Umgang mit Beißern

Ich bekomme ziemlich regelmäßig Mails, in denen ich gefragt werde, wie man am besten mit Beißern umgehen kann. Der normale Rat ist meist der, das Pferd für das Beißen zu strafen. Ich sehe das, wie so oft, ein bisschen anders. 🙂

Ganz klar: Ein Pferd, das beißt, ist nicht wirklich lustig. In leichteren Fälle tut es weh, vom Pferd gekniffen zu werden, in ernsteren Fällen wird es aber sogar sehr gefährlich. Und gerade weil das so ist, halte ich wenig davon, ein beißendes Pferd zu schlagen. Denn bei manchen Pferden kann ein solches Abstrafen die Gefahr noch deutlich vergrößern, nämlich dann, wenn es daraufhin erst recht zurückbeißt. Aber auch bei weniger aggressiven Pferden führt meiner Erfahrung nach Strafe selten dazu, dass ein Pferd nicht mehr beißt. Im Gegenteil: Oft kommt es leider zu einer endlosen Schleife von Beißen – Strafe – Beißen – Strafe usw.

Schritt 1: Ursachenforschung

Für mich steht zunächst immer die Frage an: Warum beißt das Pferd?

Pferde können nicht mit Worten reden, aber sie können sehr wohl ihren Unmut, ihre Angst oder auch Schmerzen u.Ä. zeigen. Wir müssen nur bereit sein, ihr Verhalten als Kommunikationsversuch zu deuten, um in einem Beißen z.B. nicht nur die „unschöne Tat“ zu sehen, sondern vielleicht den verzweifelten Versuch, uns etwas mitzuteilen.

Bei einem beißenden Pferd frage ich mich also:

  • Was könnte der Grund für das Verhalten sein?
  • Hat das Pferd Angst? Wovor?
  • Hat es schon schlechte Erfahrungen gemacht? Welche?
  • Erwartet das Pferd vielleicht etwas Schlechtes und will sich durch die Attacke davor schützen? Was könnte das sein? Erwartet es z.B. Schmerzen o.Ä.?
  • Wie lebt das Pferd? Wird es artgerecht gehalten und ernährt? Hat es ausreichend Freilauf, Kontakt zu Artgenossen und bekommt es genug Raufutter?
  • Hat das Pferd vielleicht Schmerzen, z.B. an den Zähnen? Oder andere Beschwerden?
  • Was könnte sonst noch zu dem Verhalten führen? Ist es genervt? Wodurch?
  • Tritt das Verhalten vielleicht zu bestimmten Zeiten vermehrt auf (bei Stuten z.B. in der Rosse)?
  • Usw.

Das Ziel solcher Fragen ist, das Beißen als Verhalten besser zu verstehen. Wenn wir verstehen, warum ein Pferd ein Verhalten zeigt, macht es uns das deutlich leichter, das Verhalten nicht persönlich zu nehmen (denn dazu neigen wir oft) oder an so einen Unfug zu glauben, dass das Pferd damit versuche, „Chef zu spielen“. Meiner Erfahrung nach gibt es für jedes Verhalten eines Pferdes Ursachen und je besser ich diese Ursachen verstehe, desto besser kann ich mit dem Verhalten umgehen.

Und nicht nur das Pferd sollte beleuchtet werden, sondern auch die Menschen, die mit dem Pferd zu tun haben:

  • Wie wird mit dem Pferd umgegangen? Wird es z.B. streng behandelt oder hat es vielleicht zu wenig Führung?
  • Wird das Pferd geschlagen?
  • Kann das Pferd verstehen, was man von ihm will oder ist es vielleicht hoffnungslos verwirrt?
  • Ist das Pferd vielleicht über- oder unterfordert?
  • Wie wird dem Pferd Futter oder Futterlob gegeben? Wahllos und wenn es bettelt oder gibt es eine gute Futtererziehung?
  • Gehen vielleicht verschiedene Menschen sehr unterschiedlich mit dem Pferd um und hat das Einfluss auf das Beißen?
  • Usw.

Sicher lassen sich die Ursachen durch solche Reflexionen nicht immer exakt finden, aber es zeigt sich immer wieder, dass man durch ein wenig bewussteres Nachdenken oft sehr viel entdeckt, das einem Pferd das Leben schwer macht.

Lassen sich konkrete Ursachen finden, sind diese zu beheben, bevor man das Problem Beißen erzieherisch zu lösen versucht. Ein Pferd, das z.B. Zahnschmerzen hat, und deshalb beißt, kann man noch so pferdegerecht behandeln, es wird weiter schnappen oder beißen, bis die Zahnschmerzen aufhören.

Schritt 2: Futtererziehung

Beim Füttern und Loben durch Futterlob wird oft vieles falsch gemacht. Und diese Fehler führen dann leider sehr leicht zu Pferden, die schnappen oder auch beißen. Ich empfehle dazu diese Blogbeiträge:

Werden die Grundregeln für das Füttern aus der Hand beachtet, ist schon ein Großteil der Probleme mit beißenden und schnappenden Pferden zu lösen. Hier ist es tatsächlich oft der Mensch, der mehr Konsequenz und vor allem Bewusstheit erlernen muss.

Schritt 3: Alternativ-Verhalten etablieren

Darüber hinaus kann ich gerade bei beißenden Pferden den Weg des Clickertrainings empfehlen. Mit einem Pferd, das auf den Clicker konditioniert ist, kann man sich das Targettraining erarbeiten. In Situationen, in denen das Pferd nun das unerwünschte Beißen oder Schnappen zeigt, kann man damit ein Alternativ-Verhalten etablieren, das einen Beißer sehr wirkungsvoll vom Beißen abhalten kann. Das Clickertraining führt durch das viele Lob zu einer positiven Grundstimmung, wodurch bisher „vergiftete“ Situationen nach und nach positiv aufgeladen werden.  So kann z.B. ein Pferd, das beim Putzen oder Satteln beißt, lernen, ein Target mit der Nase zu berühren, statt zu giften oder zu beißen (wobei natürlich vorher sicher gestellt werden muss, dass das Putzen möglichst angenehm ist bzw. der Sattel auch WIRKLICH passt).

Seit ich Fanta habe, hat sie Gurtzwang, egal ob ich einen Sattel oder einen Longiergurt behutsam anlegen möchte.

Ich habe Fanta beigebracht ein Sitzkissen, welches ich an der Wand befestige, mit der Nase zu berühren. Sobald sie das Target berührt, kann ich einen weiteren kleinen Schritt zum Satteln oder Gurt-Anlegen machen und belohne sie. Durch das Wand-Target hat Fanta die Möglichkeit, mir deutlich zu zeigen, wann sie für den nächsten Schritt bereit ist, und so verläuft für uns beide das Gurten inzwischen völlig angst-und stressfrei.

Indem wir versuchen, einen Weg zu finden, durch den wir das Beißen nicht mehr strafen (also die bereits negativen Erwartungen des Pferdes, dass etwas Doofes passieren wird, nicht bestätigen), sondern vielmehr bewusst und konsequent für schöne Erlebnisse sorgen, entziehen wir dem unschönen Verhalten die Wurzel. Und das, so zeigt es sich in meiner Praxis immer wieder, ist nicht nur viel schöner, sondern auch deutlich erfolgversprechender als das Strafen.

 

26. Februar 2013 von Babette Teschen • Kategorie: Umgang, Verhalten 63 Kommentare »

 

63 Reaktionen zu “Umgang mit Beißern”

 

Von no0815girl • 26. Februar 2013

Ich finde deine Ideen immer toll, allerdings habe ich momentan einen „Beisser“ (was eigentlich schon übertrieben ist), der noch jung ist (5 Jahre) und meist aus Langeweile oder Spiellaune beisst, bzw. schnappt. Er meint das keineswegs böse, ist auch nicht aggressiv dabei. Am liebsten nimmt er den Ärmel zwischen die Zähne und zieht dann am Klettriemen o.ä. Das macht er meist bei passender Gelegenheit, also wenn er gerade neben mir steht, weil ich das Tor aufmachen muss, ihn Anbinden muss usw. Alles Tätigkeiten, die nur wenige Sekunden dauern und in denen ich abgelenkt bin. Ansonsten ist er echt brav. Also können eigentlich alle deine aufgezählten Motive ausgeschlossen werden. Ich kann in diesen Momenten ja schlecht eine Alternativ-Übung durchführen. Ich versuche dann einfach freundlich und bestimmt meinen Raum einzufordern, damit er gar nicht in die Nähe meines Ärmels kommt, was aber teilweise schwierig ist, wenn ich gerade beide Hände brauche.
Hast du da auch einen Tipp für mich? Denn ich bin da ein wenig ratlos.
Vielleicht kommt das aber auch sobald wir uns besser kennen und er mich mehr respektiert (nicht im Sinne von ich bin der Boss, sondern einfach im Sinne von Respekt 😉 )
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Solche Kandidaten kenne ich auch zu gut, z.B. unseren Nico … 🙂
Da fahren wir die Taktik: ABSTAND!
Wir haben ihm das Kommando „Ab“ gut beigebracht und achten darauf, dass er in jeder Situation mindestens einen Meter Abstand zu uns hält. Sobald er näher kommt, korrigieren wir ihn. Wenn Du z.B. ein Tor aufmachen möchtest, nimm Dir die Zeit ihn auf Abstand zu bringen und warte bis er diesen auch wirklich einhält. Das nimmt manchmal etwas Zeit in Anspruch, aber dafür legst Du hier das Fundament für einen stressfreien, respektvollen, höflichen Umgang.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von annasbg • 27. Februar 2013

Wunderschönen guten Morgen!

Vor Jahren legte ich mir einen 2-jährigen Hengst zu. Jedesmal, wenn ich im Stall zu ihm trat, biss er mich einmal in den Arm. Meine Arme sahen aus…. er biss wirklich fest. Aus reflex gab ich ihm immer mit der Hand eine auf die Nase. Da merkte ich, dass es für ihn ein Spiel war. Also reagierte ich beim nächsten Biss nicht (biss selber die Zähne zusammen *G*). Die Folge: mein Lausbub hat NIE WIEDER gebissen!

LG, Anna
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Ja super! Genau das meine ich! Das Aussteigen aus der Spirale … Noch ein Rat für alle, die diesen Weg so gehen möchten: Schützt Euch gut! Zieht Euch die dickste Jacke an ect., es kann echt weh tun. Passt gut auf Euch auf!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Corinna • 27. Februar 2013

Hallo!

Danke für einen weiteren super Artikel der hoffentlich vielen Pferden hilft besser verstanden zu werden. Ja und den Menschen auch – vom Pferd, aus welchem Grund auch immer, gebissen zu werden ist alles andere als spaßig.

Eine Frage stellt sich mir beim lesen aber.
„Durch das Wand-Target hat Fanta die Möglichkeit, mir deutlich zu zeigen, wann sie für den nächsten Schritt bereit ist“
Wie erkenne ich die Bereitschaft zu welchen Schritt anhand des Targets? Wenn das Pferd gelernt hat das Target zu berühren und das so positiv verknüpft ist, dass es das Satteln/Gurten toleriert? Woran erkenne ich dass es nicht so weit ist? Ich muss ja belohnen bevor es zuviel für das Pferd wird…

LG Corinna
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Hallo Corinna,
bei dem Vorgehen handelt es um die Kommunikation mittels des Initiator-Signal.
Das Initiator-Signal ist ein Kommunikationsmittel für fortgeschrittene Clickerpferde. Mit diesem kann unser Pferd uns sagen, wann es für eine Übungen/den nächsten Schritt bereit ist. Diese Kommunikation ist besonders für Gegenstände/Situationen geeignet, in den das Pferd sich unwohl fühlt oder vor denen es gar Angst hat. Auch vergiftete Situationen kann man mit Hilfe des Initiator-Signals entgiften. Als Initiator-Signal kann man gut ein Target verwenden oder noch besser die Übung „Kopf tief“. Das Pferd lernt, dass es Dir über das Kopf senken mitteilen kann, dass es bereit ist für den nächsten Schritt, um sich dadurch C+B zu verdienen.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Sonja • 28. Februar 2013

Hallo,

„Ab“ = auf Abstand bringen. Super! Danke für die Idee. Das könnte endlich den Eiertanz aus herumhaspelden Übermut, „hey, hab Dich, hast grad nicht aufgepasst, hihi..“, “ ich will aber JETZT was lustiges machen!!“ etc. beenden. Ich versteh ja gut, dass Menschen mit ihrer unmöglich empfindlichen Haut gewaltige Spassbremsen sind, aber es hilft halt nix…
Bubispiele werden mit anderen Bubis gespielt und NICHT mit zarthäutigen 2-beinern- und mit 2 metern Abstand geht das deutlich würdevoller (für den 2 Beiner), als wenn ein alberner Wallach einem grad auf die Pelle rückt…
LG Sonja

 

Von Jenny • 4. März 2013

Sehr guter Beitrag – sage ich aus der Sicht einer Pferdebesitzerin, die 2 1/2 Jahre lang einen extremen Beisser hatte und die Situation (leider nur) zu ca. 80% in den Griff kriegen konnte!
Ich würde immer den Weg des Clickertrainings gehen, um ein alternatives Verhalten, bzw. Impulskontrolle zu erreichen!
Das ist wirklich ein weitreichendes Thema, über das man sich stundenlang unterhalten kann…

 

Von maexchen • 4. März 2013

Das ist ein wirklich schwieriges Thema. Wenn ein Pferd aus Angst beißt oder in Reaktion auf eine unangenehme Situation, ist es sicher relativ „einfach“ mit Geduld da heraus zu kommen.
Schwieriger finde ich die Sache, wenn Pferde beißen, weil Sie sich als „Chef“ fühlen. In der Herde wird auch „abgebissen“ – nur, dass es für mich als Mensch schon ganz schön gefährlich werden kann.
Ich hatte eine Stute, die absolut bissig war. Ich hatte das Pferd so vom Vorbesitzer übernommen, der es lustig fand, wenn das Pferd auf andere Menschen losgegangen ist (ja, solche Spinner gibt es wirklich) Der einzige Weg bei diesem Pferd war für mich, immer konsequent zu sein und zu versuchen, keine Situationen zu schaffen, in denen ich gebissen werden konnte. Manchmal habe ich dann zu meinem Schutz oder zum Schutz anderer Menschen einen Fress-Maulkorb angezogen (so konnte das Pferd auch auf die Weide, ohne andere Menschen zu gefährden) Ich hatte und habe auch heute noch keine Idee, wie ich diesem Pferd das beißen zuverlässig hätte abgewöhnen können 🙁
Als meine Kinder zur Welt kamen, habe ich das Pferd abgegeben (an einen Profi, der die Situation kannte und wusste, auf was er sich da einlässt) Mir war das mit kleinen Kindern einfach zu gefährlich.

 

Von Isabelle • 4. März 2013

Meine Stute droht und beißt meistens vorbei, vorallem wenn fremde Menschen vorbeilaufen wollen. Bei mir im Umgang legt sie eigentlich nur die Ohren an und beißt ansonsten nicht. Letztens wollte sie sogar auf einen losgehen und stieg bei ihm an der Hand.
Kann es sein, dass es Pferde gibt die eine sehr strenge, konsequente und zielstrebige Führung brauchen?
Letztens hatte ich keine Lust mehr auf die Droherei, habe ich eine Gerte in der Hand gehabt zum Putzen. Sobald sie drohen wollte, habe ich laut auf meine Stiefel geschlagen und danach immer nur die Gerte angehoben. Dann stand sie da mit keckem Blick. Ein Ohr vorne, ein Ohr auf hab Acht, aber verzog nicht weiter die Miene. Genauso passiert es oft, dass wenn sie motzt und einen Klaps bekommt, dann gehen die Ohren vor und manchmal schnaubt sie auch noch ab. Ob das ein klares Zeichen für sie ist, dass ich die Führung übernehme?
Bei den Vorbesitzern konnte sie ihre Launen voll ausleben. Sie konnte nicht 1 Sekunde stehen, warten und versuchte jeden Menschen fern zu halten.
Ihr Verhalten wird besser, aber dieser Fremdenhass bzw Droherei. Es ist einfach sehr schwer etwas dagegen zu machen. Ich werde einfach meine Linie verfolgen 200% Konsequenz und hoffentlich legt sie es irgendwann ab.

 

Von Bea • 4. März 2013

Ich hatte auch einen Spielbeisser („ich knips dich und ich bin schneller als du, ääätsch“. Hab ich leider erst spät kapiert und war eine ganze Weile auf das Spiel eingestiegen, was er übrigens meistens gewann. Bis mir jemand das „Spiel“ erklärte ;-). Leider half das Ignorieren da nichts; es war eine Kombination aus mehreren Maßnahmen: e i n m a l gab es einen(!) spürbaren Klaps auf die Nase, kurz b e v o r er mich erwischte. Der erstaunte Blick sprach Bände. Danach liess ich mich eine ganze Weile von ihm nicht mehr aktiv berühren, belohnte (clickerte) aber höfliches Abwenden. Und innerhalb von 2-3 Wochen war das Thema, was mich mehr als eineinhalb Jahre genervt und oftmals auch verletzt hat, erledigt. Dicke Jacke nützt übrigens nichts, wenn auch in die Hand geknipst wird mit anschließender Blutblase.

Nebenbei bemerkt spielte er das Spiel nicht nur mit mir oder nur mit Menschen, sondern brachte auch phasenweise Artgenossen fast zur Verzweiflung, indem er ihnen fortwährend in die Hinterbeine knipste und sich nicht abschütteln ließ.

 

Von Gabriele Jensen • 4. März 2013

Mein 6jähriger Tinker fing „plötzlich“ auch das Zwicken an. Hauptsächlich wenn wir seinem Futter zu nahe gekommen sind. Auslöser war auch in diesem Fall die Gabe von Leckerlis aus der Hand! Es gab dann absolutes Leckerli-Verbot und ich habe ihn auf Abstand gehalten. Er musste viele Male am Tag seine Heuration verlassen, weil ich sie beansprucht habe. Ich habe versucht, in meiner Körpersprache sehr deutlich zu sein und hatte ihn ständig im Auge. Dabei habe ich mich so verhalten, wie es mein älterer Tinker macht 🙂 Ich habe ihn nicht fuer das Beissen bestraft, ihm aber deutlich gezeigt, wo sein Platz meiner Meinung nach ist und jetzt ist alles wieder im Lot :)LG Gabriele

 

Von Stephanie Silvan • 5. März 2013

Hallo,
ich habe selbst zwei Pferde, habe mich aber kürzlich mit einem Isländer angefreundet, mit dem andere viele Probleme haben (nicht nur das Beißen). Er gehört nicht mir, aber ich reite ihn so oft ich kann, kümmere mich um ihn und nehme seine kleinen „Macken“ eher mit Humor, bin eher ein Wald- und Wiesenreiter und stör mich nicht so dran, wenn irgendwas nicht 100% sitzt.

Allerdings erzählen mir immer wieder alle anderen, dass er beim Aufsatteln ganz furchtbar beißt und das nur klappt, wenn man ihn zu zweit aufsattelt und einer den Kopf festhält. Ich hab ziemlich blöd geguckt, denn das hat er bei mir nie gemacht.

Nun soll ich mit ihm arbeiten, damit er das lässt – aber wie soll ich ihm etwas abgewöhnen, das er bei mir gar nicht macht? Ich mache offensichtlich irgendwas anders als die anderen, aber was?
Selbst die Besitzerin kann ihn nicht ohne Beißen satteln.

Am Sattel kann es ja dann nicht liegen, wenn er es bei mir nicht macht, oder? Ich nehme den selben Sattel und Zubehör.

 

Von Almut • 6. März 2013

Hallo Babette, es ist natürlich grundsätzlich richtig, zunächst nach den Ursachen zu schauen und nicht blindlings drauflos zu strafen. Aber das, was Du hier beschreibst, sind meiner Ansicht nach keine Beißer, sondern Hapser. Und sicher dreht sich mancher diese Spirale selbst – Haps-Klaps-Haps-Klaps. 🙂 Dort mit Konsequenz und positiver Verstärkung anzusetzen, ist sicher ein guter Weg. Ein wirklich aggressives „Problempferd“ – ob es nun beißt (und wir haben schon abgebissene Körperteile erlebt – kein Witz!), gezielt schlägt oder steigt und in Richtung deines Kopfs boxt – wird man dieses Verhalten meiner Ansicht nach nicht nur „wegclickern“ können. Da kommt es zunächst mal darauf an sich zu schützen (und da hilft im Zweifelsfall keine dicke Jacke) und ganz klare Grenzen zu setzen. Und das geht leider nicht immer nur über positive Verstärkung. Auch wenn man natürlich trotzdem die möglichen Ursachen berücksichtigen und Mittel entsprechend wählen und einsetzen muss – dass man auf ein Pferd, das aus Angst aggressiv ist, nicht einprügeln wird, ist ja logisch. just my 2 cents.
LG, Almut
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Hallo Almut,
mein Beispielpferd Fanta war leider nicht nur ein harmloser Hapser. Sie hat eine Frau so heftig gebissen das ihre Hand gebrochen war. Bei ihr hat eine Korrektur über Strafe keinen Erfolg gezeigt. Erst der Weg über die positive Verstärkung hat sie kuriert.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Almut • 6. März 2013

Hallo Babette,
danke für Deine Rückmeldung. Aber so, wie ich das verstanden habe, hat Fanta immer nur in der bestimmten Situation (satteln/gurten) gebissen? Was, wenn die Ursachen (die nicht in der Futtererziehung liegen) zwar klar sind, das Pferd aber grundsätzlich/immer extrem aggressiv auf den Menschen zugeht? Du musst ja erst mal rankommen, um ein Alternativverhalten etablieren zu können…!
LG, Almut
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Nein, Fanta hat leider nicht nur in bestimmten Situationen gebissen. Als sie der Frau die Hand gebrochen hat stand diese einfach nur neben ihr … 🙁
Bei sehr aggressiven Pferden würde ich zunächst bestimmte Grunderziehungsübungen hinter einer Absperrung über das freie Formen erarbeiten, wie „Ab“ und „Höflichkeit“. So setzt der Mensch sich keiner Gefahr aus, kann aber schon auf einer positiven Art und Weise mit dem Pferd umgehen und somit hoffentlich dem Pferd die Motivation, dem Menschen an den Kragen zu wollen, nehmen. Ich behaupte aber auch nicht das man alleine übers Clickertraining alle schweren Fehlverhalten eines Pferdes in den Griff bekommt. Für viele Fälle ist es aber bestimmt ein guter, alternativer Weg und eine besser als die Spirale: Beissen-Strafe-Beissen-Strafen …, aufrecht zu erhalten.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Bettina • 7. März 2013

Hallo Babette,

vielen Dank für deine Gedanken. Ich sehe das genauso. Ich beobachte auch, dass Strafen nicht nur beim Beißen, sondern auch bei anderen Unarten (wie betteln, treten, rempeln…) keinen wirklichen Erfolg hat. Solche Pferde reagieren meist nur auf ihr Umfeld, und wenn da geschlagen und geschriehen wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Pferd auch nicht höflich ist. In eurem Stall kriegt ihr das vielleicht gar nicht mehr so mit, aber für viele Leute ist es ganz normal, ihrem Pferd einen Klaps zu geben, das wird gar nicht als Gewalt angesehen. Ich wollte heute ein neues Pferd im Stall begrüßen und hob meine Hand, um es am Hals zu tätscheln, da sprang es gleich einen Meter zurück. Da weiß man schon gleich, was los ist.
Ich hatte bisher nur mit einem Beisser zu tun, einem Schulpferd (riesig groß, Holsteiner). Sie hatte auch andere Tricks drauf, wie an die Wand quetschen, zielgenau auf Füße steigen und stehen bleiben und so (hat mir so den Zeh gebrochen). Sie hatte auch Sattelzwang, und konnte schneller beißen, als man gucken konnte. Damals habe ich das so gelöst: ich habe einfach meinen Ellenbogen richtig Kopf zeigen lassen, wenn sie dann blitzartig zuschnappen wollte, hat sie sich an meinem Ellenbogen gestoßen. Das hat sie zweimal gemacht, dann nie mehr. Heute würde ich das allerdings anders lösen. Ich hatte auch darauf geachtet, ganz langsam zu gurten. Ich sehe viele Leute, sie einfach zu schnell gurten, und dann gleich so fest. Da würde ich auch Sattelzwang bekommen. Wenn meinem Pferd der Gurt zu eng ist zeigt er übrigens mit dem Maul drauf. Dann mache ich ein Loch weiter.
Mein Pferd hat mich nur einmal gebissen, als wir angefangen haben, Kunststückchen zu üben. Ich denke, das war aus Übereifer. Ich habe ihn dann einfach stehen lassen. Nach ein paar Minuten bin ich wieder in die Halle gegangen und habe ihm mit dem Klicker bessere Futtermanieren beigebracht, das hätte ich vorher machen sollen. Seitdem kam das nicht mehr vor. Ich lasse auch nicht zu, das mein Pferd an meinen Jackentaschen rumzuppelt. Manche finden das lustig, aber von da zum Beißen ist es nicht mehr so weit.
Was ich übrigens schwierig finde, ist, wenn andere Pferde mein Pferd beißen, wenn er an deren Box vorbei geht. Wir haben zwei so Kandidaten, die kommen blitzschnell mit dem Kopf aus der Box geschossen. Da weiß ich immer nicht, wie ich reagieren soll. Ich möchte mein Pferd gern schützen, aber schreien oder so will ich auch nicht. Zur Zeit gehe ich dann mit einer erhobenen Gerte auf der Seite des Beißers, aber das finde ich eigentlich blöd. Aber ich glaube auch nicht, dass man da viel machen kann, diese Pferde verbringen 23 Stunden am Tag in der Box.
Ich hoffe wirklich, dass eure Webseite immer mehr Leser bekommt. Ein gewaltfreier Umgang mit Pferden ist so viel mehr erfüllend 🙂

Liebe Grüße,

Bettina

 

Von Elaine • 8. März 2013

Ein solches Pferd habe ich auch. Als ich ihn kennen gelernt habe war er 5 Jahre alt und ist in den Schulbetrieb unseres Vereins gekommen. Er war zu der Zeit schon stark kopfscheu, hat sich durch Beißen gewehrt und galt als sehr dominant. Wer weiß, was er vorher beim Züchter erlebt hat. Ich habe es dann auch so beigebracht bekommen, dass er einen auf die Nase bekommt, wenn er beißt. Als ich dann älter wurde und ihn als Pflegepferd bekam, habe ich mich besser informiert und versucht es anders zu lösen, was natürlich nicht den durchschlagenden Erfolg brachte, da die anderen Reiter und Voltigierer es weiterhin anders machten.
Ich habe ihn vor 4 Jahren dann gekauft und durch die Umstellung in den Offenstall ist es viel besser geworden. Zudem habe ich vor ca. 2 Jahren mit dem Clickern angefangen, weil er wenig Respekt vor menschen hatte und einen auch stumpf mal umglaufen ist oder mit einem spazieren ging.
Er ist jetzt 23 und hat auch in dem Alter noch viel gelernt und lernt auch weiterhin. Er zwickt nur noch, wenn man etwas an Kopf oder Hals macht, was ihm unangenehm ist und warnt vorher auch indem er die Ohren anlegt. Wenn man dann aber konsequent weitermacht, weil es gemacht werden muss und das ganze belohnt, ist es dann für ihn auch ok.
Ich denke ganz werde ich das nie aus ihm rauskriegen, aber solange es in dieser Form bleibt ist es für mich gut einschätzbar.

Viele Grüße,
Elaine

 

Von Ballmnn Martin • 13. März 2013

Hallo,wir haben einen jungen Tinker seit fast 3 Wochen.
Leider haben wir es direkt schwer gehabt, er hat Fieber und Koliken bekommen, Nachdem er vom Tierarzt versorgt wurde,und wir ihn richtig festhlten mussten wegen der Spritzen und Untersuchungen….mag er uns nicht mehr so wie vorher. Er schnappt nach meinem Mann und zeigt ihm ds Hinterteil.Bei mir geht es noch so einigermassen,aber er legt öfters mal die Ohren an nachdem er sein Futter im Trog hat,ich stelle mich meist daneben und Krabbele ihn und Rede mit ihm,geht auch so ganz gut…nur wie eben, er bekommt sein Heu und er meint die Ohren nlegen zu müssen und macht mir deutlich nicht näher kommen.Ich werde etws lauter und gebe ihm zu verstehen , nicht mit mir.Ich muss dzu sagen,wir hben noch nie eigene Pferde gehabt und sind absolut Anfänger.Freue mich über Antworten.
Gruß Tina

 

Von Kelly • 19. März 2013

Hallo Babette,

ein toller Artikel – DANKESCHÖN. Ich finde es sehr wichtig, nach Alternativen zu suchen, wenn ein Pferd „Probleme“ hat. Es gibt außerdem immer einen Grund warum das Pferd sich so oder anders verhält. Oft sind schlechte Erfahrungen eine Ursache. Wer mit Einfühlsamkeit und mit Bedacht an solche Situationen herangeht, sichert sich Freundschaft, Vertrauen und Mitarbeit des Pferdes.

Mit der gleichen Idee habe ich damals mit meiner Stute gearbeitet. Ich hatte das „Target“ dafür am Boden platziert, da die gesenkte Kopfhaltung zusätzlich für Entspannung und Wohlgefühl sorgt – nur so als Zusatzhinweis :-).

Viele Grüße. Kelly

 

Von Ines • 6. Dezember 2013

Hallo Babette,

ein toller Artikel – er hat mich wieder ein Stück weiter gebracht und mir bestätigt das ich mit meiner Methode auf dem richtigen Weg bin, auch wenn ich noch viel an mir selbst arbeiten muss und an meiner Konsequenz.
Wir haben allerdings noch ein anderes Problem mit dem Beißen. Am Anfang hat mein Bub (7 Jahre) nur aus der Box heraus gezickt, meistens aber als Freude mich zu sehen.
Allerdings fällt mir seit einigen Wochen auf das er sich nicht mehr am Hals/Nacken anfassen lässt. Ich kann nicht mal die Hand in die Nähe dieses Bereiches bringen, schnellt sein Kopf schon nach hinten und er beißt mich, in dieser Situation auch meist mit angelegten Ohren. Mein Resultat daraus war, das er Schmerzen hat. Ich habe mir bereits eine Physio geholt und wir sind dabei das zu behandeln, mittlerweile habe ich jedoch das Gefühl das er es nur mehr rein aus Reflex macht, meine Frage: Wie kann ich ihm das abgewöhnen?
Ansätze zum Clickertraining kennt er bereits, jedoch finde ich irgendwie keine Positive Situation um zu Clickern und ihn somit zu belohnen.
Hättest du hier einen Tipp für mich?

Lg Ines
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Liebe Ines,
gut möglich, dass Dein Pferd wegen des Schmerzgedächtnisses noch Angst vor der Berührung hat. Das kannst Du mit dem Clickertraining gut bearbeiten. Du berührst Dein Pferd an einer Stelle am Hals, wo es für Dein Pferd noch total ok ist, also mit ausreichend Abstand zum empfindlichen Bereich. Du berührst und wenn Dein Pferd keine Abwehrbewegungen macht, erfolgt C+B. Zeigt Dein Pferd Abwehrbewegungen musst Du noch weiter entfernt beginnen. Hast Du Deine Ausgangsstelle gefunden, kannst Du Dich Stück für Stück in Minischritten zum Genick vorclickern. Du berührst also als nächstes eine Stelle ein kleines Stück näher hin zum Genick und clickst wieder, wenn Dein Pferd entspannt ruhig hält. Hält es nicht ruhig, gibt es kein C+B. Wenn Du hier wirklich kleinschrittig vorgehst und gut auf Dein Pferd hörst, solltest Du nach ein paar Einheiten wieder das Genick berühren dürfen.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von tini • 12. Dezember 2013

Hallo ich hoffe Ihr könnt mir helfen.
Ich hab seid ein paar Wochen ein Pflegepferd. Er ist so ganz lieb, nur seid einer Weile Beißt er mich und das mit Steigerung. Wenn ich Bodenarbeit mit ihm mache, macht er allerding alles was ich von ihm Vordere. Seid neuestem legt er sich sofort beim betreten des Platzes hin und welzt sich ?!
Sobald er dann an meinen Arm kommt beim weitere Verlauf beißt er mich, nimmt den Strick ins maul, gibt es nicht mehr her.
Ich persönlich hab das gefühl, er will mir was sagen. ABER WAS????
Es macht das Arbeiten momentan wirklich schwer!
Heute hat er auch gegähnt. Langweile ich ihn?

Hilfe
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Liebe Tini,
wenn Pferde gähnen ist das kein Zeichen von Langeweile. Oftmals handelt es sich dabei um eine Übersprungshandlung. Oder Müdigkeit :-). Das Beissen ist für mich in vielen Fällen ein Stressindikator. Vielleicht kann er Dich noch nicht gut einschätzen, versteht noch nicht, was Du von ihm möchtest? Achte darauf wann er viel und wann er weniger beisst und versuche herauszufinden, was es verschlechtert und was es verbessert. Welche Übungen machst Du gerade? Welche Ausstrahlung hast Du gerade? Überforderst Du ihn vielleicht? Beobachte und fühle hin, immer mit der Frage im Kopf: Wie muss ich sein, damit du mich nicht beissen musst?
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Tabea • 27. Dezember 2013

Hi,
ich habe ein Problem mit einem Pony. Ich habe angefangen, mit ihm Clickertraining zu machen und da war noch alles gut. Doch dann habe ich ein Buch gelesen, wo viel Bodenarbeit gemacht wurde usw. danach wollte ich die Varianten vom Buch anwenden und da dies im Buch ohne Clicker gemacht wurde, hörte ich damit auf. Aber seit dem, werde ich in jeder freien Sekunde gebissen und das ist auch sehr schmerzhaft. Ich kann gar nicht in Ruhe mit dem Pony arbeiten, weil es immer mit Beißen beschäftigt ist. Ich glaube, es hat früher auch keine guten Erfahrungen mit Kindern gemacht. Ich weiß jetzt aber nicht, wie ich ihm das abgewöhnen kann mit dem Beißen. Ich möchte nicht, dass das Clickertraining vom Beißen abhängig ist, denn das Pony soll auch ohne Clicker lernen nicht zu Beißen. Was würdest du an meiner Stelle machen? Er hat einen Target und einen Ball zum beißen, aber es nützt nichts, denn das Pony beißt einfach immer wenn es Lust hat. Ich überlege jetzt, wieder Clickertraining zu machen. Was kann ich noch tun und woran könnte es liegen das das Pony beißt? Ich freue mich über jeden Tipp.
Liebe Grüße
Tabea

 

Von Sarah • 30. Dezember 2013

Hallo,
ich würde mich freuen, wenn mir hier vielleicht jemand helfen kann. In dem Stall wo mein Reitpferd steht und ich auch oft am Wochenende bin, steht eine agressive Stute. Sie ist genau in dem Stand neben meinem Pferd und sobald ich die Seite des Standes betrete wo sie daneben ist,um mein Pferd zu putzen oder zu streicheln kommt sie hinubergestprungen mit angelegnten Ohren und bedrängt einen. Sie hat mich sogar schon gebissen und beim verlassen des Standes nach mir getreten.Mittlerweile habe ich schon angst in den Stand zu gehen und das merkt sie ja auch.Ich würde so gern verstehen warum sie das tut?!Über ihre Vorgeschichte weiß ich nicht viel nur, dass der frühere Besitzer sie geritten hat aber jetzt traut sich halt keiner es wieder zu versuchen. Sie wird nur zu Kutschfahrten benutzt,dass klappt alles gut.
Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben wie ich mich verhalten sollte ihr gegenüber und waran ihr Verhalten liegen könnte !
Danke!
Sarah

 

Von Liesi Croy • 14. März 2014

Habe gerade eine 8 jährigen belgischen Wallach gekauft.
Sportler Schwerpunkt Springen. Unterm Sattel lebhaft aber brav aber…. in der Box.
Ohrenanlegen, beißen und zwar kräftig, Männer attakiert er sogar.
Sobald er auf der Stallgasse steht geht es. Habe leider über sein Vorleben nichts in Erfahrung bringen können. Kann also auf keine Erfahrungen aufbauen.
Was tun?
Habe versucht ihn mit Futter langsam etwas zu besänftigen.
Hat dafür heute völlig übreraschend nach mir geschnappt und mich ordentlich in den Daumen gebissen.

 

Von Saskia • 28. März 2014

Hallo

ich habe mit meiner 4 jährigen Tochter zusammen ein Pflegepferd. Mein Problem ist das mich die Tochter von unserem Pflegepferd neulich in den Bauch gebissen/gezwickt hat. Es tat nicht weh…war eher ein schock und ich wusste auch nicht wie ich reagieren sollte. Habe meine Tochter auch gleich erstmal vom platz geschickt bevor noch was passiert. Das Pferd war von Anfang nicht so begeistert davon das wir plötzlich da waren und hat meine Tochter als Spielzeug gesehen und ist auch beim abäppeln gleich immer auf sie zugelaufen. Die ersten 3 wochen konnte man sie höflich und ohne probleme wegschicken. Bis auf den einen Tag. Wir fuhren hin haben erst den platz abgeäppelt wo sie dann auch schon angelaufen kam…wir sie aber auf abstand halten konnten. Dann haben wir die schubklarre geleert und wo wir zurück kamen hat sie sich genau vor uns gestellt und ist keinen cm trotz höflicher aufforderung zur seite gewichen. Wir standen da weil ich auch noch nicht so erfahren bin um zu wissen was ich nun tun sollte und plötzlich biss/zwickte sie zu.

Meine Frage ist wie ich die damit entstandene Angst nochmal gebissen zu werden überwinden kann?

Ich möchte die RB wegen meiner Tochter nicht aufgeben nur weil ich auf gut deutsch ein Angsthase bin.
Ich hoffe auf hilfreiche Antworten!
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Liebe Saskia,
ich bin ehrlich gesagt sehr schockiert von Deiner Frage. Habe ich alles richtig verstanden? Deine Tochter ist 4 und hat ein Pflegepferd? Und wird nur von Dir unterstützt und begleitet? Und Du bist pferdeunerfahren und ängstlich? Entschuldige wenn ich das so deutlich sage, aber das ist verantwortungslos und gefährlich und das sowohl dem Pferd, als auch Deiner Tochter gegenüber. Pferde sind keine Spielzeuge für Kinder. Der Umgang mit Pferden braucht Wissen und Erfahrung. Du solltest zunächst Unterricht im Umgang mit Pferden nehmen bis Du Pferde und ihre Reaktionen gut einschätzen kannst und im Umgang mit den Tieren sicher bist. Deine Tochter sollte ebenfalls an Pferde herangeführt werden, aber von einem Erwachsenen der sich gut mit Pferden auskennt und Pferd und Kind immer beschützend im Auge behält. Das Kind sollte beschützt werden vor dem Pferd und das Pferd beschützt vor dem Kind. Meine Tochter ist mit Pferden aufgewachsen und trotzdem war ich immer an ihrer Seite und habe aufgepasst und vermittelt. Nimm´mir meine Worte bitte nicht übel.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Saskia • 29. März 2014

Hallo…

die letzten 3 Wochen war die Besitzerin von den Pferden immer dabei gewesen und wir nehmen regelmäßig unterricht um alles zu lernen. Das Pflegepferd an sich ist keine Gefahr für meine Tochter sonst hätte die Besitzerin kein Kind für das Pferd gesucht. Es geht ja auch nicht um das Pflegepferd an sich da ist alles top und die beiden verstehen sich super und es gab noch nie Probleme. Es geht um die Tochter von Pflegepferd. Meine Tochter läuft nicht alleine auf dem Platz rum. Sie ist immer an meiner Seite sodass ihr nichts passieren. Also bin ich da auch in keinster weise verantwortungslos. An dem Tag wo ich gebissen wurde kam die Besitzerin etwas später und es war auch wie gesagt vorher auch nie ein Problem die anderen Pferde wegzuschicken. Ich habe diese Frage gestellt damit man mir tipps gibt und nicht das mir unterstellt wird das ich verantwortungslos bin.

 

Von Ulrike Weber • 20. Juni 2014

Hallo, ich finde den Ansatz bei Fanta sehr interessant. Selbst haben wir ein altes DRP das beißt, seit etwa 3 Jahren ist er in unserem Besitz und die Attacken traten am Anfang sehr stark auf. Er beißt auch wirklich fest, meist dann wenn wir frisches Heu nachlegen. Er steht im OS mit ständig Heu zur Verfügung. Es dauerte etwas bis wir erfahren haben, das er wohl beim Füttern immer erst irgendwas auf den Kopf geschlagen bekam damit er in der Box nach hinten ging und dann erst gefüttert wurde. Sein Gesamtzustand war bei der Übernahme als dünn zu bezeichnen, dies hat sich jetzt verändert. Genauso treten seine Attacken seltener auf, wenn das Heu zur Neige geht und er längere Zeit nur den Paddock und keine Weide hat ist er naja unwirsch. Beim Putzen ist er ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, wenn ihm der Zeitpunkt gerade nicht passt beißt und tritt er nach uns. Ich versuche mich groß zu machen und wenn das nicht genügt wedle ich halt mit meiner Jacke, oder einem Strick. Geschlagen wird er bei uns nicht, die Prügel die er schon bezogen hat könnten wir nicht übertrumpfen. Wie könnte ich weiter vorgehen um ihm die Berührungen durch den Menschen wieder angenehm zu machen. Er läßt sich super reiten und ist unterm Sattel das bravste Pferd.

 

Von Claudia • 28. Juni 2014

Hallo Babette,

vielen Dank für den tollen Artikel und überhaupt die ganze Homepage mit geballtem Wissen und Erfahrung. Ich habe diesen Artikel leider erst Heute entdeckt und bin daher momentan geplagt von schlechtem Gewissen und auch etwas am Tränen verdrücken.
Ich habe mir vor knapp zwei Monaten eine jetzt zweijährige Stute gekauft. Die Verkäufer machten keinen Hehl daraus, dass sie schon länger nichts mehr an den Hufen gemacht haben, weil sie das letzte mal ein riesen Theater veranstaltet hat und sie sich dann scheins nicht mehr ran trauten. Da sie sonst toll ist, ließ ich mich davon nicht abschrecken. Ich bin die Sache von Anfang an ruhig und mit viel Geduld angegangen und nach 5 Wochen konnte der Hufpfleger die Hufe bearbeiten und statt wie zu Anfang nur rumzuzappeln und die ganze Stallgasse vollzuäppeln, steht sie mittlerweile seelenruhig da und genießt das Putzen. Hufe gab sie mir auf Fingerzeig von allein. Tja. Bis Vorgestern. Da entdeckte ich an der hinteren Fessel eine kleine Maukestelle. Als ich anfing sie zu behandeln, ging alles wieder von vorne los. Rumzappeln, Fuß rausziehen und dabei schon tendenziell ausschlagen und vorne sich direkt hinschmeißen. Dabei sah sie weder verängstigt noch panisch aus. Viel mehr regelrecht zornig- Nüstern derart hochgezogen wie ichs noch nie gesehen habe. Natürlich blieb ich dran. Und als sie ausschlagen wollte, oder die Tendenz zeigte, gab es natürlich direkt eine von mir auf den Hintern mit einem lauten „Lass das!!“ Davon wurde sie direkt zorniger, tänzelte rum und zwickte mich als ich weiter vorne stand. Natürlich hat sie direkt wieder eine gefangen und riss dabei den Kopf hoch, hängte sich in den Strick bis dieser riss. Herzlichen Glückwunsch.
Natürlich konnte/wollte ich das so nicht stehen lassen und hab gefühlte 100 mal die Hufe reihum aufgehoben bis sie wieder anständig die Hufe her gab. Aber die entspannte, vertraute Atmosphäre die ich mir bis dahin aufgebaut hatte, war natürlich dahin. Sie stand nur wütend da und hat mich genau beobachtet.
Ich wünsche mir mit meiner Stute eine vertrauensvolle Beziehung mit gegenseitigem Respekt und natürlich, dass wir zusammen Spaß aneinander haben und sie auch motiviert und interessiert dabei ist wenn ich ihr was zeige. Aber als das gestern passierte, fühlte ich mich zunächst wirklich veräppelt und als sie auch noch biss, da verstand ich die Welt nicht mehr.
Seither beschäftigt mich das die ganze Zeit und ich denke, dass sie vll auch schon schlechte/schmerzhafte Erfahrungen mit der Mauke hatte, mir die Verkäufer das verschwiegen haben und sie daher so stark reagierte. Sie daraufhin mit Schläge (also ein Klatsch mit der flachen Hand auf die Hinterhand) zu strafen, hat es wohl eher schlimmer gemacht. Ich habe momentan etwas Angst davor wie sie morgen reagiert, aber ich werde die Tipps von diesem Artikel anwenden und direkt mit clickern anfangen. Positiv verstärken und hoffe dadurch, dass sie mit der Zeit lernt, dass auch in unangenehmen Situationen was Positives für sie rausspringt.
Vielen Dank nochmal, dass ihr euer Wissen und eure Gedanken mit uns teilt und ich freue mich schon auf den Longenkurs im August.

Liebe Grüße
Claudia

 

Von Julia • 4. August 2014

Genau so ist es doch, man muss sich fragen, warum das Pferd beisst, dann ist die Lösung eigentlich ganz einfach. Ich habe vor Jahren einen alten Traber bekommen, den ich aus seiner Rennlaufbahn kannte, schon damals galt er als nicht einfach zu händeln und war agressiv im Umgang. Er war auch Klopphengst. Zufällig habe ich dieses Pferd mit höheren Alter, mit knapp 20, in einer IPZV- Reitschule wiedergfunden. Dort war er gelandet, weil der Vorpächter das Hofes ihn halb verhungert zurück gelassen hatte und die neue Pächterin ihn quasi mit Hof übernahm. Sie hatte Angst vor dem Pferd, zu groß, zu schnell, zu imposant, so dass er in einer Box stand und am Abend die Tür nach draussen aufgemacht wurde, wenn der Reitschulbetrieb vorbei war, morgens wurde er reingescheucht und die Tür wieder zu gemacht. Die Stallgasse war sehr eng, und weil das arme Pferd ja immer drin war, hat jeder Leckerchen reingestopft, der vorbei ging. Recht schnell hatte das Pferd sich angewöhnt, mit langem Hals auf die Stallgasse zu schnappen, sobald ein Mensch sich näherte- klar, der war mal Hochleistungssportler, dem war todlangweilig, außerdem hatte er immer Angst, kein Wasser und Futter zu bekommen (dieses Pferd hat in den ersten Wochen bei mir ununterbrochen am Heu gestanden und gefressen und ständig den Wassertrog kontrolliert). Nun war die Konsequenz, dass das Pferd in der Box über Tag angebunden wurde, weil die Kinder Angst hatten, dran vorbei zu gehen, was dazu führte, dass er schon gebissen hat, wenn man nur ins Halfter greifen wollte um ihn anzubinden. Irgendwann kam man gar nicht mehr dran und es wurde nur noch mit Gerte in die Box gegangen. Das Pferd hat sich aber die Butter nicht vom Brot nehmen lassen und auf die Strafe mit der Gerte mit Angriff reagiert, und zwar massiv, der hat selbst mich beeindruckt, und ich bin alles andere als ängstlich und habe viel Erfahrung mit Hengsten.
Aus dieser Haltungssituation kam das Pferd also zu uns, weil mein damaliger Partner ihn so gern mochte. Die Option war, entweder er wird so gut, dass er auf der bei uns noch ein paar Jahre auf der Weide stehen kann, oder wir ersparen ihm weiter Korrekturversuche und noch mehr neue Besitzer und lassen ihn schlachten, wenn er weiterhin so gefährlich bleibt.
Wir haben das Pferd an meinem Geburtstag geholt, im Januar, bei Eis und Schnee und ihn it Mühe und Not verladen können. Er kam dann sofort in den Offenstall mit Abstand zu den anderen Pferden, er war ja wenig bis gar nicht sozialisiert, hatte dort erstmal seine Ruhe und durfte Heu fressen, soviel er wollte, das waren locker 3 bis 5 Handballen am Tag. Wir haben ihn ganz in Ruhe gelassen, misten war nicht ganz einfach, weil er, wenn es ihm zu eng wurde, mit angelegten Ohren und gefletschten Zähnen auf uns zukam. Darum trug er zeitweise einen Maulkorb, was aber das Problem nicht wirklich löste, weil er uns auch anstieg. Eine Gerte haben wir nie benutzt, darauf reagierte er wie angestochen und griff sofort an. Auch, ihm einen Klaps aufs Maul zu geben, wie viele „Experten“ rieten, wenn er schnappte, machte ihn nur noch agressiver. Unser Weg war, für ausreichend (Rau-) Futter zu sorgen, dem Pferd Bewegungsmöglichekeiten zu beschaffen und nach kurzer Zeit auch einen Kumpel, der recht hart im nehmen war. Wir haben konsequent nichts aus der Hand gefüttert und das auch immer allen Besuchern gesagt, nie die Hände in die Tasche oder Leckerchen geben (hat das mal jemand nicht beachtet, ging die Beisserei sofort wieder los). Dann gelickert, Kopf wegdrehen, bevor die Hand ans Maul kommt, Belohnung dafür auf den Boden geworfen. Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, dann haben wir ihn soweit gehabt, dass er freundlich war, wenn man auf die Weide kam, man ihn halftern und führen konnte. Ich habe ihn dann auch wieder ins Gelände gefahren, er war vorm Wagen ganz toll und motiviert und fast immer verlässlich. Reiten ging gar nicht, das haben wir einfach gelassen. Er durfte das tun, was ging, was er tun wollte und konnte. Alles was ihn aufgebracht oder geärgert hat, haben wir einfach gelassen. Er hatte noch 6 Jahre bei uns, bis ich letztes Jahr entschieden habe, ihn gehen zu lassen, da war er 26.
Nun, dieses Pferd hat mich wie kein anderes gelehrt, zu hinterfragen und vom konventionellen Weg abzuweichen (ich komme aus einer klassischen FN- Lehre, bzw. bin im Rennsport zuhause) und auch, Verständnis zu entwickeln für das Tier. Was hätte es tun sollen, als sich solche Verhaltensweisen anzugewöhnen? Er war besonders klug und hat sich eben nicht gefügt. Beissen ist nervig, aber das kommt auch irgendwo her. Ich bin überzeugt, dass nur die klügsten Pferde sich solche „Unarten“ angewöhnen und dass sie uns damit sagen, dass etwas nicht stimmt. Da sollten wir hinschauen, statt draufzuhauen.

 

Von Kludka • 17. Oktober 2014

Hallo,

ich habe auch ein Pferd das beisst.
Ich habe die Stute (5.Jahre alt)seit März 2014.Ein Vollblutter ein Rennpferd, voll im Training.
Ic habe beobachtet, dass sie nur in ihrer Box versucht zu beissen. Sie mag nicht geputzt zu werden, dann versucht sie auch zu tretten.Es ist schon sehr anstrengend und man muss sehr aufpassen um nicht gebissen zu werden , was sie aber bereits geschafft hat.(sehr schmerzhaft). Ich weiß nicht wie ich mit ihr unmgehen soll. Ich habe sie dafür nie bestrafft oder geschlagen. Ich bin auch diejenige, die sie futtert. Schon alleine wenn ich zu ihrer Box komme legt sie schon die ohren an und versucht nach mir zu schnappen.Das macht sie aber nur in der Box . Draußen ist sie ein sehr braves und liebes Pferd. Was soll ich hier machen?
Vielen Dank

Grüße

Alina

 

Von Kalli • 4. Januar 2015

Ich möchte hier auch meine Erfahrungen mit einem schnappenden/ausschlagenden Pferd schildern, denn als ich meine Stute vor anderthalb Jahren zu mir nahm und im Netz nach nützlichen Hinweisen suchte, kam mir ebenfalls nur das ewige „umgehende und konsequente Draufhauen, am besten auf die Nase“ entgegen. Erinnert mich an die Kindererziehung vor hundert Jahren, damals hielt man Schläge auch noch für eine sinnvolle Erziehungsmethode…

Meine Stute habe ich aus schlechter Haltung übernommen. Bei unserer ersten Begegnung war sie noch zu schwach, um treten oder beißen zu können, sonst hätte ich sie wahrscheinlich nicht genommen. Erst als sie etwas hochgepäppelt war ging das los, da hatte ich mich aber schon für sie entschieden.

Mein riesiges Glück war es, eine wirklich gute Tierheilpraktikerin zu haben, die sich nicht nur mit Körper und Psyche von Pferden auskennt, sondern auch mit der Erziehung. Zunächst mal stellte sich heraus dass meine Stute Leberprobleme hatte, und eine kaputte Leber macht aggressiv (Laus über die Leber und so gilt auch für Pferde!). Die Vorbesitzer hatten sie zum Reiten mit Schmerzmitteln vollgestopft, obwohl sie wegen ihrer kaputten Sehen nicht mehr hätte geritten werden dürfen. Außerdem bekam sie, wenn überhaupt, schimmeliges Heu zu fressen. Und als sie da rausgeholt wurde, mussten mehrere Wurmkuren hintereinander verabreicht werden, um sie von den Unmengen von Würmern zu befreien (die teilweise auch die Leber befallen können). Also wurde Leber (und Niere) behandelt, und siehe da, die Aggression nahm langsam aber beständig ab! Es dauerte mehrere Monate, bis ihre Leber soweit geheilt war, dass von dieser Seite, jedenfalls solange keine neue Belastung auftrat, keine Beschwerden mehr sichtbar waren. Dazu muss man sagen, dass die Störung anhand ihrer Leberwerte gar nicht zu erkennen war, die zur Verfügung stehenden Labortests sind vergleichsweise unempfindlich! Falls bei einem Pferd Hinweise zu einer Leberbelastung in der Vorgeschichte bestehen, sollte man da auf alle Fälle mal hinschauen, egal wie die Leberwerte aussehen.

Allerdings entwickelte mein Pferd auch bei anderen Gelegenheiten, wo keine Belastung des Stoffwechsels als Ursache auszumachen war, Aggressionen. Beispielsweise wenn es in der Herde (sie lebte und lebt im Offenstall) Veränderungen gab, also Pferde gingen oder neu hinzukamen. Das stresst sie offenbar sehr. Ich stellte fest, dass jede Art von Stress, egal ob psychisch oder körperlich, bei ihr zu Agressionen führt. Das heißt für mich, wenn sie mal wieder mit Beißerei oder Treterei anfängt NICHT draufzuhauen, sondern nach der Ursache zu forschen, und diese auszuschalten, oder die Beschwerden zu behandeln.

Inzwischen hat sie sich zu einem umgänglichen Pferd entwickelt. Ich verbringe viel Zeit mit ihr, das ist bei einem solchen Pferd sehr wichtig und hat uns eng miteinander verbunden. Letzte Überreste ihrer ehemaligen Daueraggression sind jetzt manchmal noch ein Ohren anlegen und Schnappen, v.a., wenn ich ihrem Heu zu nahe komme. Der jahrelange Hunger hat offenbar Spuren hinterlassen, die nicht so leicht auszulöschen sind. Ich rede ihr dann gut zu, und zeige ihr, dass ich ihr nichts wegnehme, was sie beruhigt.

Eine andere Pferdebesitzerin erzählte mir, dass ihr Pferd die Aggressionen verlor, nachdem sie seine Kraftfutterration reduziert hat. Das ist natürlich auch gängig, die Pferde bekommen eine zusätzliche Schippe Kraftfutter wenn die Weide nichts mehr hergibt, denn Heu zu füttern (was das Richtige wäre) dauert vielen Besitzern zu lange.

Ein Pferd bei uns griff jeden an, der auf die Weide kam. Die Besitzerin hatte es als Fohlen selbst gezüchtet und war dann mit der Erziehung überfordert. Sie hatte Angst vor ihrem eigenen Pferd. Bei einem ähnlichen Fall wurde das Pferd nicht aggressiv, war aber immer sehr aufdringlich und respektlos. Es kommt eben auch auf den individuellen Charakter des Pferdes an. Und dazu sollten dann die Persönlichkeit UND der Kenntnisstand des Besitzers passen (und zwar nicht nur in Bezug auf die Reiterei als solche, sondern auch auf das Pferd als Lebewesen mit dem ihm eigenen Verhalten und Bedürfnissen und dem geeigneten Umgang mit ihm). Oder man holt sich entsprechenden Beistand, und sollte auch bereit sein, Geld dafür auszugeben (also nicht nur die meist ebenso wenig erfahrenen und herumspekulierenden Reitkumpelinen fragen).
Professionelle Unterstützung hilft auch gegen Angst, die man vielleicht im Umgang mit dem aggressiven Pferd schon entwickelt hat, und die ein sicheres Auftreten ihm gegenüber inzwischen unmöglich macht.

Außerdem ist es wichtig, dem Pferd mit viel Zeit und Geduld zu begegnen (im Zweifel nicht in Wochen denken, sondern in Monaten, vielleicht sogar in Jahren, je nach Ursache und Dauer des aggressiven Verhaltens).

Als weitere Gründe für Aggression oder zumindest Unwilligkeit habe ich erlebt: Unterforderung oder Überforderung, Angst des Pferdes, Schmerzen (z.B. bei zu seltener, dann aber übermäßiger Bewegung, zu hohes Reitergewicht, orthopädische Probleme etc.), unbehandelte oder schlecht behandelte Krankheiten („Hausmittelchen“ oder Ignorieren/Verdrängen/Schönreden von Symptomen, um die Tierarzt-/Tier-HP-Kosten zu sparen oder um der Tatsache nicht ins Auge sehen zu müssen, dass das Pferd nicht mehr geritten werden kann), dem Pferd unsympathische Boxennachbarn, Besitzer, die ebenfalls aggressiv wirken (auch wenn sie das nicht direkt am Pferd auslassen), Stress durch Besitzerwechsel oder zu viele verschiedene Leute am Pferd, bei jungen oder unausgelasteten Pferden Verwechslung von Energieüberschuss und Aggression und dann Bestrafung des Energieüberschusses, etc.

Grundsätzlich bin ich auch keine Freundin von Boxenhaltung weil sie das Ausleben des natürlichen Sozialverhaltens und Bewegungsdranges unterbindet und damit sicher aggressives Verhalten fördert. Und sei die Box (und Reithalle) noch so schön und teuer…
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Ich danke Dir herzlich für Deinen tollen und sehr wertvollen Kommentar!
Liebe Grüße, Babette

 

Von nicole • 9. Januar 2015

Hallo mein name ist nicole hab eine 9 j.alt pinto stute 140cm gross leider wurde sie von vorbesi falsch beschlagen wurde und sie läuft baarfuss seit knab 6 wochen sie wurde zwischen den nerv und gefäß beschlagen sehr schmerzhaft sie lahmt da es ihr weh tut und darf sie nicht reiten sie bekommt Biotin kerabol von equistro. Mein Problem ist jetzt einfach sie beisst sobald ich zurück sage oder so dehn uebungen mache. Sie hätte mich fast in arm gebissen. Beim Striegeln macht sie es auch ich nimm an durch die schmerzen. Vielleicht kann mir jemand helfen. . Lg nicole

 

Von Dèsirèe • 6. Februar 2015

Hallo
Ich habe das Problem, dass meine Stute teilweise echt böse aus ihrer Box andere Pferde die vorbei laufen beißt.
Ich denke es liegt daran, weil sie denkt ihr wird das Heu geklaut. Seit ein paar Monaten sind wir auch in einem neuen Stall wo sie genug Futter bekommt und eigentlich auch immer zur Verfügung hat.
Bei Menschen legt sie sofort die Ohren, beißt aber nicht. Hat aber auch schon versucht zu schnappen.
Futter gibt es nur noch aus dem Napf, früher gab es schon mal ein Leckerchen aus der Hand, das hab ich aber eingestellt.
Mir ist es echt unangenehm im Stall, da ich als „Neue“ das böse Pferd habe.
Ich weiß echt nicht wie ich ihr das abgewöhnen kann?!?

 

Von Amy • 14. Februar 2015

Hallo, dein beitrag war wirklich toll aber leider hilft er mir nicht, denn mein pflegepferd beisst alles an. Er beisst/knabbert zum beispiel an der boxentür, am futtertrog, am strick, u.ä. … er ist auch ein sehr dominantes pferd. Ich glaube nicht das er es wegen aggressivität oder schmerz u.ä. macht. Wenn er jetzt an etwas beisst/knabbert, hat er halt einen klapps bekommen, dann hört er eigentlich auch auf für eine zeit, aber wenn er keinen klapps bekommt, beisst/knabbert er weiter. hast du da irgendwelche tipps, damit er aufhört? (P.s. er ist 7)

 

Von Johanna • 9. April 2015

Hey,
ich habe das Problem, dass mein Pferd, wenn man mit ihm Bodenarbeit macht, zwar ganz lieb ist, aber wenn man dann mit ihm spazieren geht oder so, sehr schnell anfängt zu beißen und überholen zu wollen. Aus meiner Sicht versucht er, der Chef zu werden und ich lasse ihn deswegen zum Abstandhalten immer rückwärts treten. Dazu brauche ich aber immer eine Gerte oder den Strick, weil wenn ich ihm in solchen Situationen mit der Hand „zu nahe komme“, beißt er erst recht hinein. Man merkt auch, dass es beißt, wenn man mit ihm etwas macht, worauf er gerade keine Lust hat, wie z.B. wenn man ihm vom Fressen abhält. Er macht das aber nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen Pferden, wobei er nie ernsthaft beißt, sondern „nur“ schnappt. Ich versuche ihn jetzt so zu trainieren, dass er auf ein Handzeichen stehenbleibt und so Abstand hält.
LG Johanna

 

Von gudrun • 17. Mai 2015

Hallo, habe auch so einen Spielbeisser. Der Tipp mit der Blase – Abstand ist suoer aber ich habe gerade deinen Longenkurs gejauft und darin steht beschrieben, dass ich nah ans Pferd muss (auf Kopfhöhe)und an den Kappzaum fassen soll und zack wird gebissen. Habe versucht vom langen Strick näher an den Kappzaum zu kommen. Ohne gebissen werden nicht möglich. Was nun? LG

 

Von sabine • 19. Mai 2015

Meine stute versucht seit paar Tagen beim huf auskratzen in der box mich zu kneifen leicht sonst gibt sie mir ubertaschend küsschen im Rücken ich glaube sie hat schmerzen sie hatte vor 14 tagen sattelprobleme und 6 spritzen bekommen, sie hat auch an ihrer fessel eine wunde weil sie uberm zaunspringen wollte ich gehr davon aus das es der Grund ist

 

Von Natalie Nowakowski • 17. August 2015

Hallo Frau Babette Teschen und Tania Konnerth,
mein Problem Pony ein Liwitzer/Mix ist gerade 2,5 Jahre und ein Wallach.
Wir haben ihn am 5. August gekauft, da war er super lieb zwar schreckhaft aber Händelbar.
Nun haben wir ihn nach einer Woche mit der gemischten Herde zusammen auf die Weide laufen lassen. Jetzt fängt er an die rossigen Stuten zu besteigen.
Beim putzen beißt er oft, Hufe geben will er nicht und keilt dann aus.
Wir haben ihn jetzt 12 Tage und in der Zeit hat er 5 Personen ohne Grund gebissen.
Wir Putzen ihn jetzt immer mit Maulkorb, sobald wir ihn anfasen legt er die Ohren an und will dann beißen.
Genau so wie bei Bodenarbeit wenn er keine lust mehr hat versucht er auch da zu beißen und wenn man sagt nein Stop wird er noch stinkiger.
Er sollte ja irgend wann ein Reitpony werden für meine Tochter, aber zur zeit habe ich Angst wenn meine Tochter in seine Nähe kommt.
Meine frage wäre: wie soll ich mit ihm Üben?
Bekommt man das aus dem Pony wieder raus, oder wird er das bei behalten?
Für einen Hinweis bedanke ich mich schon mal im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Natalie Nowakowski

 

Von Kim • 25. November 2015

Mein Pferd schnappt auch mal gerne. Zum Beispiel beim Putzen. Ich kann nicht ausmachen, ob es Bauchschmerzen sind, mit der Rosse zusammen hängt. Momentan legt sie doll die Ohren an, immer bei der Kardätsche ist es am schlimmsten. Interessant ist aber, wenn ich dort doll mit der Hand kratze oder kraule, dann genießt sie es und ihre Lippe wackelt ganz doll.
Ich hatte zuerst vermutet, dass der Sattel oder Gurt nicht bequem sind, doch dort zeigt sie das Verhalten nicht.
Ich bin wirklich ratlos. Mittlerweile habe ich nämlich das Gefühl, dass da gar nichts mehr ist, sondern wir aus dieser Spirale nicht mehr heraus kommen :(.
Ich mache mir immer sehr viele Sorgen und möchte nicht, dass ich sie missverstehe. Wie kann ich dem entgegenwirken oder sicher sein, dass sie keine Schmerzen hat und es deswegen tut? Osteopathisch ist alles abgeklärt…

 

Von Josefa • 21. Dezember 2015

Hallo,
der Artikel ist echt Klasse und ich erkenne mein eigenes Handeln darin, den ich frage mich bei ungewöhnlichen Verhaltensanzeichen auch immer „Warum tut er das?“ und versuche eine Lösung zu finden.Bisher hat dies auch immer gut geklappt, allerdings habe ich das Problem des beißens auch und ich finde meinen Fehler nicht.Er beißt mich immer wenn wir spazieren gehen.Anfangs ist alles gut, ds spüre ich wie er sich freut rauszukommen und dann kommt irgentwann der Moment wo er zu schnappt.Das macht er leider nun schin ziemlich lang.Ich habe verschiedenes ausprobiert.Runden gewählt die er gut kennt, kürzere Runden, die Fresspausen weggelassen, ihm neue Herrausforderungen gegeben (zb. An neuen oder für ihn bedrohenden dingen vorbei).Aber am Ende kam ich zu keinem Erfolg.Sonst bei der Arbeit mit ihm beißt er mich nicht.Ich habe es auch ein paar mal mit dem üblichen Klapps probiert, so habe ich das mal ganz früher gelernt, aber auch das hat natürlich nicht geholfen.Mittlerweile bin ich leider an dem Punkt, dass ich schon gar keine Lust mehr habe mit ihm spazieren zu gehen.
Ich hab manchmal das Gefühl, dass ihm langweilig wird und er mit mir spielen will,aber dabei nicht mein Spielangebot (zb. Zusemmen über ein Baumstamm hüpfen) annimmt sonder lieber beißt.Die Zähne lass ich halbjährlich immer mit anschauen und da wurde nix „bemängelt“. Wie arneite ich am besten weiter?Nicht mehr spazieren gehen ist ja eigentlich keine Lösung?!
Lg

 

Von Pferdemädchen • 1. Januar 2016

Hallo,
finde den Artikel echt super, denn ich hab auch so ein kleines Problemchen mit meiner 5jährihen Polin. Ich habe sie seit Mitte November. Seit ca.2Wochen beisst sie vereinzelt. Sie schleckt erst die Hand ab und beisst dann in die Finger. Ich habe bisher immer einen Klaps auf die Nase gegeben, dass sie einfach weiß dass sie das nicht darf. Sie macht das nur an der Boxentür oder Paddocktür, sobald man mit ihr draussen ist macht sie gar nichts.
Muss ich ihr das Schlecken und mit dem Maul an der Hand spielen allgemein abgewöhnen oder?
Da sie das nur an der Tür macht ist es schwer sie gleich zurückzuschicken oder ähnliches, das ginge ca.3Sekunden nach dem Beissen. Geht das oder weiß sie dann gar nicht mehr was sie gemacht hat?
Freue mich auf Antworten! Lg

 

Von D.C.01 • 6. Januar 2016

Hi,
Ich finde den Artikel auch super. Nur ich habe so ein bestimmtes problem. Und zwar ist es so das ich bei einem Reitverein reite. Und das Pferd welches ich reite ein Schulpferd ist und weder meine Reibeteiligung ist noch mein eigenes pferd. Deswegen kann ich schlecht herausfinden wie oft und wann er geritten wird. Was ich aber in letzter zeit öfter feststellen musste ist,dass er nur noch ein bis zweimal am Tag geritten wird,was natürlich schlecht ist. Also um jetzt nochmal genauer auf mein Problem einzugehen. Mein Problem ist,dass er sich von mir nicht mehr rausholen lässt.( ich kenne einige die ihn auch reiten und von Ihnen lässt er sich rausholen) Ich bekomme ihn ohne Hilfe nicht aus der Box. Er währt sich in dem er sich wegdreht und sich von mir nicht mehr am kopf streicheln/anfassen lässt. Und dann wenn ich bzw. Meine Freundin ihn mit viel Mühe raus geholt hat. Beißt er mir in den pulli,legt die Ohren an bei satteln und lässt sich nicht Tresen. Das ist mein Problem… Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Ich mein es ist ja nicht immer meine Freundin dabei die mir helfen kann. Ich hoffe irgendjemand da draußen kann mir eventuell helfen
LG D.C.01

 

Von Carola Helbig • 8. Januar 2016

Hallo. Ich habe mein Schimmelchen jetzt ein halbes Jahr. Er war bevor mein Freund und ich ihn gekauft haben ein Schulpferd so ca 3 Jahre. Ich selbst fange eigentlich wieder ganz neu an zu reiten. Meine Frage ist wenn ich in den Stall komme pfeife ich immer und er hört genau hin und weiß weil ich das immer mache seit dem ich ihn habe und pfeife. Wenn ich dann zur Box komme und in die Box schaue legt er die Ohren an. Ich rede dann mit ihm. Wenn ich die Boxentür öffne macht er es auch bis ich ihn streichel. Haltung und Fütterung ist alles gut. Er hat mich auch schon mal gezwickt ist aber nicht die regel. Weiß aber auch nicht so recht was ich mit ihm machen soll. Vielleicht hast du ja einen Rat?
Lg Carola

 

Von Lilly • 10. Januar 2016

Hallo! Meine Situation ist etwas anders, im Umgang ist meine 13-jährige RB echt super brav, nur bei der Bodeanarbeit hat er irgendwie angefangen sobald ich antraben will in die Luft zu schnappen, das kann ich mir echt nicht erklären und ich weiß auch nicht wie ich in dieser Situation handeln soll
LG

 

Von farina • 21. Februar 2016

hallo babette,

ich sehe, dass ihr schon länger nicht mehr auf die Kommentare antwortet, würde mir aber trotzdem erhoffen, dass du zu dem was ich schreibe vielleicht etwas zu sagen hast.

ich beschäftige mich schon seit 2 Jahren mit bodenarbeit und möchte wirklich von dem oft gepriesenen endlos rückwärtsrichten und dominant sein weg, weil das meine Beziehung zu meiner reitbeteiligung gefühlt nur unecht oder oft gar nicht verbessert.
mein problem ist, dass er bei fast allem was ich ohne leckerli mit ihm machen möchte (Belohnung gibt es nur bei zirkuslektionen) und es geht schon beim führen in Stellung los, anfängt zu beißen, stehen zu bleiben oder seine Hinterhand wegzudrehen.

Sobald ich im führen zb um einen schnelleren schritt bitte (gerte anhebe und in 2. stufe wedel) schnappt er nach meiner hand/arm und soll er den zirkelabstand beim longieren zu mir vergrößern dreht er einfach seinen hintern vor mir weg, sodass ich ihn nicht in eine Richtung schicken kann.
verlange ich das mit mehr Nachdruck bekomme ich den druck direkt zurück-er geht bedrohlich auf mich zu, schnappt nach mir oder schlägt mit den Vorderbeinen nach mir aus. auf die Hinterhand brauche ich quasi nur schauen und er weicht, die vorhand ist dagegen wie festgemeißelt und versuche ich ihn zb um seine Hinterhand herum zu drehen versucht er mich wegzudrängen und schnappt.
für mich sieht es so aus, als hätte er einfach keine lust auf das, worum ich ihn bitte und weiß nicht, wie ich ihm diese übungen abgesehen von leckerlies bekommen schmackhaft machen soll. ich baue schon vieles mit ein, um ihm longieren interessanter zu gestalten, stangen, blau-gelbe gassen, Hütchen etc.
besonders verwirrend für mich ist, dass es die letzten Monate immer ohne große wieder“rede“ geklappt hat und nun seit ein paar Wochen gar nicht mehr.

ich muss dazu sagen, dass er noch von zwei weiteren Personen geritten und longiert wird, beide gestalten sein training meiner Beobachtung nach allerdings nicht besonders spannend sondern sind eher leistungsorientiert oder lassen sich von seinem druck so beeindrucken, dass sie vor ihm weichen und die Übung aufgeben.

ich möchte nicht das zurückschlagen benutzen, da das bei uns nichts bringt und ich lieber eine friedliche Beziehung pflegen möchte, bin jedoch recht ratlos was ich stattdessen tun soll. wie zeige ich einem Pferd, dass es einige meter von mir entfernt spaß machen kann durch einen Parcour zu gehen und es sich nicht durch hintern wegdrehen und lieber rückwärts in abwehrhaltung auf dem kreis zu gehen der Übung entziehen braucht?

ich würde mich wirklich sehr über deine Meinung freuen, da ich deine artikel und arbeit sehr schätze und sie mein leben mit Pferden sehr beeinflussen.

vielleicht magst du mir helfen! danke!

 

Von Christina • 13. März 2016

Hallo,
ich bin eine Reitschülerin und habe ein Problem mit meinem Lieblingspferd. Sie ist 6 Jahre alt und eine Isländerstute. Sie hat die schlechte Angewohnheit immer biem Putzen zu beissen oder zu treten. Ich war gerade dabei sie zu Putzen als sie mir in den Fuß schnappte. Ein anderes mal wollte ich ihre Hufe auskratzen und sie biss mir ein wenig in den Kopf bzw. in meine Haare. Und dann hat sie einmal als ich mich bückte um den Dreck an ihrer Brust vorsichtig weg zu machen in die Schulter gebissen! Und am gleichen Tag als ich ihre Vorderhufe auskratzen wollte auch! Und bei dem Hinterhuf wollte sie dann Seitlich ausschlagen! Hilfe ich bin so Verzweifelt! Meine Eltern raten mir ein anderes Pferd zu reiten aber auf ihrem Rücken gibt es keine Beschwerden. Auch wenn ich sie Satteln will schnappt sie ein wenig. Meine Reitlehrerin meinte dass sie als Fohlen auch schon so war und ich den Sattelgurt nur ganz locker zumachen soll und später dann normal unterm reiten nachgurten was auch gut klapp. Auch habe ich letzte Reitstunde Bodenarbeit gemacht. Ich habe ihr viel Freiraum gelassen mit dem Strick aber sie kommt dann immer zu mir her und will mich an meinem Arm beissen. HILFE!! Ich will kein anderes Pferd reiten…
LG Christina
Danke schonmal!!

 

Von Fenja • 5. Juli 2016

Wir (meine Familie und ich) haben 2 Pferde einen Hengst, um den es geht, und einen wallach der total lieb ist. Mit unserem Wallach kann ich,14, Bodenarbeit und alles andere machen ohne das es Probleme gibt. Wenn ich aber mit unserem 19jährigen Hengst, der Tags über alleine im Padock steht, Bodenarbeit mache dann muss ich aufpassen das er mich nicht beisst. Er hat unserem Wallach schon mal die Nüster halb abgebissen und beisst immer wenn er das kann. Er beisst allerdings auch nur uns und keine Fremden Menschen. Besonders viel beisst er wenn er hungrig ist. Er wird regelmäßig gefahren, da wird er von meinem Vater fertig gemacht was auch relativ gut geht aber trotzdem mit viel beissen… Ich selber glaube das das bei ihm Machtspiele sind. Aber icmanix5chtr nicht wie ich die Macht kriege.

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Hallo Fenja,
ich glaube nicht, dass es darum geht, das Du mehr Macht bekommen musst. Ich denke es geht darum, Euren Hengst ein Leben zu ermöglichen, bei dem er sich nicht so verhalten muss. Ein Pferd ist ein Herdentier. Ein Pferd alleine zu halten ist nicht artgerecht und da kann sich enorm viel Frust beim Pferd aufbauen. Auch ein hungriges Pferd hat Frust. Ein Hengst steht dazu noch unter ständigen Einfluss der Hormone, die den Umgang mit ihm erschweren. Mir tut das Pferd einfach nur leid. Beissen ist oftmals ein Symptom dafür, dass für das Pferd etwas nicht stimmt. Und so wie ich Deinen Kommentar verstehe, stimmt einiges für das Pferd nicht, um ein ausgeglichenes, braves Pferd sein zu können. Ihr solltet an den Ursachen arbeiten, nicht am Symptom. Warum ist er Hengst? Wäre es nicht möglich ihn zu kastrieren und dann ein Leben mit anderen Pferden zu ermöglichen? Einem Hengst ein gutes Leben zu ermöglichen, ist um ein vielfaches schwerer als einem Wallach. Der Umgang mit Hengsten setzt sehr viel Pferdeerfahrung und Pferdeverstand voraus. Etwas, was man über viele Jahren in Umgang mit Pferden nach und nach entwickelt. „Macht“ braucht es dafür nicht.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Sabine • 24. Juli 2016

Hallo,
Seit einer Weile (ca 2 Monate) bin ich in einem neuen Reitstall und bin absolut zufrieden. Nun gibt es dort ein junges Pferd (ca 5 Jahre) dass beisst alle anderen (besonders die jüngeren Reitschüler) bei jeder Gelegenheit. Als ich das erste mal bei ihm auf der Koppel war, hat er es auch bei mir versucht,aber den kürzeren gezogen (ich habe sein schnappendes Maul aufgefangen und ihn unter der Mähne geknault und „hehe nich mit mir Schnucki!“ gesagt…) Nun bin ich ihn auch geritten, habe ihn geputzt etc. er beisst mich nicht. Nur, wenn ich vor ihm stehe, und ihm die (leere) Hand hinhalte, versucht er es. Da gebe ich ihm einen (leichten!) Klaps aufs Maul. Das geht so ca 3x und dann leckt er meine Hand ab… Gehe ich aber ein Stück weg, und halte ihm meine Hand dann erneut hin, beginnt er stets von vorn. Ich denke, dass das Langeweile ist. Wie kann ich ihm helfen, sich das dauerhaft abzugewöhnen?

 

Von Anja • 19. September 2016

Hallo habe seit 2wochen einen untersrsteller der beim füttern ständig meine 2 beisst und das so das verlezungen entstehen …..am heu kanns nicht liegen da 24 stunden heu zur verfügung steht !!!was kann ich tun ????bin um jeden raht dankbar !!! Gruß Anja

 

Von Maria • 29. September 2016

Hallo Babette & Tania,
Seit ein paar Monaten habe ich angefangen zu reiten und bekomme immer das selbe, bissige Pferd.Ich bin ganz freundlich auf es zugegangen, und zack, hat es mich gebissen.Ich habe es zwar nicht geschlagen, aber es hat trotzdem immer wieder angefangen zu beißen.Sie kann trotzdem manchmal aber auch ganz lieb sein☺
Ich hoffe ihr könnt mir helfen

Danke schon mal im voraus

 

Von Sophie • 7. Februar 2017

Hallo!

Ich habe mir hier einiges durchgelesen und wollte fragen ob der trick mit dem Abstand wohl auch mor helfen wird:
Ich habe einen 19 jährigen Isländer Wallach der sehr gerne mal her schnappt. Egal ob beim putzen, beim aufsatteln, beim spazieren gehen überall! Außerdem ist er kopper und ich muss gleich sagen er gehört (noch) nicht mir! Er steht mit seiner 38 jährigen Mami seit knapp 10 Jahren in einer Box und einer Weide (die wirklich groß ist und die 24h raus dürfen) auf einem Bauernhof. Das koppen macht er immer beim putzen auf einem Holz das ist bestimmt aus Langeweile! Er wurde auch nie wirklich viel bewegt und hat sehr viel Energie was mir total Leid tut weswegen ich ihn auch weg holen möchte von dort! Das beißen kommt (denk ich mal) aus purrer Langeweile oder zu viel Energie! Denn nach dem longieren, reiten… beißt er auf einmal nicht mehr! Was soll ich nur tun das es auch ohne longieren oder reiten aufhört? Abstand? Ist das die Lösung…?
Lg!

 

Von Annika • 27. Juli 2017

Was tut man eigentlich gegen Pferde, die sich aus Langeweile in die Zügel beißen?
Meine Reitbeteiligung tut das oft … aus Langeweile wie kann ich ihr das abgewöhnen ? Es leiden die Zügel darunter sehr

 

Von Anja • 28. Juli 2017

An Annika:
Langweilt sich das Pferd beim Reiten???
Ich würde andere Gründe als „Langeweile“ vermuten und dagegen etwas tun. Nervosität, Gebiss gefällt nicht, Trense oder Sattel drückt, Schmerzen beim Reiten…?
Und ich würde mir eher Sorgen um das Pferd machen, als um die Zügel.

 

Von Christina • 28. Juli 2017

Hallo Annika,
mein Wallach hat, als ich begonnen habe, ihn einzureiten, auch oft nach den Zügeln gehapst und dann herzhaft draufrumgekaut. Genauso, wie er sich manchmal das Ende vom Anbindestrick „reinzieht“.
Ich habe festgestellt, dass er das immer nur dann tut, wenn er nervös/aufgeregt/unsicher ist, es ist für ihn also eine Art Übersprungshandlung.

Schau dir die Situationen, in denen das passiert, genau an und überlege, was die alle gemeinsam haben. Frag die Besitzerin, ob sie das bei ihr auch tut.
Ich bin auch Anjas Meinung, dass Langeweile wohl nicht das Problem ist.

 

Von Svenja • 12. November 2017

Hi,
Mein Pferd beißt am Anbinder. Er schnappt nach mir und droht, er beißt sich in die brust und er springt vor und droht, wenn andere vorbei gehen.
Ich bestrafe ihn nicht, sondern versuche ruhe in die sitzation zu bringen.

Da ich ihn aus schlechter Haltung habe, bin ich sicher, dass er viel erlebt hat. Nur finde ich die Ursache für sein verhalten nicht und hab keine idee, wie ich es abstellen könnte.

 

Von Coco • 17. Januar 2018

Hallo
Der letzte Kommentar liegt schon einige Jahre zurück, würde mich trotzdem sehr über ein Rückmeldung freuen, bin auf Zufall auf diese Seite gekommen.

Ich hab seit einiger Zeit das Schnapp-Problem bei meiner Reitbeteiligung. Reite ihn erst seit ca. einem halben Jahr, am Anfang im Sommer hat er das gar nicht gemacht. Nun im Winter hat er damit angefangen.

Er schnappt aber eigentlich nur beim Führen und bei der Bodenarbeit. Meist hab ich das Gefühl es ist reines Spiel-schnappen, à la hihi ich hab dich erwischt, erwischst du mich.. Beim führen wird er meist etwas übermütig, regelmässiges Führtraining ist mir aber trotzdem wichtig. Wie kann ich dem am besten entgegen wirken? Soll ich es konsequent ignorieren und schauen ob es sich legt oder soll ich ihn jedesmal auf Abstand bringen oder rückwärts richten?

Vielen Dank für eure Hilfe 🙂

 

Von Anja • 19. Januar 2018

Hallo Coco,

ich hatte das Gleiche bei meinem Pferd und es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass er das macht, wenn er sich Sorgen macht. Er hat dieses Schnappen nach dem Strick, nach meiner Jacke / meinem Arm beim Führen gezeigt, wenn ich ihn allein ein Stück vom Stall weg geführt habe.
Mein Tipp wäre also, das Schnappen bzw. seine Intention dafür mal zu hinterfragen. Du solltest die Situationen, in denen er das tut und seine Mimik dabei genau beobachten.
Vielleicht ist es ja bei Deiner Reitbeteiligung ähnlich wie bei meinem Großen?

Viele Grüße
Anja

 

Von Coco • 31. Januar 2018

Hallo Anja
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich hab mich nun auch meht geachtet wann und wie er das macht. Beim letzten Mal war es deutlich besser und heute hat er wieder oft geschnappt. Ich war heute auch etwas unkonzentriert und unkonsequenter und dachte oft hoffentlich shnappt er jetzt nicht. Letztes Mal war ich viel selbstbewusster, war mehr der Chef. Ich dachte mir, heute bist du anständig, ich bin der Chef und wir machen was ich möchte. Dies hab ich sicherlich auch ausgestrahlt. Ich denke daher er macht das weil er merkt wenn ich unsicher bin und wird dann auch unsicher und/oder will dann die Führung übernehmen.
Ich hab mir nun vorgenommen beim nächsten mal wieder selbstbewusst und konsequent ranzugehen.
Von der Mimik her, kräuselt er so die Lippen und kommt dann rüber. Aber nicht ruckartig und er zieht auch nicht gleich den kopf wieder weg.
Was denkst du?
Wie bist du vorgegangen bei deinem pferd?
Liebe Grüsse Coco

 

Von Lea • 8. Februar 2018

Hallo,ich bin immer sehr gerne auf deiner Seite unterwegs, da es viele interessante Themen hier gibt. Weiter so 🙂
Zu meinem Problem
Ich habe mir im November 2016 einen Jährlingshengst gekauft der leider Flaschenfohlen ist. Ich kenne die Züchter persönlich und bin ernsthaft gesagt, ziemlich halbherzig da reingerutscht. Als er zu uns kam musste er kastriert werden und kam dann zu den Stuten. Sie stehen nachts in einer Box und kommen tagsüber raus auf eine Wiese mit paddock. Im Sommer dann ganz auf die Wiese. Er hat schon seit er klein war immer geknabbert und jetzt beißt er sobald ich ihn anfassen möchte. Manchmal ist es ganz okay aber sobald ich ihn zbs anbinde und ihm die Mähne flechte versucht er immer in meinem Arm zu beißen. Kann es sein dass es daran liegt, dass er zu unterfordert ist? Ich könnte ihn als Handpferd mit nehmen. Aber ich würde gerne Clicker Training machen, weiß allerdings nicht wie das ganze funktionieren soll.. Ich hoffe du kannst mir da weiterhelfen 🙂
Lg Lea

 

Von Solenthaler • 8. März 2018

Habe auch einen Schnapper. Ein 21 jähriger Quaterwallachen. Ich machs wie in der Herde… wenn er schnappt kommts postwendend zurück. Wichtig ist, dass nicht Nachgedacht wird. Es muss wie unter Pferden geschehen. Hat er seinen Schnapptag macht ers auch in der Herde so. Ansonsten haben wir ein sehr liebevolles Miteinander…

 

Von Solenthaler • 8. März 2018

Ich denke, dass es sehr viele Gründe fürs Schnappen gibt. Meinem tun auch oft die Füsse weh..Arthrose. Aber Bewegen muss er sich ja dann trotzdem; da kann er schon widerwillig sein…

 

Von Sarah • 24. März 2018

Lese hier öfter Mal das ein oder andere nach. Mein 5 jähriger ist dominant. Der schnappt ab und an wenn ihm etwas nicht passt (bspw nach der Arbeit geht es in die Box. Dann gibt es abends schon Futter drin und wenn ich zu lange brauche wird er ungeduldig).
Und bei der Bodenarbeit grundsätzlich fängt er immer ab irgendwo rein zu beißen. Wenn ich ihn in den Strick beißen lasse. Dann hab ich Ruhe. Und er macht auch alles was gefordert wird. Aber wenn ich ihn davon abhalten. Dann wird er böse und schnappt nach mir. Oder wenn ich ihn bestimmt Rüge mit „nein“ interessiert es ihn nicht wirklich. rückartiges ziehen bringt nichts. Und wenn man straft in dem man ihm dann wirklich Mal auf die Nase gibt
Dann findet er das geil. Macht dann erst Recht weiter und ich habe das Gefühl er sieht es als Spiel an wer der stärkere ist…wie gewöhne ich in einem solchen Fall das schnappen ab? Es stört dass er ständig irgendwo rein beißt in Strick oder Zügel…
Danke!

 

Von Christiane Albrecht-Lorenz • 19. Mai 2018

Meine 4jährige Enkelin hat ein Mal im Monat die Gelegenheit auf dem Kaltblut einer Hippotherapeutin zu „reiten“, d.h. die Stute wird geführt und Ronja übt das richtige Sitzen, auf dem Pferd rückwärts zu sitzen, mit den Armen abwechselnd zu winken.Sie darf auch erste Versuche beim Putzen machen und dem Pferd ein Leckerchen als Dankeschön richtig anzureichen.
Letzte Woche durfte sie auf die Koppel der Reitlehrerin, auf der fünf erwachsene Stuten und zwei Ponywallache herumliefen.
Dieses Mal sollte sie auf einem Minishetty auf einer Decke sitzen und die 12jährige Tochter führte das Pony.
Nacheinander passierten gleich mehrere „Unfälle“: Ronja rutschte von der Decke ab und fiel vom Pferd. Später führte sie selbst das Pony und dieses trat aus Versehen auf ihren Fuß. Zum Glück hatte mein Enkelkind feste Schuhe an. Zum Abschluss sollte ein Leckerchen gegeben werden und das Pony biss Ronja in den Finger.
Während sie mit dem Pferdchen im Kreis geführt wurde, kamen alle 5 Stuten dazu und bewegten sich um Kind, Führerin und Pony, allerdings sehr ruhig und gelassen.
Aber es war schon allerhand los auf dem „Reitplatz“.
Wir nahmen an, dass Ronja jetzt nie mehr mit einem Pferd umgehen möchte, aber sie verkündete noch auf dem Nachhauseweg, dass sie nun nur noch auf diesem Pony reiten möchte.
Könnt ihr sagen, was da falsch gelaufen ist und ob es besser und sicherer ist, wieder in der Reithalle auf der Kaltblutstute Unterricht zu nehmen?
Ich interessiere mich sehr für Pferde und habe selbst Unterricht im Umgang mit Pferden, bin aber keine Pferdekennerin oder Reiterin.
Ronja ist sehr tierlieb und liebt Pferde, deshalb ist sie schon über ein Jahr regelmäßig in 4wöchigem Abstand dabei.
Liebe Grüße von Christiane

 

Von Monika • 18. März 2019

Liebe Babette,

Vielen Dank für die tollen Artikel auf deiner Website!
Ich bin für eine gewaltfreie Kommunikation in jeder Hinsicht und immer wieder auf der Suche nach neuen Anreizen und Ideen für den Umgang mit meinem Pferd und auch für mich selber.

Ich habe eine Frage mein Pferd betreffend und ich hoffe, dass du mir dazu vielleicht ein paar Profitipps geben könntest:

Ich habe eine 21-jährige Haflingerstute. Sie kam als Fohlen zu uns, ich war acht und meine Schwester war elf. Wir haben vieles falsch gemacht aber auch vieles intuitiv richtig, deshalb wurde sie insgesamt eine sehr brave Stute. Nach den ersten Jahren des „Einreitens“ habe hauptsächlich ich mich mit ihr beschäftigt – nebenher noch manchmal meine Schwester und mein Vater.
Ich habe vieles mit ihr ausprobiert – Springen, Western, Schlitten ziehen, Reiten ohne Sattel und Zaum. Sie war immer sehr lernwillig und folgsam und auch beim Putzen und Hufe Geben sehr brav.
Sie ist nur leider ein sehr nervöses Tier und ich hatte mir ihr ein paar traumatische Erlebnisse mit Traktoren, Motorrädern und Zügen (vor allem mit rücksichtslosen Fahrern, die einfach vorbeigeprescht sind trotz meiner unmissverständlichen Handzeichen).

Mit der Zeit hatte ich natürlich immer weniger Zeit, mich um sie zu kümmern (aus beruflichen Gründen) und seit sieben Jahren sehe ich sie nur ein paar Mal im Jahr, da ich weit weg gezogen bin. Sie steht noch immer daheim bei meinen Eltern auf der Weide, aber sie wird weder geritten noch geputzt, was mich traurig macht, aber ich fahre so oft hin, wie es nur geht.

Vor vier, fünf Jahren fing sie jedoch plötzlich an, richtig zickig zu werden.

Hauptsächlich beim Putzen: Sie ist erst noch gemütlich doch von einer Sekunde auf die nächste legt sie die Ohren an und droht-immer wenn man entweder gerade den Bauch oder die Beine berührt. Und wenn man die Hufe heben möchte, dann tritt sie. Bei den Vorderhufen will sie beißen (sie droht nur, sie hat noch nie gebissen) und bei den Hinterhufen droht sie schon, wen man zu Nahe kommt bzw. schlägt auch wirklich aus. Ich habe mich lange nicht getraut, die Hinterhufe zu heben. Beim Reiten ist alles kein Problem mehr (sie geht nicht mehr so brav wie vor Jahren, aber das liegt wohl an mir und dem fehlenden Training). Beim Aufsatteln ist sie auch mürrisch und droht, wenn man den Gurt umlegt.
Wenn ich dann zurückkomme vom Ausritt oder Longieren, ist sie brav und ganz entspannt und ich kann sowohl überall putzen als auch Hufe auskratzen (nur die vorderen, hinten traute ich mich nicht mehr ran).
Des weiteren hatte sie den Tick, sich nicht einfangen zu lassen. Sie ist die Leitstute und die anderen Tiere folgen ihr dann auch immer. Hab es aber jedes Mal geschafft, sie doch noch einzufangen mit Geduld und ein paar Tricks 😉
Hab ihr aber nie Leckerlis aus der Hand gefüttert und auch nicht, wenn ich auf die Weide kam. Die anderen Pferdebesitzer schon und deshalb kam auf einmal der Trick von ihr, sich nicht mehr einfangen zu lassen..naja.

Jedenfalls machen mir diese schlechten Launen von ihr ziemliche Bedenken und es macht mich traurig. Kam das etwa, weil ich sie „verlassen“ habe? Und sie dann wieder zum Reiten „gebrauche“, wenn ich mal wieder in der Heimat bin?
Meine Schwester sagte mir, es hätte da angefangen, als sie mehr Zeit mit ihr verbrachte – was sie dann wieder aufgegeben hat, nachdem die Stute so zickig wurde. Ich hab auch keine Ahnug, was meine Schwester gemacht haben könnte – sie hat einen guten wenn auch nicht so routinierten und selbstsicheren Umgang mit Pferden. Aber da Pferd behielt das Fehlverhalten die letzten drei Jahre bei mir auch bei.
Ich habe versucht, sie vermehrt auf der Weide zu besuchen und auch dort zu putzen (auch da kamen die Drohgebäden und selbst anfassen konnte man sie kaum) und ich hatte den Eindruck, wenn sie abgelenkt war, hat ihr das wiederum nichts mehr ausgemacht. Als wären es nur Launen.
Jedenfalls habe ich angefangen, beim Hufe Heben Leckerlis zu geben und darauf geachtet, wie sie guckt, wenn ich mich ihren Hinterbeinen nähere. Die letzten beiden Male sah sie entspannt aus, dann hab ich einfach ihre hinteren Hufe gehoben und es war nichts. Auch habe ich beim Putzen sofort ablassen, wenn ich merkte, dass sie nicht mehr mag. Dann hat auch das Gurten weniger Probleme gemacht.
Einmal hat sie mir mit dem Hinterteil gedroht, dann hab ich geschimpft, weil ich mich erschrocken hab, und sie war wieder zahm wie ein Lamm.

Ich möchte einfach, dass sie sich nicht gegen mich wehren muss, aus welchem Grund auch immer. Ich wollte ihr nie etwas Böses und ich will sie auch nicht schimpfen und einen auf Boss machen, das widerstrebt mir.
Klar muss ich mich in Geduld üben, aber wenn sie beim Reiten immer wieder stehen bleibt und jede kleinste Regung beobachten muss, zehrt das ganz schön an den Nerven.

Nun meine Fragen:
Kann es wirklich sein, dass mein Pferd beleidigt ist, weil ich weggegangen bin?
Oder liegt es generell an einem Unwohlsein bei Stuten, wenn sie älter werden? (Unsere Ponystute hatte das auch in diesem Alter…sie ließ sich nicht mehr satteln und hat sich einfach hingelegt, ließ sich nicht mehr fangen, hat gezwickt beim Putzen.)
Wie kann ich der Chef sein ohne wirklich der Chef zu sein? Ich habe sie auch versucht zu massieren, bin mir aber nicht sicher, ob sie das mochte oder nicht.
Ich kann mir auch so nicht erklären, dass sie unglücklich sein könnte: sie hat Artgenossen, viel großflächigen Auslauf im Freien, gutes Futter und Wasser.
Was könnten deiner Meinung nach Ursachen für so ein Verhalten sein? Liegen die Fehler offensichtlich bei mir und ich sehe sie nicht?
Ich bin wirklich verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, mein Pferd nicht mehr zu kennen und ich habe Angst, dass uns das weiter voneinander entfernt.

Ich freue mich auf deine Antwort!

Liebe Grüße, Mo
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Liebe Monika,

das Verhalten was Du beschreibst lässt mich als erstes an „Schmerzen“ denken. Oftmals sind Verspannungen der Muskulatur die Ursache, dass das Pferd beim Putzen „zickt“ und wenn ein Pferd die Hufe nicht geben mag, liegt die Ursache oftmals an einer Arthrose oder Entzündung. Wenn ein Pferd sich nicht einfangen lassen möchte, sagt es uns, dass das, was wir mit dem Pferd machen, dem Pferd nicht gefällt. Unser Ansatz ist immer die Ursache für ein Verhalten zu finden und dort anzusetzen. Als erstes würde ich Dir raten Dein Pferd gründlich von einem guten Physiotherapeuten/Osteopathen anschauen und wenn nötig behandeln zu lassen. Im Zweifel sollte auch ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Wenn körperliche Probleme ausgeschlossen wurden, versuche herauszufinden, wie Dein Pferd das Putzen mag. Welches Putzzeug ist ihr angenehm? Welcher Druck? Welche Technik? Viele Pferde mögen sanftes Streicheln mit einem Putzhandschuh lieber als das Striegeln mit einer Bürste oder Kardätsche. Versuche beim Hufeauskratzen das Bein nur ganz leicht anzuheben, nur ein paar Zentimeter über den Boden, gerade so, dass Du die Hufe säubern kannst. Schau im Umgang, was Deinem Pferd Freude bereitet und versuche viel diese Dinge mit ihr zu machen, so dass sie die gemeinsame Zeit als angenehm und positiv empfindet, nicht nur als „Arbeit“. Sehr ans Herz legen möchte ich Dir das Buch von Tania „10 Wege zu meinem Pferd„, darin findest Du viele Anregungen um das Verhältnis zu Deiner Stute wieder ins Positive zu wandeln.

Alles Gute und liebe Grüße,
Babette

 

Von Sonja • 28. Februar 2020

Hallo,
ich habe mir eine 4 Jährige Stute angeschaut die ich eigentlich ganz toll finde!
Leider hatte diese Stute einige Macken!
Wenn die Stute mit anderen Pferden auf der Weide kommt, fängt die Stute an zu jagen und beißt die anderen Pferde teilweise sehr heftig! Wenn die Stute in die Box kommt, tritt sie die ganze Box kaputt! Ist die Stute allein, ist alles ok!
Wenn man dann die Stute putzen möchte, muss die Stute beidseitig festgebunden werden, damit man überhaupt putzen und satteln kann,
Trotz des beidseitigen anbinden, kann es sein das die Stute versucht zu beißen bzw tritt mit den Vorderhufen!
Wenn man es dann endlich geschafft das Pferd zu satteln, ist das aufsteigen die nächste Herausforderung! Ab und zu ist alles gut,zu 70 Prozent legt die Stute die Ohren an und versucht wehhement zu buckeln und zu steigen. Wenn die Stute sich dann beruhigt hat, kann man sehr gut mit ihr Arbeiten!
Sobald die Stute nicht mehr gefordert wird, versucht die Stute den Reiter loszuwerden.
Die Stute ist bildhübsch und läuft recht gut, wenn sie dann läuft!
Ich bin aber mit den ganzen Macken völlig überfragt was ich da machen soll!
Könnt ihr mir da vielleicht weiterhelfen?
Ich würde mich über einen Tip sehr freuen.
Liebe Grüße von Sonja
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Liebe Sonja,
ich würde Dir ehrlich raten, Abstand vom Kauf der Stute zu nehmen. Das klingt für mich gar nicht gut und ich denke, dieses Pferd braucht einen sehr erfahrenen Menschen, der weiß, wie er mit den Problemen des Pferdes umgehen kann. Wenn Du jetzt schon überfragt und unsicher bist und nicht sehr erfahren bist in der Ausbildung und Korrektur von Pferden, mache es bitte nicht. Die Gefahr, dass es für Euch Beide böse aus geht, ist sehr groß.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Annette • 18. September 2023

Hallo, mein Isi beißt nicht mich, sondern andere Pferde. Wir mussten die Herde wechseln und er hat erhebliche Probleme in der neuen Herde. Hilft da ein Maulkorb oder hast du Ideen, was ich machen kann. Die anderen Besitzer sind sauer und auch meiner ist seit Wochen ständig verbissen. Danke! Liebe Grüße Annette

 

 

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