Die freie Arbeit im Sinne des Longenkurses

Viele von Ihnen kennen und arbeiten nach meinem Longenkurs. Diese Arbeit bringt es mit sich, dass man bei allem, was man mit dem Pferd macht, auf die Haltungsmanier des Pferdes achtet. Wir wissen ja, dass eine schlechte Laufhaltung auf einem Kreis dem Pferd schadet. Und so habe ich den Anspruch, dass meine Pferde nicht nur an der Longe oder unter dem Sattel, sondern auch bei der Freiarbeit die Regeln des „guten Gehens“ einhalten.

Mein Wunschzielbild ist es, dass meine Pferde später auch bei der Freiarbeit:

– gestellt und gebogen,
– mit angehobener innerer Schulter,
– spurig,
– mit aktiver Hinterhand und
– mit hochschwingendem Rücken
– losgelassen gehen.

Und so experimentiere ich zur Zeit damit herum, wie ich das durch die Longenkursarbeit von meinen Pferden Gelernte in die Freiarbeit übernehmen kann.

So übe ich z.B. die Basisübungen „Führen in Stellung“, das „Übertretenlassen/Schulterherein“, die langsamen Schritt-Trab(=“Schrat“ :-))-Übergänge ohne Kappzaum und ich bin sehr begeistert darüber, wie gut das schon klappt! Sobald meine Pferde Ansätze in die richtige Richtung machen, spreche ich das Lobwort und gebe etwas Futter zur Bestätigung (siehe Clickertraining). So verstehen meine Pferde erstaunlich schnell, was ich von ihnen möchte.

Auf dem Weg zum freien Schulterherein:

lkfrei3.jpg

Langsamer Trab auf kurzer Distanz:

lkfrei4.jpg

Tipp

Sie können den Übergang zur Freiarbeit für sich und Ihr Pferd leichter machen, wenn Sie als Zwischenschritt eine Zeit mit einem Seil um den Hals Ihres Pferdes arbeiten. Dazu nehmen Sie ein Seil (z.B. eine Longe), legen eine lockere Schlaufe um den Hals und machen einen Knoten in das Seil. In diesen Knoten haken Sie den Karabiner Ihres Seils wieder ein, damit sich die Schlaufe um den Hals nicht zuziehen kann.

lkfrei1.jpg

lkfrei2.jpg

In diesem Film können Sie sich die Anfänge dieser Art zu arbeiten anschauen. Wie dann unsere ersten Versuche „ganz ohne“ aussehen, zeige ich Ihnen nächste Woche. 🙂

4. Mai 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Longieren 8 Kommentare »

 

8 Reaktionen zu “Die freie Arbeit im Sinne des Longenkurses”

 

Von Celine • 4. Mai 2010

Das meintest du also damit, als du letztes Jahr sagtest, dass du von einem Russen (?) gehört hättest, der mit Halsring longiert. Bzw. du noch nach einem Weg suchst, ein Pferd auch ohne den Kappzaum zu longieren. Den hast du jetzt gefunden?
Ich muss zugeben, ich bin schon ziemlich beeindruckt von dem, was zu da zeigst!
_________________________________________
😀
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Milka • 4. Mai 2010

bei mir geht das Video leider nur eine bis zum 1. Viertel.. hab nur ich das Problem?
_____________________________________
Bisher hat noch niemand sonst was gesagt…
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Natalie • 4. Mai 2010

Hey, danke für diesen Beitrag…..
Perfekt muss ich sagen ich habe nämlich schon seit Wochen ach was seit Monaten darüber nachgedacht, wie ich mit der Freiarbeit anfangen kann..
Als meine Rl, dann gestern auch noch meinte, das mein Pferd, da sicher Spaß dran hätte, war ich kaum noch zu halten.. Sie ist der Meinung, dass meine Stute das schnell verstehen würde, denn als sie mir beim longieren zugeschaut hat, hat sie gesehen, dass sie so sachen wie gerade aus laufen oder eben auf ner Volte oder auf dem zirkel abwenden auch an der langen Longe nur auf Körpersprache macht, nur wusste ich leider nciht, wie ich den Übergang vom Kappzaum zur Freiarbeit schaffen sollte…
Aber nun haben wir ja dank dir wieder so eine tolle Anleitung… Das werde ich doch morgen gleich ausprobieren….
🙂 🙂 🙂 Vielen Dank 🙂 🙂 🙂
________________________________________
Viel Spaß!!!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Ksenja Kuralt • 5. Mai 2010

Hallo!
In die Richtung, in die du dich bewegst, könnte dir evtl. die Methode von Peggy Cummings helfen, sie arbeitet auch frei und arbeitet auf immer größere Entfernung, wobei das Prinzip das klassische Konditionieren ist. Der von Celine erwähnte Russe ist wohl Nevzorov, von ihm kann man einiges lernen, anscheinend ist er in Deutschland noch ncht so bekannt. Hier in Slowenien ist er der alternativen Pferdeszene gut bekannt, seine Schüler geben hier „Kurse“. Babette, was haltest du von ihm? Ich finde seinen Weg sehr extrem und mi nicht zugänglich, er würde es nie für gut heissen, mit gerte oder Peitsche zu arbeiten, aber eben nur mit Cordeo. Für einen Normalsterblichen, der nicht finanziell unabhängig ist und sich ganz den Pferden widmen kann, ist er realitätsfern.ich wüsste gerne, ob jemand mit Peggy Cummings Seminaren Erfahrung hat?
Grüße
Ksenja
________________________________________
Liebe Ksenja,
mit Peggy Cummings habe ich keine Erfahrung und von Nevzorov „weiß“ ich nur so einiges „merkwürdiges“…
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Johanna • 5. Mai 2010

Hihi, genau gestern hab ich diese Idee auch gehabt! 😀 Ohne das hier, gelesen zu haben. Hab mit FiS begonnen, ganz ohne alles, hab einfach versucht, über Lob sie in Stellung zu bekommen und das für ein paar Schritte beizubehalten.
Ansätze zumindest waren erkennbar! *stolz bin*
___________________________________________
Zwei Doofe, ein Gedanke… 😉
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Rosana (Franziska) • 6. Mai 2010

Wunderschönes Video! Macht Lust auf mehr und nachmachen! tolle Idee den zwischenSchritt mit dem Halsseil zu machen.
Lustigerweise hat mein mann, der oft experimentierfreudiger ist als ich und freier als ich mit dem Pferden spielt, auch schon das freie Anschraten und freies FiS mit unseren Pferden probiert. (Mit Filux machen wir eh‘ viel Freiarbeit aller Art).

Über Nevzorov kann ich gerne was erzählen, wenn das von Interesse ist, aber vielleicht nicht hier, sondern im Forum? Ich war ihm für einige Zeit „verfallen“ (anders kann man das wirklich nicht nennen, sind fast sektenartige Strukturen), war Mitglied in seinem internationalen Forum und habe die Videos von ihm.
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Hallo Franziska,
vielen Dank!
Und über Nevzorov quetsche ich Dich gerne mal aus wenn wir uns denn doch mal sehen, ok?
Hoffe, es geht Dir wieder gut,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Anja • 22. August 2010

Hallo Babette,

leider geht bei mir das Video auch nicht, woran könnte das liegen?
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Das kann ich Dir leider nicht sagen, sorry 🙁 !
Ich werde das Video mal bei Youtube hochladen und dann den Link hier in dieser Antwort einstellen, ok?
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Carsten • 1. Februar 2013

Hallo Babette,
ich habe erst jetzt das erste mal von Ihnen gehört und würde mehr lernen wollen. Bin in der Ausbildung mit 40 Jahren.Dennoch kann ich sagen das ich viel in meiner feizeit mit meiner Misshandelten Stute arbeite.Als ich sie bekam (ist schon 6 Jahre her )ist sie mir jeden Tag weggelaufen und ich hatte null Chancen mit ihr.Doch dann nach acht Monaten hatte ich mal die Gelegenheit das ich sie berühren durfte(mit putzen und die Hufen erst zwei Monate später)aber alles auf ihren rahmen geschnitten. Das erste mal das ich wieder ein Pferd gekauft habe nach über 15 Jahren. Eine Traurige Geschichte mit viel -gefühl und Verstand was mir nicht gedankt wird auf allen ebenen. Mein ziel ist es nicht ein Pferd fertig zu machen sondern mit verstand und auf´s Tier hören und nicht mehr auf anderen.So kam ich immer wieder mit guten schritten vorwärts und mit anderen fünf zurück.Sie ist mir so gebunden und hat bei mir schon zwei mal gefohlt im offenstall bei mir zuhause.Gehe auch viel spazieren und lass sie viel Pferd sein und baue somit viel vertrauen und Partnerschaft mit ihr auf.Mache fast alles mit ihr sobald einer kommt und zuschaut hat Sie keine Probleme mehr. Könnt ein heißes Buch schreiben über so was.Nur ich will das auch alles richtig machen ohne Bücher zu lesen und so weiter.
Ein guter freund gab mir diese -adresse und er sagte Sie sieht die -sachen so wie ich und möchte auf diesen weg mal Kontakt auf bauen. MfG Carsten Doege

 

 

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