Die Verbeugung

In meinem Blogbeitrag Dehnung in die Tiefe habe ich Ihnen gezeigt, wie Sie den Kopf Ihres Pferdes zwischen die Vorderbeine locken, um eine Dehnung der Oberlinie zu erreichen. Wenn Sie diese Übung fleißig geübt haben, ist der Weg zu einer grazilen Verbeugung nicht mehr weit.

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Eine schöne Verbeugung ist nicht nur nett anzusehen und eine schöne Begrüßung/Verabschiedung bei einer Show, sie fördert auch die Beweglichkeit Ihres Pferdes und ist eine gute Vorbereitung wenn man die Absicht hat, seinem Pferd das Kompliment beizubringen.

Und so geht es

Ihr Pferd hat ja bereits gelernt, dass zwischen seinen Vorderbeinen ein Leckerbissen auf seine Abholung wartet. Nun möchten wir dem Pferd ein Kommando für das Herunternehmen des Kopfes lehren, so dass wir später das Pferd nicht mehr in die Verbeugung füttern müssen.

Das Kommando, welches ich meinen Pferden dafür beibringe, ist ein Antippen mit dem Gertenknauf in der Gurtlage plus ein Stimmkommando (z.B. „Beug dich“ oder „Plié“).

Zunächst zeige ich meinem Pferd noch einmal, dass es zwischen seinen Vorderbeinen was Feines findet. Gleichzeitig klopfe ich mit der Gerte an die Gurtlage und gebe ein Stimmkommando für die Verbeugung.

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Solange ich das Leckerli noch nicht rausrücke und mein Pferd die Haltung also weiterhin beibehält, wiederhole ich das Stimmkommando und die Gerte bleibt an der Gurtlage liegen. Später soll mein Pferd so lange in der Verbeugung bleiben, wie die Gerte anliegt.

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Nach und nach entferne ich die lockende Hand und versuche, die Haltung über das Stimmkommando und die Gerte zu erhalten. Geht das Pferd darauf aus der Verbeugung heraus, locke ich es sofort wieder runter.

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Achtung! Passen Sie auf, dass Ihr Pferd den Kopf nicht zu tief zur Erde nimmt. Kommt der Kopf zu tief, besteht die Gefahr, dass Dreck oder Sand in die Augen Ihres Pferdes geraten.

Hält mein Pferd die Verbeugung kurz selbst, also ohne dass meine Hand mit dem Leckerli es in der Verbeugung hält, gehe ich einen Schritt nach vorne und sage „Auf“. Nun erhält mein Pferd die Belohnung erst nach der Verbeugung. So erhält man nach und nach eine Verbeugung in einer schönen Kopfhaltung, wobei der Kopf des Pferdes vor den Vorderbeinen bleibt.

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Viel Spaß beim Üben!

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26. Januar 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Spiele & Co 16 Kommentare »

 

16 Reaktionen zu “Die Verbeugung”

 

Von -Nike- • 27. Januar 2010

Hallo Babette,
dass sieht ja richtig klasse aus. Da habe ich doch auch gleich mal eine Frage zu. Achtest Du, bei der Übung, auf die Beinstellung des Pferdes? Ich meine, ob sie hinten unter treten oder vorne weiter raus stehen? Ich komm‘ da nämlich nicht so richtig weiter bei Nike.
Liebe Grüße
Renate
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Liebe Renate,
wenn das Pferd ungünstig steht, korrigiere ich es.
Optimal sollte das Pferd geöffnet stehen, die Hinterbeine etwas nach hinten raus. Und wichtig ist, dass die Vorderbeine mindestens etwas 35 cm auseinander stehen, damit der Kopf durch passt.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Anne-B. • 28. Januar 2010

Ich habe leider den Zeitpunkt verpasst, mit meinem dicken Lucas die Verbeugung zu üben. Komme ich mit irgendeinem Möhrchen oder leckerli in die Unter dem Bauch Region, macht er schwups Kompliment links, oder rechts, oder Knien oder was will die Olle denn noch. Irgendwann, wenn er mal wirklich nur das macht, was er soll, versuche ich es nochmal neu. LG Anne.
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Liebe Anne,
ja, das passiert schnell, wenn die Pferde zuerst das Kompliment oder das Knien gelernt hat. Deswegen bringe ich meinen Pferden immer erst die Verbeugung bei, bevor ich die anderen Übungen angehe. Du kannst das aber korrigieren, indem Du eine Weile einen Schritt zurück gehst und das Leckerli vor der Brust (also nicht vom Bauch her zwischen den Vorderbeinen durchgereicht) gibst und das „nicht ins Kompliment gehen“ begeistert belohnst. Erst wenn Dein Pferd ganz sicher die Beine ab Boden lässt, gehst Du wieder in das nach unten Locken. Sobald Du merkst, dass ein Bein zum Kompliment wegknicken will, sagst Du schnell „auf“ und es gibt kein Keks.
Toi, toi, toi!
Babette

 

Von Almut • 29. Januar 2010

Hallo Babette,
mein Pony kann die Verbeugung schon recht sicher, aber ich habe leider zu tief angefangen – hast Du einen Tipp zur Korrektur?
Danke und LG, Almut
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Hallo Almut,
ich würde versuchen mit Krümmelfutter in der Hand den Kopf Deines Pferdes auf die Höhe zu locken, auf die ich ihn haben möchte und dort die Verbeugung über das langsame Rauslutschen lassen des Futters eine Weile erhalten. Am Besten kannst Du die korrekte Haltung erarbeiten wenn Du mit Clickertraining arbeitest. Wenn Dein Pferd zu tief kommt, erfolgt kein C+B.
Viel Erfolg,
Babette

 

Von Silke H. • 29. Januar 2010

Hallo Babette,
wir sind auch schon fleissig am üben.Meiner knickt beide Vorderbeine immer ein.Was mach ich falsch und wie mach ich´s richtig?Ist das denn auch schädlich,wenn er die Beine einknickt?
Vielen Dank LG Silke
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Liebe Silke,
wenn Dein Pferd mit den Vorderbeinen einknickt, ist die Dehnung der Oberlinie noch zu viel für Dein Pferd. Verlange dann weniger und belohne nur wenn die Beine gestreckt bleiben.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Anni • 30. Januar 2010

Hallo Babette,

ich übe bereits seit längerer Zeit mit meinem dicken die Verbeugung. Er ist sehr verspielt – was eigentlich alles ein wenig leichter machen sollte 😉 Nur wird er meist etwas übermütig und ist nur auf der Suche nach den Leckerchen, nachdem er merkt, dass da was leckeres wartet. Er versucht sich durch Rückwärtsgehen der Aufgabe zu entziehen, um an die besagten zu kommen. Hast du einen Tip für mich?
Lieben Gruß
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Liebe Anni,
mache es am Anfang ganz leicht, so dass Dein Pferd schnell das Erfolgserlebnis „Leckerli“ hat, aber gib das Leckerchen nicht gleich raus, sondern erst wenn Dein Pferd kurz ruhig ist. So lernt er während der Übung zu warten. Geht er rückwärts, gehst Du synkron mit ihm mit bis er steht. Sobald er steht, lobst Du sofort und gibst ihn das Leckerli. Am Besten verstehen die Pferde das wenn Du mit Clickertraining arbeitest,
liebe Grüße und viel Erfolg,
Babette

 

Von OPaul • 3. Februar 2010

Hallo Babette,
ich in ja noch nicht lang hier „bei euch“. Aber die Tipps sind Klasse. Für mich als „immer noch Beginner“ einfach lehrreich. Ich habe mit meinem Paulemann kurz entschlossen ganze 3 Mal die Dehnung beim abentlichen hereinführen in die Box probiert. Beim 1. mal wusste er nicht was ich will und war recht ärgerlich, dass ich dann zwischen seinen Beinen die Möhrenstückchen hielt. Heute also beim nur 3. Versuch, ich glaube es fast nicht, er ging langsam in die Tiefe, schleckerte genüsslich und streckte seine beiden Beine. Das ist der blanke Wahnsinn. Danke für diese super Tipps, mit denen ich auch was anfangen kann, da ihr das so toll erklärt und ich eben mit den Bildern mir auch wirklich was vorstellen kann.
LG Kerstin
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Sehr gerne!
😀
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Nicole • 7. März 2010

Hallo Babette,
habe heute mit der Verbeugung angefangen und jetzt gerade den Blog gesehen, zur Vorbereitung der Verbeugung! Kann es für das Pferd folgen haben, wenn ich direkt mit der verbeugung angefangen habe?? Hoffe habe meine Stute nicht überdehnt…???!!
Gruss Nicole
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Hallo Nicole,
nein, eigentlich nicht. Freiwillig machen die Pferde in der Regel nur so viel, wie sie können ohne sich zu „zerreißen“.
Aber besser ist es langsam vorzugehen,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Milka • 26. März 2010

Hallo Babette,

Milka und ich sind jetzt schon eine Weile an der Verbeugung dran, ich hatte schon vor diesem Eintrag immer geübt.
Ich habe nur ein Problem: Sie geht ganz toll runter, aber kann sich eben nicht so strecken, weil die Hinterbeine zu weit unterm Bauch stehen. Ich versuche zwar, nur bei güstigen Positionen die Verbeugung zu fordern, aber wie bekomm ich sie denn dazu, die Hinterbeine weiter nach hinten auszustellen?

Viele Grüße
Meike
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Ich würde ihr beibringen, die Vorderbeine weiter nach vorne zu stellen anstatt die HH weiter nach hinten zu nehmen. Dazu kannst Du ihr einfach ein Vorderbein aufnehmen, etwas weiter vorne abstellen und das sehr loben. Nach und nach gibst Du dazu das Kommando „vor“. Das dann natürlich an beiden Vorderbeinen üben 😉 … Viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Julia • 17. Juni 2010

Hallo Babette,
Ich weiß meinen Fehler nicht! Wenn ich es so versuche, knickt er immer mit den Vorderbeinen ein. Kann ich da irgendetwas gegen machen?
Viele Grüße, Julia
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Liebe Julia,
die Ursache kann sein, dass Deinem Pferd die Kraft fehlt und Du schon zu tief lockst. Versuche nur eine ganz leichte Verbeugung und belohne nur, wenn Dein Pferd die Beine nicht einknickt.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Yvi Bzdega • 8. Juni 2011

Hey Babette,
ich übe auch fleißig mit dem Ponylein… Aber sie will einfach schon viel mehr… Ok, wir haben auch zuerst am Kompliment mal gearbeitet (noch nicht voll ausgeführt)…

Ich mache das Ganze mit dem Clicker… Anfangs locke ich mit Cookies (3-5 mal) und dann versuche ich es schon ohne und nur mitm Clicker… Klappt eigentlich immer – sobald sie sich an das Stimmkommando „gewöhnt“ hat…

LG Yvi

 

Von Lisa • 9. August 2012

Hey!
Mein kleiner Isländer ist lern willig und alles, nur immer wenn ich mit na Karotte zwischen seinen beinen gehen kommt er zwar mit wen kopf nur er geht permanent rückwärts bei der Übung, und dass da wir schon einige zeit üben. was soll ich tun?

LG lisa
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Hallo Lisa,
versuch` mal deutlich weniger zu fordern. Übe zunächst nur, dass Dein Pferd stehen bleibt und eine Möhre vor den Beinen nimmt, noch nicht zwischen den Beinen. Erst wenn er das zuverlässig macht, hälst Du die Möhre zwischen den Beinen, aber nur so viel, das Dein Pferd nicht wieder auf die Idee kommt rückwärts zu gehen. Wenn er doch wieder rückwärts geht, gehst Du wieder einen Schritt zurück und festigst wieder das Stehen.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Smartie • 3. Januar 2014

Hallo Babette,
Mein Isi und ich sind auch schon fleißig am Üben.Sie geht auch schon weit runter aber ein Vorderbein ist immer abgeknickt.Was mache ich falsch?
LG
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Liebe Smartie,
vielleicht machst Du nichts falsch, aber Dein Pferd hat ein Problem? Eine Verspannung? Eine Blockade? Das würde ich ein mal von einem Physiotherapeuten abklären lassen wenn es nicht besser wird,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Twinkymaus • 4. April 2014

Hallo Babette,
Ich versuche immer wieder meiner Stute Kommandos mit Gerte beizubringen. Doch komischerweise reagiert sie nicht mal auf die Gerte, wenn icb sie an ihren Beinen etc. Antippe…Warum ist das so?
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Hallo,
entweder sie versteht Dich nicht, oder sie ist nicht motiviert auf Deine Hilfe zu antworten. Versuche es besser zu erklären. Du kannst z.B. mit der Gerte sanft das Zeichen geben und gleichzeitig mit der Hand den Huf aufnehmen. Dann belohnst Du sie, als wenn sie das selbst gemacht hätte, begeistert (am besten mit Futterlob, das motiviert am stärksten 🙂 ). Wiederhole das so ein paar Mal und dann probierst Du wieder nur das Zeichen mit der Gerte zu geben. Belohne schon, wenn sie etwas das Gewicht vom Bein verlagert, erwarte nicht gleich ein Anheben des Beines. Es ist wichtig kleinschrittig vorzugehen, gut zu erklären und sehr zu belohnen, dann fangen Pferde an zu verstehen und motiviert mitzuarbeiten.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Luca • 10. August 2014

Hallo Babette,
Wie schaffst du es ab dem 2. bild , dass dein Pferd immer weiter in die Verbeugung geht?
(Weil man wiederholt doch eig nur den Schritt von bild2 und da ist das Pferd ja noch nicht in der Verbeugung)

Danke
LG
Luca

 

Von Jessica • 18. März 2017

Hallo Babette,
ich habe mit meinem Pferd das Kompliment angefangen zu üben , sie kann es aber noch nicht komplett ( also sie weiß das sie runter soll wenn ich ihr Bein anhebe und mit dem Leckerli sie nach unten locke .
Wäre es sinnvoll diese Übung erstmal ruhen zu lassen und das Verbeugen zu üben bis dieses vollständig sitzt und danach weiter zu machen mit dem Kompliment ?

LG Jessica
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Hallo Jessica,
ja, das macht auf jeden Fall Sinn. Ich habe es bei meinen Pferden so gemacht, dass ich zunächst immer auf der rechten Seite das Kompliment geübt habe und auf der linken Seite die Verbeugung. So konnten meine Pferde die Übungen gut voneinander unterscheiden.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Denise Herzog • 5. Mai 2022

Hallo liebe Babette,
ich habe folgendes Problem: mein Hüa lässt sich die Beine nicht navigieren bzw. stellen um den Abstand der Vorderbeine zu den Hinterbeinen zu gewinnen. Wenn ich ein Bein aufnehme und führe es dahin wo ich es hin haben möchte zieht er es wieder zurück. Muss ich einfach dran bleiben oder gibt es vlt noch einen Trick? Wenn ich die Beine mit der Gerte touchiere hebt es zwar an aber setzt es dann wieder an gleicher Stelle auf.

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Hallo Denise,
Ferndiagnosen sind da leider nicht wirklich möglich, denn es kann ganz unterschiedliche Gründe haben, warum das Pferd die Beine nicht anders setzen möchte. Dafür müsste zunächst die Ursache gefunden werden.
Herzlich,
Tania

 

 

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