Neugierig? Na klar!

Mein Aramis hat es in der Vergangenheit nicht immer leicht gehabt. Bevor er zu mir kam, muss er einiges erlebt haben, das ihn Skepsis lehrte: von Menschen war nicht immer nur Gutes zu erwarten. Und auch ich machte vieles falsch im Umgang mit ihm, da ich nicht gleich erkannte, mit was für einem sensiblen Pferd ich es zu tun habe. So konfrontierte ich ihn oft viel zu schnell mit gruseligen Sachen, was seine Skepsis leider noch steigerte.

Das Gute ist: Wir können aus Fehlern lernen und wir können auch ganz viel wiedergutmachen. Eine spontane kleine Spieleinheit neulich zeigte mir, dass Aramis inzwischen Neuem gegenüber nicht mehr skeptisch ist, sondern dass er heute wieder so neugierig sein kann, wie er es sicher als Fohlen war 🙂

Wir hatten ein seltsames, blaues Planen-Ring-Dingsbums, das ich ihm zeigen wollte. Was tat er? Lief schnurstracks, und ohne zu zögern, auf das Teil zu und stieg gleich ein:

Auch das Anheben war kein Problem und er schaute fröhlich zu mir durch:

Und das Schönste war dann, dass er auf meine Einladung hin das Teil verfolgte und sogar munter hinterher trabte:

Wie schön, mein Großer, dass Du inzwischen doch wieder ganz viel Gutes von uns Menschen erwartest!

4. Dezember 2012 von Tania Konnerth • Kategorie: Spiele & Co 8 Kommentare »

 

8 Reaktionen zu “Neugierig? Na klar!”

 

Von Manuela • 6. Dezember 2012

Hallo liebe Tania,

dass Dein Großer das alles so spontan und freudig mitmacht zeugt von seinem großen Vertrauen in Dich. Er schaut ja gar nicht auf das „Monster“ – er hat nur Augen für Dich! 🙂
Es ist wahrlich eine große Verantwortung, die man hat, dieses Vertrauen nicht aufs Spiel zu setzen.
Aber ist es nicht wunderschön zu sehen, wie selbst Pferde mit schlechten Erfahrungen, die vom Menschen eigentlich nichts Gutes mehr erwartet haben, sich uns doch wieder erwartungsfroh zuwenden und sich auf uns einlassen?
Ich habe auch so einen „großen, starken“ Hafi mit sechs Vorbesitzern, die nicht zimperlich mit ihm waren. Als ich ihn bekam, spulte er nur noch lustlos sein Dressurprogramm ab und war für nix mehr zu begeistern. Nachdem ich es (nach einigen Irrwegen) endlich geschafft hatte, die üblichen Sprüche wie „der ist sowas von stur, da musst Du Dich durchsetzen…“ zu ignorieren, zeigte er mir eines Tages für einen kurzen Moment einen kleinen Teil seiner verletzlichen und verletzten Seele. Das war für uns der Anfang eines tiefen Vertrauens zueinander und einer wunderschönen gemeinsamen Zeit. Ich habe seitdem sehr intensiv an mir und meiner Persönlichkeit gearbeitet und versuche täglich aufs Neue, meinem Pferd zu zeigen, dass ich sein Vertrauen verdiene. Wenn er es mir dann auf wunderbare Weise schenkt, bin ich zutiefst dankbar dafür.

Lieben Gruß,
Manuela

 

Von Lisa • 10. Dezember 2012

Ach wie schön! Und so ein toller Gesichtsausdruck dabei!
Liebe Grüße
Lisa

 

Von Heike • 16. Dezember 2012

:-)))) schöööööööööööööööön!

 

Von Rebecca • 20. Dezember 2012

Man sieht deutlich wie viel Freude er an der Arbeit mit dir hat. Da will ich mit Piri auch irgendwann mal hin. Ich glaube wir sind auf dem richtigen Weg… Ich hab sie ja erst seit 1 Jahr!

Wie lange hast du ihn??

 

Von Nanja • 20. Dezember 2012

Hallo Tanja,
Danke das du deinen kleinen Einblick in den Alltag mit uns teilst!
Ich finde es immer wieder toll zu sehen, das auch aus dem abgestumpften Pferden wieder lebenslustige und aufgeweckte Charaktere zu wecken sind…

 

Von Tania • 23. Dezember 2012

Dankeschön, Ihr alle 🙂

@Rebecca: Seit inzwischen 13 Jahren 🙂

Herzlich,
Tania

 

Von Linda • 22. März 2013

Hallo Tanja,

mit Begeisterung lese ich schon seit einiger Zeit eure Blogs – ihr sprecht mir aus der Seele 🙂 Und gerade solche Geschichten wie die hier lassen mir das Herz aufgehen, noch dazu wo ich sie selbst erleben durfte: Meine Haflingerin Mona, seit 2 Wochen meins, vorher im Studium Reitbeteiligung´, war schon seit ich sie kenne immer sehr skeptisch allem möglichen gegenüber – die flatternde Wäsche der Nachbarin, die war vom Teufel besessen!

Bei einem natural horsemanship-Kurs kam die Trainerin am zweiten Tag mit der „Truhe des Grauens“ ins Viereck – Regenschirme, Fußbälle, Flatterbänder, raschelnde Planen, lauter gruslige Sachen… Wir standen mit den Pferden am Seil im Kreis um sie herum, sie erklärte und erzählte grade, was sie sich vom heutigen Tag erwartet (Zitat: „heute Abend wird die Nachbarin Wäsche aufhängen können so viel sie will und es wird ihr egal sein“) – da seufzt Mona tief auf, stupst mich an, marschiert zur Kiste und klaubt sich eine 4x4m große, raschelnde Plane raus um sie in die Luft zu werfen und damit zu spielen… Wir haben herzlichst gelacht, so schnell war selten ein Problem kein Problem mehr 🙂

Seit sie nicht mehr „müssen“, sondern „dürfen“, seit es in meinem Kopf klick gemacht hat und ich mir von meinen Vierbeinern auch mal vorschlagen lasse was heute doch aufregendes oder entspanntes unternommen werden kann, bin ich selbst viel gelassener und zufriedener mit mir und auch mit ihr und meinem Senior – wenn etwas heute nicht geht, dann vielleicht morgen. Oder übermorgen. Das böse klappernde Windrad steht auch nächste Woche noch da… irgendwann wird es bei ihr klicken und es wird ihr egal sein. Und bis dahin? Führ ich sie eben vorbei, wenn es ihr damit besser geht.

Und das sage ich als jemand, der absolut nach dem Motto „der Gaul muss gehen“ aufgewachsen ist – diesen Sinneswandel verdanke ich unter anderem euch, und darauf bin ich zugegeben ein bisschen stolz 😉

Liebe Grüße aus Österreich!
Linda mit den Hafis Aristo und Mona

____________________

Wie schön liest sich das, einfach schön!

Alles Gute,
Tania

 

Von Meike • 12. März 2015

Einfach ein großes Lob, so muss das sein!! Ich finde es echt toll, wie ihr mit den Pferden arbeitet und ich verfolge eure Seite mit größter Begeisterung mit 🙂 Eure Einstellung und eure Erfolge verhalfen mir mit einem angeblich sturen und widerwilligen Haflinger zu einer neuen Ansicht, was die Arbeit mit Pferden betrifft. Auf Schulpferden lernt man leider zu oft die „Hau-drauf-Methode“, wenn man genug Gewalt anwendet, dann funktioniert es auch. Aber der Hafi zeigte mir schnell, dass es so sicher nicht funktionierte und bei der Lösungssuche stieß ich auf eure Seite. Beides zusammen machte aus mir einen anderen Reiter – und dafür danke ich 🙂

*****************

Ganz herzlichen Dank, Meike, wir freuen uns sehr!

Alles Gute,
Tania

 

 

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