Das trageerschöpfte Pferd
Kennen Sie den Begriff Trageerschöpfung? Ich muss zugeben, ich kannte ihn vor der Lektüre des Buches „Illusion Pferdeosteopathie“ von Tanja Richter nicht (siehe unser Buchtipp), auch wenn ich leider sehr viele Pferde sehe, auf die dieser Zustand zutrifft. Damit Sie wissen, was Sie sich unter einer Trageerschöpfung vorzustellen haben und in Zukunft erkennen, wenn sich ein Pferd in diesem Zustand befindet, möchte ich ihn heute vorstellen.
Ursache und Symptomatik
Wird ein Pferd schlecht geritten (z.B. bei Einsatz einer harten Reiterhand, Einsatz von Hilfszügeln, schlechter Sitz des Reiters), passt der Sattel nicht, muss das Pferd einen zu schweren Reiter tragen oder liegt ein anderer Grund vor, warum ein Pferd im biomechanischen Sinne nicht korrekt laufen kann, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Der Brustkorb des Pferdes sackt nach vorne unten ab.
- Die Wirbelgelenke der Wirbelsäule werden zusammengedrückt.
- Das Längsband an den Wirbelkörpern wird überspannt und geschädigt.
- Nervenaustrittslöcher werden eingeengt.
- Die Kruppen-und Hinterhandsmuskulatur ziehen von hinten, um den Rücken anzuheben.
- Der Rücken „hängt“.
- Die Muskulatur der Schulter verspannt sich.
- Brust- und Bauchmuskulatur verspannen.
Das Pferd versucht, mit der „falschen“ Muskulatur den Rücken anzuheben, um den Reiter zu tragen.
Ein Pferd, welches sich längerfristig im Zustand der Trageerschöpfung befindet, zeigt folgende sichtbaren Veränderungen seines Körpers:
- Der Rücken ist eingesunken.
- Der Widerrist ragt heraus.
- Neben dem Widerrist befinden sich Löcher.
- Es zeigt Verspannung der Lendenmuskeln, evtl. mit Aufwölbung der Lendenwirbelsäule (Karpfenrücken).
Ein trageerschöpftes Pferd leidet unter großen Muskelverspannungen und kann sich nicht korrekt biegen. Es kommt häufig zu sog. „Blockaden“ in der gesamten Wirbelsäule. Es kann nicht raumgreifend gehen und wird wahrscheinlich frühzeitig an typischen Verschleißerkrankungen wie Spat, Kissing Spines, Sehnenproblemen, Arthrosen usw. leiden.
Erkennbare Veränderungen der Muskulatur
Auf dem folgenden Bildern sind deutlich die Löcher neben dem Widerrist zu erkennen. Im weiteren Rückenverlauf schauen die Dornfortsätze der Wirbelsäule heraus, was für eine Atrophie (Rückbildung, Gewebeschwund) des langen Rückenmuskels spricht. Bei gut entwickelter Muskulatur sollten die Löcher recht und links vom Widerrist (rote Umrandung und roter Pfeil) gut aufgefüllt und die Dornfortsätze der Wirbelsäule von Muskulatur eingebettet sein (gelber Umrandung).
Das folgende Bild zeigt den Bereich, bei dem es an Hinterhandsmuskulatur fehlt. Hier ist der Glutaeus zu schwach entwickelt oder besser gesagt, zurückgebildet. Dafür ist der lange Sitzbeinmuskel deutlich zu erkennen (blauer Bereich).
Die Oberlinie des Pferdes zeigt eine Absenkung hinter dem Widerrist, eine Aufwölbung in der Lendenwirbelsäule und einen abgesenkten Lumbosakralbereich (Übergang der Lendenwirbelsäule-Kreuzbein):
Wenn Sie eine solche Entwicklung bei einem Pferd feststellen, gilt es dringend die Ursache dafür herauszufinden und diese abzustellen.
Überprüfen Sie:
- Ihr Zubehör (vor allem den Sattel!),
- Ihre Art das Pferd zu reiten,
- die Haltung,
- Fütterung,
- Zustand von Zähnen, Hufen usw. und
- Ihre Art des Training.
Wenden Sie sich an einen guten Tierarzt und/oder Physiotherapeuten und sorgen Sie dafür, dass das Pferd sich wieder in guter Manier bewegen kann. Eventuell kann es nötig sein, eine Weile auf das Reiten zu verzichten, bis sich die Muskulatur des Pferdes soweit positiv entwickelt hat, dass das Pferd wieder ohne Schaden zu erleiden geritten werden kann. Insbesondere die Arbeit nach dem Longenkurs kann ich Ihnen sehr empfehlen, wenn Sie ein Pferd haben, welches sich im Zustand der Trageerschöpfung befindet.
27. September 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Gesundheit • 22 Kommentare »
Von Eva Bode
• 3. Oktober 2011
Hallo Babette,
danke für den wichtigen Bericht.
Ich habe eine Stute vor einem Jahr aus Tierschutzgründen übernommen.
Sie ging hochgradig lahm auf der Vorderhand und sieht aus wie ein von dir beschriebenes trageerschöpftes Pferd.
Durch die Therapie ging sie nach 3 Monaten lahmfrei und lässt sich nun recht gut im Gelände reiten.
Sie zeigt auch nach längerem Ritt keine Lahmheit.
Jetzt die gute Frage:
niemand kann mir sagen wie alt die Stute ist.
Die Pferdezahnärztin meinte zw. 15 und 25 Jahren.
Die Zähne müssen wohl lebenslang schon so schlecht sein.
Sieht ein sehr altes Pferd durch den Muskelschwund nicht genau so aus???
Durch schlechte Zähne kann sie ja ebenfalls sehr abgemagert sein. Dann hätte es ja nichts mit dem Reiten zu tun?
Viele liebe Grüsse,
Joyce
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Hallo Joyce,
Du hast Recht, dass ein Pferd mit Muskelschwund und auch abgemagerte Pferde ebenso an den Stellen die ich angezeichnet habe die Muskulatur fehlt. Es gilt also genau hinzuschauen wo die Ursache für die schlecht ausgebildete Muskulatur liegt.
Liebe Grüße,
Babette
Von Lisa
• 3. Oktober 2011
Hallo,
ein sehr schöner Beitrag, bei dem ich sofort an unseren Therapiewallach Gaucho denken musste. Er wurde jahrelang nur über die Hand geritten, und sieht dementsprechend richtig schlecht aus. So ziemlich jeder, dem wir unterwegs begegnen, fragt uns, wie steinalt denn der Braune sei, der mit seinen 19 Jahren aussieht wie ein über 30-Jähriger. Ihm fehlt es an genau den Stellen, die deine Bilder zeigen, nur dass das Pferd von deinen Bildern im Vergleich noch richtig gut aussieht. Seine Wirbelsäule steht mindestens 3 Zentimeter raus, danach kommt eine Weile nichts bzw Loch, und irgendwann halt der Bauch.
Ich finde es immer sehr schade, dass ein Mensch so verantwortungslos mit einem Pferd umgeht. Und dann noch zu behaupten „Ich liebe Pferde“ „Ihm gehts so gut hier“, „Er läuft doch prima“, da könnte ich manchmal wirklich heulen. Wir bemühen uns nun nach Leibeskräften, ihn wieder aufzubauen, aber nach so vielen Jahren ist das natürlich schier unmöglich…
Liebe Grüße,
Lisa
Von Silvia
• 3. Oktober 2011
Hallo,
dieser Beitrag kommt mir gerade sehr recht, da meine alte Stute, 26 Jahre, nun auch anfängt so auszusehen.
Sie läuft ganzjährig in Offenstallhaltung und bekommt zum ständigen ausreichenden Weidegang Seniorenfutter verabreicht, zusätzlich Mineralfutter, oft Leinöl und so weiter. Dabei muß ich erwähnen, das sie Typbedingt schon immer sehr schlank war.
Ich reite sie noch leicht (Schritt und Trab), allerdings sie möchte aber auch gerne mal etwas schneller laufen, dennn ihr Temperament hat sich nicht verändert. Leider ist sie vor kurzem mit meiner Tochter aus dem Trab raus, gestolpert und anschließend gestürzt. Zum Glück ist beiden nichts passiert. Das Reiten haben wir dann viele Wochen eingestellt, nur noch Longen- und Bodenarbeit. Aber sie möchte halt gerne mit den anderen mit ins Gelände. Ich frage mich nun, ob sie uns (wir wiegen beide nur 52 kg) nicht mehr tragen kann. Jedenfalls möchte ich nun gerne eine Pferdeosteopathin bestellen, mal schauen ob sie sich nicht doch von dem Sturz eine Verrenkung oder ähnliches zugezogen hat.
Es wäre schön, wenn ich Typs von Pferdebesitzern mit ähnlichen Erfahrungen bekommen könnte.
Viele Grüße
Silvia
Von Yvonne
• 5. Oktober 2011
Liebe Babette
ich habe bei Deinem letzten Longenkurs in Wegestetten das erste Mal von dem Begriff „Trageerschöpfung“ im Zusammenhang mit meinem noch sehr jungen 5jährigen Wallach gehört. Ich befasse mich wegen ihm schon seit längerer Zeit mit diesem Thema. Bei ihm ist es unter anderem sicher auch, weil er sehr früh angeritten und denke auch einseitig trainiert wurde. Vorallem bei jungen Pferden ist ein vielseitiges Training (nicht nur auf dem Platz sondern auch im Gelände) sehr wichtig. Er ist oft auch sehr lustlos und unmotiviert bei der Arbeit. Viele tun das sicherlich als „faul“ oder „träge“ ab. Ich denke jedoch, das sehr vieles auch aus falschem, einseitige oder auch zu intensivem Training kommt. Durch den Longenkurs habe ich endlich eine Trainigsmethode gefunden, mit der ich gezielt an seinem noch muskulären Manko, wie auch an seiner Motivation arbeiten kann !
Danke für die vielen wertvollen Tips
Yvonne
Von Jenny
• 8. Oktober 2011
Danke für den Beitrag,man wird immer wieder wach gerüttelt von dir wieder und wieder anders hin zu sehen.
Danke
Von Ayumi
• 19. November 2011
Hallo,
ich war schon länger nicht mehr hier, aber seit ein paar Tagen bin ich sehr unzufrieden und sauer auf mich selbst. Mein Pferd ist auch trageerschöpft. Ich hatte einen Sattler da, weil der alte Sattel nicht passte und es überall Druckstellen und weißes Fell gab. Also erst ist es ausgefallen und weiß nachgewachsen. Ich habe so viel ausprobiert und jetzt ist es so, dass ich ihn nicht mehr reiten kann und will. Der Sattler hat mir keinen Sattel verkauft, da es keine Muskulatur mehr gibt und kein Sattel passen würde, es würde alles nicht besser werden. Mir geht es jetzt seit einigen Tagen sehr schlecht, weil ich weiß, mein Pferd hat gelitten, und das nur wegen mir. Wenigstens habe ich seit heute einen Namen für das Problem und kann daran noch gezielter arbeiten..
Danke für den hilfreichen Beitrag
Ayumi
Von Tabea
• 3. Januar 2012
Hallo,
zum Glück habe ich diesen Eintrag gerade entdeckt. Bei meiner 7-jährigen Stute sieht der Rücken im Moment ziemlich katastrophal aus. Durch einen schlechten Sattel ausgelöst, haben sich die Muskeln zurückgebildet und nun haben wir alle Mühe, diese wieder zu trainieren. Ich lag in diesem Fall mit meiner Vermutung nicht falsch, dass ich meine Stute momentan besser nur selten reite. Ich mache viel Bodenarbeit und habe nun auch mit dem Longenkurs begonnen. Bisher sehe ich nur wenige Fortschritte. Ich hoffe, das Forum ist bald wieder verfügbar, damit ich dann viele Fragen stellen kann. Im Moment reite ich meine Stute nur ca. 1 – 2 Mal die Woche, weil sie so gerne raus geht. Nun werde ich dies noch mehr kürzen. Schade, aber für sie will ich das beste.
Vielen Dank!
Von Carola Schlanhof
• 11. März 2012
@ Silvia:
In Trainingsmangelzeiten bzw. Aufbauzeiten finde ich Führpausen auf Ausritten eine gute Lösung. Aus (üblichen)Konditionsmangelgründen des Menschen bietet es sich an, eher im Schritt zu führen und andere Gangarten zu reiten.
Ich denke, öfter mal kurz reiten ist besser als selten lange.
Und wenn z. B. ein einstündiger „Ausritt“ so abläuft, daß du 15 min neben ihr hergehst, dann 2-10 min trabst, vielleicht kurz Schritt reitest oder gleich wieder absteigst, wieder gehst, dann vielleicht nochmals 5 min Trabst und bei passendem Weg ein paar 100 m galoppierst, dann wieder absteigst…jeweils individuell angepasst. Vielleicht sind es dann auch nur 10 min Reitzeit/Ausritt, und wenn sie einen unfitten Tag hat, wird halt nur ein Spaziergang draus…Hauptsache, ihr habt beide Spaß daran.
Wichtig ist m. E., bei Seniorinnen auch, vermehrt auf einfachere Bodenverhaltnisse zu achten und schlechte Tage einzukalkulieren. Naja, und daß ein altes Pferd bemuskelt ist wie ein Jungspund, das klappt halt irgendwann nicht mehr.
(Ich habe vor kurzem in einer Arztordination eine alte Dame getroffen, der gerade ihre Ecard runtergefallen ist. Ich wollte sie aufheben, aber sie war schneller mit selbst bücken… Sie hat sich beklagt, daß sie im letzten halben Jahr körperlich abgebaut hat und vielleicht einen Stock brauchen wird… Die Arztgattin klärte mich auf, daß die Dame heuer ihren 100. Geburtstag gefeiert hat.)
Viele Grüße
Carola
Von Britta
• 8. Juni 2012
Hallo,
ich hab den Artikel über die Trageerschöpfung gerade gefunden und mit Erschrecken festgestellt, dass mein Pferd (7 Jahre) genau die Syptome zeigt. Noch nicht übermäßig stark, aber doch deutlich erkennbar 🙁
Wir sind seit letzten Winter aus dem Training zuhause und seitem die meiste Zeit im Gelände unterwegs. Seitem versuche ich soweit möglich im Gelände zu gymnatizieren oder an der Longe (nach Longenkurs) zu Arbeiten, wenn es der Boden erlaubt. Da ich aber keinen Platz oder Halle zur Verfügung hab, ist das halt selten. Im Gelände haben wir ziemlich viele Berge. Eigentlich sollte ja dieses Bergauf Bergab ja gut sein für die Muskulatur, oder? Kann es sein, dass wir einfach zu lange unterwegs sind oder dass wir zu früh (also noch untrainiert nach dem Winter) zum „klettern“ gegangen sind? Kann es evtl. auch an der Hufstellung liegen? Sie steht vorne und hinten rel. schmal.
Der Sattel wurde erst kontrolliert, der sollte passen.
viele Grüße
Britta
Von daisymaerzluft
• 1. März 2013
Hallo Babette!
Ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und muss mit erschrecken feststellen, dass wohl auch mein Pferde eine Trageerschöpfung hat.
Jetzt weiß ich gar nicht mehr was ich machen soll. Darf man ein Pferd mit Trageerschöpfung fahren??? Mein TA sagt sein Rückenproblem kommt vom zuviel fahren und zu wenig reiten! Stimmt das? Es klingt so unlogisch, weil fahren, ja eigentlich viel rückenschonender ist oder?
Um jegliche Hilfe bin ich sehr dankbar.
Von Moniquw
• 8. Oktober 2013
Hallo, ich habe eine frage, ich ahbe vor kurzem eine Stute bekommen die 2 Jahre nicht geritten wurde ich bin erstmals ohne Sattel geritten und habe mir dann einen Sattel gekauft der auch passend schien, nach ein paar mal reiten habe ich bemerkt das sich etwas am Wiederiss verändert hat genau dieses Themas was hier beschrieben wird nur noch nicht ausgeprägt ich rite nun erstmal wieder ohne Sattel nun wollte ich wissen ob dies auch passieren kann wenn ich weiterhin erstmal ohne Sattel reite bis ich einen neuen rictig passenden habe oder lieber ersteinmal aufhören sollte zu reiten bis sich dies komplett zurück gebildet hat und nebenbei an der Longe muskelarbeit mache. Würde mich über eine antwort freuen liebe Grüße
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Liebe Monique,
ich würde Dir wirklich raten erst eine gute Grundmuskulatur am Boden zu erarbeiten (mein Tipp wäre nach unserem Longenkurs zu arbeiten 🙂 ) und erst dann wieder zu reiten, wenn diese sich wieder aufgebaut hat.
Liebe Grüße,
Babette
Von Annika
• 28. Oktober 2013
Hallo Babette, Hallo Tania
Vor einigen Monaten ist ein 10-jähriger Friese zu uns gekommen, der anscheinend nicht gut geritten wurde. Er hat die deutlichen Kennzeichen der Trageerschöpfung. Es sind Löcher neben dem Widerrist und die Dornfortsätze sind zu sehen. Ich reite ihn daher natürlich nicht und arbeite mich am Longieren. Seine Haltung ist besser geworden, aber man sieht noch nicht so unbedingt ein Ergebnis. Ich bin aber auch nicht ungeduldig, was seinen Muskelaufbau angeht, hauptsache, es geht im wieder gut.
Ich hab die Frage, ob davon auszugehen ist, dass er auch im Alltag Rückenschmerzen hat, auch ohne Reiter? Sind also die Nachwirkungen und die Verspannungen durch das schlechte Reiten so lang für ihn spürbar, obwohl kein Reitergewicht mehr auf ihm lastet? Ich befürchte das fast. 🙁
Er ist sehr lieb, allerdings doch sehr schreckhaft, was ich auf seine schmerzlichen Erfahrungen zurückgeführt habe.
Ich hoffe, ohne Reiter , mit sanfter Bodenarbeit, und Massagen sind seine Schmerzen nicht zu groß. Ich arbeite sehr daran, dass es ihm körperlich bald besser geht! Vielen Dank für eure Arbeit an dieser Stelle. „Der neue Longenkurs“ hat mir schon so viel gebracht. Ich hoffe, sein Rücken wird sich durch die gezielte Arbeit und das vorübergehende Leben ohne Reitergewicht, erholen.
Grüße,
Annika
Von Maria
• 20. Januar 2014
Eine Frage dazu : kann man das auch bei einem Pferd sehen, das ein paar Kilo zuviel auf den Rippen hat? Ich meine, da ist doch meist alles rund, obwohl das Pferd vielleicht erst recht zu schwer an einem Reiter trägt, weil sein Eigengewicht ja schon zu hoch ist?
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Hallo Maria,
bei einem sehr runden Pferd ist es vielleicht nicht ganz so deutlich zu sehen, aber trotzdem, ja, man kann eine Trageerschöpfung auch bei runden Pferden sehen.
Liebe Grüße,
Babette
Von Melli H
• 12. Mai 2014
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Beschreibung – gerade zum richtigen Zeitpunkt!
ich schaue mir gerade einen 5-Jährigen Isländer genauer an, welcher exakt diese Symptome zeigt. Ich gehe davon aus, dass ich – würde ich Ihn kaufen – viel Zeit in den Muskelaufbau investieren müsste. Er hat ein gutes Potential, sieht allerdings grausig aus. Lässt man die Finger von einem solchen Pferd?
Danke und viele Grüße,
Melanie
Von Nicole
• 14. November 2014
Hallo, ich habe vor ein paar Wochen in der Cavallo das erste mal von der Trageerschöpfung gelesen und dachte sofort an meine Kaltblutstute als sie zu mir kam.
Sie stolperte anfangs stark, hatte für ein Deutlich dickes Pferd sehr viel Widerist und war hinten sehr Hoch.
Da es Winter war dürfte sie erstmal einen Monat Pausieren und dann habe ich mit Longe und Doppellonge angefangen und dann mit Reiteinheiten a 10 Minuten begonnen.
Nach fast einem Jahr hat sie nun keinen Widerist mehr, stolpert nicht mehr und stark hervor tretende Muskeln sind verschwunden die Oberlienie ist Runder, leider hat sie jetzt den Ansatz eines Karpfen Rückens, und ich frage mich ob das bei ihrem Umfang Fett sein kann oder sogar gesunde Muskulatur? Oder hat sie doch einen langfristigen schaden davon getragen? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen! LG Nicole
Von Lisa
• 7. Januar 2017
Hab ein Pferd übernommen, welches genau diese Anzeichen hat! Die Stute ist 6 und angeblich noch nie geritten worden! Kann das sein?
Von Alexandra
• 16. Februar 2017
Hallo Babette,
Dieses Thema ist schon etwas her , ich habe es aber gerade erst gelesen und es hat sich von 2011-2017 doch so langsam in das Bewusstsein der Menschen eingeschlichen“Trageerschöpfung“ Das Thema liest man nun häufiger. Ich war froh Hir noch einmal eine so gute Beschreibung dafür zu erhalten. Immer Noch gibt es aber Reiter die von der Trageerschöpfung nichts gehört haben und man sieht so unglaublich viele Pferde die diese Symptome deutlich zeigen. Teilweise gibt es sogar noch den Veralteten Glauben , das ein Tragerschöpfter Rücken mit den Kuhlen und athropierten Rückenmuskeln , eine So genannte „Sattellage “ dar stellen würde .Meiner Meinung nach muss dieses Thema noch mehr erwähnt werden und mehr Aufklärung geschehen. Ein Dank an Dich das Du Durch Deine Seite immer wieder gute Beiträge dazu leistest das es Pferden unter dem Sattel besser geht! liebe Grüße
Von Nina
• 12. März 2018
Hallo!
ZU dem Thema TRageerschöpfung mache ich mir auch immer mehr Gedanken. Nachdem ich an meinen eigenen Pferden gesehen habe, was schief gehen kann und danach wie man es wieder besser machen kann, möchte ich das Wissen auch anderen zurVerfügung stellen und biete daher in meinem Umkreis Reitunterricht. Jahrelang bin ich viel im Gelände herum geritten, wobei mein Araberwallach sich angewöhnt hat den Rücken weg zu drücken und mir unter dem Hintern wegzurennen (das geht in allen Gangarten..) Erst nachdem ich intensiv in die akademische Reitkunst reingeschaut habe, hae ich soviel Logik in meine Hilfen rein gebracht um diese Probleme zu beheben. Ich denke, es ist tatsächlich noch sehr verbreitet, dass diese Optik des schlechten Rücken „normal“ ist und dass es auch normal ist ein junges Pferd mit 3 Jahren oder mit 4 anzureiten und auch die Idee, dass man ein Pferd unterm Sattel mit Schritt reiten wieder antrainieren kann (ohne sonstige gymnastische Übungen)wird wohl öfter von Tierärzten oder Therapeuten oder Hufbearbeitern geäussert. Das finde ich sehr schade. Gerade hab ich selbst ein Jungpferd angeschafft, um es genau vor so etwas zu bewahren. Zwei Jahre Bodenarbeit und Longenarbeit sind mindestens vorgesehen und wenn es dann soweit ist, wird es mit 5 oder 6 Jahren angeritten. Und dann auch nur mit ein paar Minuten Gewicht auf dem Rücken am Anfang. Damit möchte ich im Selbstversuch beweisen, dass der Rücken auch gleich vom Start weg anders aussehen kann. Da wir ja alle zum größten Teil für den Freizeitspaß mit den Pferden was machen und da ja hier auch zu lesen ist, wie manche so geschockt sind, das Thema an sich zu erkennen, hoffe ich, dass noch viel mehr Pferdemenschen diese Thematik erkennen und etwas unternehmen – am besten vorbeugend.. 😉
Von Rapunzel
• 29. September 2020
Ohweija…..ich bin sowas von fertig!!
Meine Stute musste wegen Hufrehe im Frühjahr umziehen. Erstmal den Schock verdaut, zum Glück haben wir einen Stall gefunden. Futter natürlich umgestellt.
Es war der Physioterapeut, der Hufschmied, der Zahnarzt, der Tierarzt, der Sattler, alle im Rahmen dieser „Bestandsaufnahme und Diagnose“ am Pferd.
Unter anderem habe ich eine THP hinzugezogen, jetzt haben wir eine 3 monatige Ausleitungskur gemacht und andere Kräuter sollen und haben auch schon gut geholfen und helfen noch. Es sind hochwertige Kräuter, die Sie gerne frisst.
Eine Analyse wegen Mineralfutter ist auch noch angedacht….
Bei dieser ganzen Sache und durch ihre starke Abnahme durch die Futterumstellung, kam jetzt eine richtig fette Trageerschöpfung hinzu….
Ich gebe es wirklich zu: Ich habe sowas bis dato noch nicht gehört!!!!
Das Letzte was ich wollte ist, das mein Pferd, verursacht durch mein Unwissen, einen so schlimmen Rücken bekommt und ihn jetzt erstmal wohl für eine längere Zeit behält, denn auch mit viel Training, dauert es nun seine Zeit!
Ich gebe ihr alle Zeit der Welt,aber ich bin einfach total traurig und fühle mich schlecht!!
Meine große Hoffnung: Ich habe, unabhängig von dieser ganzen Thematik, tatsächlich schon vor längerer Zeit den Longierkurs bei Babette gebucht und hoffe auf soviel Info und neues Wissen, damit ich ein Instrument an die Hand bekomme, womit ich langfristig ihren Rücken wieder aufbauen kann.
Bleibt Alle gesund und passt auf euch auf, gerade in Zeiten wie diesen. Denn Gesundheit ist nicht selbstverständlich!!
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Hallo „Rapunzel“,
das ist sicherlich erst einmal ein Schock und ich kann Deine Gefühle gut verstehen! Aber hab Mut! Wenn die Erkrankungen und Schwächen unserer Pferde erst einmal erkannt sind, kann man ganz wunderbar wieder den Weg ändern und in Richtung Gesundheit wandern! Ich freue mich, Dich und Dein Pferd kennenzulernen und sicherlich kann ich Dir einige Anregungen geben, was Du noch unterstützend machen kannst.
Liebe Grüße, Babette
Von Rapunzel
• 30. September 2020
Liebe Babette,
herzlichen Dank für deine Antwort. Diese Worte bedeuten mir so unbeschreiblich viel.
Mut brauchte ich in letzter Zeit tatsächlich sehr viel auf meinem Weg, jetzt habe ich genug, um mich für mein Pferdchen stark zu machen.
Ich freue mich auch sehr auf unser Kennenlernen und bin voller Vorfreude auf den tollen Kurs.
Ganz liebe Grüße, „Rapunzel“
Von Mauna
• 24. März 2021
Ein guter Artikel, den alle Pferdebesitzer lesen sollten.
Leider hat sich (meiner Meinung nach) ein Fehler eingeschlichen. Statt
Der Widerrist ragt heraus
müsste es eigentlich heißen:
Die Wirbelsäule ragt heraus.
Der Widerrist ist bei abgesunkenem Brustkorb eher zu tief, da zwischen die Schulterblätter verschwunden als dass er heraus ragt.
Von sandra
• 24. Mai 2021
Hallo Babette,
als Anzeichen einer Trageerschöpfung wird ein hervorstehender Widerrist angeführt. Eigentlich habe ich bzgl. der Trageerschöpfung gelernt, dass der Widerrist zwischen den Schulterblättern absinkt, weil der Trageapparat/die Aufhängung im Brustkorb eben geschwächt ist und das Ziel ist, den Widerrist wieder „hoch“ zu bekommen. Wo liegt mein Denkfehler?
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Liebe Sandra,
Du hast keinen Denkfehler und Du hast absolut recht! Bei einem Pferd mit Trageerschöpfung ist der Brustkorb abgesenkt. Trotzdem schaut der Widerrist in den meisten Fällen heraus, da die Muskulatur rechts und links neben dem Widerrist athrophiert ist.
Liebe Grüße,
Babette
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