nicht gesund und damit auch ohne über kurz oder lang Schmerzen zu erleiden, tragen. Deswegen ist es so wichtig, dass die Pferde lernen „über den Rücken“ zu gehen und „gut“ zu laufen. Genau das erarbeiten wir uns zunächst ohne Gewicht am Boden mit Hilfe unseres Longenkurses. Wenn Pferde gut vorbereitet werden, die Pferde gelernt haben den Reiter „gut“ zu tragen, wir sehr darauf achten wie lang wir auf dem Pferd sitzen und nicht zu viel Gewicht auf das Pferd zu bringen, und erspüren wann wir wieder absteigen sollten, dann kann ein Pferd auch ohne Schmerzen zu entwickeln, geritten werden. Das ist zumindest meine Überzeugung, aber mit absoluter Sicherheit kann es wohl keiner sagen. Es ist ein sehr schwieriges Thema! Lerne „Dein“ Pferd gut zu beobachten, dann wird es Dir hoffentlich sagen, ob es ihr damit gut geht geritten zu werden. Hier habe ich den passenden Buchtipp für Dich: „Was fühlt das Reitpferd“ von Marlitt Wendt.
Liebe Grüße,
Babette
Von Hening Bettermann
• 13. Dezember 2019
Hallo Babette,
vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Unter meinen Umständen bedeutet es dass ich das Reiten aufgebe. Aber dann weiß ich wenigstens dass es wirklich sein muss.
Herzliche Grüße – Hening.
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Hallo Hening,
das tut mir sehr leid für Dich, aber ich habe großen Respekt vor Deiner Entscheidung. Meine Einstellung ist, dass man Pferde in der Tat nur dann reiten soll/darf, wenn man es ohne dem Tier Schmerzen oder Leid, egal ob auf physischer oder psychischer Ebene, tun kann. Und das ist leider sehr häufig nicht der Fall. Dann die Entscheidung gegen sein Hobby/Spaß/Vergnügen zu treffen, empfinde ich als sehr rücksichtsvoll und pro Pferd. Was aber nicht bedeutet, dass wir die Pferde an sich aufgeben müssen. Diese wundervollen Wesen in ihrer ganzen Persönlichkeit kennenzulernen, zu entdecken was noch hinter ihrer Sportpartnerseele liegt, kann so viel mehr geben! Ich kann Dich nur sehr ermutigen Deinen Weg mit Pferden weiter zu gehen, eben am Boden. Dort liegen so viele Geschenke verborgen 🙂 .
Alles Gute für Dich!
Babette
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