Mein Weg in die Angst – und aus ihr heraus
Vielleicht haben Sie schon gesehen, dass wir einen neuen Kurs herausgebracht haben? Dieser Kurs Vertrauen statt Angst für Mensch und Pferd liegt uns sehr am Herzen und wir freuen uns über all die tollen Rückmeldungen, die wir schon dazu bekommen haben. Da das Thema Angst für mich auch intensive persönliche Hintergründe hat, möchte ich heute die Geschichte von Persico erzählen.
Meine wilden Anfänge
Meine „Reiterlaufbahn“ begann mit meinem zehnten Lebensjahr, als ich in ein Internat kam. Dort gab es Ponys, mit denen ich beinahe täglich durchs Gelände ritt, in der Regel ohne Sattel und meistens nicht „gesittet“ 😉 . Fast immer ritt ich mein Pflegepony Britta, aber auch die anderen Haflinger und Norweger, die die Schule besaß, ritt ich oft.
Wir galoppierten über Stoppelfelder, nahmen jeden querliegenden Baumstamm mit und obwohl ich des Öfteren unsanfte Abgänge absolvierte, hatte ich in dieser Zeit keine Angst.
Einmal die Woche fuhr ich auf einen Reiterhof in der Nähe und nahm dort „richtigen“ Unterricht. Dort ritt ich sogar Jagden mit und ritt Pferde, die kaum angeritten waren. Ok, ab und an wurde mir schon etwas mulmig, aber auch hier kann ich sagen: Ich war relativ angstfrei.
Mein erstes eigenes Pferd
Als ich mir dann direkt nach dem Abi mein erstes eigenes Reitpferd kaufen wollte, hatte ich keinerlei Bedenken, dass das Thema „Angst“ eine Rolle spielen würde und fühlte mich der Aufgabe „eigenes Pferd“ gewachsen.
Mein Auserwählter war der 5-jährigen Anglo-Araber Persico, in den ich mich sofort verliebte. Er war ein temperamentvolles, sensibles und schnelles Pferd.
Im Umgang war er sehr lieb und wir hatten am Boden eine schöne, entspannte Beziehung miteinander.
Auch beim Reiten auf dem Platz kam ich zunächst noch gut zurecht.
Im Gelände jedoch kam es dazu, dass er mir öfters durchging und auch mal bockte. Sobald ich mich auf ihm verkrampfte, reagierte er mit deutlichem Stress. So gerieten wir in eine negative Spirale der gegenseitigen Angst.
Persico reagierte stark auf meine Angstbilder im Kopf. Wenn wir z.B. auf einem Weg ritten, an dem an einer Seite ein Stacheldrahtzaun verlief und ich dachte: „Oje, hoffentlich geht er nicht zu weit an die Seite und in den Zaun“, so führte er meine Gedanken sofort aus und wir landeten genau da: im Zaun.
Ich versuchte damals, unserer Angst durch „mehr Kontrolle“ Herr zu werden. Ich probierte verschiedene, zum Teil sehr scharfen Gebisse, die mir empfohlen wurden, griff zu diversen Hilfszügeln und longierte Persico vor den Ritten „ordentlich ab“.
Es wurde gefährlich!
Doch besser wurde davon nichts. Im Gegenteil: Unsere gemeinsamen Ritte wurden immer angstgeladener und endeten beinahe in einer Katastrophe:
Ich ritt mit Persico auf einem Fahrradweg an einer Bundesstraße. Von hinten kam ein großer LKW. Ich bekam Angst und sah uns im Geiste auf die Straße springen, was Persico prompt ausführte. Der LKW kam nur kurz vor uns zum Stehen.
Nach diesem Erlebnis bekam ich Angst, sobald ich auf Persico aufstieg. Auch in der Reitbahn und mit Hilfe von Unterricht wurde es nicht besser. Persico wurde immer schwieriger und unser Verhältnis zueinander litt zunehmend.
Mein damaliger Ausweg
Mit großer Traurigkeit entschied ich mich nach zwei Jahren, Persico zu verkaufen.
Persico in seinem neuen Zuhause. Der Abschied tat furchtbar weh!
Für Persico gab es an dieser Stelle zum Glück ein Happyend, denn er fand damals genau den richtigen Menschen für seine Unsicherheit. Die Frau, damals auch eine Jugendliche in meinem Alter, hatte keinerlei Ängste beim Reiten auf Persico. Bevor sie ihn kaufte, machten wir mehrere Ausritte zusammen und ich staunte nur, wie gut die zwei miteinander zurechtkamen. Sie lachte über seine „Mätzchen“ und selbst als sie schwanger war, ritt sie ihn ohne Bedenken weiter.
Die beiden wurden sehr glücklich miteinander und ich habe immer wieder von ihr und Persico gehört. Ich besuchte sie auch des Öfteren und einmal ritt ich Persico sogar. Dabei ist dieses Bild entstanden:
Für mich ein Anfang zum Lernen
Bei mir begann ab diesem Punkt die Auseinandersetzung mit dem Thema „Angst“ und damit das große Lernen. Denn nun hatte ich auch auf anderen Pferden Angst und brachte mit meiner negativen Körperspannung und meinen Angstbildern im Kopf auch eigentlich sichere, gelassene Pferde zum Durchgehen, Bocken und Steigen.
Es war so schlimm, dass ich kurz davor war, das Thema „Pferd“ aus meinem Leben zu streichen, aber die Sehnsucht nach diesen Tieren war stärker. So kam ich dazu, mich intensiv mit den Themen „Bodenarbeit zur Vertrauensbildung“ und „Angstbewältigung“ zu befassen.
Ich besuchte viele Kurse, um z.B. die Körperarbeit nach Linda Tellington-Jones zu lernen. Ich beschäftigte mich mit NLP, Atemübungen und Entspannungstechniken und fand einen Reitlehrer, der nach Moshé Feldenkrais und Sally Swift unterrichtete. Diese Kombination half mir dabei, immer besser mit dem Thema Angst umzugehen.
Heute kann ich gerade wegen meiner Erlebnisse mit Persico und dem, was ich daraus gelernt habe, so genannte Problempferde und Menschen, bei denen das Thema „Angst“ eine große Rolle spielt, erfolgreich unterstützen. Wenn mir damals jemand erzählt hätte, dass ich irgendwann mal selber Pferde einreite und Problempferde korrigieren werde, ich hätte ihm wohl kaum geglaubt 🙂
Ein wichtiger Lehrer
Durch Persico habe ich etwas ganz Wesentliches gelernt: Das „Problem“ ist nicht das Pferd! Der Schlüssel liegt bei uns!
- Wir müssen das Pferd so gut auf seine Aufgaben vorbereiten und so gut ausbilden, dass es keinen Grund für Angst hat. Angst ist häufig ein Ausdruck von Überforderung!
- Wir müssen teilweise in Minischritten vorgehen und immer wieder bereit sein, auch viele Schritte zurückzugehen.
- Wir müssen der Vertrauensbildung die Zeit geben, die sie braucht, sowohl uns gegenüber als auch dem Pferd.
- Wir müssen lernen, konstruktiv mit unserer Angst umzugehen. Pferde sehen unsere Bilder im Kopf – es reicht also nicht, sie einfach verdrängen zu wollen.
- Der Lösungsweg aus der Angst darf nicht der sein, dem Pferd ein schärferes Gebiss ins Maul zu tun oder in sonst einer Form zu versuchen, die Kontrolle über Kraft und Gewalt zu erlangen. Zwang und Schmerz ist das Gegenteil von Vertrauen und Angstfreiheit.
Und das Wichtigste, was ich ganz klar erkannt habe:
Gewalt im Umgang mit Pferden und in dessen Ausbildung und der Einsatz von Zwangsmitteln, ist in fast allen Fällen der Ausdruck von Angst und Hilflosigkeit.
Wenn ich an die Zeit mit Persico zurückdenke, tut es immer noch weh. Es tut mit leid, dass ich Persico keine bessere Besitzerin sein konnte. Aber ich bin ihm heute dankbar für das, was ich durch ihn lernen durfte. Er war sehr entscheidend für den Weg verantwortlich, den ich mit Pferden weiter gegangen bin und das ich heute da stehe, wo ich bin.
Die Angst und ich heute
Auch heute gibt es noch reichlich Situationen, in denen ich Angst habe. Das ist auch gut so, denn Angst ist eine wichtige Funktion unserer Psyche, die uns davor bewahrt, zu große Risiken einzugehen. Meine Angst bewahrt mich davor, auf Pferde zu steigen, die mich tatsächlich in zu große Gefahr bringen würden. Sie lässt mich besonnen überlegen, was jetzt mit einem Pferd schon möglich ist und was eben noch nicht.
Es geht für mich nicht mehr darum, die Angst „wegzumachen“, es geht vielmehr darum, mit ihr und durch sie einen guten Umgang zu lernen. Die Angst darf uns nicht lähmen, nicht ungerecht und hilflos machen, sondern wir sollten sie als Chance sehen, einen besseren Weg zu finden.
Wenn mir heute meine Angst sagt, dass ich auf mein Pferd nicht aufsteigen will, dann gehe ich eben mit meinem Pferd spazieren und arbeite an unserer Vertrauensbasis. Ich steige erst auf, wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe.
Und wenn ich dann mit meinem Pferd wochenlang „nur“ spazieren gehe, und ich mich dann, wenn wir so weit sind, zunächst viele Ausritte als Handpferd mitnehmen lasse, dann ist das gut und richtig so. Denn heute gebe ich mir und meinem Pferd die Zeit, die wir brauchen, bis wir bereit sind für unseren Ritt. Ich muss heute niemanden mehr etwas beweisen. Mir ist es wichtig, dass es meinem Pferd und mir gut geht bei unserem gemeinsamen Tun.
Für mich gilt: Angst ist ein schlechter Mitreiter und ein miserabler Ratgeber im Umgang mit Pferden.
Zufällige Ähnlichkeiten?
Und es gibt noch ein Happyend zu der Geschichte:
Vor ein paar Jahren war ich bei einem Pferdehändler, um mir eine Norwegerstute anzugucken, die ich mir für meine Reitschüler kaufen wollte. In einer Box stand ein ca. 3-jähriger Andalusier, ein Grauschimmel. Er zog mich stark an. Obwohl ich gar kein Pferd für mich suchte, bat ich den Besitzer, ihn mir zu zeigen.
Dieses Pferd ging mir nicht mehr aus dem Kopf und kurze Zeit später fuhr ich wieder hin, um ihn mir nochmals anzuschauen. Er wurde mir kurz an der Longe von der Bereiterin vorgeritten. Er war erst kurze Zeit unter dem Sattel und er war sehr „unentspannt“. Und er war schnell! Trotzdem setzte ich mich kurz auf ihn und kaufte ihn.
Heute fällt mir auf wie groß die Parallelen zwischen Persico und Pepe (alleine die Ähnlichkeit im Aussehen und auch beim Namen) sind. Pepe war zu Anfang genauso wie Persico damals. Manchmal frage ich mich, ob ein unbewusster Teil in mir sich eine zweite Chance für Persico und mich wünschte.
Dieses Mal war ich so weit, einem so unsicheren und sensiblen Pferd gerecht zu werden. Heute habe ich die Beziehung zu Pepe, wie ich sie mir damals zu Persico gewünscht habe. Auch heute hat Pepe noch Temperament, er ist immer noch sehr sensibel und kann sehr schnell sein 🙂 , aber heute macht mir das keine Angst.
Denn: Wir vertrauen uns! 😀
1. Februar 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Umgang • 41 Kommentare »
Von Annika
• 1. Februar 2011
Eine tolle Geschichte! Ich hoffe sehr, das ich zu meinem Pony auch ein so tolles Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Bei uns ist es nämlich genau so: Honey spiegelt meine Ansgt sehr deutlich wieder. So wie sie eigentlich alle deutlich spiegelt. Den ersten großen Schritt haben wir bereits Dank des tollen Anti-Angst Kurses gemacht.
Vielen Dank für diese tollen Kurs!
Von goldfasan
• 1. Februar 2011
Hallo.
Durch deine Geschichte merke ich, dass ich schon viel gelernt habe, aber auch noch viel lernen muss. Durch mein Pferd lerne ich neu reiten, da ich vor ca 4 Jahren amgefangen habe mit Bildern im Kopf zu arbeiten und auf mein Gefühl zu hören. Zum Thema Angst: Da Angel ein junges tolles Pferd ist, hat er nartürlich viel Energie, die er auch manchmal unter dem Sattel zeigt. Bei anderen Pferden würde ich Angst bekommen, doch bei Angel ist es anders. Ich weiß nicht wie, aber wenn er mal wieder spass hat, sendet er mir irgendwie, das alles o.K. ist und ich keine Angst zu haben brauche, andererseits versteht er mich meistends auch, wenn ich im mitteile: bitte denk daran das ich im Sattel sitze und das wir zu zweit sind. Einfach ein tolles Pferd!
Danke Angel!!!!
Von Hansa
• 1. Februar 2011
Genau das gleiche wie Goldfasan hab ich mit meiner RB auch durch. Wir waren immer flott unterwegs, die Steuerung hat gelegentlich nicht funktioniert und buckeln war öfter mal angesagt – wobei ich auch runtergeflogen bin – aber ich hatte NIE Angst bei diesem Pferd.
Bei zwei, drei anderen Pferden hatte ich dagegen schon am Boden ein ungutes Gefühl und hab mich auch geweigert, aufzusteigen und hab ganz klar gesagt, dass ich diese Pferde nicht reite aus Angst, dass mir etwas passiert. Mir selbst und auch anderen meine Angst einzugestehen hat mir sehr geholfen.
Von Nicole
• 2. Februar 2011
Hallo,
Du erzählst hier im ersten Teil meine Geschichte! Ich hatte früher nie Angst, bis ich einen hibbeligen AV als RB bekam. Der sprang in seiner Angst zum LKW hin.
Den Kurs hab ich auch schon und lese schon eifrig.
LG Nicole
Von whispery
• 2. Februar 2011
Gott das kommt mir teilweise bekannt vor 🙂 nicht in dem Ausmaß aber immerhin. Solange ich mein Pony hatte, hatte ich nie Angst. Ich kaufte mir Miro und er ist sehr lauffreudig und ein großer Teil von ihm Vollblut. Schon allein der Gedanke schürt in mir großen Respekt. Ich habe ein Jahr Bodenarbeit gemacht (hauptsächlich um ihn von seiner Vergangenheit loszulösen). Beim späteren reiten in der Halle gab es keine Probleme. Draußen hat er gemacht was er wollte und ins Gelände gings nur und ausschließlich in Begleitung. Ich hatte immer soo Angst, dass er mir losschießt (was er nie gemacht hat). Ich habe aber zum Glück durch meinen RL die Spirale durchbrochen. Wenn ich unsicher werde, mache ich viele Sachen in denen ich mich sicher fühle und beschäftige Miro viel, damit er nicht auf „dumme“ Gedanken kommt. Aber an sich helfen mir immer 2 Gedanken:
1. Ich weiß was ich will!
2. Ich lass mein Pferd nicht allein!
Das gibt mir Selbstvertrauen und sorgt dafür, dass ich mit meinen Hilfen am Pferd bleibe und Miro entspannt und vertraut mir sofort.
Das Pferd ist eben doch der Spiegel des Menschen 😉
Von Goldfasan
• 4. Februar 2011
Hallo. Kleine anmerkung zu whispery`s Gedanken.
Der erste Gedanke ist richtig formuliert, denn er ist positiv. Leider ist der 2 Satz negativ, formuliere in doch einfach um in : z.B. Wir sind zu zweit oder ich pass auf dich auf.
Ich habe ein praktisches Beispiel von mir, wo mir aufgefallen ist, dass der Satzbau sehr wichtig ist.
Beispiel: Ich hatte meinem pferd eine Möhre gegeben und er verlangte nach mehr, meine Antwort war:Ich habe nichts mehr, doch er hörte nicht auf zu suchen. Als ich den Satz aber umformulierte in: Meine Hände sind leer, hat er sofort aufgehört zu suchen und zu fordern.
Ich fand das sehr spannend.
Gruß Karin
Von Biggi
• 5. Februar 2011
Hallo, ich kenne das mit dem Bilderspiegeln sehr gut. Bei uns im Wald gibt es eine Stelle an einem Hang, an dem zwei rel. dicke Bäume querliegen. Meine kleine Isi-Stute hat sicherlich einige Mühe darüber zu klettern und es spielen sich dort folgende Scenen ab:
Meine Tochter reitet mit dem Pferd auf die Baumstämme zu: Die Stute stapft tapfer den glitschigen Hang hinauf und müht sich problemlos über die Stämme.
Ich reite auf den Hang zu und denke „oh, ist der glitschig, hoffentlich rutscht sie nicht“ und dann „oh, sind die Stämme aber dick, ob sie mit ihren kurzen Beinen da überhaupt drüber kommt“. In dem Moment bleibt meine Stute stehen und sagt “ och, weist du, eigentlich ist das hier wirklich anstrengend. Steig doch besser ab und führe mich, ja!“
Ich habe ständig Angst, mit dem Pferd auszurutschen, zu stürzen, oder das es mir durchgehen könnte. Dabei gibt es von Seiten des Tieres dazu wirklich wenig Anlass. Ich verkrampfe mich dann sosehr, dass ich hinterher oft Muskelschmerzenhabe und gar keine richtige Lust mehr am Reiten habe. Leider weiß ich noch keinen Weg, aus dieser Situation zu entkommen.
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Liebe Birgit,
da hätte ich einen ganz heissen Tipp für Dich! Schau´ mal hier 😉 ,
liebe Grüße,
Babette
Von Dorit
• 6. Februar 2011
Angst ist eine starke Kraft! Auch ich habe bemerkt, je älter ich geworden bin umso mehr habe ich verschiedene Änste bekommen. Da habe ich mir früher gar nicht den Kopf drüber zerbrochen…………..der Anti-Angst-Kurs ist wirklich sehr toll. Danke Babett für die tolle Geschichte
Von beate
• 6. Februar 2011
Deine Geschichte mit Persico tröstet mich irgendwie, da es mir vom Verlauf her ähnlich ergangen ist. Danke, dass Du diese Geschichte hier erzählt hast!
Ein Seelenpferd weggeben zu müssen, weil man es nicht schafft, zu einer für beide Seiten vertrauensvollen Einheit zu verschmelzen, tut sehr weh. Ich hoffe, dass ich für mein Seelenpferd auch die richtigen Hände gefunden habe.
Von Scheckenflecken
• 7. Februar 2011
Schöne Geschichte mit einem Happy End für dich und Persico! Ich bin leider auch ein Oberangstreithase. Komischerweise nicht bei jedem Pferd, aber dummerweise bei meinem eigenen 😉
Das letzte Mal saß ich vor 2 Jahren auf ihm. Ich stieg bei diesem letzten Ritt auch nicht normal ab, sondern mit einem dreifach gehockten Rittberger und doppelten Rückwärtssalto. So fühlte es sich jedenfalls damals für mich an, als er mich runterbuckelte.
Ich habe einen Bekannten, der vor ca. 2 Jahren ein Pferd erst als RB übernommen hatte. Dieses Pferd war bei Ausritten total nervig und durch den Wind. Mein Bekannter lies sich überhaupt nicht davon beeindrucken.
Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber er musste nicht zu Zwangsmitteln, wie z. B. schärferen Gebissen greifen. Er hat auch noch nie die Hand gegen ein Pferd erhoben. Das passt auch gar nicht zu seiner ruhigen Art.
Zwischenzeitlich hat er das Pferd gekauft. Letztes Jahr trafen wir uns zu einem gemeinsamen Ausritt.Ich dachte eigentlich, dass ich seinen coolen alten Wallach reiten darf, aber für meinen Bekannten war klar, dass ich seinen „Wilden“ reiten sollte. Mir war es echt flau im Magen, als ich aufstieg. Aber was soll ich sagen? Das Pferd war nicht wieder zu erkennen. Galopp ist ja so gar nicht meine Gangart, aber ich traute mich und hatte so viel Vertrauen zum dem Pferd, dass ich die Zügel lang lassen konnte. Das war ein Traum!!!
Von Sandra2010
• 7. Februar 2011
Liebe Babette,
hab mal wieder Dank für deine Zeilen. Erst gestern habe ich mich mit einer anderen Einstellerin unterhalten, die ihr Pferd noch nicht so lange hat und doch so viel mehr sich schon getrauen soll (z.b. allein ausreiten). Ich sagte zu ihr, dass sie das alles garnicht müsse und es seine Gründe hat, dass sie es sich jetzt noch nicht zu traut. Ich habe mein eigenes Pferd jetzt seit 3 Jahren und ich habe viele kleine Schritte gebraucht, dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Doch jeden Schritt weiter bin ich erst gegangen, wo ich und mein Pferd bereit dazu waren :-). Und deshalb nochmal ein riesen Danke an Euch für Eueren neuen Kurs und das dieses Tabuthema zum Thema wurde :-). Lg
Von Andrea
• 7. Februar 2011
Es tut mir in der Seele gut zu erfahren, dass ich mit meinem Anstproblem nicht alleine bin. Danke euch allen für eure Offenheit. Es ist schon so, viel Druck macht man sich selber. Lernt man da mal loszulassen, dann ist schon ein wichtiger Schritt getan. Der Kurs ist fantastisch und vor allem sehr sehr hilfreich… Jamiro und ich sind noch auf dem Weg zu einander, ausreiten geht aber noch nicht und ich stresse mich da auch nicht rein und meine Umgebung hat da vollstes Verständnis.
LG
Von Tanja
• 7. Februar 2011
Hallo zusammen! Sehr interessant, die Einträge zu lesen. Ich kenne das auch-früher bin ich völlig angstfrei mit meiner Reitbeteiligung (ein Riesen-Shire), durchs Gelände geprescht. Kein Weg war zu steil, kein Baumstamm konnte uns den Weg versperren. Leider ist Johnny mit seinen Besitzern in die Schweiz gezogen:-(. Vor zwei Jahren hab ich mir endlich mein eigenes Pferd gekauft, Rosalie, eine Tinkerstute, mein ganzer Stolz. Nach einer Woche im neuen Stall, hab ich mich daraufgesetzt und wollte einen ersten Ausritt wagen. Doch ich kam genau 400 Meter weit. Es ging keinen Schritt weiter. Der Versuch, Sie vorwärts zu treiben wurde mit einer 180 Grad Wende und lupfen der Vorderhufe quittiert. Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis wir alleine ums Dorf ziehen konnten. Eines Tages sind wir ausreiten gewesen und Sie hat sich plötzlich komplett aufgeregt (ich denke, es lag an der Blockade, die kurz darauf von unserem TA diagnostiziert und behandelt wurde), und ist haken schlagend (wie ein Hase),im gestreckten Galopp über einen Acker durchgegangen. Ich konnte mich nicht halten und bin runter gefallen. Nachdem ich unten war, ist Sie direkt über eine Hauptstraße nach Hause galoppiert. Ich hatte Todesangst um Sie. Dieses Bild hab ich jetzt jedes Mal im Kopf, wenn Sie unruhig wird.
Bei uns kommt das immer Phasenweise. Es gab Zeiten im Sommer, da sind wir gebißlos galoppiert und im Winter ist Sie teilweise so hitzig (trotz nahezu gleichbleibender Bewegung), dass Sie einfach mittendrin explodiert. Alles, was im Sommer kein Thema war, wie an der Straße stehen zu bleiben, Fahrräder von hinten, weit entferntes Hunde bellen etc. macht mein Pferd komplett hibbelig und mich stocksteif…Wir reiten immer ganz mutig los und laufen dann zurück ;-). Irgendwann unterwegs vertrau ich Ihr einfach nicht mehr. Wenn wir auf eine Straße zureiten, hab ich das Bild vor mir, wie Sie auf die Straße hüpft und angefahren wird. Dann steig ich ab und wenn keine rücken freundliche Aufsteigmöglickeit kommt, lauf ich heim.
Von Ursula
• 7. Februar 2011
Hallo,
ich schließe mich an, es ist sehr beruhigend und schön, wenn ich lese, dass andere auch Angst haben vor/beim Reiten. Ich dachte, ich bin damit allein auf weiter Flur. Danke für eure Ehrlichkeit!
Als ich jung war, hatte ich diese Probleme nie! Ich hatte eine etwas irre Araber-Trakehner-Stute und ich habe ihr vollkommen vertraut, auch wenn sie ein bisschen verrückt war. Nun bin ich Mitte 50 und merke, ich habe in bestimmten Situationen Angst. Was ich festgestellt habe: Es sind wirklich die Bilder im Kopf VOR der Situation.
Mir hilft die alltägliche Routine. Ich sitze z.b. in der Küche und sage: „Oh je, nachher musst du wieder reiten.“ Dann gehe ich in den Stall, putze, sattle, führe das Pferd raus und als ob ein Schalter umgelegt ist, diese Routinehandlungen beruhigen mich und oft geht es mir richtig gut, weil es ein fast zwangsläufiger Ablauf ist, der sich irgendwie verselbständigt und kein Platz für Angstgefühle hat.
Wisst ihr, was ich meine?
Von Ursula
• 7. Februar 2011
… und ich ergänze: Grade komme ich von einer Stunde Ausritt mit unserer jungen Schwarzwälder Stute zurück – ein Traum mit einem Hauch von Frühling. Schöne Runde, dreimal langer Trab, ganz cool am Traktor vorbeigeritten… was hätt ich mich geärgert, wenn ich nicht geritten wäre :-))
LG Ursula
Von Scheckenflecken
• 8. Februar 2011
@Tanja: Probier doch mal was aus, wenn du das nächste Mal im Gelände bist. Wenn du merkst, dass Rosalie sich aufregt, mal dir in Gedanken aus, dass sie dich ganz entspannt mit gesenktem Kopf trägt. Und dass du ganz entspannt auf dem Pferd sitzt. Ich bin mir sicher, dass sich dieses Bild im Kopf auf Rosalie überträgt. Bzw. wirkt sich durch dieses positive Bild im Kopf automatisch auf deine Körperhaltung aus.
Von Tanja
• 8. Februar 2011
@Scheckenflecken: Vielen Dank, für den tollen Tipp. Das werde ich morgen gleich mal ausprobieren. Dazu gehört bestimmt ein bißchen Übung aber ich glaube es ist ein Stups in die richtige Richtung…
Von Claudia
• 9. Februar 2011
Hallo alle,
an dieser Stelle einfach mal: Vielen Dank! An Babette für das Erzählen dieser Geschichte und an alle für die tollen Kommentare.
Liebe Grüsse
Claudia
Von Sabine
• 9. Februar 2011
Vielen Dank für die schöne Geschichte. Sie hat mich sehr berührt, weil ich mich in vielen Dingen wiedererkannt habe. Ich hoffe, dass ich durch den Kurs das gleiche erfahren darf.
Liebe Grüße
Sabine
Von Michaela
• 19. Februar 2011
Eine sehr schöne Geschichte!
Ich bin zur Zeit auch in diesem Teufelskreis der Angst.
Wir arbeiten sehr daran… Doch zur Zeit geht es keinen Schritt vorwärts.
Wir werden aber nicht aufgeben und weiter an uns arbeiten.
Von Nicole
• 23. Februar 2011
Hallo,
sehr interessante Geschichte. Ich denke aber, daß es mit dem Alter ganz automatisch kommt, daß man beim Reiten immer mehr ein mulmigesangstgefühl bekommt, daß ja nix passiert. das kenne ich auch von mir. Solange man noch jung ist, genießt man das schöne Gefühl im Sattel und die zweisamkeit mit seinem Lieblingspferd und denkt gar nicht erst daran, was alles passieren könnte. Später, wenn man dann erwachsen ist, eine Familie hat und auch beruflich zum Unterhalt zu sorgen hat sowie viel mehr Verantwortungsbewusstsein, kommen von ganz allein auch die Gedanken über mögliche Risiken mit diesem Sport. Auch ich bin davon betroffen. Aber ich sage mir dann in solchen Situationen selbst, ruhig zu bleiben und positiv zu denken. Schon vor dem Kontakt mit meinem Pferd male ich mir ganz genau aus, was ich mit ihm heute machen möchte, und wie es umgesetzt werden soll, bzw, wie es aussehen soll und dann gehts los. Ich trete dann dann meinem Pferdi völlig entspannt und Vorfreude entgegen, sodaß er meist schon erwartungsvoll am Koppeleingang steht und sich freut, wenn ich mit ihm wieder was interessantes mache. Dazu muß ich sagen, daß er ein Jungspund von 4 jahren ist, und ich ihm soweit alles selbst beibringe, auch das anreiten(dabei hat mir dann aber meine Freundin geholfen, die Pferdewirtschaftsmeisterin ist). Das Anreiten ist ja auch immer so eine knifflige Sache, grade im fortgeschritteneren Alter des Reiters, aber meine Freundin hat mir die nötige Selbstsicherheit und Ruhe vermitteln können, sodaß ich meine anfängliche Unsicherheit und Unsicherheit beim ersten Aufsteigen nicht auf mein Pferdi übertragen habe. Wenn ich im Sattel dann doch mal einen mulmiges Gefühl bekomme, sage ich mir dann immer: „Was soll’s, mehr wie runterfallen kannst du doch nicht.“ Er hatte aber auch keinerlei Anstalten gemacht, mich wieder loszuwerden und das hat dann meine Selbstsicherheit und das Vertrauen in ihm gefestigt und gestärkt. In Begleitung meiner Freundin waren wir auch schon im Gelände unterwegs, wobei mein Jungspund wesentlich mehr Coolness an den Tag legte, als unsere Begleitung. Jetzt werd ich aber erstmal noch das Longieren mit dem LK von „Wege zum Pferd“ nachholen, damit wir noch besser zusammenarbeiten können.
LG Nicole
Von Nicole
• 23. Februar 2011
Hallo,
ohjeh, jetzt hab ich den Text schon abgeschickt, bevor ich ihn korregiert habe, wie peinlich, ist ja sonst nicht meine Art.
Ich wollte ja acuh noch ergänzen, daß ich mir mein Pferdi (Haflinger) nicht selbst ausgesucht hatte. Ich habe ihn von meiner oben erwähnten Freundin geschenkt bekommen, als Navaro 2 Jahre alt war, denn ein eigenes Pferd war schon immer mein sehnlichster Wunsch gewesen, nachdem ich die ganzen Jahre davor schon so einige Pflegepferde hatte und es mich immer gewurmt hatte, daß ich meine Pflegepferde nicht ganz so ausbilden/weiterbilden durfte, wie ich es für richtig hielt. Aber es war trotzdem eine tolle Zeit und sehr lehrreich.
LG Nicole
Von Bettina
• 30. März 2011
Hallo,
vielen Dank für diesen Artikel! Schade, dass ich beinahe „danke für den Mut, diesen Artikel zu schreiben“ formuliert hätte, das zeigt doch, wie sehr das Thema immer noch tabuisiert wird. Ich habe eine ganz ähnliche Geschichte (und hoffentlich langweilt sie keinen, denn ich will sie kurz erzählen): Ich war als Kind auf absolut unartigen Pferden in der Reitschule und auf Ponnys im Wald ohne Sattel unterwegs, bin oft unten gelandet und habe meist drüber gelacht. Nur einmal habe ich mir den Arm verstaucht, als ich ganz harmlos vom Pferd geruscht bin. Daran hat mich nur geärgert, dass ich drei Tage wegen der Schmerzen nicht aufs Pferd konnte. Ich hatte mehrere verrückte Pflegepferde als Schülerin, unter Anderem einen ehemaligen Traber, der mit mir einige Male zum Stall (einmal sogar in die Box hinein!) gesaust ist. Immer noch keine Angst. Ich hatte das Vertrauen, dass ich eine gute Reiterin bin und wahnsinnig Spaß. Dann hatte ich gleich drei wunderschöne Friesen in Pflege, zwei davon fromm wie Lämmer, ich ritt sie jeden Tag, da die Besitzer nur Sonntags mit ihnen Kutsche fuhren. Der dritte Friese war gerade in Beritt bei einem „berühmten“ Ausbilder in der Gegend. Eines Tages fuhren die Besitzerin und ich ihn besuchen. Wir fanden ein völlig verängstigtes Pferd vor, ganz anders als das neugierige, gelassene Pferd das wir abgegeben hatten. Er war erst drei Jahre alt, man sah, dass er gerade einen Wachstumsschub hinter sich hatte, und er war schon beim Satteln sehr nervös. Er war sehr fein zu reiten, dass musste ich zugeben, aber ich konnte genau seine Anspannung spüren. Ein paar Wochen später war er wieder zu Hause, die Ausbildung wurde abgebrochen, da er mit der Ausbilderin durch einen Lattenzaun galloppiert war. Er brauchte jetzt angeblich immer eine halbe Stunde bevor wir ihn aus der Box holten sein „Pülverchen“. Ich riet der Besitzerin dazu, das Pferd erstmal nicht zu reiten und Vertrauen aufzubauen., Bodenarbeit zu machen, spazieren zu gehen. Sie wollte allerdings, dass das Pferd geritten wird, was ich dann doch tat. Ich wusste schon vorher, dass das nichts wird. Das Pferd war nervös, ließ mich kaum Aufsitzen, preschte sofort los, ohne dass ich den zweiten Bügel hatte. Naja, nach wilden 5 Minuten lag ich unten und hatte mir beim Sturz zwei Wirbel gebrochen. Ich war anscheinend recht unglücklich gefallen. Gleich wieder draufsetzen ging also nicht. Als ich ein halbes Jahr später wieder mit dem Reiten anfing stellte ich fest: Ich habe tierische Angst. Das war vor gut 10 Jahren, heute reite ich wieder normal, genieße auch Wettrennen am Strand. Aber eines ist geblieben: Ich höre jetzt auf mein Gefühl. Es kam schon vor, dass ich einem Reitlehrer ein buckelndes Pferd in die Hand gedrückt habe und nach Hause gegangen bin. Ich bin als Reitschülerin, keine Korrekturreiterin, egal wie gut ich reite. Ich will feines Reiten lernen. Nun reite ich in einem Stall, in dem man viel Wert auf die Gelassenheit der Pferde legt; wir können zum Beispiel ganz entspannt zu zehnt durch den Wald galloppieren oder Schulterherein auf der „Rennstrecke“ üben. Bald kaufe ich, wenn alles gut geht, mein jetztiges Pflegepferd und für mich ist klar: Ohne Vertrauen geht gar nichts. Dann kann ich mich auch darüber amüsieren wenn Nazir, so wie heute, Reißaus vor den gefährlichen Enten nimmt.
Von Gabriela masanti
• 17. Juni 2013
Auch ich bin bei euch! ich bin 52, durch meine familie mit talentierten springpferden aufgewachsen, hatte als kind oft angst und bin zur stressreiterin geworden. ich bin dann 25 jahre lang kein pferd mehr geritten bis ich durch „zufall“ sprichwörtlich wieder aufs pferd kam.
Heute habe ich zuhause eine kleine Islandpferdeherde im offenstall.
Ich reite nur noch mit LG zaum und Fellsattel…. denn wie so schön berichtet…. wir vertrauen einander. Heute weiss ich immer noch dass ein pferd ein pferd ist und zum glück auch bleibt aber ich bin keine stressreiterin mehr und habe nun so riiiiichtig spass am reiten! Danke für eure immer tollen berichte und erfahrungen!
Gabriela
Von Ute Reiß
• 18. Juni 2013
Meine Erlebnisse waren fast genauso mit meinem ersten Pferd, wie bei Dir. Nur war mir von Anfang an klar, dass es an mir lag. Der Anfang mit ihm war sehr schwierig, nach sechs Jahren habe ich es zwar so weit gebracht das ich ihm zu 80% Vertrauen konnte,aber im Gelände sind halt 100% wichtig. Nach sechs Jahren fand ich auch die passende Person für ihn und verkaufte meinen Wallach dann.Er war genauso wie dein Rinaldo im Verhalten. Mit meinem zweiten Pferd fing ich auch ganz in Ruhe an und machte viel Vertrauens und Bodenarbeit die erste Zeit. Hat sich ausgezahlt, dank euren Artikel. Heute kann ich ganz entspannt ausreiten. Schade das ich bei meinem ersten Wallach eure Seite noch nicht kannte, dann hätte ich die 100% garantiert geschaft. Sein erstes eigene Pferd verkaufen zu müssen ist leider nicht ganz einfach, muss heute noch viel an ihn denken was ich alles falsch gemacht habe.
Liebe Grüße an euch macht weiter so.
Von Barbara
• 21. Juni 2013
Deine Geschichte könnte meine Geschichte sein. Ich habe ein tolles Pferd aber meine Ängstlichkeit hat uns immer weiter voneinander getrennt. Schlussendlich wurde er zum Steiger und Bocker und ich reite ihn nun nicht mehr. Er ist so sensibel dass er schon panisch wurde wenn ich zu seiner Box gieng,denn ich selbst war auch immer panisch. Heute ist unser Verhältnis entspannter und lockerer. Er fasst langsam wieder Vertrauen in seinen Reiter und ich liebe es ihm dabei zu zu schauen.
Er hat ein besserer Leben verdient und ich werde einen passenden Menwschen für ihn finden.
Ich selbst versuche meine Ängste in den Griff zu kriegen.
Von Uli Gnielka
• 23. April 2014
Angst ist bei mir immer wieder ein großes Thema, es hängt stark von meiner eigenen Verfassung ab. Ich bin Späteinsteigerin was das Reiten und der Umgang mit Pferden angeht. Mein erstes Pferd, eine über 20 Jahre alte Pony-Stute, machte es mir in vieler Hinsicht sehr leicht. Wir hatten viel Freude, es war die angstfreie Zeit. Mit zunehmendem Alter und Erfahrung um die Dinge, die aus Unwissenheit heraus geschehen können, entwickelte sich eine Vorsicht und Angst. Über die Jahre hatte ich die Möglichkeit Pferde von Freunden zu reiten, mein erstes Pferd lebte inzwischen leider nicht mehr und ich erkannte, dass nicht alle Pferde so entspannt waren. Viele Jahre später hatte ich eine Reitbeteiligung und konnte wieder regelmäßig reiten. Mir ging es zu dieser Zeit hauptsächlich ums Reiten. Von Longieren, Bodenarbeit und all die vielfältigen Möglichkeiten sich mit einem Pferd zu beschäftigen waren mir fremd. Einige Jahre später erfüllte ich mir dann doch noch mal den großen Wunsch eines eigenen Pferdes. Im Jahr 2007 war es dann soweit, ich kaufte relativ blauäugig meine siebenjährige Tinker-Stute (ihr Ausbildungsstand entsprach einem angerittenem Pferd) und musste bald feststellen, dass ich völlig überfordert war. Mein Pferd konnte mich schon bald sehr beeindrucken und meine Angst zeigte sich schon bei ganz banalen Dingen. Glücklicherweise war ich auf einem Hof, wo ich Unterstützung durch eine kompetente Trainerin bekam. Zwei Monate Bodenarbeit folgten, Spaziergänge, Beritt und regelmäßiger Reitunterricht. Ich habe gelernt, dass ich mit meinem Pferd => auf dem Weg bin. Inzwischen bin ich viel routinierter, habe durch mein Pferd so viel gelernt und bin sehr dankbar dafür. Ich versuche weiterhin sicherer zu werden und meinem Pferd und mir mehr Vertrauen zu schenken. Wir haben schon viel geschafft, unser Weg geht weiter….Was mich immer wieder sehr beeindruckt ist, wie sehr unsere Pferde, uns wiederspiegeln. Ich bin froh eines der schönsten Freizeitbeschäftigungen leben zu dürfen und grüße alle Pferdefreunde
Uli
Von Sandra
• 1. März 2016
Danke für diesen tollen Beitrag. Eure Seite ist zu meiner Lieblingsseite geworden! Ich bin unheimlich erleichtert, dass es auch anderen so geht. Ich habe mich bisher ein wenig geschämt, wenn ich „mal wieder nur spazieren“ war oder den Galopp auch beim dritten Ausritt und sogar auf dem Platz weggelassen habe, weil mein Bauch mir sagte: „heute nicht“. Das Vertrauen zu meiner Stute ist noch ein zartes Pflänzchen, das zwar stetig wächst, aber noch viel „Pflege“ braucht. Ich habe sie seit 10 Monaten und sie war am Anfang ziemlich nervös und heftig. Es war viel Arbeit, bis das Vertrauen am Boden gefestigt war. Irgendwann werden wir auch genauso entspannt ausreiten. Und wenn dann doch wieder mal ein Tag ist, an dem die pferdefressenden Gruselmonster überall umherspuken, dann bleib ich fröhlich am Boden und freue mich auf den nächsten Ritt an einem anderen Tag.
Von Herzenspferd
• 28. März 2017
Hallo zusammen , ich hatte früher auch nie Angst . War nicht auf den bravsten Pferden unterwegs und hab auch des öfteren einen Abgang gemacht …. Am schlimmsten war es in meiner Lehrzeit ( bin gelernte Pferdewirtin ) bin da sehr oft runtergefallen hatte keinen einfühlsamen Reitlehrer der mir geholfen hatte ganz im Gegenteil … Hab mir dann mit 18 meinen damals 3 jährigen Friesenwallach gekauft und selber ausgebildet er ist außerst sensibel und fängt schnell an zu rennen kann ihn aber meistens schnell wieder beruhigen , zurzeit allerdings bin ich zurzeit immer total ängstlich da er wenn er den Sattel sieht sofort nervös wird und ich dann auch nervös werde versuche das zwar zu kontrollieren gelingt mir aber nicht wirklich ich fang dann an zu zittern und hab nur noch Angst … Muss ihn dann vorher ablongieren weil der sonst nur noch zu rennen versucht lenke mich dann durch musikhören ab oder quatsche mit meiner Schwester die auch immer am Platz mit ist mit ihrem Haflinger … Naja etwas verfahren zurzeit , hat jemand Tipps ?
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Hallo,
vielleicht wäre ja unser Anti-Angst-Kurs genau das Richtige für Dich 🙂
Liebe Grüße,
Babette
Von Silke
• 3. August 2017
Liebe Babette,
Es ist gut zu merken, dass es noch mehr Reiter mit Ängsten gibt. Das gilt ja immer noch als Tabuthema. Ich hatte immer mal wieder Angst, aber bei Shane hatte sich es manifestiert. Weil er sich anders entwickelt hat, als ich dachte. Er wurde viel stärker, eigener und hat sehr viele eigene Ideen die oftmals auch gegen den Reiter gingen. Auch da er regelrecht Reibung und Auseinandersetzung suchte. Ich habe probiert diesen Kampf zu gewinnen und natürlich verloren. Es kam zu einigen unschönen Szenen im Gelände. Dadurch bekam ich Angst vor Geländeritten. Wir haben nun einen Schnitt gemacht und von vorne angefangen. Einen Weg ohne Kampf. Das Ziel ist gegenseitiges Vertrauen und auch Respekt. Aber es dauert. Ich steiger Stresssituationen immer noch oft ab. Aber am Boden zusammen schaffen wir es dann entspannt vorbei. Auch wenn andere das schwach finden. Ich versuche seine Kämpfe ins Leere laufen zu lassen oder wenn ich es rechtzeitig merke, die Energie umzulenken. Schaffe ich es nicht, steige ich ab, mache unsere Bodenübungen und ich sobald ich merke wie sind wieder ein Team reite ich weiter. Langsam wird die Angst weniger, wir haben wieder Spaß aneinander und miteinander. Es wird noch lange dauern aber ich bin sicher, wir schaffen es
Von Susanne
• 4. August 2017
Hallo,
ich möchte einfach nur „Danke“ sagen, für den tollen Anti-Angst Kurs, er hat mir sehr geholfen, nach einigen Abgängen von einen unserer Pferde, wieder Angstfrei zu meinen neuen Pferd zu finden. Ich habe daraus gelernt, nur so weit zugehen, wie ich es wirklich möchte und nicht auf andere zu hören. Mein Dicker und ich sind mittlerweile zu einen richtigen Team geworden und trauen uns immer mehr zu.
Lg Susanne
Von Svenja
• 4. August 2017
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich finde mich in vielem wieder. Vor ca 15 Jahren hatte ich einen Unfall mit meinem damaligen Pferd. Mein Pferd hatte garnichts gemacht. Ich wollte gerade aufsteigen, als eine andere Einstellerin mit ihrem Pferd an mir vorbei ging. Da trat ihre Stute aus und traf mich direkt in die Rippen. 3 Wochen konnte ich kaum laufen und bekam schwer Luft. In der Zeit hatte sich meine Angst leider so ausgeprägt, das ich mich auf mein eigenes Pferd nicht mehr drauf getraut habe. Damals war ich noch jung und habe mich leider nicht sehr viel damit beschäftigt, wie ich meine Angst los werde. So habe ich mein Pferd nach einer Zeit verkauft und 13 Jahre nichts mehr mit Pferden zu tun gehabt. Letztes Jahr fing ich wieder mit Unterricht an und im Februar zog Petty bei mir ein. Ich wollte keine Stute, etwas entspanntes und ein Pferd, was Fehler verzeiht. Nun hab ich eine richtige Stute, zickig, mit eigenem Dickschädel und knallhart zu mir. Die Zeit bis jetzt war hart, jedoch steht für mich nicht zur Debatte sie wieder abzugeben. Reiten klappt eher schlecht als recht, longieren, je nach Stimmung. Ich hatte sie auch in Beritt, das hätte ich mir aber sparen können, denn der Druck kam eher von außen. Ich habe festgestellt, das ich einfach tun muss, was ich für richtig halte und mir nicht von anderen etwas sagen lassen muss. Auch wenn alle meinen, ich solle reiten, reiten, reiten, dadurch würde das Vertrauen ganz automatisch kommen. Ich gebe da nichts mehr drauf. Das hat jetzt aber 5 Monate gedauert, bis ich an dem Punkt war. Jetzt haben wir einen tollen Trainer für Bodenarbeit, eine tolle Reitlehrerin, die 1 mal im Monat kommt. Es kann durchaus passieren, das ich in den 4 Wochen zwischen den Terminen nur 3 mal geritten bin. Das ist für mich aber egal. Denn ich mache nur noch das, was sich gut anfühlt. Und wenn ich das Gefühl habe, Petty möchte lieber 1-2 Tage Pause, dann wird eben nur geputzt und es geht wieder raus. Ich will sie nicht überfordern und mich auch nicht. Sie ist erst 7 und wir haben alle Zeit der Welt.
Von Sabine
• 30. August 2017
Hallo,
vielen Dank für diese ehrlichen Geschichten.
Ich bekam mein 1. Pony mit 5 und bin nun 51. Letzte Woche hat es mich erwischt wie noch nie. Ich kann praktisch meinen 2. Geburtstag feiern….Mein bisher superliebe Stute (ich besitze sie seit 6 Wochen) hat bei einem Geländeritt (zu zweit) urplötzlich den Kopf zwischen die Beine genommen und gebockt, wie ich es noch NIE im Leben live gesehen habe – geschweige denn erlebt habe. Es hat mich so vom Pferd gehauen.. ich bin mit dem Kopf und der Schulter auf den Straßenbelag aufgeschlagen (meine Freundin dachte ich sei tot – will jetzt nicht dramatisieren..)Kam mit Notarzt, Halskrause, auf Luftkissen ins Krankenhaus. Egal was der Grund für diese Reaktion war!! ich weiß nicht, ob ich mich nochmals auf dieses Pferd traue, bzw. jemals wieder mit ihr über eine Straße reiten kann. Das war entsetzlich. Selbst wenn ich mich noch 2 – 3 Bocksprünge hätte halten können, sie ist die ganze Straße runtergebockt, hat nicht mehr aufgehört…früher oder später wäre ich gestürzt.
Nun bin ich – zwar noch verletzt und nicht reitfähig – jeden Tag bei meinem Pferd, aber ich „bilde mir ein “ jetzt ständig merkwürdiges Verhalten bei ihr zu sehen. Sie wirkt allerdings auch auf Andere jetzt unruhiger und angespannter.
(Pferd ist 7 Jahre alt, Tinker, kann noch nicht viel, hat sich sehr schnell an mich gebunden, sehr zutraulich und menschenbezogen)
Nun habe ich 3 Monate Rückgaberecht für mein Pferd und stehe vor einer sehr schweren Entscheidung. Noch einmal habe ich so ein Glück sicher nicht, ….In jungen Jahren wäre das vermutlich kein Thema gewesen, aber dazu habt Ihr ja auch schon tolle Argumente geschrieben.
Ich bin für Denkanstösse, Erfahrungen, Ideen dankbar….
Schmerzverzerrt und blitzeblaue Grüße
Von Christina
• 31. August 2017
O Gott, da hattest du ja einen MEGA-Schutzengel, Sabine!
Wie lange bist du „außer Gefecht“?
Ich wurde einmal von einem Pferd übel abgebockt, das zum Verkauf stand und das ich probegeritten habe, die Erinnerungen daran holen mich heute manchmal noch ein…
Denkanstöße, Erfahrungen, Ideen… sind hier erstmal schwierig, denn letztendlich wirst du alleine wissen müssen, was für dich und die Stute das beste ist.
Es ist auch ganz schwierig überhaupt was zu schreiben (du solltest mal sehen, was ich gerade schon alles geschrieben und wieder verworfen habe), denn einerseits möchte ich nichts verharmlosen und andererseits auch nichts dramatisieren.
Vielleicht hilft es dir, mehr über die Stute und ihre Vorgeschichte herauszufinden. Du schreibst, unabhängig vom Grund für ihr Bocken weist du nicht, ob du dich je wieder aufsteigen traust, das verstehe ich einerseits. Andererseits liegt im Grund vielleicht die Lösung verborgen…
Ich lasse dich nun doch in den Genuss einiger Fragen kommen, die mir durch den Kopf geschossen sind, als ich deinen Beitrag gelesen habe:
Was würde mit der Stute passieren, wenn du sie zurückgibst? Ist sie körperlich durchgecheckt? Passt das Equipment? Wie ist ihr Ausbildungsstand? Besteht die Möglichkeit, professionelle Hilfe (Angstcoaching) in Anspruch zu nehmen? Was ist das „merkwürdige Verhalten“? Welche Veränderungen nehmen andere an der Stute wahr?
Und zu guter Letzt: Unter welchen Umständen würdest du die Stute in jedem Fall zurückgeben? Und umgekehrt: Unter welchen Umständen würdest du sie in jedem Fall behalten?
Ich drück dich ganz vorsichtig!
Von Anja
• 2. September 2017
Hallo Sabine, erst einmal wünsche ich dir gute Besserung!!!
Vor fünf Jahren befand ich mich in einer ähnlichen Situation, wie du jetzt. Da ich eine ängstliche Reiterin bin, hatte ich mir mit meiner Stute ein vermeindliches Verlasspferd vor allem für’s Gelände gekauft. Ich hatte sie mehrfach vor dem Kauf geritten und alles war wie ich es mir vorgestellt hatte. Als ich „Sina“ dann übernommen hatte, fingen nach kurzer Zeit die Probleme an… Sie fing auf dem Platz und auch im Gelände unvermittelt an zu buckeln. Zum Glück bin ich auf einem Waldweg gestürzt und hatte nur leichte Blessuren! Schließlich konnte ich nicht mehr mit ihr spazierengehen, da „Sina“ urplötzlich ausrastete und wild buckelnd um mich herum
rannte… Natürlich habe ich sie tierärztlich und osteopathisch durchchecken lasse, der Sattel wurde kontrolliert, aber da war alles bestens… Nun stand ich da und wusste, trotz guter Trainerin an meiner Seite, nicht mehr weiter! Da ich ein gemütliches Pferd für entspannte Ausritte haben wollte, war ich kurz davor „Sina“ wieder zu verkaufen. Aber an wen sollte ich sie guten Gewissens weiterverkaufen? Außerdem hatte ich Angst, dass sie zu einem Wanderpokal wird und das hatte sie nicht verdient! Also traf ich die Entscheidung „Sina“ zu behalten und mit ihr bei „Null“ anzufangen. Ich habe dann rd. 1,5 Jahre fast nur vom Boden aus mit ihr gearbeitet (angefangen beim Führ- und Gelassenheitstraining, Kurzzügelarbeit usw.). Wenn ich danach den Mut aufbrachte, habe ich mich noch für eine Runde auf dem Reitplatz im Schritt auf sie draufgesetzt (habe mich teilweise dabei auch führen lassen….). Mittlerweile sind wir auf dem Platz und manchmal auch im Gelände im Schritt und Trab unterwegs. Sie fängt gelegentlich immer noch mit Buckeln an, aber es wird weniger und ich habe sie „lesen gelernt“. Zwischenzeitlich weiß ich welche Situationen das Buckeln auslösen können und kann entsprechend gegensteuern. Das hat mir sehr geholfen, meine Ängste zumindest zu minimieren. Heute würde ich „Sina“ um keinen Preis der Welt mehr hergeben wollen. Manche Tage ist es immer noch nicht einfach mit ihr (sagt sie von mir wahrscheinlich auch…), aber die Tage, an denen man merkt, was für ein tolles Team wir geworden sind, überwiegen. Lange Rede, kurzer Sinn… Sabine, keiner kann dir deine Entscheidung, ob du deine Stute zurückgibst oder weiterverkaufst, abnehmen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt viel Zeit und Herzblut in ein Pferd zu investieren! Allerdings muss man bereit sein, sich von seinen ursprünglichen Zielen, welche man mit dem Pferd gehabt hat, freizumachen (auch wenn das manchmal schmerzlich und frustrierend ist). LG
Von Sabine
• 22. September 2017
Hallo,
vielen, vielen Dank für Eure tollen Kommentare. Mittlerweile bin ich wieder auf den Beinen. Habe meine Stute durchchecken lassen und mache leichte Bodenarbeit mit ihr. Ich habe viel über Tinker nachgelesen und leider ist mein Fall kein Einzelfall. Sehr menschenbezogene, zutrauliche und anhängliche Tinker, die beim Reiten urplötzlich losbuckeln…
Das hat mir nicht gerade Mut gemacht – wie Ihr sicher versteht.
Ich habe in meinem Leben bestimmt schon 50 Pferde geritten und bin auch mit Pferd oder vom Pferd gestürzt, aber das waren einmalige Vorfälle, die man auf eine besondere Situation zurückführen konnte und die sich in aller Regel nicht so wiederholt haben. Das ist nicht zu vergleichen. Da kommt dann der letzte Satz (von ursprünglichen Zielen frei machen…) sehr zum tragen: Ich wollte ein Pferd zum entspannt Spazierenreiten! Natürlich möchte ich zwischendurch auch mit meinem Pferd Bodenarbeit machen, aber mit über 50, Verantwortung für einen Mehrpersonenhaushalt, finanziell auch verantwortlich, wollte ich mir kein nervenaufreibendes, gefährliches Problem kaufen. Nebenbei wird durch Heilpraktiker, Chiropraktiker, evtl. Trainer schnell eine Geldvernichtungsmaschine aus meinem süßen Pferd! Das klingt jetzt sehr kühl und rationell, aber es ist leider die Seite die momentan überwiegt, gestützt von meiner Angst.
Ihr Wiehern und Kuscheln wenn ich auf die Weide komme und ihr zutrauliches Wesen gehen damit in Wettstreit. Und so durcheinander wie ich gerade schreibe, fühlt sich das in meinem Innneren an…
Tja, …ich halte Euch auf dem Laufenden.
Von Sabine
• 28. September 2017
An Christina, sehe jetzt erst, dass ich Deine ganzen Fragen nicht beantwortet habe. Ich denke allerdings, dass diese auch mehr für mich selbst gedacht waren… Die Pferdehändlerin hat mir nun gesagt, dass mein Pferd im Falle einer Rückgabe zum Abdecker geht (nett – gelle). Außerdem bietet sie mir das nur bei einem Tausch an. Dass ich so verletzt bin, dass ich lange nicht reiten kann, interessiert wenig. Halte das nun auch nicht für einen gewöhnlichen Rückgabefall, hier wäre eine kulante Abwicklung angebracht. Mein Pferd sollte anfängergeeignet, geländesicher, schulbetriebgeeignet, für therapeutisches Reiten geeignet sein…
Mein Pferd ist unruhiger, nervöser, ängstlicher. Sie wird aktuell longiert und dabei buckelt sie nun auch. Das macht sie zum Beginn, aber nicht nur einmal. Ein nicht ausgelastetes PFerd bockt mal zu Beginn und gut. Sie hüpft wie ein Rodeopferd und das viele Male.
Eigentlich sollte nun eine Reittrainerin wöchentlich reiten, ich weiß nicht ob ich das erlauben soll. Möchte niemand in Gefahr bringen.
Mittlerweile kann ich Deine Frage, unter welchen Umständen ich sie zurückgeben würde, leichter beantworten. Ich wäre froh sie würde gut unter kommen, ich würde sie sofort gehen lassen. Vielleicht wäre sie als Fahrpferd gut geeignet. Sie ist auf der Straße echt entspannt.
Wir werden sehen.
Liebe Grüße
Von Chrisa
• 10. Oktober 2017
Hallo Sabine, leider habe ich den Beitrag heute erst „wieder gefunden“ und darum sind seit deiner Antwort schon ein paar Tage vergangen.
Nein, du musstest mir auf die Fragen nicht antworten, das waren einfach Sachen, die mir selbst durch den Kopf geschossen sind…
Ich freue mich, dass du wieder „auf den Beinen“ bist und kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen.
Ja, die Pferdehändlerin weiß offensichtlich, wie`s geht…Wer gibt schon ein Pferd zurück, dass dann Lasagne wird…
Ich wünsche dir, dass du eine gute Lösung für euch beide findest, egal ob zusammen oder getrennt.
Von Sabine
• 26. Oktober 2017
So, aktueller Stand:
arbeite fast täglich mit meinem Pferd am Boden, sie zeigt sich wirklich extrem lieb im Umgang. Nach Untersuchung habe ich nun auch die Reitlehrerin langsam mit ihr starten lassen. Erst ablongieren, dann Schritt reiten. Die Reitlehrerin kam mit Helm, Schutzweste und ließ sich erst einmal führen. Was unser Kopfkino doch mit uns macht …Bisher habe ich mich einmal vorsichtig drauf gesetzt – nur im stehen, aber schon das hat mich sehr viel Überwindung gekostet. Bin dennoch stolz auf mich. Ich hätte mich one Probleme auf jedes andere Pferd gesetzt, aber auf meins….puuuh
Danach kamen mir vor Erleichterung echt die Tränen.
In dieser Art und Weise und in diesem Tempo werden wir weitermachen – und ich Euch gerne gelegentlich berichten. Liebe Grüße
Von Anja
• 26. Oktober 2017
Hallo Sabine, das hört sich doch toll an!!!Ich freue mich sehr über Euren Neuanfang und drücke ganz fest die Daumen, dass Ihr zu einem tollen Team werdet!
Von Chrisa
• 27. Oktober 2017
Sabine, das freut mich ehrlich sehr für euch beide! Ich kann mir vorstellen, dass es dich mega-viel Überwindung gekostet hat, wieder aufzusteigen – umso schöner, dass du es gewagt hast und auch ein positives Erlebnis sammeln konntest.
Weiterhin alles Gute und viel Geduld für die kleinen Schritte, ich freue mich darauf, wieder von dir zu hören bzw. lesen 😉
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