Die Trust Technique – ein Erfahrungsbericht
Bei meinen Praxiskursen zum Longenkurs stelle ich immer fest, dass so eine Teilnahme für viele Menschen und ihre Pferde eine sehr aufregende, ja teilweise auch stressige Situation ist. Deutlich wird dabei auch immer wieder, dass das Verhalten des Pferdes sehr stark von der Ausstrahlung des Menschen abhängt, mit dem es im Augenblick im Kontakt ist. Deshalb arbeite ich bei nervösen, angespannten und widersetzlichen Pferden zunächst vorrangig mit dem dazugehörigen Menschen, sie sind oft der entscheidende Schlüssel. Dabei bemühe ich mich, meinen zweibeinigen Schülern zu einem guten emotionalen Zustand zu verhelfen, in dem es ihnen gelingt, sich zu entspannen, gut zu atmen, schöne Bilder im Kopf zu haben und auf diese Weise eine Ausstrahlung auf das jeweilige Pferd zu haben, die wiederum diesem hilft, sich ebenfalls zu entspannen und so seinerseits in einen Zustand zu gelangen, indem es lernen und gut mitarbeiten kann.
Es ist einfach eine Tatsache: Pferde spiegeln uns, wir können ihnen nichts vormachen – und genau das können wir auch nutzen, wenn wir bereit sind, an uns zu arbeiten.
Während mir der Zusammenhang zwischen dem inneren Zustand des Menschen und dem des Pferdes immer bewusster wurde, bekamen wir zeitgleich bei „Wege zum Pferd“ in kurzer Folge mehrere E-Mails, in denen uns Leserinnen unabhängig voneinander auf die „Trust Technique“ aufmerksam machten. Bei dieser Methode geht es spannenderweise genau um die Wirkung unserer Ausstrahlung auf unsere Pferde. Und wie es der „Zufall“ dann weiter so wollte, sprach ich darüber während einer meiner Kurse auch mit Alexia Meyer-Kahlen, die sich genau mit dieser Methode seit 2015 befasst.
Alexia ist Pferdebuchautorin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Fachberaterin für Stress-und Burnout. So war Alexia für mich die perfekte Frau für dieses interessante Thema und ich bat sie, einen Beitrag für uns zu schreiben, damit wir diese Methode hier einmal vorstellen können. Ich freue mich sehr, dass sie meiner Bitte nachgekommen ist, und für uns folgenden Gastbeitrag geschrieben hat. Viel Spaß beim Lesen und beim Ausprobieren der praktischen Übung, die Alexia am Ende des Artikels anleitet.
Die Trust Technique – Heilung und Kommunikation in innerer Stille
Von Alexia Meyer-Kahlen
Ich bin im Sommer 2015 auf „Trust“ gestoßen, als ich mit meinen beiden Pferden in einem Pensionsstall stand, in dem es viele Probleme gab – unter anderem eine chaotische Herdenintegration, die dazu führte, dass meine Stute ständig bestiegen und der Wallach von den anderen Pferden nicht ans Heu gelassen wurde. Also Stress pur für die Pferde. Als wir ihnen in dieser Situation das „Trust“-Gefühl anboten, sogen sie es auf wie ein Schwamm und wurden zusehends sicherer und gelassener. Auch benutzten wir die in der Trust Technique integrierte Tierkommunikation, um den Pferden Bilder von ihrem neuen Zuhause zu schicken, das wir in dieser Zeit für sie bauten. Als die Beiden Anfang Oktober endlich umziehen konnten, war es, als hätten sie niemals woanders gelebt.
Die Trust Technique (trust-technique.com) ist laut ihrem Erfinder, dem englischen Reiki-Meister James French, im Wesentlichen eine Achtsamkeitspraxis des Menschen mit seinem Tier. In Stille gemeinsam in den gegenwärtigen Moment einzutauchen, öffnet einen Raum jenseits unserer alltäglichen Grübeleien und Emotionen. Einen Raum, in dem wir einfach gemeinsam DA SEIN können. Wir kommen in einen Zustand inneren Friedens. Wenn wir mit unserem Pferd diesen Frieden immer wieder teilen, kann sich mit der Zeit Angst in Vertrauen wandeln. Ruhe kehrt ein. Alte Wunden können heilen. Die Vertrauensbasis, die sich so aufbaut, wird sich auch auf andere Bereiche des gemeinsamen Lebens auswirken.
James French ist ein hervorragender Didaktiker, der sich bemüht, die Dinge einfach darzustellen. Mit Hilfe von drei Sinnesankern für die innere Ausrichtung (siehe nachfolgende Übung) findet man in die gedankenfreie Erfahrung inneren Friedens. Den Pferden ist dieser Zustand aus ihrem sozialen Leben vertraut und sie stimmen sich schnell ein. Das führt zu einer merklichen Entspannung: Der Blick des Pferdes wird weich, es senkt den Kopf, schließt die Augen. Irgendwann legt es sich sogar hin und fällt in einen tiefschlafähnlichen Zustand, in dem laut James French nachhaltige Heilung geschehen kann.
In den 15 Jahren, in denen es sie jetzt gibt, entwickelte sich die Trust Technique immer weiter. Man kann sie in einem umfangreichen Online-Videokurs erlernen (allerdings nur auf Englisch), irgendwo auf der Welt den Trust Technique I have a dream – Schnuppertag besuchen oder James und seine Frau Shelley dabei antreffen, wie sie mal wieder einem Tierschutzprojekt ihre Dienste kostenfrei zur Verfügung stellen. Neben Pferden, Hunden und Katzen arbeiten sie auch mit Löwen und Bären. In England ist der „Trust-Practitioner“ mittlerweile sogar ein offiziell anerkannter Abschluss.
Seit fast dreißig Jahren begleitet Achtsamkeitspraxis mein persönliches Leben. Ich kann mir das Zusammensein mit Pferden nicht mehr anders als auf dieser Basis vorstellen und bin immer wieder überrascht und bezaubert von der unaussprechlichen Tiefe, die sich im stillen Miteinander öffnet. Meine Stute holt sich ihre „Meditationseinheiten“ regelmäßig ab, indem sie sich einfach neben mich stellt und in ihre innere Ruhe geht. Als wolle sie mich dazu auffordern, dasselbe zu tun. Durch das Praktizieren von “Trust“ verändert sich grundlegend etwas im Pferd-Mensch-Verhältnis.
Fotos von Rachel E. Jackson
Der Trust-Ansatz ist von seiner Ausrichtung her eher passiv. Mir persönlich fehlte irgendwann ein Anschluss zu all den anderen Facetten des Zusammenseins mit dem Pferd, der über eine allgemeine „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ hinausging. Ich habe mir einen achtsamkeitsbasierten Ansatz gewünscht, der mich nicht nur ins Sein, sondern auch ins Tun mit dem Pferd, etwa in die Boden- oder Freiarbeit, konkret begleitet. Einen solchen habe ich seither sowohl bei Stefan Valentin („Feine Sprache“) als auch bei Elsa Sinclair („Freedom Based Training“) gefunden, die jeder auf ihre Weise das gemeinsame Da-Sein in innerer Ruhe als ein wesentliches Element in ihre Pferdearbeit integriert haben. Die Trust Technique ist für mich aber nach wie vor ein schöner und tiefer Weg des in Stille verbundenen Zusammenseins mit dem Pferd, der wechselseitige Heilung und Kommunikation fördert.
Übung: Ganz entspannt im Hier und Jetzt
In der Trust Technique gibt es zwei grundlegende Stufen:
- Auf der ersten Stufe machen wir erst uns und dann unser Pferd mit dem Zustand der Gegenwärtigkeit vertraut.
- Auf der zweiten Stufe versuchen wir, den Zustand des inneren Ruhens im Hier und Jetzt in alles zu integrieren, was wir ohnehin mit dem Pferd so machen.
Der Zustand von Gegenwärtigkeit / reiner Präsenz / einfachem Da-Sein (oder wie immer wir ihn nennen wollen) ist ein innerer Raum, in den viele Wege und Türen führen. Die folgende Übung zeigt dir den Zugang, wie er in der Trust Technique beschrieben wird.
Im Gegensatz zu deinen kreisenden Gedanken und aufflackernden Gefühlen, mit denen du an dem hängst, was war und auf das spekulierst, was wird, ist dein Körper der Teil von dir, der immer gegenwärtig ist. Wenn du dich innerlich ganz auf den Körper mit seinen Sinnen ausrichtest, ankert er dich automatisch im Hier und Jetzt.
- Setze, stelle oder lege dich bequem und entspannt hin.
- Konzentriere dich nun darauf, deinen Körper so ruhig wie möglich zu halten.
- Dann lasse deine Augen mit weichem Blick auf einem Punkt etwa zwei Meter von dir entfernt ruhen.
- Dann lausche einem Geräusch, das dich gerade umgibt.
- Dann spüre in den Kontakt deiner Hände zum Untergrund, auf dem sie gerade aufliegen.
- Versuche nun, dich auf diese drei Sinneskanäle (Sehen-Hören-Empfinden) gleichzeitig zu konzentrieren.
- Verweile absichtslos in dem, was hier und jetzt ist.
- Wenn du merkst, dass ein Gedanke deine Ausrichtung unterbricht, kehre einfach wieder zum Sehen-Hören-Empfinden im gegenwärtigen Moment zurück.
Im Gefühl der reinen Präsenz zu verweilen, braucht Zeit. Wenn du dich mit der beschriebenen Übung etwa eine Woche lang für mindestens 5 Minuten am Tag vertraut gemacht hast, kannst du sie einfach mal in Gegenwart deines Pferdes ausführen. Am besten zu einer Zeit, in der es ohnehin eine Ruhephase hat.
Du setzt oder stellst dich in seine Nähe, ohne es anzuschauen. Und begibst dich dann mit Hilfe der Konzentration auf die drei Sinneskanäle in einen Zustand von Gegenwärtigkeit. Vielleicht nimmt das Pferd deine Einladung, gemeinsam still zu werden, gerne an und hilft dir mit seiner Gegenwärtigkeit, deine eigene zu vertiefen. Irgendwann öffnet sich ein Raum, in dem ihr beide ganz eins seid. Bleibe darin, so lange du und dein Pferd es mögen.
Tipp: Auf meiner Webseite achtsamkeit-am-pferd.de findest du kostenlose Audio-Downloads für zwei weitere Übungen, um in einen Zustand innerer Ruhe zu finden: Atem beobachten (ca. 15 min.) und Körper scannen (ca. 30 min.) Die Übungen entstammen dem Buch „Feine Sprache. Die tiefe Verbindung zum Pferd und zu sich selbst“, das ich gemeinsam mit Stefan Valentin geschrieben habe. Es erscheint im Müller-Rüschlikon Verlag am 19.9.19.
Alexia Meyer-Kahlen ist Pferdebuchautorin, Psychosynthesetherapeutin und Achtsamkeitslehrerin für Mensch und Pferd. (alexia-meyer-kahlen.com)
Hinweis: Wir verzichten in dem Text auf das „®“ hinter dem Namen mit Hinweis auf diesen Artikel, in dem ausgeführt ist, dass die Verwendung des „®“ in Deutschland nicht erforderlich ist.
17. September 2019 von Babette Teschen • Kategorie: Erfahrungsberichte, Sonstiges, Übungen, Umgang • 12 Kommentare »
Von Manuela
• 17. September 2019
Hallo, liebe Babette! Da ich eine derjenigen war, die Dich auf die Trust technique aufmerksam gemacht haben, habe ich gleich in freudiger Erwartung den Blogbeitrag gelesen. Und wurde leider enttäuscht… Der Gastbeitrag enthält einige inhaltliche Fehler, und er wird in seinem Kern dem wahren Zauber und dem, für was die Trust technique wirklich steht, absolut nicht gerecht. Ich hätte mir gewünscht, Du hättest dazu eine der in Deutschland arbeitenden und zugelassenen practicionern gefragt und nicht jemanden, der die Trust technique weder adäquat praktiziert noch dazu qualifiziert und autorisiert ist, deren Philosophie und Anwendung zu beschreiben. Ich hatte z.B. Mona Komnenov (Anmerkung der Redaktion: Link entfernt, wir bitten um Verständnis, da sonst die Kommentare zunehmend für Werbung genutzt werden, lieben Dank) für eine Trust technique-Intensivwoche bei uns im Stall. Und ich kann nur sagen: die Anwendung der Trust technique im Pferdetraining ist alles andere als passiv! Im Gegenteil! In der „trusted cooperation“ geht es ausschließlich darum, das Pferd in der Bewegung (auch beim Reiten…) achtsam zu begleiten, jeden Ansatz von Stress und Unsicherheit zu erkennen und das Pferd in die mentale Ruhe zu bringen. Da hat Frau Meyer-Kahlen irgendwie etwas falsch verstanden bzw. es wurde nicht sorgfältig genug recherchiert. Und das finde ich nicht nur schade, sondern sehr fahrlässig! Ihr seid ein großer Multiplikator in der Pferdewelt, ich hätte einfach erwartet, dass ihr euch umfangreich informiert, bevor ihr einen Blogbeitrag online stellt. Die Trust technique ist so, so viel mehr als das, was hier beschrieben wurde! Sie wird hier tatsächlich zu einer „Technik“ degradiert, und das wird dieser wunderschönen Methode einfach nicht gerecht… Ich hoffe, ihr nutzt meine Kritik, um euch mit einer der in Deutschland praktizierenden Trainerinnen in Verbindung zu setzen und sie dazu zu Wort kommen zu lassen. Das hat Frau Meyer-Kahlen wohl auch irgendwie „übersehen“: dass man die Trust technique nämlich nicht nur online oder auf englisch erlernen kann, sondern dass es in Deutschland schon zwei zertifizierte Trainerinnen gibt, die man buchen kann. Und die freuen sich bestimmt, wenn sie von ihrer Arbeit erzählen können. Nichts für ungut, ich liebe eure Seite, aber dieser Artikel schadet der Trust technique eher, als dass er ihr nützt. Ich fürchte, James French wäre damit nicht einverstanden… Liebe Grüße, Manuela
Von Alexia
• 18. September 2019
Liebe Manuela,
du hast vollkommen Recht, dass es keine „Technik“ ist, in einen verbundenen Daseins-Zustand zu gehen. Es ist eine tiefe, menschliche Erfahrung. Eben darum gibt es viele unterschiedliche Wege in diese Erfahrung, die als solche keinem „gehört“.
Babette hat mich gebeten, einen Artikel über meine persönlichen Erfahrungen mit der Trust Technique zu schreiben und genau das habe ich getan. Als ich diesen Ansatz vor 4 Jahren (ich merke gerade, es waren sogar schon 5 Jahre) kennenlernte, gab es überhaupt keine „zugelassenen practitioner“ und ich habe damals die Trust Technique in James‘ Online-Programm intensiv studiert. Ich war begeistert, weil dieser Ansatz mir einen Weg zeigte, den Zustand von Gegenwärtigkeit, den ich aus meiner jahrelangen Achtsamkeitspraxis kannte, auch im Zusammensein mit meinen Pferden anzuwenden. Es ist schön zu hören, dass es nun sogar in Deutschland jemanden gibt, der die Trust Technique als Ansatz weitergibt.
Mein Herzensanliegen ist es, Menschen den Weg zu öffnen in einen Zustand tiefer Verbundenheit mit sich selbst und ihrem Gegenüber, sei es Mensch oder Pferd. Und das tue ich nun schon seit 30 Jahren.
In diesem Geist fände ich es schön, wenn wir das Engagement für mehr Frieden in uns selbst und in der Welt jenseits von irgendwelchen „Schulen“ und „Grabenkämpfen“ führen würden. Das Trennende hervorzuheben hilft nicht der Verbundenheit, um die es ja letztlich uns allen geht.
Ganz von Herzen,
Alexia
Von Manuela
• 18. September 2019
Hallo Alexia,
gerade durch die Trust Technique habe ich gelernt, friedvoll und wertfrei nicht nur mit Pferden, sondern auch mit anderen Menschen und Begebenheiten umzugehen. Daher wollte ich Dich nicht persönlich angreifen oder „Grabenkämpfe“ starten – ein sehr unschönes Wort übrigens… Mir geht es alleine um die Seriosität des Blogbeitrags und darum, dass gerade die Trust Technique nicht in eine „kann man nix mit machen, außer mit dem Pferd entspannt rumstehen“-Ecke geschoben wird. Und so stellst Du sie nunmal dar…
Wäre es alleine um friedvollen, ruhigen Umgang gegangen, hätte man lieber einen Beitrag z.B. unter dem Titel „Achtsamkeit mit Tieren“ schreiben und dann u.a. die Trust Technique erwähnen können. So aber suggeriert die Überschrift, dass es ausschließlich um diese Methode geht und dass dort fundiert und korrekt informiert wird – und das ist nunmal nicht der Fall. Im Gegenteil: in Deinem Kommentar schreibst Du ja, dass Du Dich quasi seit fünf Jahren nicht mehr mit der Methode beschäftigt hast. Aber um den Beitrag fundiert schreiben zu können, hättest Du wenigstens einen kurzen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge auf der Website werfen können, dann wäre es Dir auch nicht entgangen, dass es mittlerweile Menschen gibt, die mit der Weitergabe dieser Methode ihren Lebensunterhalt verdienen. Und denen gegenüber ist es einfach unfair, dass sie hier keine Erwähnung finden. Dann hättest Du den Hinweis darauf, wie man die Methode erlernen kann, lieber ganz weggelassen…
Und: natürlich „gehört“ die Methode jemandem: nämlich James French! Der sie entwickelt und als Markenzeichen hat eintragen lassen. Und der damit sein weniges Geld verdient, dass er die Trust Technique nur über lizenzierte Trainer*innen und seinen Videokurs weitergibt – was ihm übrigens sehr wichtig ist. Du schreibst doch selbst Bücher, verdienst damit Dein Geld und bist darauf angewiesen, dass Dein geistiges Eigentum nicht unerlaubt verwendet oder verfälscht wird, oder dass jemand so tut als wüsste er genau, worum es in Deinen Büchern geht, obwohl er nur den Klappentext gelesen hat. Evtl hilft Dir dieses Beispiel zu verstehen, worum es mir geht…
Ich möchte Dich einfach bitten anzuerkennen, dass hier journalistisch gesehen Fehler gemacht wurden, die evtl anderen Menschen (in diesem Fall den TT-Trainerinnen) zum Nachteil geraten können. Deshalb hatte ich auch Babette gebeten, in einem weiteren Blogbeitrag eben eine oder mehrere dieser Trainerinnen zu Wort kommen zu lassen. Das scheint aber nicht in ihrem Interesse zu liegen, was ich sehr, sehr schade finde. So muss ich leider davon ausgehen, dass ihr euch hier nur gegenseitig promoten wolltet und die Trust Technique dafür instrumentalisiert wurde. Und das ist dieser Seite hier, die ich von Anfang an lese und die ich immer als sehr fair, objektiv und reflektiert empfunden habe, einfach nicht würdig.
Von Herzen zurück,
Manuela
Von Tania Konnerth
• 19. September 2019
Hallo Manuela,
eigentlich wollten wir uns hier nicht einschalten. Mein erster Impuls war, nachdem ich schon die Werbung aus Deinem ersten Kommentar entfernen musste, Deinen zweiten Kommentar zu löschen, denn Du verunglimpfst uns und unser Angebot darin in einer unfairen und unangemessenen Weise. Vielleicht aber ist es besser, direkt darauf zu antworten und uns damit transparent zu machen:
Wir haben lange überlegt, ob wir überhaupt etwas zu diesem Thema machen, denn wann immer wir etwas über irgendeine Art von Methode oder ein Produkt veröffentlichen, gibt es Reaktionen, die uns unterstellen, dass wir für jemanden oder etwas werben, uns bezahlen lassen oder ähnliches. Genau das ist NICHT der Fall – haben wir nie und werden wir nicht. Sei sicher, hätten wir Deine bevorzugte Trainerin einen Artikel schreiben lassen, hätten drei andere Trainer ihrerseits kritisiert, dass die Sache nicht gut genug dargestellt ist, das kennen wir zur Genüge…
Wir haben ganz bewusst eine Anwenderin schreiben lassen, weil diese Sicht für uns immer sehr spannend ist. Ein solcher Blick ist naturgemäß subjektiv und ermöglicht vielen, die eher skeptisch sind, einen Zugang und darum ging es uns: neugierig zu machen. Trainer-Selbstdarstellungen und ausführliche Beschreibungen aus deren Sicht kann jeder, der nach der Methode sucht, auf deren Seiten nachlesen. Individuelle Erfahrungsberichte gibt es viel weniger.
Und als kleiner Denkanstoß: Vielleicht schadet Dein Auftritt hier der Methode mehr als es ein Anwenderbericht könnte, das ist zumindest gerade mein Gefühl. Wenn Du weiter mit uns diskutieren willst, dann bitte per Mail und nicht mehr hier.
Danke und viele Grüße,
Tania von „Wege zum Pferd“
Von Alexandra
• 19. September 2019
Hallo, ihr Lieben,
ich freue mich immer, wenn Achtsamkeit und gemeinsam mit dem Pferd eine meditative Verbundenheit spüren zum Thema gemacht wird. Es wird so viel über Durchsetzen, Gehorsam und mit welcher Methode erreiche ich was am Besten gesprochen, geschrieben und auch gearbeitet. Das Zu-und auch in sich und sein Pferd hineinhören ist in unserem Alltag im Umgang mit Pferden eher kein Thema, und wird nicht selten belächelt.Statt zu diskutieren, wer jetzt die Deutungshoheit uber einen Weg dahin hat, sollte doch unser aller Interesse sein, viele Wege zu diesem Ziel für alle, die sich angesprochen fühlen, aufzuzeigen!
Ich hatte noch nie von der Trust Technik gehört, bin aber durch die Pferde dazu gekommen, mit Reiki, Meditation, Yoga und letztlich Qigong an mir und unserer Beziehung zu arbeiten. Und ich glaube, jeder, der herausfindet, das auf diesen Ebenen Kommunikation mit Pferden viel einfacher wird und eine faszinierende Tiefe erhält, wird seinen eigenen Weg finden.
Schön finden unter diesem Beitrag würde ich Kommentare von Menschen, die auch durch die Pferde Zugang zu diesen Themen gefunden haben, die in meinem Leben sonst keine Rolle spielen würden. Was schade wäre, denn es ist sehr bereichernd!
Viele Grüße
Alexandra
Von Daniela Vögele
• 23. September 2019
Ich bin eine der oben genannten Trust Technique® Practitioner und hatte Babette und Tania vor einiger Zeit ebenfalls angeschrieben, um ihr Interesse für die Trust Technique® zu wecken. Dass sie sich entschieden haben, eine Anwenderin der Methode zu Wort kommen zu lassen, finde ich völlig in Ordnung. Danke aber auch an Manuela, die richtig stellt, dass die Trust Technique® in ihrer Ausrichtung keineswegs „passiv“ ist. Ich selbst hatte mich, bevor ich zur Trust Technique® kam, auch schon mit den unterschiedlichsten Methoden befasst, Elemente davon beibehalten, andere verworfen. Vermutlich oder hoffentlich geht das jedem so. Jeder ist anders, jedes Pferde-Menschen-Paar hat andere gemeinsame Themen oder Herausforderungen oder Aufgaben. Es ist eine Reise, herauszufinden, was passt. Die Trust Technique® öffnet Tier und Mensch füreinander und macht so auch die gemeinsame Arbeit zu einem kooperativen Erlebnis.
Zwischenzeitlich gibt es übrigens schon drei Trust Technique® Practitioners in Deutschland und es sind weitere in Ausbildung.
Herzliche Grüße aus dem schönen Taunus
Daniela Vögele
Trust Technique®Practitioner
Von Olivia
• 23. September 2019
Gemeinsam Schweigen und einfach nur da sein gehört zu den schönsten Erfahrungen, die es gibt. Und Atmen.
Kürzlich hatte ich eine neue Osteopathin beim Pferd. Dieses ist ein ausgesprochener Skeptiker und fasst nur ungern Vertrauen. Nachdem ich so einige Erfahrungen mit „Behandlern“ gemacht habe, hatte ich die Osteaopathin schon im Vorfeld gebeten, den Termin nur wahrzunehmen, wenn sie in guter Stimmung ist. Falls Störungen wie Zeitdruck oder Ärger auftreten sollten, wäre es mir lieber, sie würde ihn verschieben. Zu meiner Erleichterung hatte die Osteopathin dafür ein offenes Ohr – und kam gut gelaunt und in ausgeglichener Stimmung bei uns an. Nach einem ausführlichen und Anamnesegespräch begann dann die Behandlung. Wir starteten am Kopf, da die meisten anderen Körperstellen für mein Pferd mehr Vertrauen erfordern. Er schlägt und beißt sonst. Leider schien er heute selbst für den Kopf nicht in Stimmung zu sein – er knappte mehrfach und drohte, ernsthaft sauer zu werden. Erst versuchte ich, ihn aktiv zu beruhigen, ihm zuzureden, ihn zu kraulen, festzuhalten, streng zu sein, er möge doch bitte stillhalten und sich nicht so anstellen…
Bis mir klar wurde, dass nicht die Osteopathin oder das Pferd das Problem waren, sondern ich.
Ich hatte einen lustiges Frühstück mit einer Freundin hinter mir, war noch etwas aufgedreht und zusätzlich nervös und unsicher wegen der fremden Person, die ich meinem Pferd da zumutete.
Da half nur noch eins: einfach mal nichts tun und mich auf mich selbst konzentrieren. Also ließ ich den Strick lang, trat einen Schritt zurück, entspannte meine Nackenmuskulatur und atmete tief in den Bauch. Da mir alleine das Atmen unglaublich schwer viel, schloss ich auch noch todesmutig die Augen, denn eigentlich war es ja auch mein Job, die Zähne des Pferdes von der Osteopathin fernzuhalten. Doch Atmen hilft. Immer.
Das Pferd nahm das Angebot dankbar an und tat es mir nach. Durchschnaufen, Hals fallen lassen, Augen halb geschlossen.
Als die Behandlung zuende war, waren wir beide in einem tiefen Zustand innerer Ruhe angekommen. Und gleichzeitig ziemlich erschöpft.
Zurück im Auslauf, wollte er ganz gegen seine Gewohnheit keines Falls zu seiner Mädelsherde an die Heuraufe zurück und mochte auch unsere Verbindung noch nicht aufgeben. Also heftete er sich an meine Fersen. Da ich mitlerweise weiß, dass das Pferd immer Recht hat und wir einen geschlossenen Hof haben, durfte er mitkommen und sich dort ein ruhiges Plätzchen zum Chillen suchen. Am sonst so verlockenden Gras unter der angenehmen Septembersonne vorbei ging es schnurstracks in die kühle, ruhige Scheune. Er war eine Stunde lang nicht zu hören und zu sehen, bis er gut gelaunt zurückkam und anmeldete, wieder zu seinen Mädels zu wollen. Bitteschön. Soll einer sagen, Pferde wüssten nicht, was sie wollen oder brauchen.
Von Marlies
• 8. Oktober 2019
Mir hat der Beitrag von Alexia gefallen. Obzwar (oder gerade weil) ich nicht so der Meditationstyp bin (Meditieren ist immer noch besser als Rumsitzen und nichts tun), habe ich Alexias Anregung sofort ausprobiert und mindestens 30 Sekunden geschafft! Riesenerfolg, mit Luft nach oben, ich weiß… Aber sehr praktikabel, so dass ich mir vorstellen kann, das in meinen Alltag zu integrieren.
Zum eingetragenen Markenzeichen: Zufällig bin ich in der Branche und habe ein wenig recherchiert. Die Marke „The Trust Technique“ ist als Kombinationsmarke (Wort/Bild) in Großbritannien eingetragen (Anmeldennr UK00002590638, Nizzaklassen 41 und 44 – das sind diverse Dienstleistungen). In Großbritannien, und soweit mir bis jetzt bekannt ist, nur dort, genießt die Kombinationsmarke (nicht der Ausdruck „The Trust Technique“ als solcher) Schutz. Manuela erweckt aber den Eindruck, als genieße der Ausdruck „The Trust Technique“ umfassenden Schutz auch in Europa und Deutschland. Das halte ich für unlauter, ohne dass ich James French seine Verdienste absprechen möchte. Nur: Manuela legt offensichtlich sehr viel Wert auf Genauigkeit, dann aber bitte auch in allen und nicht nur in ausgewählten Aspekten.
Von renate weisz
• 18. November 2019
Hallo,jetzt werde ich mich über die trust methode belesen.
Ich bin ganz oft stumm bei meiner Stute und wir verweilen einfach in der Stille und entspannen.Aber vielleicht kann ich durch diese Methode ja noch etwas dazu erfahren.
Lieben Dank Renate
Von Sarah Stergiotis
• 6. August 2021
Toller und berührender Bericht! Ich interessiere mich sehr für die Trust Technique, habe aber noch nach einer konkreten Übung als Beispiel gesucht und hier gefunden. Danke! Das Buch „Feine Sprache“ habe ich auch gleich bestellt.
Von Kirsten van Hoorn
• 28. April 2022
Liebe Manuela,
Ich habe gestern durch den Film “ mit Tieren reden“ erstmals von James French erfahren. Das hat mich sofort berührt. Er strahlt Liebe und Vergebung und Fairness aus…. Bei DIR würde ich mich als Pferd allerdings nicht hinlegen….
Ich hatte nicht das Gefühl entwickelt, dass polemische aggressive Rhetorik im Sinne des Erfinders sein könnten…..entschuldige, Tania
Nachdenkliche Grüße
Kirsten
Von Anja
• 17. Dezember 2022
Also ich bin keine Pferde Frau bin aber hier gelandet und erschüttert , wie sich Menschen, die vorgeben Achtsamkeit zu üben gegenseitig angreifen . Ich habe zwei Katzen und suche nach Lösungen für verhaltensprobleme . Und wieder mal bestätigt mich meine Lektüre hier, dass viele Menschen nur Theoretiker sind und ihr erlerntes Wissen nicht verkörpern . Wir sollten doch zusammenhalten , wenn wir schon alle so wahnsinnig spirituell daher kommen . Es schmerzt immer wieder diese Erfahrungen zu machen und leider sehe ich solche Verhaltensweisen immer wieder , egal in welchen Bereichen . Nachdenklich , Anja
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