Von wegen alt – oder: Die Geschichte von Tizon

Bei meinem Coaching auf La Palma durfte ich nicht nur Birgits Giaco kennen lernen, sondern auch ihren Tizon. Dieses Pferd hat mich tief beeindruckt. Er ist nicht mehr der Jüngste, dabei aber quicklebendig und ein echtes Charakterpferd. Ich möchte Euch hier Tizons Geschichte erzählen, da ich glaube, dass sie dazu beitragen kann, dass wir vielleicht in Zukunft manches alte Pferd mit anderen Augen sehen können: 

Das also ist Tizon: 

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Tizon ist ein Traber-Mallorquin-Mix und Tizon ist mit 32 durchaus das, was man bei Pferden als „alt“ bezeichnen kann. Bevor Tizon zu Birgit kam, lebte er erst auf Teneriffa und hat dort leider auch Schlimmes erleben müssen. Gebrochen aber hat ihn niemand. Nur schien ihm auch keiner gewachsen und er erwies sich unter dem Sattel dann auch tatsächlich als gefährlich. Mit viel Liebe, Einfühlungsvermögen und Sachverstand haben es Birgit und ihr Mann Christoph geschafft, Tizon für sich zu gewinnen, so dass er reitbar wurde (zumindest meistens 😉 ).

Inzwischen ist Tizon in Rente. Er muss nicht mehr arbeiten und wird nicht mehr geritten. Er lebt zusammen mit dem noch jungen Giaco auf einem traumhaften Grundstück und genießt dort seinen Lebensabend. 

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Mir gegenüber präsentierte sich Tizon eher unauffällig: ruhig und weise wirkte er, während er sich im Hintergrund hielt. Schließlich war ich für Giaco gekommen und er schien sich nicht in den Vordergrund drängen zu wollen.

Umso mehr freute ich mich, als ich Tizon an einem Tag auch ganz anders erleben durfte! Tizon gehört nämlich noch lange nicht zum alten Eisen: 

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So dreht Tizon auf, wenn er im Spiel mit Giaco über den Reitplatz fegt und wirkt dann mehr wie zweieinhalb als wie 32! 

Frech fordert er den Jüngeren auf: 

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Und lässt sich von ihm nicht wirklich beeindrucken: 

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Steigen kann er auch noch gut: 

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Und er scheut keine Wettrennen: 

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Ich zeige diese Bilder, weil wir uns nie vom Alter eines Pferdes täuschen lassen sollten! Rentner zu sein, heißt noch lange nicht keine Lebensfreude mehr zu haben, ganz im Gegenteil. So manches Pferd erlebt wie befreit als Rentner seinen zweiten Frühling. Die Bilder von Tizon zeigen mehr als deutlich: auch ältere Pferde brauchen Spielkameraden und Platz zum Laufen und Toben. Schön, wenn es ihnen so möglich ist, wie Tizon!

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Lieber Tizon, ich wünsch‘ Dir noch viele, wundervolle und energievolle Jahre! Es war mir eine Ehre, Dich kennen gelernt zu haben. 
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17. Januar 2017 von Tania Konnerth • Kategorie: Haltung, Sonstiges, Verhalten 5 Kommentare »

 

5 Reaktionen zu “Von wegen alt – oder: Die Geschichte von Tizon”

 

Von Manuela • 19. Januar 2017

Deine Photos, Tania, – mal wieder der Hammer … !!!

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Ganz lieben Dank, Manuela! Das Motiv hat es mir aber auch mehr als leicht gemacht 🙂

Herzlich,
Tania

 

Von Kelly • 22. Januar 2017

Liebe Tania,
Dein Text und die wundervollen Fotos haben mich zutiefst berührt. Vielen herzlichen Dank dafür. Mein Smokey ist mittlerweile etwa 27 Jahre alt, meine Lea etwa 26. Deine Zeilen machen mir Hoffnung, noch viele Jahre mit den Beiden verbringen zu dürfen :-).
Herzliche Grüße. Karin (Kelly)

_________________

Ich wünsche es Euch von Herzen!

Mein Aramis wird jetzt auch bald 25, wie die Zeit vergeht…

Ein lieber Gruß,
Tania

 

Von Gabi • 23. Januar 2017

Nur schön!

Dieses Pferd wirkt wie ein Wunder auf mich, mit 32!
Wenn er als Reitpferd nicht ganz einfach war, dann kann er sein Rentnerleben offensichtlich richtig genießen und tut das auch. Schön wenn man so viel Platz hat. Also ein Pferd – ich glaube auch ein jüngeres – muss wirklich nicht (immer) geritten werden …

 

Von Alexandra • 25. Januar 2017

Diese Geschichte hat mich sehr bewegt!
Danke an Tania fürs Aufschreiben und die eindrucksvollen Fotos.
Danke an Tizon, dafür dass er sich nicht hat brechen lassen.
Und danke an Birgit und Christoph, die offensichtlich über einen großen Pferdeverstand und ein ebenso großes Herz verfügen.

 

Von Regina • 5. Februar 2017

Ich bespaße auch noch zweimal die Woche einen fast 28jährigen Quarter und der hat teilweise auch noch viel Energie und Lebensfreude. Hoffentlich bleibt das noch lange so!

 

 

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