Buchtipp: „Geritten werden: So erlebt es das Pferd“ von Ulrike Thiel

„Geritten werden: So erlebt es das Pferd“ von Ulrike Thiel
Stuttgart: Kosmos, 2011. – 240 S.
ISBN-10: 344011368X.
ca. 30,- (gebunden, durchgehend farbig illustriert)

Aufgrund des Titels hatte ich bei diesem Buch ein bisschen etwas anderes erwartet. Es geht nämlich nicht allgemein darum, wie es ein Pferd erlebt, geritten zu werden, sondern es geht der Autorin darum, aufzuzeigen, was die neuen Entwicklungen im Reitsport (also die so genannte „Rollkur“ bzw. „Hyperflexion“) für das Pferd bedeuten. Die Autorin ist selbst Niederländerin und so noch dichter dran an der Wurzel des Übels, das sich offenbar inzwischen auch „neue niederländische Schule“ nennt.

Und Frau Dr. Thiel hat es mit dem letzten Drittel ihres Buches und davon vor allem mit den 50 letzten Seiten des Werks geschafft, eine so eindringliche wie wichtige Schilderung zu verfassen, die zur Pflichtlektüre eines jeden Reiters, Trainers und vor allem Richters werden sollte. Sie zeigt schmerzlich auf, was Pferden mit der Rollkur-Reiterei angetan wird und macht im direkten Vergleich zur klassischen Reitlehre die Fehlentwicklungen detailliert und kompetent deutlich. Wer das gelesen hat, kann schlicht und einfach keinem Rollkur-Reiter noch gute Noten geben. Zu schade, dass diese brillanten Ausführungen am Ende des Buches sind – sie gehören für mich an den Anfang!

In den vorderen Teilen ihres Buches beschreibt die Autorin ausführlich ihren eigenen Ausbildungsweg. Auch wenn hier vieles ein wahrer Genuss im Vergleich zu den Rollkur-Bildern ist, geht sie mir persönlich da oft nicht weit genug. Wenn man sich z.B. fragt, wie sich ein Pferd beim Reiten fühlt, muss man sich auch fragen, wie es sich mit einem Sperrriemen (zusätzlich zum Nasenriemen) fühlt, der ihm das Maul zuschnürt – und den tragen alle Pferde, die die Autorin reitet oder deren Besitzerinnen sie unterrichtet. Auch Ausbinder gehören für mich zu den Punkten, die noch kritischer hinterfragt werden müssen.

Konzeptionell hätte ich es viel sinnvoller gefunden, tatsächlich den hinteren Teil des Buches zum Zentrum zu machen und daran dann gute und konkrete Alternativen aufzuzeigen, die von Reitern und Ausbildern nachgearbeitet werden können.Aufgrund der so wichtigen und so nachdrücklich aufgezeigten Missentwicklungen im Reitsport, die für so viel Leid bei den Pferden führen, gibt es für mich eine Kaufempfehlung für das Buch – es kann gar nicht genug Aufklärung darüber geben!

4. Januar 2013 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Engagement und Pferdeschutz, Reiten 0 Kommentare »

Buchtipp: „Der Reiter formt das Pferd“ von Udo Bürger und Otto Zimmermann

„Der Reiter formt das Pferd“ von Udo Bürger und Otto Zimmermann
3. Aufl. – Warendorf: FN Verlag, 2007. – 120 S.
ISBN 3-88542-383-9
ca. 15,- EUR

Gerd Heuschmann (s. Finger in der Wunde) sieht dieses Buch als Pflichtlektüre jeden verantwortungsvollen Reiters.

Hier werden Muskeltätigkeit, Anatomie und physiologische Erkenntnisse genaustens erklärt. 

 

30. Juli 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Buchtipps, Reiten 0 Kommentare »

Buchtipp: „Dressur: Wie man ein gutes Pferd unreitbar macht“ von Daniela Piolini

„Dressur: Wie man ein gutes Pferd unreitbar macht“ von Daniela Piolini
Stuttgart: Kosmos, 2007. – 52 S.
ISBN 3-9309-5323-4
ca. 25,- EUR (gebunden, farbig illustriert)

„S-Dressur“ ist ein Buch, das sich auf eine etwas andere Art mit den (Fehl)Entwicklungen im Dressursport auseinander setzt. Mit spitzer Feder und eindringlichen Zeichnungen von Tineke Everaarts wird – zugebenermaßen recht plakativ – dargestellt, welche Verwirrung, welchen Schmerz und letztlich auch welche Verzweiflung sich durch den Dressursport bei Pferden auslösen lässt.

„S-Dressur“ ist ein Bilderbuch für Erwachsene und zwar für solche, die bereit sind, sich selbst zu hinterfragen. Dieses Buch ist ein Frontalangriff gegen den gängigen Reitsport und es wird sich wahrlich nicht überall Freunde machen. Wer es aber mit einem offenen Herzen liest und anschaut, wird nicht um einen Kloß im Hals herumkommen – und wenn der nur bewirkt, dass wir das nächste Mal beim Einsatz von Sporen, Gerte, Gebiss und Hilfszügeln kurz innehalten und ihn hinterfragen, ist schon viel gewonnen.

 

 

9. Juni 2012 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Engagement und Pferdeschutz, Reiten 0 Kommentare »

Buchtipp: Gymnastizierende Arbeit an der Hand“ von Oliver Hilberger

Gymnastizierende Arbeit an der Hand: Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen von Oliver Hilberger
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2008. – 160 S.
ISBN 38618274493
ca. 20,- EUR (durchgehend farbig illustr.)

Die Arbeit an der Hand bietet nicht nur eine schöne Abwechslung zum Reiten, sondern darüber hinaus kann man mit ihr auf sanfte und wirkungsvolle Weise Lektionen vom einfachen Antreten bis hin zur hohen Schule erarbeiten. Davon kann man dann wiederum vom Sattel profitieren. Darüber hinaus ist die Arbeit an der Hand oft auch eine gute Alternative für Pferde, die nicht mehr voll belastet werden können und kann auch sehr gut in der Jungpferdausbildung eingesetzt werden.

Das vorliegende Buch bietet eine exzellente Einführung in die Arbeit an der Hand. Die reichlichen Foto-Illustrationen leiten die einzelnen Schritte anschaulich an, so dass dieses Buch eine gute Basis für das Selbststudium bietet.

 

30. Oktober 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Arbeit an der Hand, Buchtipps, Jungpferdausbildung 0 Kommentare »

Buchtipp: „Achtung, Würde, Respekt“ von Frédéric Pignon und Magali Delgado

Achtung, Würde, Respekt: goldene Trainingsprinzipien der Pferdeausbildung“ von Frédéric Pignon und Magali Delgado
Stuttgart: Kosmos, 2010. – 185 S.
ISBN 3930953587.
ca. 27,- EUR (gebunden, mit vielen Fotos)

Frédéric Pignon ist der Bruder von Jean François Pignon. Auch er zeigt spektakuläre Freiheitsdressuren mit seinen Pferden, aber die beiden arbeiten nicht zusammen. Das vorliegende Buch hat er gemeinsam mit seiner Frau Magali Delgado verfasst.

Sie können in diesem Buch zum einen diese beiden Pferdemenschen näher kennen lernen, zum anderen aber lernen Sie eine Pferde-Philosophie kennen, die man so nur selten vermittelt bekommt. Die Titel gebenden Begriffe „Achtung, Würde, Respekt“ sind hier Programm.

Pferden ein Mitspracherecht zuzugestehen, sie nicht mit Gewalt zu beherrschen, sondern mit Spielen zu verlocken, sich ein tiefes, gegenseitiges Vertrauen zu erarbeiten, Pferde zum Strahlen zu bringen – um all das und um vieles mehr geht es in diesem Buch.

Wer eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sucht, wird eher nicht fündig. Und das hat den Grund, dass die beiden Autoren nicht an Methoden und feste Schemata glauben, sondern dass wir uns auf jedes Pferd neu einlassen müssen. Es geht darum zu lernen, zu erspüren, was unsere Pferde brauchen und wie wir am besten mit ihnen kommunizieren können. Das ist ein schwierig zu vermittelndes Thema, aber hier gelingt es aus meiner Sicht sehr gut.“

Achtung, Würde, Respekt“ ist sicher kein Buch für jeden, aber für alle, die sich entschieden haben, ihr Pferd nicht beherrschen, sondern gewinnen zu wollen, ist es eine absolut empfehlenswerte Schatzkiste an Anregungen und Denkanstößen.

7. Mai 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Freiarbeit, Umgang 0 Kommentare »

Buchtipp: „Irrwege der modernen Dressur“ von Philippe Karl

„Irrwege der modernen Dressur“ von Philippe Karl
2. Aufl. – Brunsbek: Cadmos Verlag, 2006. – 160S.
ISBN 3-86127-413-2
ca. 40 EUR (gebunden, farbig illustr.)

In diesem Buch hinterfragt Philippe Karl die Richtlinien der FN, stellt kritische Fragen und bietet gut nachvollziehbar intelligente Lösungen für gängige Probleme und Pferde, die nicht die optimalen Grundvorrausetzungen für die Dressur mitbringen. So bekommt der Leser u.a. verständlich erklärt, warum ein nachgiebiges Kiefergelenk für ein durchlässiges Pferd unabdingbar ist oder warum ein seitlich gebogener Hals weder mit dem Herausdrücken des Halses, noch mit dem Einrollen, vereinbar ist.

Was für mich bei Philippe Karl so überzeugend ist, dass seiner Einstellung nach die Dressur für die Förderung und Gesunderhaltung des Pferdes da ist, und die Ausbildung nicht nur darauf zielt, in einer Prüfung ein Schleifchen zu kassieren.

Seine Wege sind logisch, pferdefreundlich und funktionieren sehr gut.

 

7. April 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Buchtipps, Reiten 0 Kommentare »

Buchtipp: „Tellington Training für Pferde“ von Linda Tellington-Jones

Tellington Training für Pferde“ von Linda Tellington- Jones mit Bobbie Liebermann
Stuttgart: Kosmos, 2007.
ISBN: 3-440104-16-8. – 336 S.
ca. 40,- EUR (gebunden, farbig illustriert)

Für mich ist dieses Buch eine wahre Schatzkiste: Denkanstöße und ganz praktische Tipps und Übungen für alle möglichen Problem- und Themenfelder (und dabei geht es nicht nur um die berühmten „Tellington-Touches“!).

Besonders hilfreich ist der Teil, in dem Probleme und Lösungen von

  • A wie „Aggressiv anderen Pferden gegenüber“ oder „Anbinden und losreißen“
  • bis Z wie „Zackeln“ oder „Zunge strecken“
  • sowie diverse Gesundheitsthemen aufgeführt werden.

Ihn kann man wie ein Nachschlagewerk für die Herausforderungen des Pferdealltags nutzen.

 

13. März 2010 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps, Gesundheit, Ideen, Übungen, Umgang, Verhalten 0 Kommentare »

Buchtipp: „Zirzensische Lektionen Band 2“ von Eva Wiemers

„Zirzensische Lektionen Band 2“ von Eva Wiemers
2. Aufl. – Hildesheim: Olms Verlag, 2008 angekündigt. – 288 S.
ISBN 3-487-08434-1
ca. 28,- EUR (gebunden)

Dieses Buch geht weit darüber hinaus, ein paar Kunststückchen zu erklären. Im ersten Teil des Buches erläutert Frau Wiemers wesentliche Grunderziehungstechniken wie kaum woanders besser beschrieben. Wer Angst davor hat, sein Pferd durch das Füttern aus der Hand zum Schnapper zu verleiten, erfährt hier, wie es richtig geht.

Außerdem zeichnet sich das Buch dadurch aus, dass die Lektionen der Förderung der Gymnastizierung und der Gesunderhaltung dienen. So erfährt der Leser bei den einzelnen Übungen, welche Muskeln gedehnt oder kontrahiert werden und bei welchen Erkrankungen man bestimmte Lektionen besser nicht ausführen sollte.

 

30. Januar 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Buchtipps, Spiele & Co, Umgang 0 Kommentare »

„Bea Borelles Zirkusschule“ von Bea Borelle

„Bea Borelles Zirkusschule“ von Bea Borelle
Stuttgart: Kosmos, 2004. – 160 S.
ISBN 3-440-09569-X
ca- 25,- EUR (gebunden, farbig illustriert)

Ihnen fehlen die Ideen? Bahnfiguren und Geradeaus führen zu Einöde im Pferdealltag? Adieu Tristesse!

Bea Borelle bringt neuen Elan in Ihren Pferdeumgang.

Mit dabei natürlich Ben, Bea Borelles fröhlicher Ponywallach.

 

30. Oktober 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Buchtipps, Ideen, Spiele & Co, Übungen 0 Kommentare »

Buchtipp: „Zweierlei Leben““ von Timo Ameruoso

Zweierlei Leben: mein schmerzhafter Weg zu wahrer Erkenntnis“ von Timo Ameruoso
Stuttgart: Kosmos, 2006
ISBN 3930953226
ca. 20,- EUR (gebunden)

Der Inhalt dieses Buches ist schnell zusammengefasst: „Zweierlei Leben“ erzählt die Geschichte eines erfolgreichen Springreiters, der durch einen Verkehrsunfall sein (Reiter)Leben vollkommen neu gestalten muss. Die Botschaft allerdings lässt sich nicht so einfach in Worte fassen.

Was muss es wohl bedeuten, wenn man in der Blüte seines Lebens durch einen Unfall von einem Tag auf dem anderen gelähmt ist und im Grunde vollkommen neu beginnen muss? Unvorstellbar, nicht wahr? Viele würden wohl an einem solchen Schicksal verzweifeln, andere ziehen daraus ihre ganz persönliche Lehre. Genau das hat Timo Ameruoso gemacht. In seinem Buch beschreibt er den neuen Weg, den er zusammen mit seinem Pferd beschritten hat und all das, was er dabei Neues lernt – über Pferde, über den Umgang mit ihnen und über sich selbst.

Der Preis des Buches ist leider etwas zu hoch, aber die Geschichte lohnt sich auf jeden Fall zu lesen. Sie macht nachdenklich und lädt ein, die eigenen Prioritäten (im Zusammenhang mit den Pferden, aber auch allgemein) auch ohne einen solch schrecklichen Anlass zu überprüfen.

 

4. September 2009 von Tania Konnerth • Kategorie: Buchtipps 0 Kommentare »

  • Reitkurs

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