Das Auge schulen – Teil 3: Wie erkenne ich einen Bergauf-Galopp?
Wir haben uns in den letzten beiden Wochen damit befasst, wie man erkennen kann, ob ein Pferderücken nach oben schwingt und wie es aussieht, wenn ein Pferd gut über den Rücken geht. Heute geht es um den Galopp.
Einen guten Galopp zu erkennen ist gar nicht so schwer, denn ein guter Galopp ist ein sogenannter Bergauf-Galopp. Und da steckt das entscheidende Element schon im Namen! Auf diesem Foto kann man sehr gut sehen, was mit einem Bergauf-Galopp gemeint ist:
Die Hinterhand tritt weit unter den Schwerpunkt und das ganze Pferd ist zur Vorhand hin nach vorne-oben aufgerichtet – es wirkt, als würde das Pferd einen Berg hinaufgaloppieren, obwohl es auf gerader Strecke läuft. Der Rücken wölbt sich dabei schön nach oben.
Aramis galoppiert noch etwas versammelter, also mit noch mehr Aufrichtung (= Bergauftendenz):
Wenn Euer Pferd so gut gesetzt galoppiert, galoppiert es gesund, denn so kann es Euer Gewicht wirklich tragen.
Leider sieht man gerade im Galopp sehr oft weggedrückte Rücken und eine inaktive Hinterhand, weil viele Pferde nicht gelernt haben, ausbalanciert anzugaloppieren. Das Reitergewicht bringt sie aus der Balance und sie retten sich in ein hohes Tempo, bei dem sie weder die Hinterhand noch den Rücken benutzen können. Wer sein Pferd so reitet, riskiert nicht nur Verspannungen, sondern auf Dauer ernste Rückenschäden. Seid deshalb an dieser Stelle einmal selbstkritisch und schaut Euch Reitfotos von Euch und Eurem Pferd an. Zeichnet Linien ein, damit Ihr besser erkennen könnt, ob Euer Pferd gut oder eben eher schlecht galoppiert. Wenn Ihr erkennt, dass es keine Bergauftendenz beim Galoppieren hat, solltet Ihr den Galopp geduldig neu an der Longe aufbauen.
20. Oktober 2011 von Tania Konnerth • Kategorie: Allgemein, Anatomie und Körper, Longieren, Reiten • 4 Kommentare »