Zu Beginn gleich flott voran?
Bei so viel Unterricht, wie ich ihn in dieser Woche bei Babette, bekomme, wird fast automatisch auch mit einer Reihe von eingeschliffenen Unschönheiten aufgeräumt. Eine davon ist meine Tendenz, im Schritt ein Schlurfen zuzulassen.
So habe ich z.B. zu Beginn jeder Reiteinheit und auch in den Schrittpausen nicht wirklich darauf geachtet, wie mein Pferd läuft, sondern habe mich halt einfach durch die Gegend schaukeln lassen.
Babette hat mir da aber ein anschauliches Bild geschenkt: Sie fragte mich, was ich von einem Fitnesstrainer denken würde, der mir Hanteln in die Hand drückt und mich mit denen die erste Viertelstunde z.B. im Hohlkreuz einfach rummachen lässt. Da wird einem dann schon klar, dass wir eigentlich idealerweise in dem Moment, in dem wir auf das Pferd steigen, keinen Schritt zulassen sollten, der nicht über den Rücken geht, denn unser Gewicht belastet ja immer den Rücken.
Wenn wir also unserem Pferd einige Schlurfrunden zu Beginn gönnen wollen, ist es besser zu führen. Und wir können darüber hinaus mit gymnastizierender Arbeit an der Hand das Pferd soweit aufwärmen und auch schon zum Untertreten anregen, dass es uns besser tragen kann, wenn wir aufsteigen.
Und wenn wir dann aufsteigen, geht es natürlich nicht darum, sofort Lektionen zu reiten. Aber es gilt, auf einen dynamischen Schritt zu achten, bei dem die Hinterhand nicht schlurft. Ein solcher Schritt hat viel mit der eigenen Energie zu tun, damit dass man auch in dieser Gangart und bei jedem Wechsel in diese Gangart vorwärts denkt. Bleibt das Pferd eher verhalten, sind kurze Wechsel zwischen Schritt und Trab ein sehr wirkungsvolles Mittel, um sowohl am Tempo, als auch an der Motivation und am Untertreten zu arbeiten.
Ich muss sagen, ich reite jetzt schon freiwillig im Schritt flott voran, denn die Energie, die aus einem solchen Schritt kommt, tut uns beiden viel besser als mein vermeintlich für das Pferd so angenehme Schlurfen lassen!
1. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 1 Kommentar »