Zebrastreifen
Sicher haben viele von Euch auch von der Meldung gehört, dass Zebrastreifen gut gegen Bremsenattacken sein sollen. Nun bin ich bei solchen Hypes immer eher skeptisch, aber es leuchtete mir ein, dass die Natur hier mal wieder etwas Geniales entwickelt hat: das schwarz-weiß-gestreifte Fell der Zebras führt zu einem optischen Flimmern, das den Bremsen den Anflug erschwert. Und so machte ich mich dann also auch an das Experiment „Zebrastreifen“ und teile hier meine Erfahrungen mit Euch.
1. Versuch: Fingerfarbe
Die erste Frage: Welche Farbe kann ich nehmen, um aus meinen Hafis Zebras zu machen? Ungiftig soll es sein und möglichst stark leuchten. Ich entschied mich als erstes für Fingerfarbe. Dafür kaufte ich zunächst zwei kleine Tuben aus einem Bastelladen (teuer!). Mit denen konnte ich die Jungs leidlich anmalen (ich hätte gerne mehr Streifen draufgemalt, aber die Farbe war so schnell alle), die Farbe leuchtete aber wirklich schön stark:
Das Auftragen war nicht so einfach, da die Farbe zäh war und schnell trocknete. Es dauerte auch ordentlich lang, bis ich fertig war und sah von den Streifen her nicht so professionell aus, wie ich es geplant hatte.
Anthonys Kommentar:
Am nächsten Tag war von der Fingerfarbe schon nicht mehr allzu viel zu sehen. Für das nächste Mal hatte ich mir deutlich günstigere große Flaschen aus dem Internet bestellt. Mit denen konnte ich die Jungs schon besser zu Zebras machen, allerdings ist dieser Weg wirklich ziemlich zeitaufwändig und es hält eben leider nicht lang.
2. Versuch: Mehl-Wasser-Paste
Während ich auf die bestellte Fingerfarbe wartete, rührte ich mir mit Mehl, Essig und Wasser eine Paste an und probierte das aus. Eine sehr günstige Möglichkeit, dachte ich mir. Das Zeug war dann allerdings noch schwerer aufzutragen und sah noch unprofessioneller aus:
Außerdem führten diese Streifen zu einer absolut prompten Reaktion bei beiden:
Und dann sahen die Jungs so aus:
Aramis‘ Kommentar:
3. Versuch: Viehzeichnungsstifte
Findig, wie wir waren, kamen wir dann noch auf so genannte „Viehzeichnungsstifte“. Die haben eine wachsartige Konsistenz und sind ungiftig. Also wurden auch die besorgt und ausprobiert. Den Preis von ca. 1 EUR pro Stift finde ich ok, mit einem Stift kann ich die Jungs vollständig anmalen (und es bleibt noch etwas übrig). Das Auftragen mit den Stiften geht superschnell, allerdings ist das Fell dann an den bemalten Stellen ziemlich fettig. Leider sahen sie nach dem Auftragen nur für kurze Zeit so aus:
Recht schnell wirkte das Weiß schon ziemlich grau:
Und am nächsten Tag war schon wieder kaum noch was zu sehen:
Eigentlich wollte ich dann aufgeben, aber dann wurde mir berichtet, dass schwarze Farbe besser hält. Nun ist bei einem Hafi der Kontrast zu weiß auch nicht viel stärker als zu schwarz, also habe ich auch das versucht:
Und inzwischen schien es mir, als dass meine Pferde sich köstlich über mich amüsieren würden:
Die schwarzen Streifen hielten dann jedenfalls auch stärkere Regengüsse ganz gut aus, so dass ich am nächsten Tag nur ein bisschen nachzeichnen musste. Sowohl Spiel-Aktionen als auch das Wälzen überstanden sie gut:
Kommentar der Jungs:
Fazit
Es ist nicht so einfach, aus Pferden Zebras zu machen. Was die Wirkung angeht, so bin ich mir nicht sicher, was die ganzen Aktionen bringen. Viele schwören ja drauf und punktuell habe ich auch den Eindruck gehabt, dass tatsächlich weniger Bremsen auf den Pferden sind. Von der Haltbarkeit der Farbe her, haben sich die schwarzen Viehzeichnungsstifte am besten bewährt, alles andere hielt auch nicht länger als Anti-Insektensprays.
Ich denke, ich werde die beiden wohl noch öfter mit Zebrastreifen beglücken, denn man tut ja alles für die lieben Fellnasen, nicht wahr? 🙂
13. August 2013 von Tania Konnerth • Kategorie: Haltung • 15 Kommentare »
Von Nicole
• 18. August 2013
Hallo Tanja,
das sieht ja echt witzig aus: Hafis im Zebra-Look. Eigentlich sehen sie eher aus wie Dinos. Also, ich bleibe da dann doch lieber bei der altbewährten Fliegendecke – die gibts übrigens auch schon im Zebralook.
LG Nicole
Von Nicole H.
• 19. August 2013
Hallo Tanja.
Auch ich habe meine Pferde mit Streifen bedeckt. Die Viehzeichnungsstifte waren auch bei mir die Favoriten. Lustig sahen sie aus, vor allem unser Lewitzer bei dem ich natürlich schwarze UND weiße Streifen malen durfte.Da die Farbe sehr schnell aufzutragen war, störte mich das verblassen vom weiß nicht.
Das beste an den Stiften und der Häufigkeit des Auftragens: für die Pferde war es durch das stärkere Aufdrücken eine wohlige Massage.
Selbst meine kitzlige, zickige Ponyoma stand unangebunden still.
Liebe Grüße, Nicole.
Von Ute
• 19. August 2013
Hallo,
auch ich habe mein Pferdchen (Falbe) „gezebrat“. Ich habe schwarze Fingerfarbe benutzt, hatte diese allerdings mit ein wenig Wasser verdünnt. Das Auftragen ging sehr schnell, aber es hielt leider nicht sehr lange und die „nachwirkungen sind auch nicht wirklich schön. Trotz Abduschen und ein wenig Shampoo ist die Fingerfarbe noch nicht aus dem Fell raus und mein Pferd hat noch leicht graue Streifen. Ich werde wohl auch den Viehzeichnungsstift ausprobieren, da mein Pferd als Zebra getarnt kaum noch von Bremsen geplagt war. Das hat mich „Zweiflerin“ doch sehr verblüfft.
Viele Grüße Ute
Von Doro
• 19. August 2013
Dinos? Ich dachte bei den schwarzen Strichen spontan an Tiger 😀
Danke für den Materialtest! Leider kann ich nur die Erfahrung bestätigen, dass Fingerfarbe zu kurzlebig ist. Den Versuch mit dem schwarzen Viehzeichnungsstift muss ich wohl auslassen, weil schwarzer Strich auf schwarzem Pferd so wenig erfolgversprechend erscheint 😉
LG Doro
Von maexchen
• 19. August 2013
Hallo, die sehen ja wirklich klasse aus 🙂
Unsere Ponys sind eher „Ritterpferde“ – mit Ekzemerdecken und Kopfmasken (die immer mal wieder dekorativ am Baum hängen 🙂 ). Das war in diesem Jahr wirklich das Einzige, was gegen die Bremsen geholfen hat.
Aber die Zebras wären ja mal ne Idee für die nächste Kinderreitstunde – die Kiddys haben ihren Spaß und wir können den Zebra-Look mal austesten.
Von Gisa Bührer-Lucke
• 19. August 2013
Tja, um seinen Pferden die Bremsen-Zeit zu erleichteren, lässt man sich zu manchem hinreißen;-)) Also habe auch ich aus unseren Pferden Pfebras gemacht. Ich benutzte eine Mehl-Essig-Nelkenpulverpaste. Das mit dem Auftragen (Pinsel) ging auch recht problemlos und gehalten hat es eigentlich auch ganz gut. Nur die Wirkung überzeugte mich nicht wirklich. Zum einen zog diese Mehlpampe Fliegen an, was die Pfebras nun gar nicht komisch fanden und auch es fanden auch Bremsen ihren Weg. Möglicherweise etwas weniger. Fakt ist: Ich werde es auch im nächsten Jahr ausprobieren und dann zeitlich früher beginnen. Dann betreibe ich Feldstudien und notiere mir die Wirkung;-))
Von Teresa
• 21. August 2013
Wo bekommt man solche Viehzeichnungsstifte her?
Bei uns ist zwar die Zeit der fiesen Plagen bereits vorbei, für nächstes Jahr würde ich mir das aber noch gerne rechtzeitig vormerken.
Von Tania Konnerth
• 21. August 2013
Danke für all Eure Erfahrungen!
Die Viehzeichnungsstifte gibt es im Landhandel und im Internet, einfach mal danach suchen 🙂
Herzlich,
Tania
Von heide zwirner
• 24. August 2013
Hallo Tania,
Deine Pferde auf den Fotos 10,11 und vor allem 12 ,also die ersten ab Rubrik „3.)Versuch “ sehen auch mit dem trockenen „Steppengras „und blei-grauem Himmel/Hintergrund den echten Zebras wirklich schon ähnlich !Danke für wieder wunderschöne und gut kommentierte Bild-Serie!Macht Freude-))
Herzliche Grüsse,
Heide
Von Rebecca
• 26. August 2013
Die Hafis sehen ja echt goldig aus =D Ich hab den Zebra look nicht ausprobiert, obwohl mein Pferdi total durchdreht bei bremsen… sie sind im sommer tagsüber in der Box, wenn es heiß ist, und nachts draußen. Also den Bremsen sowieso nicht so ausgeliefert… Fliegenmasken haben sie natürlich auch, ohne kommen sie bei warmem fliegenwetter garnicht mehr auf die Koppel 😉
Aber die „Savannen“-Bilder sehen echt super aus =D =D
Wie schafft man es dass auf einer Weide solches Gras ist????
LG Rebecca
Von Angela Wahl
• 27. August 2013
Hallo Zebra-Freunde. an einem der wirklich schrecklich heißen Sommertage mit fast 40 Grad habe ich den Kampf gegen scheinbar tausende Bremsen aufgegeben und unsere Friesen gezebrat…..Mischung aus Mehl und Wasser trocknete schneller als ich sie auftragen konnte und bröckelte in der Hitze wieder ab. Da mein Mann gerade die Ställe gekächert und geweisst hat, habe ich einen Schwung flüssigen Weisskalk in die Wasser-Mehl-Pampe gegossen.Achtung, nicht in Augennähe verwenden! Diese Mischung ließ sich leicht aufbringen und hielt 2 Tage ziemlich gut, vorausgesetzt, die Pferde wälzen sich nicht in Matschpfützen. Ergebnis: ca. 50 % weniger Bremsen auf den Friesenzebras, allerdings stehen aufwand und Nutzen dann doch in keinem Verhältnis. Nachwirkung: jetzt, Wochen später, sieht man bei ganz genauem Hinsehen minimal gebleichte Streifen im Fell vom Weisskalk. Bilder findet ihr auf unserer Homepage in der Rubrik Aktuelles. http://www.friesenhof-niebede.de
Von Birgit
• 14. September 2013
Hallo,
also das Anmalen wäre mir zu aufwendig, da meine Zeit limitiert ist. Ich habe die Zebradecke gekauft als sie neu auf den Markt kam und finde sie super. Meine Stute steht ruhig auf der Weide und hat keine Stiche mehr 🙂
Von Birgit Gjurgjevic
• 11. Juli 2014
Hallo ihr Lieben, habt ihr nun eure Langzeitstudien anfertigen können ? Ich überlege gerade eine Fliegenausreitdecke zu kaufen. Ist das Zebramuster nun wirklich besser als eine einfarbige Decke ? Liebe Grüße Birgit
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Hallo Birgit,
ich habe mir dieses Jahr auch Zebra-Fliegendecken besorgt, aber ich habe sie meinen Jungs noch nicht angezogen, da es bisher mit den Bremsen immer noch ging. Babettes Ronny trägt eine und andere im Stall bemalen ihre Pferde weiter tapfer. Ich denke, die Streifen bingen was.
Herzlich,
Tania
Von Antonia
• 19. Juli 2014
Wir haben das auf unseren dunkelbraunen mit leicht verdünnter Fingermalfarbe ausprobiert… Nach Anweisung viele, dünne, vertikale Streifen, wir haben maßstabsgetreu ein Zebrabild abgemalt….Fazit: meditative Aufgabe, die bei unseren Pferden überhaupt NICHTS gebracht hat. Bremsem wie eh und je, auf dem weiß, auf dem dunklen Fell, die dekorative Bemalung war ihnen egal. Schade u.u
Von Birkhan
• 21. Juli 2014
MEIN Tipp: Kokosöl hält wirklich Bremsen und
fliegendes Mückengeziewer von den PFerden (auch Hunde
und Katzen) fern. Es gibt jetzt auch Kokosöl für
Tiere. Kleiner Nachteil es muß etwas temperiert sein,
Was ja im Sommer sowieso der Fall ist, damit es flüssig
ist. Praxis: Einfach mit flacher Hand das Kokosöl wie
bei dem Zebra-Einstreichen, das Pferd einstreichen,
um Augen Nüstern und Ohren, besonders einstreichen,
Sie werden über den Erfolg nur so staunen.
Die Plagegeister bleiben weg, weil in dem Kokosöl
ein Stoff enthalten ist, der den Mückenpanzer zerstört,
und das hält sie somit sicher fern, außerdem ist
Kokosöl ein wunderbares Hautpflegeöl. Probiert es aus,
ich habe nur positive Erfahrungen gemacht.
(Werbung entfernt, Anmerkung der Redaktion).Herzlichts Ulrike Birkhan
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