Gedanken zur Kandare

Sie konnten hier bei uns schon viel über unsere Einstellungen und Gedanken zum Thema Gebisse gelesen. So haben Sie sicherlich schon gemerkt, dass sowohl Tania als auch ich uns viele Gedanken machen, wie wir die Arbeit für das Pferd so angenehm wie möglich machen können. Wir reiten unsere Pferde viel gebisslos, reiten gerne mal nur mit einem Halsring und mögen es, unsere Pferde möglichst „mit wenig“ auszustatten. Und doch sieht man mich ab und an meine Pferde mit Kandare arbeiten.

Wie passt das zusammen? Und warum mache ich das? Ist das ein Widerspruch?

Um auf diese Fragen zu antworten, möchte ich mich heute ein bisschen ausführlicher mit der Kandare beschäftigen.

Zuerst einmal: Was ist eine Kandare?

Jede Reitweise hat ihre „eigene“ Kandare und es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen. Gemeinsam haben alle Kandaren, dass die Wirkung durch Hebelkräfte z.T. extrem verstärkt ist und zwar je nach Länge und Winkelung der Bäume auf bis zu das 32-fache! (Was da für Kräfte wirken, machen sich leider die wenigsten Reiter/innen wirklich klar.)

Meine Ausführungen heute beziehen sich auf die klassische Dressurkandare. Diese besteht aus:

  • einer Stange
  • einen Ober- und einen Unterbaum
  • einer Unterlegtrense
  • und einer Kinnkette.

Diese Kandare wirkt, wenn der Reiter die Zügel annimmt, folgendermaßen:

  • durch das Anspannen der Kinnkette wird Druck auf den Unterkiefer ausgelöst,
  • die Stange drückt im Maul auf Zunge und Lade,
  • durch das nach vorne neigen der Oberbäume entsteht Zug auf das Genickstück der Zäumung
  • und somit kommt Druck auf das Genick.

Nie vergessen werden darf dabei, dass durch die Hebelwirkung die Kandare ein scharfes Gebiss ist, mit dem einem Pferd große Schmerzen zugefügt werden kann.

Da sich zwei Gebisse im Pferdemaul befinden, hält der Reiter vier Zügel in den Händen, etwas, das man erlernen und üben muss, um fein einwirken zu können.

Der Einsatz der Kandare

Wenn das Pferd gelernt hat die Hilfengebung der Kandare korrekt zu beantworten, wird sich das Pferd auf ein Anspielen des Kandarenzügels beizäumen und tiefer einstellen und auf eine Hilfe des Trensenzügels aufrichten lassen. Ist das der Fall, hat der Reiter die Möglichkeit, sein Pferd in seiner Aufrichtung und der Stärke der Beizäumung sehr fein zu variieren.

Im Positiven kann die Kandare die Hilfengebung des Reiters verfeinern und das Pferd in eine verbesserte Haltung und Balance bringen. Damit die Kandare allerdings wirklich im positiven Sinn zum Einsatz kommen kann, bedarf es einiger unerlässlicher Vorraussetzungen:

  • Der Reiter muss zügelunabhängig in jeder Gangart reiten können und das auch mit vier Zügeln.
  • Der Reiter muss über das korrekte Anpassen und die Wirkungsweise der Kandare Bescheid wissen.
  • Das Pferd muss die Signale der Kandare verstanden haben (Erklärung erst vom Boden aus siehe Beitrag: Hat Ihr Pferd das Gebiss erklärt bekommen?).
  • Das Pferd muss „kandarenreif“ sein, d.h. durchlässig sein und „an den Hilfen“ stehen.

Mein erstes Mal mit einer Kandare, fand auf Anraten und unter Anleitung meines früheren Lehrers Horst Becker statt. Ich war mit meinem Paso Peruano Mariscal auf einem Lehrgang bei ihm. Mariscal war immer sehr überempfindlich dem Gebiss gegenüber und hatte auf Grund seiner starken Töltveranlagung Probleme, im Trab stabil zu sein und über den Rücken zu gehen.

Ich weiß noch wie skeptisch und ängstlich ich war, als Horst mir vorschlug, eine Kandare zu benutzen. Und ich war sehr überrascht, wie positiv das Ergebnis war. Mein Mariscal ging sehr zufrieden mit der Kandare, er lief ausbalancierter und taktklarer als mit seinem herkömmlichen Gebiss.

Was war passiert? Ritt ich plötzlich so viel besser? War meine Hand ruhiger, soll heißen, habe ich aus Angst vor dem scharfen Gebiss weniger „gefummelt“? Ich bin mir nicht sicher, aber Tatsache war: er lief besser.

Und so bin ich heute kein grundsätzlicher Gegner dieses Werkzeuges, bin mir aber sehr bewusst, worin die Gefahren des Einsatzes einer Kandare bestehen und handhabe sie dementsprechend sehr vorsichtig und nur wenn ich sicher weiß,

  • dass ich keine starke Einwirkung mit dem Gebiss benötige,
  • dass mein Pferd die Wirkungsweise der Kandare verstanden hat
  • und dass mein Pferd in der Lage ist, das von mir Geforderte zu leisten.

Jemanden an die Kandare nehmen…

Diese Redewendung werden wir wohl alle kennen und die Assoziationen damit sind in der Regel nicht positiv. Dieser Ausspruch besagt, dass jemand „hart ran genommen wird“, „diszipliniert wird“, „beherrscht wird“.

Und leider wird die Kandare tatsächlich oft genau dafür missbraucht.

Oftmals erfolgt der Griff zu der Kandare, wenn das Pferd anders nicht zu kontrollieren ist. Wenn ein Pferd auf normale Zügeleinwirkungen nicht mehr reagiert, wird häufig der Rat gegeben, mit einer Kandare zu arbeiten, allerdings dann nicht um feiner einwirken zu können, sondern ganz im Gegenteil: um mehr Schmerz ausüben zu können. Und in diesem Fall wirkt dann rohe Gewalt.

„Ein Werkzeug ist immer so gut wie die Hand, die es einsetzt.“ – Dieses Zitat trifft einmal mehr auf den Einsatz der Kandare zu. Wegen der Verstärkung der Kräfte über Hebelwirkung ist die Kandare beim Einsatz mit Kraft oder bei harten Paraden ein echtes Folterinstrument für Pferde. Für mich ist ein anstehender Kandarenzügel mit rückwirkender Reiterhand, das Ziehen an der Kandare, ein Rucken an der Kandare, Tierquälerei! Darüber hinaus lassen sich Probleme wie „Mein Pferd ist stumpf im Maul.“ oder „Ich kann mein Pferd nicht halten.“ nicht durch den Einsatz eines scharfen Gebisses lösen, sondern nur durch geduldige und solide Basisarbeit.

Die Kandare darf niemals dazu dienen, das Pferd unter Kontrolle zu halten, also als „Bremse“ benutzt werden. Jede/r Reiter/in sollte sich Gedanken darüber machen, womit er/sie ein Pferd zäumt, was er/sie mit der Zäumung erreichten will und ob das Pferd die nötigen Vorraussetzungen für die gewählte Zäumung mitbringt.

Und nun würden mich Ihre Erfahrungen mit der Kandare interessieren.

29. Januar 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Ausrüstung 9 Kommentare »

 

9 Reaktionen zu “Gedanken zur Kandare”

 

Von Almut • 29. Januar 2009

Ha, na endlich, danke Babette! 🙂 🙂 🙂
Vieles deckt sich ja durchaus mit meinen Bedenken. Ein paar Fragezeichen bleiben mir aber trotzdem in den Augen. Ich les mir das dann noch mal in Ruhe durch… Und dann habe ich gestern einen kleinen Selbsttest gemacht, zu dem ich auch noch was im Forum schreiben will. Vielleicht kannst Du ja dann dort nochmal Deinen Senf dazu geben, nimmst Dir ja jetzt nicht mehr Deinen Blog vorweg. 😉
LG, Almut
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Hallo Almut,
Dein Selbsttest ist sehr spannend! Jep, ich schreibe da auch noch meine Gedanken,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Cate • 29. Januar 2009

Almut, auf Deinen Selbsttest bin ich gespannt!

Hallo Babette,
Deinen Beitrag fand ich sehr interessant, bin aber nicht mit allem so ganz einverstanden. 😉
Da die Zunge deutlich breiter ist als die Laden, wirken vorallem flache Stangengebisse meist nur auf die Zunge. Bei(korrekter)Zügelführung, d.h. relativ loser Kandarenzügel, sind längere Unterbäume nicht unbedingt schärfer, im Gegenteil, sog. „Babykandaren“ üben vielmehr Druck auf die Zunge aus.

Ich habe im Forum ja schon einiges über meine Experimente mit der Kandare geschrieben, mein Fazit daraus ist: mein Pferd ist definitv noch nicht kandarenreif, was die Durchlässigkeit etc. angeht, trotzdem geht auch sie mit Kandare und Kappzaum deutlich besser als auf Trense.
Daher bin ich gegenüber der „Verteufelung“ der Kandare sehr skeptisch, es kommt stark aufs Pferd an und in meinen Augen ist erlaubt, was das Pferd auf seinem gewaltfreien(!) Ausbildungsweg weiterbringt!

LG Cate

PS. Schreib doch bitte noch ein bißchen was über die verschiedenen Kandaren, bitte :)!
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Hallo Cate,
danke für Dein Einwand und ja, ich denke, hier ist noch Potential für einige Blogbeiträge…
Ein Glück, ich werde so schnell nicht Arbeitslos!!! 🙂
Liebe Grüße und wir sehen, ähhhhh, lesen uns nebenan 😉 ,
Babette

 

Von Haflinger 15 • 2. Februar 2009

Hallo in unserem Stall steht ein 25 Jahre alter Isländer-Wallach, der von meiner Schwester geritten wird. Er reagiert eigentlich weder auf ein normales Gebiss noch auf eine Kandarra. Wir haben das Pferd erst seit Mitte November im Stall und auf dem Platz lässt er sich auch noch einigermaßen regeln, aber sobald er im Gelände ist lässt er sicch kaum zurückhalten. Das Reiten ist dann echt ein einziger Kraftaufwand. Hast du einen Tipp für mich, wie wir das Problem mit dem Gelände lösen können ? Schon jetzt vielen Dank
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Hallo,
für mich liegt die Lösung auf jeden Fall nicht im Einsatz eines schärferen Gebisses.
Hier muss meines Erachtens ganz weit vorne an der Basis gearbeitet werden. Bodenarbeit, gute reiterliche Korrekturarbeit usw. Vielleicht ist das Umstellen auf gebissloses Reiten eine Möglichkeit für das Pferd. Was auch gut wäre, wenn das Pferd erstmal nur als Handpferd und nur im Schritt ins Gelände geht.
Du kannst diese Frage auch gerne in unserem Forum stellen. Da bekommst Du bestimmt viele gute Ratschläge:
http://wege-zum-pferd.de/forum/index.php
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Petra • 19. April 2009

Hallo Babette,

ersteinmal möchte ich mich bei euch für diese gelungenen Seiten bedanken. Das Thema Kadarre war auch für mich immer ein übles Teil. Mittlerweile hat sich dies jedoch geändert. Ich habe einen schweren Lipizzanermix, der immer im Gelände sehr ängstlich und zeitweise recht heiß wird. Geübt habe ich mit der Kandarre auf dem Platz. Kobi hat dann tatsächlich den Weg nach unten gefunden, ohne dass ich an der Kandarre jemals gezogen habe. Ich habe allerdings auch eine Kandarre mit sehr langen Zughebeln. Ständig hatte ich angst ihm damit weh zu tun und somit wahrscheinlich darum genau das Richtige getan. Mit der Kandarre habe ich tatsächlich nichts mehr in der Hand und Kobi ist mit seiner gesamten Aufmerksamkeit bei mir. Im Gelände nehme ich die Kandarre auf und habe sofort ein vielleicht tanzendes Pferd, aber auch ein sehr aufmerksames Pferd, weil er sofort runter kommt. Auch hier habe ich nichts, aber auch gar nichts mehr in der Hand. Allerdings habe ich bis heute noch immer einen riesigen Respekt vor diesem Gerät, weil ich weiß, dass man damit den Kiefer des Pferdes durchaus brechen kann. Die langen Anzugshebel sind übrigens weicher, da der Weg wesendlich länger ist. Und die Bewußtwerdung möglicherweise an die Schmerzgrenze zu kommen auch mehr Zeit enthält. Ich bin davon überzeugt, dass man unbedingt wissen muss welche Wirkweise welches Instrument sich negativ auswirkt und welch geringer Aufwand dazu nötig ist.

In diesem Sinne freue ich mich weiterhin auf eure Seiten und die Fortführung des Longenkurses, den ich mit Begeistung praktizieren werde.

Petra
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Hallo Petra,
vielen Dank für Deinen Kommentar und das liebe Lob! Ich freue mich sehr und viel Spaß weiterhin mit dem Longenkurs 🙂 !
Babette

 

Von Claudia • 4. Mai 2010

Hallo, kannst du bitte noch erklären wie ich eine Kandarre richtig einstelle – ich meine wie sollen die beiden Gebisse anliegen.
Vielen Dank
liebe Grüße Claudia
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Liebe Claudia,
das wäre ein eigener Blogbeitrag wert, denn das erklärt sich nicht in zwei Sätzen 😉 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Monika • 24. Juni 2010

Hallo Bebette,
ich hätte eine Frage zum Reiten mit blanker Kandare, bzw. vierzüglig am Kappzaum (Cavecon). Also ohne Unterlegtrense. Wenn man die Zügelführung beherrscht (z.B. akademische Reitkunst, Bent Branderup) dann ist es eine feine Sache, oder? Zumal im Pferdemaul ohnehin schon wenig platz ist, und so spare ich mir die Unterlegtrense.

Was hälst du davon?

lg Monika
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Hallo Monika,
ja, wenn Kandare, dann gefällt es mir auch besser wenn sie ohne Unterlegtrense, und statt dessen mit einem dünnen Kappzaum verwendet wird. Mit Unterlegtrense ist es sehr viel Metall im Maul.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von maja winkler • 5. September 2010

Hallo babette ?

ich binn 15 jahre alt und habe einen 5 jährigen dr.dollitle wallach beckommen und binn jetzt mit ihm auf L nivo.
ich würde gerne mit der arbeit einer kandarre beginnen und wollte fragen was sie mir emfehlen würden !
ich habe es schon mit einen pelham (springkandare ) probiert doch finde das auf dauer keine lösung für die dressurarbeit !da ich mich mit den stärken einer kandare nicht so gut auskenne und deshalb nicht weiß welche stärke gut für mein pferd ist ,würde ich sie bitten , mit rat zu geben was für eine kandare ich nehmen soll und welche stärke .

keine sorge ich nutze die kandare nur in begleitung meiner reitlehrerin

liebe grüße maja 🙂
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Liebe Maja,
nimm es mir bitte nicht übel, aber ich mag Deine Frage so nicht beantworten. Ich kenne Dich nicht, ich kenne Dein Pferd nicht und kann mir kein Urteil zu Euch bilden. Ich kann nicht einschätzen, ob der Einsatz einer Kandare bei Euch zur Zeit sinnvoll ist, aber ich finde Euch Beide noch sehr jung 😉 ! Selbst wenn ich diese Bedenken nicht hätte, kann ich per Ferndiagnose nicht sagen welche Kandare ich für Euch als Passendste finde. Bitte wende Dich mit Deiner Frage an Deine Reitlehrerin,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Claudia • 30. Juni 2011

Liebe Babette!

Dies ist ein sehr interessantes Thema!

Eine Kandarre gehört zunächst NICHT! in die Hände eines Jedermanns!
Eine absolut wichtige Voraussetzung dafür ist, wie Du es absolut! korrekt beschreibst, daß das Pferd erst einmal lernt auf einer Schenkeltrense ( am Besten eine mobile Schenkeltrense) die Zügelhilfen zu verstehen und somit durch die von Euch in Eurem Aufbaulongenkurs „sehr gut!“ beschriebene Kiefermobilisation auch lernt, auf die entsprechenden Signale durch die Zügel entsprechend zu reagieren.

Dies ist keineswegs dem Pferd angeboren! Das darf man nie vergessen!

Das Pferd geschult auf Kandarre mit einem entsprechend geschulten Reiter ist tatsächlich eine sehr sehr feine Sache.
Mein jetzt 27jähriger Bonito ( immer noch reitbar!) – ( Ich klopfe mal ganz schnell auf Holz!)- ist ein Leben lang mit Westernkandarre ( mit Zungenfreiheit und vier Zügeln) geritten worden.

Er hat diese Zäumung geliebt und tut es immer noch!

Aber genauso gut und zufrieden läuft der alte Herr auch auf einem ganz normalen ( für ein Arabermäulchen NICHT zu dickem doppelt gebrochenem Gebiß).

Du schreibst, daß das Gebiß so scharf ist, wie des Reiters Hand!

Auch DAS! ist sehr wohl wahr!

Denn: Ich kann ein Pferd mit einem Lindel genauso in die häßliche und vergewaltigende Hyperflexion des Halses bewegen, wie ich es mit einem normalen Gebiß und erst recht dies mit einer Kandarre hervorrufen könnte…Sehr quälend für das Pferd und unschön!

Eine feine Hand hingegen,fast egal – welches Gebiß – ist auch etwas feines für das Pferdemaul.
So kann ich z.B. die lutschende Maultätigkeit wiederum ebenso mit einem Lindel motivieren, wenn das Pferd „korrekt“ geritten wird.

Mein Bonito ist die Lektionen später auch prima „ohne Zaumzeug und Zügel gegangen und war sehr sehr motiviert.
Trotz – das er auch mit Kandarre sehr oft geritten wurde.

Ich persönlich tendiere aber auch eher zu langen Schenkeln aus folgendem Grund:

Ein langer Schenkel benötigt länger, bis das Signal ankommt, während ein kurzer Hebel „sofort!“ einsetzt und daher auch schärfer wirkt, was ich persönlich aufgrunde meiner Erfahrungswerte als unsensibler empfinde.

Bei einem langen Hebel reicht oft ein leises Klingeln der Hand und die Reaktion des Pferdes erfolgt direkt.
Wichtig in diesem Moment der Reaktion des Pferdes ist das prompte weiche Nachgeben der Reiterhand, so daß das Pferd hierdurch wiederum „positiv!“ belohnt wird!

Grundsätzlich kann ich nur sagen,das ich in meiner Arbeit sehr gerne „das Pferd!“ frage, welches Gebiß schmeckt Dir am angenehmsten und teste es aus.
Die genaue Antwort darauf gibt Dir nur das Pferd selbst!

Eine Zäumung – auch mit Hebeln versehen – die mag ich persönlich überhaupt nicht: Und das ist die Hackemore !

Man kann mit einer Hackemore das Pferd NICHT! gymnastizieren. Von daher ist für mich diese Zäumung einfach nur: kontraproduktiv!

Da sehe och lieber ein Bosal oder noch besser ein Lindel!

Auch – wenn mein alter Herr mit Kandarre geritten wird, weiß ich jetzt noch nicht, ob die Kandarrenzäumung je für meinen hoch sensiblen Jungspunt in Frage kommen wird.
Auch da werde ich ihn, wenn die Zeit dafür gereift ist, erst einmal fragen, ob es ihm angenehm ist.

Ebenso muß man übrigens trotz vorheriger Kiefermobilisation über das normale Trensengebiß auch die Mobilisation mit den unterschiedlichen Kandarrenzügeln durchführen,damit auch hier die differenzierten Signale vertanden und gelernt werden.
Denn auch DAS ist dem Pferd keineswegs angeboren.

Ich hoffe jetzt nicht zuviel geschrieben zu haben und wünsche Euch weiterhin viel Erfolg bei Eurer Arbeit, die mir übrigens sehr sehr zusagt und gefällt!

Viele liebe Grüße, Claudia!

 

Von Diana • 27. August 2021

Hi Babette,

schon ewig her der Artikel, aber als Anmerkung von mir noch:
alles richtig, was du schreibst, wie ich finde.
Ergänzend hinzu kommt, dass die Kandare, wenn richtig eingesetzt, eher als Sensor für die Rotationsbewegung des Pferdekopfes (die bei einem durchlässigen Pferd aus der Hinterhandaktivität resultiert) als zur Beizäumung genutzt wird.
Die Verbindung zwischen Reiterhand (links, weil mit rechter Gehirnhälfte und damit eher dem Bewegungszentrum des Menschen verknüpft) ist analog, also sehr fein justierbar, anders zu Gebissen ohne Hebel. Der Reiter spürt also in der Hand, wie durchlässig das Pferd ist und stimmt darauf seine anderen Hilfen (Sitz, Schenkel, Gewicht) darauf ab.

Habe ich aus dem Buch „Reiten nur mit Sitzhilfe“ von Dr. Brigitte Kaluza.

Meine sonst superquenglige Vollblutaraberstute steht mit Kandare (und Kappzaum) so ultragut an den Hilfen.. mit Kandare hat man immer eine Verbindung, auch wenn die Zügel durchhängen.

 

 

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