Nicos Ausbildungsweg – der zwanzigste Monat

20 Monate lang haben wir hier nun die Ausbildung von unserem Nico dokumentiert.

Anlass für uns, einmal ein bisschen zurückzuschauen: 

  • Erinnern Sie sich noch, wie Nico im Juni 2012 komplett roh bei uns ankam?
  • Wie wir praktisch bei Null anfingen und er erstmal lernte, sich führen und anfassen zu lassen?
  • Wie schwierig die Sache mit dem Hufegeben war?
  • Dass er lernen musste, uns nicht zu beißen oder zu treten?
  • Wie wir ihn mit dem Clickertraining vertraut machten und so seine Motivation für all die vielen Dinge wecken konnten, die wir mit ihm vorhatten?
  • Wie er das Podest eroberte und lernte, Gegenstände zu apportieren?
  • Wie er gruselige Dinge kennenlernte und uns immer mehr vertraute?
  • Wie er lernte, korrekt an der Longe zu gehen?
  • Welch ein Meister er in Sachen Freiarbeit geworden ist?
  • Wie wir ihn als Handpferd mit ins Gelände nahmen?
  • Erinnern Sie sich auch an seine ersten Male unter seiner Reiterin Alex?
  • Erinnern Sie sich an seine eigenen Ideen und Einfälle, mit denen er uns immer wieder überrascht hat?
  • Und was wir sonst noch alles in den 20 gemeinsamen Monaten erlebt haben?

All das und vieles, vieles mehr haben wir hier Monat für Monat im Blog mit Ihnen geteilt – hier nachzulesen.

Mit diesem 20. Monat in Nicos Ausbildung möchten wir danke sagen für all das, was wir durch dieses Projekt lernen durften. Für uns war diese „öffentliche Ausbildung“ ein sehr lehrreiches Experiment. Wir wurden von und mit Nico an unsere Grenzen und auch darüber hinaus geführt. Wir konnten vieles von dem, was wir uns wünschten, umsetzen, an anderem sind wir gescheitert. Manches hat länger gedauert als gedacht, anderes ging schneller. Wir haben unendlich viel erreicht und manches auch nicht.

Und dass all das vollkommen normal ist, wollten wir hier immer wieder vermitteln. Keine Ausbildung ist gleich, denn jedes Pferd ist anders und jede Pferd-Mensch-Kombination auch. Wir sind sicher: je individueller ein Pferd ausgebildet wird, desto gerechter kann ihm diese Ausbildung werden.

Ab jetzt geht es in unregelmäßigen Abständen weiter

Wir haben uns entschieden, die Regelmäßigkeit der monatlichen Beiträge an dieser Stelle zu beenden, denn der Anspruch, hier weiterhin pünktlich jeden Monat Interessantes und immer Neues bieten zu müssen, setzt uns inzwischen alle etwas unter Druck. Wie in jeder Ausbildung haben auch wir Lern-Plateau-Phasen, in denen einfach nicht viel Neues passiert, sondern Altes gefestigt wird oder es sogar Rückschritte gibt. Aber, keine Sorge: Natürlich werden wir Sie über besondere Entwicklungen bei unserem Nico auf dem Laufenden halten. 🙂

Nico wird in diesem Jahr 5 und hat jetzt einen soliden Grundausbildungsstand, an dem Petra und Alex weiterhin feilen werden. Noch ist er nicht das Reitpferd, das die beiden als Zielbild im Kopf hatten, aber dafür kann er in anderen Bereichen unendlich viel mehr, als wir zu hoffen gewagt hatten. Es gibt noch immer einige Problemfelder, an denen wir arbeiten müssen und auch noch viel, was es zu lernen gibt. Der selbstbewusste Kerl fordert und fördert uns täglich und wir sind gespannt, wo es uns noch hinführen wird.

Fürs Erste haben wir noch ein schönes Video von Petra und Nico bei der Arbeit nach dem Longenkurs – viel Spaß dabei!

Nico sagt Tschüss und bis bald!

nico10_4

 

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4. März 2014 von Babette Teschen • Kategorie: Jungpferdausbildung 7 Kommentare »

 

7 Reaktionen zu “Nicos Ausbildungsweg – der zwanzigste Monat”

 

Von Andrea Michalski • 4. März 2014

Hallo,
vielen Dank für die tollen Beiträge über Nicos Fortschritte, habe diese immer mit großem Interesse gelesen, da ich selber ein Pferd in dem ungefähren Alter habe, sodaß ich mir immer wieder Anregungen und Ideen holen konnte. Hoffe trotzdem (wenn auch nicht mehr so regelmäßig)ab und zu was von Nico lesen zu können.
Liebe Grüße
Andrea

 

Von Janina • 5. März 2014

Hallo!
Erst einmal vielen Dank dafür, dass Ihr Euch so viel Mühe damit gemacht habt, die Monate in Nico’s Ausbildung zu dokumentieren. Das war wirklich eine super Idee von Euch, denn Ich, als Leser, konnte immer sehr viele neu Ideen mitnehmen, um sie mit meinem EM Pony auszuprobieren.(Sie ist ein kleines Problempferdchen und durch die ganzen Übungen, kombiniert mit dem Clicker Training, konnte ich ihr endlich den Spaß an der Arbeit mit Menschen vermitteln.)
Deswegen bin ich jetzt auch irgendwie ein bisschen traurig, das die regelmäßigen Berichte jetzt aufhören, aber ich kann Eure Beweggründe total verstehen.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ihr ab und an mal wieder was von Nico hören lasst, nur um nach zu verfolgen, wie weit Ihr mit seiner Ausbildung seit 😉

Liebe Grüße
Janina

 

Von Lisa • 10. März 2014

Hallo!
Auch ich fand die monatlichen BErichte immer total interessant, und die Videos dazu – wunderschön!
Ich sehe selten so harmonische Bilder, vor allem bei jungen Pferden.

Ich war immer enttäuscht, wenn ein Newsletter ohne Nico kam…fast schon langweilig 😉
Daher bin ich jetzt auch ein bisschen traurig, nicht mehr so regelmäßig Neues von Ihm zu hören.

Böse bin ich euch deswegen natürlich nicht, ihr habt ja immer interessante Beiträge, aus denen ich so viel lernen kann.

Danke dafür, dass ihr die Nicos Ausbildung so fleißig dokumentiert habt, sicherlich auch ein enormer Aufwand neben der ohnehin schon aufwändigen Ausbildung, nicht jeder wäre dazu bereit.

Liebe Grüße
Lisa

 

Von Helen Michel • 7. April 2014

Guten Morgen zusammen, auch ich möchte mich, für die tollen Berichte von Nico’s Ausbildung bedanken, das war wirklich sehr spannend und wirklich total interessant gewesen, leider bekomme ich seit 4 Wochen keine Newsletter mehr…? aber ich lese halt hier weiter.

Liebe Grüsse
Helen

__________________

Hallo Helen,

ich habe Dir schon per Mail geantwortet, aber offenbar erreicht Dich keine Mail mehr von uns. Ich vermute, Dein Mailprogramm sortiert sie als Spam aus. Die Newsletter werden alle an Dich gesendet, schau mal im Spamfach nach.

Herzlich,
Tania

 

Von Jenny • 29. Mai 2014

Schön, dass ihr dem Kleinen so viel Zeit gelassen habt und ohne Gewalt und Strafe arbeitet!!

Dass positive Verstärkung mehr lernerfolg und -lust bringt, ist wissenschaftlich gut belegt. aber ein freudig auf die Trainerinnen zugallopierendes pferd macht das noch mal besonders plastisch. wirklich total rührend!!! ein traum, wenn es dem pferd so gut geht!!

gut gefallen hat mir, dass ihr betont, wie wichtig es ist, mit dem pferd auch zu spielen und nicht nur zu arbeiten. das hat meine allzu pragmatischen gedanken, „naja an ängstigende dinge gewöhnen sich perde auch prima schritt für schritt, wenn sie erst winzig/weit weg dann größer/näher irgendwo nicht gefährdend in futternähe vorkommen“ verscheucht. ist ja wichtig, dass das pferd übungen/spiele/massagen mit menschen macht, bei denen es erfolgserlebnisse, spaß und gute gefühle hat. und sicher nicht nur bei nico heißt das sicher oft: übungen, wo es nicht so eingeengt wird oder unbequemes erdulden soll, wie bei vielen dingen, die für menschen praktisch sind (anbinden, führen, hufe heben, wurmkuren essen etc.).

ich fand es auch gut, dass ihr auch ein paar probleme aufzeigt (z.b., ob mensch dem pferd wirklich beibringen will, alles zwischen die zähne zu nehmen ;-), oder dass selbst erfahrende pferdeausbilderinnen auch mal körperliche probleme übersehen können und hier schnell hilfe holen sollten).

einzig die chinesische tiermedizin (und osteopathie) würde ich mit vorsicht genießen. tiere oder menschen allzu schnell in schubladen (z.B. leber-typ) zu stecken, birgt die gefahr von pauschalisierung, statt individualisierter pferdeausbildung, wie sie hier so schön gezeigt wird. Im schlimmsten falle werden problemursachen auf das pferd projiziert (nach dem motto: „das pferd ist halt ein lebertyp/left-brained/etc., ich mach gar nix falsch/muss nix ändern“). natürlich haben pferde auch eine persönlichkeit, aber die entsteht ja nicht nur durch Gene, sondern auch und gerade durch den – hier tollen – umgang. und v.a. ist chinesische medizin mal über jahrtausende entstanden und traditionell über ausbildungswege vermittelt worden, die viel umfassender waren, als in deutschland. Hier sind schon bei menschlichen Heilpraktiker_innen auch ohne ausbildung nur einfache staatliche tests für die zulassung nötig. Bei tieren darf sich jede_r (chinesische_r oder osteopathische_r) heilpraktiker_in nennen! da scheint mir echt vorsicht geboten. Und ohne allzu misstrauisch zu klingen: Nicht jede_r selbsternannter guru ist perfekt! (Das gilt natürlich auch für trainer_innen – auch wenn ich von diesem blog zugegebenermaßen auch ziemlich (blinder 😉 …) fan bin, weil es so pferdefreundlich und gewaltfrei zugeht, und z.B. zu recht selbst liebes/spiel-entzug noch als indirekte strafe problematisiert wird …)

ich hab mich noch gefragt:

wie oft arbeitet ihr eigentlich mit nico? täglich? mir scheinen ja vom bauchgefühl häufige hürzere einheiten oder besuche bei einem jungen pferd sinnvoller als (seltene) lange, aber das ist natürlich schwer machbar, falls man nicht in der nähe wohnt… oder seht ihr das anders? wie viel pausen habt ihr dem kleinen am anfang gegönnt?

und: warum kommen die übungen des longenkurses so wenig vor? habt ihr mit dem kleinen bei den führübungen schon früh auch führen in stellung etc. geübt oder gab es gründe, das hintenan zu stellen?

ganz liebe grüße,
jenny

 

Von Anna • 8. Oktober 2014

Erstmal ein risengroßes dankeschön dass du uns auf die Ausbildung von Nico mitgenommen hast!

 

Von Anna • 8. Oktober 2014

Ich hab vor hon schon eine Nachricht geschrieben aber leider ist glaube ich nur ein teil angekommen! Also erstmals danke das ihr uns mit genommen habt auf nicosausbildungsweg! Oft kommen einem die Tränen wie gut ihr und natürlich Niko macht! Ich habe auch eine Frage: Wie gut sollte man reiten können um ein Pferd auszubilden wie ihr es bei Nico gemacht habt? :). Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen! 🙂
LG anna

 

 

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