Wer clickert wen?
Vor Kurzem schrieb ich darüber, dass ich mit Anthony noch einmal ganz von vorne beginne, indem ich mich nun konsequent auf das Clickertraining einlasse. Tja und eigentlich dachte ich, dass ich dabei diejenige bin, die ihn clickert, aber so langsam bekomme ich meine Zweifel, denn es passiert etwas vollkommen Verblüffendes, ja, ich bin schon fast überzeugt: Anthony clickert mich!
Mein Kleiner hat sich eigentlich nie durch so etwas wie Begeisterung oder Freude ausgezeichnet, weder für bestimmte Aktivitäten noch für mich. Die wenigen Male, an denen er wirklich freudig zu mir kam, konnte ich an zwei Händen abzählen (zumindest fühlte es sich so an) und meist schien er dann am zufriedensten zu sein, wenn ich ihn mehr oder weniger in Ruhe ließ.
Das ist im Moment vollkommen anders:
- Wenn ich komme, stehen nun zwei Haflinger am Tor und es ist nicht mehr immer Aramis, der der Erste ist.
- Wenn Anthony liegt und ich komme, springt er auf (normalerweise blieb er immer liegen und ließ sich auch schon mal bitten).
- Wenn ich ihn halftern möchte, dreht er nicht den Kopf weg, sondern steckt die Nase von sich aus hinein.
- Am Ende einer Trainingseinheit steht er vor mir mit einem Gesichtsausdruck, der sagt: „Was, schon vorbei?“
- Wenn ich ihn zurückbringe, geht er nicht gleich, sondern steht oft noch lange am Tor und guckt, wo ich bin oder bis ich den Hof verlassen habe.
- Und ich werde tatsächlich angewiehert von Anthony!
Zu Beginn dachte ich an zufällige gute Laune, um das Verhalten zu erklären. Aber inzwischen bin ich mir sicher, dass das kein Zufall ist, sondern im direkten Zusammenhang mit dem neuen Weg steht, den ich nun betreten habe. Das Clickern macht ihm nicht nur Spaß, sondern mein Pferd öffnet sich auf eine Weise, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Es ist, als ob er denkt: „Eeendlich verstehst du mich und das ist toll.“
Ich habe jedes Mal einen dicken Kloß im Hals vor Freude über diesen Wandel.
Und auch während des Trainings selbst bekomme ich sehr unmittelbare Reaktionen von meinem Pferd: Immer dann, wenn ich doch wieder in alte Muster falle, z.B. so etwas denke wie „Also echt, Anthony, das kannst du doch, warum stellst du dich so an?“ oder wenn ich von ihm etwas erwarte, wenn ich zu schnell vorauseile oder mein Fokus wieder in Richtung Korrektur statt positiver Bestätigung verrutscht, wird sein Blick grummelig und er macht dicht. Wenn ich aber offen und weich und positiv bleibe, wenn ich nur einlade, aber nichts wirklich will und wenn ich ihn einfach machen lasse und mich nicht über seinen Kasperkram ärgere, dann werden seine Augen rund, sein Maul weich und ich bekomme ganz, ganz viel geschenkt.
Ja, ich weiß, das mag vielleicht alles ein bisschen verrückt klingen, aber genau das passiert gerade: Mein Pferd und ich clickern uns gegenseitig!
22. April 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Clickertraining, Umgang • 19 Kommentare »
Von Jenny
• 22. April 2014
Das mit dem Kloß im Hals kann ich total nachvollziehen 😀 Geht mir oft genauso…
Von Petra
• 22. April 2014
Ist das schön. Ich freue mich total für Euch.
Von Christa
• 22. April 2014
Ach danke danke für den Artikel. Ich bin immer besonders berührt von Anthony, weil er mich teilweise an mein Pferd erinnert. Und es löst daher bei mir ganz gemischte Gefühle aus, diese freudige Geschichte zu lesen: Hoffnung, Staunen, Bewunderung, vermischt mit der Angst, nie an diesen Punkt zu kommen, weil ich es einfach nicht genug checke. Es hat sich auch bei uns schon einiges verändert, und inzwischen weiss ich, dass mein Pferd offen für vieles wäre, wenn ich ihm die Chance dazu geben würde. Ich behaupte auch, dass er bereits freundlicher geworden ist, es ist aber nichts so deutliches wie hier geschrieben. Ich lese hier und anderswo so viele gute Ideen, es fällt mir jedoch wahnsinnig schwer, etwas davon umzusetzen. Das ist nicht neu, ich gehe beim Lernen, vor allem wenn der Körper involviert ist, generell Umwege. Beim Pferd macht es mir einfach mehr aus, weil ich gern besser für ihn wäre. Ich hab ganz klein etwas mit Clickern angefangen, fast im Geheimen, weil ich weiss, dass das nicht das Ding meiner Lehrerin ist, an der ich sehr hänge. Ich merke, da ist was, aber mit dem Halbwissen und nur ein bisschen kommt es jeweils auf die Länge nicht gut (ich scheitere immer und immer wieder an mangelnder Klarheit und Präzision). Ich werde also eine Lehrerin finden müssen für dieses Gebiet, was mir schwer fällt, da ich nicht so schnell Vertrauen habe zu Pferdemenschen, ich habe da schon zuviel gesehen und erlebt. Mein Pferd und ich, wir brauchen und verdienen Lehrer, die uns akzeptieren mit unseren Schwierigkeiten, und das ist leider gar nicht leicht zu finden. Wünscht mir Glück.
PS. Dabei fällt mir auf, dass ich noch eine ganz konkrete Frage habe: geht das denn überhaupt, wenn ich nun also eine Lehrerin finde, und seriös mit ihm clickere, dass ich trotzdem auch weiterhin mit meiner bisherigen Lehrerin clickerfrei mit ihm arbeiten kann? Oder schliesst sich das aus?
Von Tania Konnerth
• 23. April 2014
Lieben Dank für Eure Kommentare!
@Christa: Ich kann Deine Bedenken gut verstehen. Ich bin ganz genauso um die Entscheidung für das Clickern herumgeschlichen, habe auch erst nur ein bisschen geclickert, aber doch nicht richtig. Es hat Zeit gebraucht, bis das in mir gewachsen ist. Zu viele Bedenken hatte, ich zu viele Ängste, zu sehr war ich in gelernten Vorstellungen verhaftet. Ich bereue es keinen Tag, mich nun auf diesen Weg begeben zu haben.
Zu Deiner Frage: Das kommt, denke ich, sehr auf das Pferd an. Aramis kann gut damit leben, auch clickerfreie Phasen zu haben (wenngleich auch er die Clickereinheiten so liebt, dass ich auch ihn immer mehr clickere). Antony würde mir sehr wahrscheinlich sofort den Stinkefinger zeigen, wenn ich phasenweise ins „normale Training“ zurückgehen würde. Und ich glaube, das liegt weniger an den Futterbelohnungen (wie viele wohl denken würden), sondern an meiner Einstellung, meinem Fokus und meiner Ausstrahlung, die sich verändern.
Herzlich,
Tania
Von Beate
• 23. April 2014
Liebe Tania, ich freu mich sehr für euch. Ich habe mit Röschen ähnliche erfahrungen gemacht. MIT RÖSCHEN! Dun weisst…..;-)
Nun musst du dann bald aufpassen, weil er dich nämlich bald wirklich cklickern wird. „Ich bleib mal stehen und guck rum…….sie macht ein Nasentarget, ich geh weiter zum Target …. keks…… aaaaaahjjjjaaaa…… ich bleib mal stehen…… 🙂
Viel Spass weiterhin und liebe Grüße an deine Jungs
Beate
Von Ann-Christin
• 23. April 2014
Liebe Tania,
wie ich den schon vorhandenen Kommentaren entnehme, gibt es wohl mehr „Anthonys“ – und meine Rán reiht sich da nahtlos ein 😉 Auch sie kann so ein Stinstiefel sein, oder ist es immer, sobald ich wieder WILL und ein ZIEL HABE, statt einzuladen und positiv zu sein. Ich finde es aber auch wirklich wirklich schwer, sich nicht zu ärgern. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft hat man nunmal Ziele und dass das Pony das nicht akzeptieren will, mag ich nicht immer glauben. Sicherlich ist das Pony aber viel viel schlauer als wir – denn es hat den wahren Sinn erkannt: Spaß am Zusammensein. Mehr nicht. Leben, genießen im hier und jetzt!
Viel Spaß beim Clickern!
Ann-Christin
Von Christina
• 23. April 2014
Sooooooo schön!!!!
Das klingt super – ich freu mich sehr für euch 🙂
Herzliche Grüße, Christina
Von Katharina
• 23. April 2014
Liebe Tania,
Freue mich für euch, dass ihr wieder Spaß miteinander habt 🙂 Ich habe auch für mich wieder das mehr clickern entdeckt, und es ist immer wieder erstaunlich, wie die Augen leuchten.
Jetzt habe ich eine Frage an Dich -und an die anderen hier …. und zwar, würde ich gerne bei der Longenarbeit, beim reiten, und bei vielen anderen Situationen clickern -meistens halte ich dann aber zu viele Dinge in den Händen ( z.B. Longe, Gerte, Zügel, ect. und da hat der Clicker dann nicht mehr viel Platz – vor allem, wenn ich dann noch ein Leckerchen, auch noch geben möchte… Ich habe es schon probiert mit Zungenschnalzen – aber dieser hört sich nicht immer gleich an… es gibt ja Clicker die direkt an der Gerte befestigt oder intgriert sind…. aber ich suche noch nach einer noch besseren Lösung. Hat jemand eine Idee? Geht ja bestimmt nicht nur mir so, oder?
Von Tania Konnerth
• 24. April 2014
Dankeschön, Ihr Lieben, für all Eure Kommentare.
@Beate: Och, das probiert er schon lange 😉
@Katharina: Ich nutze den Zungenclick, weil mir das mit dem Clicker in der Hand eigentlich von Beginn an zu viel war. Schau doch mal, ob Du irgendein Geräusch machen kannst, dass Du noch nicht für etwas anderes nutzt und das immer möglichst gleich klingt. Muss ja kein „Click“ sein. Manch einer nutzt so ein Küsschen-Geräusch oder einen „Plop“.
Herzlich,
Tania
Von Sonja
• 24. April 2014
Meine Erfahrung: besser ein nicht immer genau gleicher Zungenschnalzer als gar keine Clicker-Kommunikation. Es scheint zumindest für meinem Fribi sehr leicht zu sein unterschiedliche Schnalzer (sonst schnalze ich nie..) als DEN Klick zu verstehen. Die Zunge ist einfach immer dabei und man braucht keine 3. Hand dazu.
Grüssli
Sonja
Von Ann-Christin
• 27. April 2014
Ich benutze beim Reiten auch immer einen Zungenclick-Geräusch 😉 und da kann ich Sonja nur zustimmen: Die Zunge ist halt immer dabei!
Von Franziska
• 28. April 2014
Toll!!! Ich habe mit meinem Schwarzwälder ähnliche Erfahrungen gemacht und kann das deshalb sehr gut nachvollziehen. Viel Spaß euch beiden weiterhin!
Von Alexandra
• 28. April 2014
Hallo in die Runde 🙂
mir drängt sich doch etwas auf. Ich habe beim Clickertrainig zwar ähnliche Erfahrungen gemacht. Diese habe ich aber auch gemacht, als ich wegen Medikamentengabe mehrmals täglich in den Stall musste und der liebe Zosel Soderrationen bekam (in etwas mussten die Medis ja versteckt werden). Clickern wird doch stets durch Futtergabe bestätigt. Also verknüpft es das Training mit dem leckeren Essen. Und das Training mit unserem Erscheinen. So entsteht dann die sichtbare Freude. Aber ist diese tatsächlich nur dem Training und uns geschuldet? Oder vorrangig dem Futter?
Es ist zwar wunderschöne Gedanke, aber machen wir uns da nicht etwas vor?
Ich habe akzeptiert, dass unser Pferd seine Artgenossen den Menschen vorzieht. Es liegt in der Natur der Dinge. Nur einmal habe ich bisher eine wahre Freude bei unserem Anblick erlebt. Als wir nach einem 5 wöchigen Urlaub in den Stall wieder kamen und er sich sofort zu uns drehte, uns leise anbrummelte und zu uns kam, um einfach den Kopf an mein Gesicht zu stecken und zu schmusen. Das hardcore Pferd, das sonst keine Menschen im Leben braucht 🙂 Seitdem verreisen wir nicht mehr so lange.
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Hallo Alexandra,
ganz ehrlich ist mir das vollkommen wurscht, ob Anthony sich nun über die Leckerlis freut, mit denen er mich in Verbindung bringt oder über mehr – ich bin selig, dass sich dieses Pferd ÜBERHAUPT freut! 😀
Herzlich,
Tania
Von Nicola Hoffmann
• 28. April 2014
Hallo Tanja,
ich finde mich oft in deinen Erzählungen wieder, so auch dieses Mal. Ich habe mit dem Clicker nun auch eine ganz neue Ebene gefunden, aber auch gelernt, das diese Methode viel mehr ist als nur Click und Futter, je mehr ich mich damit beschäftige. Auch bei meinem Pferd merke ich sofort, wenn ich in mein altes Muster verfalle, ungeduldig werde und mal wieder zu erfolgsorientiert trainiere. Seine Motivation und Mitarbeit weicht Desinteresse und Büffelligkeit. Die Herausforderung für mich besteht darin, die Dinge die wir in der Vergangenheit gelernt haben positiv und neu zu besetzen. Und jedesmal wenn es mir mal wieder nicht gelungen ist und ich mich über mich selber ärgere, bin ich meinem Pferd dankbar, das ich morgen eine neue Chance bekomme es besser zu machen.
Von Birgitt Ziegler
• 28. April 2014
Halo Tanja,ich habe letztes Jahr eine Malapolskistute gekauft und habe mit dem Reiten nach 40 Jahren wieder
angefangen.Am Anfang lief alles so einigermassen mit uns zwei und da ich für lange Zeit gesundheitlich ausfiel nahm ich mir eine Reitbeteiligung.Alles gut hiess es da immer.Nach ein paar Wochen es war Ende Oktober bin ich jeden Tag wieder zu meiner Hera gegangen und hab nach ihr gesehen und auch wieder das Bodentraining angefangen.Zuerst fiel mir auf das sie mich total ignorierte,alles was vorher so schön geklappt hat war weg.Per Zufall kam ich dahinter das die Reitbeteiligung meine Hera im Gelände nur jagte und auch sonst sie grob anfasste.Sie wurde auch mal geschlagen.Den schlimmsten Tag werde ich auch nicht vergessen als meine Hera den Sattel verweigerte. Das war der Moment wo ich mir durch eine erfahrene Reitlehrerin Hilfe holte.Die staunte nicht schlecht als sie meine Hera in diesem Zustand kennen lernte,es war bald nichts mehr möglich.Und dann begann ich mit ganz viel Liebe und Geduld mein Pferd zu trainieren ich begann komplett von vorne.Heute nach 6 Monaten sind wir ein super tolles Team,sieht sie das ich komme dann kommt sie freudig auf mich zu gelaufen,bring ich sie nach getaner Arbeit wieder auf die Koppel zurück dann geht sie auch nicht von mir weg da wird erst noch geschmusst .Morgens wenn ich die Pferde zur Koppel bringe dann läuft sie neben mir nicht in der Gruppe.
Beim Training egal ob es das freie Longieren ist oder Reiten ist sie mit den Augen nur bei mir so das ich nach noch nicht mal drei Trainingsstunden mich ohne Worte nur in Gedanken oder Handzeichen mit ihr unterhalten kann.Hole ich sie von der Koppel benötige ich noch nicht mal mehr das Halfter sie kommt einfach alleine mit.Ich freue mich jeden Tag auf´s neue wenn ich merke das sie glücklich ist.Ja es stimmt die Pferde geben uns Menschen sehr viel und da sollte der Mensch diese Zeit auch nutzen um seinem pferd das gleiche an Liebe,Zuneigung zurück zu geben.
Von Elaine
• 28. April 2014
Hallo Tania,
deine Erzählung spiegelt mein Pferd auch sowas von wieder. Clickern ist einfach super =D
Nach 14 Jahren Schulpferde-Dasein habe ich mein Pferd übernommen und er war komplett abgestumoft und hat immer dicht gemacht, wenn man mit Druck kam. Jetzt, nach 4 Jahren, ist er viel offener und sensibler als ich ihn je gekannt habe.
Ich merke zwar immer wieder den Unterschied zwischen geclickerten Trainingeinheit und „konventionellen“. Der Gesichtsausdruck ist vollkommen unterschiedlich. Aber das Grundvertrauen, dass ihm in den nicht geclickerten Einheiten nichts Schlimmes passiert, ist viel höher.
@ Alexandra
Es gibt meiner Erfahrung nach schon einen Unterschied zwischen Futter geben und Clickern.
Mein Pferd bekommt von mir zur Zeit täglich eine Extraportion, weil er nach Krankheit wieder zunehmen muss. Er kommt freudig zu mir. Macht er sonst auch, wenn ich mich täglich mit ihm beschäftige, aber nicht wenn ich einige Tage keine Zeit für ihn hatte.
ABER er ist merklich enttäuscht, wenn es nach dem Füttern direkt wieder zurück in den Offenstall geht, ohne dass wir irgendwas gemacht haben, und dreht mir demonstrativ sofort den Hintern zu und geht 😉
Von Johanna
• 29. Mai 2014
Liebe Tanja,
Ich habe eine RB und gehe ca 3-5 pro Woche hin.
Es gibt nur ein Problem denn das Pferd war mal eine Zuchtstute und mit ihr wurde nicht wirklich gearbeitet. Ich habe ihr das longieren fast von alleine beigebracht aber am Anfang war sie total lustlos und ist immer gestiegen. Es wurde zwar immer besser aber so wirklich losgelassen läuft sie leider nicht. Das Clicker-Training fände ich perfekt (mit einem Zungenschnalzen) aber ich weiß nicht wie ich ihr beibringen soll, dass das ein Lob ist.
Da das longieren usw nicht so richtig losgelassen funktioniert, geht das reiten auf dem Platz so gut wie gar nicht…. Sie steigt manchmal und buckeln tut sie oft. Ich hab das Gefühl dass sie nicht ordentlich auf einer Geraden oder gebogenen Linie laufen kann. Ich weiß nicht wie ich üben soll und brauche dringend Hilfe da die Besitzerin eig. so gut wie gar nicht reiten kann und nicht wirklich Ahnung bin Pferden hat.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen
Lg Johanna
Von Annette
• 9. Juli 2014
Hallo Tanja,
ich habe seit Februar diesen Jahres ein „ausrangiertes“ Springpferd mit 6 Jahren übernommen, da er links vorne leider die tiefe Beugesehne im Hufrollenkomplex angerissen hat und auch die seitlichen Ansätze der Bänder schon Ablagerungen aufwiesen … mit 6 Jahren schon L-Springen gegangen. Vermutlich schwerer Springunfall meinte mein TA …
Naja … er sollte zum Schlachter und ich habe ihn gekauft, da ich die Hoffnung habe ihn als Freizeitpferd ( kann auch nur spazieren gehen und Bodenarbeit sein) wieder hinzubekommen. Mein TA meinte 50& Chance, das dies klappt. Wir haben eine spezielle Behandlung gemacht (PRP) und dann sollte er 3 Monate in seiner verkleinerten Offenstallbox bleiben.
Tja, und da ging ich auf die Suche nach Beschäftigungsmethoden. Ich entdeckte das Clickertraining und mein Lennox und ich sind begeistert!! Wir haben so viel Spaß und die Bindung ist richtig eng geworden zwischen uns. Er wiehert immer schon wenn ich komme und kommt selbst von der Koppel zu mir. Ich kann gar nicht beschreiben wie glücklich ich mit ihm bin. Er entwickelt sich von Monat zu Monat weiter und ich habe mir schon einiges an Literatur angeschafft bzgl. Clickern. Ich kämpfe zwar immer noch mit seinem „anlecken und -knabbern“, aber das wird schon noch … das „Höflicheitstraining“ macht er, aber vergisst es auch gerne wieder ..lach…
Ich habe ja noch viel Zeit und viele Pläne .. er macht so viel Spaß und ich habe inzwischen einige Nachahmer im Stall gefunden.
Für mich ist das ein tolles Hilfsmittel, um mich mit meinem Lennox zu verständigen und ich werde es auf jeden Fall weiter machen!
LG
Annette
Von Nicole B.
• 15. Oktober 2014
Hallo,
heute war ich mit meinem Pferd, 2,5jähriger Norikerhengst, in der Klinik, weil die Bänder lose sind und richtig krachen. Die Röntgenbilder ergaben tadellose Gelenke, kein Spat oder andere Erkrankungen. Da ich diesen Herbst langsam mit der Gewöhnung an all die Sachen heranführen möchte, mit dem ich ihn als Reitpferd konfrontieren will, ich aber keine Longe wegen der engen Wendungen anhängen soll und die Gelenke instabil wären, bin ich nun auf der Suche nach Alternativen. Clickern habe ich angefangen, am Knigge arbeiten wir fleißig und recht erfolgreich. Nur Stangenarbeit wäre auf Dauer zu langweilig und ich bin daher auf der Suche nach weiteren muskelaufbauenden Übungen, die ich jetzt nach der Weidesaison mit ihm erclickern kann. Hier wäre ich für weiterführende Tipps und Ideen sehr dankbar!
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Hallo Nicole,
Deine Frage passt zwar nicht wirklich hier an diese Stelle, aber trotzdem eine kurze Antwort: Geh‘ doch spazieren mit dem Pferd. Ich denke, das Gelände ist die beste Möglichkeit für ein gutes Muskeltraining auf gerader Strecke.
Herzlich,
Tania
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