Die Friktionsmassage
Unter „Friktion“ versteht man eine Massagetechnik, bei der die Haut und die darunter liegenden Muskelfasern quer zum Faserverlauf verschoben werden. Bei der Friktionsmassage handelt es sich um eine Tiefengewebemassage, was bedeutet, dass mit relativ viel Druck gearbeitet wird. Die Friktionsmassage wirkt durchblutungsfördernd und löst Gewebeverklebungen auf.
Profimasseure wenden die Friktionsmassage auch an um Verklebungen und Verhärtungen an Sehnen und Bändern zu beheben, aber da wir keine ausgebildeten Massagetherapeuten sind, bitte ich Sie, davon abzusehen.
Sie sollten auch sicher sein, dass in dem Bereich, bei dem Sie die Friktionsmassage anwenden, keine Nervenbahnen und Blutgefäße verlaufen, sondern wenden Sie die Friktionsmassage nur auf Muskulatur an. Ich habe Ihnen hier mal grob skizziert, wo Sie die Friktionsmassage ohne Bedenken anwenden dürfen:
Für mich stellt die Friktionsmassage eine sehr gute Möglichkeit da, insbesondere die lange Rückenmuskulatur zu bearbeiten und ein Gefühl für diese sensible Muskulatur zu bekommen. Somit ist diese Behandlung dieses Muskels nicht nur Therapie, sondern auch Diagnosehilfe.
Und so geht es
Das Pferd sollte vor der Behandlung aufgewärmt sein.
Streichen Sie den Bereich, den Sie gleich friktionieren wollen, gut mit den Händen aus. Nun reiben Sie mit den Fingerkuppen quer zum Faserverlauf des Muskels. Beim langen Rückenmuskel bedeutet das von oben nach unten.
Beginnen Sie mit wenig Druck neben dem Widerrist und wandern den Rücken schweifwärts bis zum Ende der Kruppe. Hinten angekommen, beginnen Sie erneut neben dem Widerrist und arbeiten sich wieder den Rücken entlang, aber dieses Mal mit mehr Druck. Nach und nach steigern Sie den Druck, je nach Empfindsamkeit des Pferdes auf bis zu 5-10 kg.
Spüren Sie gut hin:
- Fühlt sich der Muskel gleichmäßig locker an?
- Spüren Sie Verhärtungen oder Verklebungen?
- Reagiert Ihr Pferd an einer Stelle mit Schmerzreaktionen?
All das sind womöglich wichtige Hinweise auf ein Problem in der Muskulatur. Passt zum Beispiel der Sattel am Widerrist nicht, wird Ihr Pferd bei der Massage vielleicht mit dem Kopf schlagen und/oder die Ohren anlegen, wenn Sie dort mit den Fingern die Querreibungen durchführen. Setzt der Sattel Sie vom Schwerpunkt zu weit nach hinten, wird Ihr Pferd wahrscheinlich in der Lendenwirbelsäulenmuskulatur fest und eventuell schmerzempfindlich sein. Hat Ihr Pferd eine Blockade in der Hüfte, wird es in diesem Bereich verspannter sein.
Fühlt sich der gesamte Rücken vom Widerrist bis zur Kruppe weich und locker an und reagiert Ihr Pferd an keiner Stelle mit Schmerzreaktionen, ist das schon sehr viel wert! Wenn nicht, sollten Sie auf jeden Fall Ursachenforschung betreiben, um herauszufinden, warum Ihr Pferd so reagiert und die Ursache abstellen. Bitte holen Sie im Zweifel immer einen kompetenten Fachmann/-frau hinzu.
Hier habe ich noch einen kleinen Film für Sie.
3. November 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen • 4 Kommentare »