Eine Frage des Gewissens: Einfach oder doppelt gebrochenes Gebiss?

Kürzlich wurde hier die Frage an uns gerichtet, welches Gebiss wir für das „weichere“ halte, das einfach- oder das doppelt gebrochene.

Schauen wir uns diese Gebisse ein Mal im Vergleich an:

Das einfach gebrochene Gebiss

  • Es besteht aus zwei Schenkeln und einem Gelenk.
  • Es liegt auf der Zunge und der Lade des Pferdes auf.
  • Bei beidseitigem Annehmen der Zügel und einer rückwirkenden Reiterhand entsteht ein quetschender Druck seitlich auf die Zunge und auf die Laden. Bei einem tiefen Gaumen des Pferdes kann das Mittelstück gegen den Gaumen drücken (der sogenannte „Nussknacker-Effekt“).
  • Einseitiges leichtes Anspielen gibt dem Pferd auch nur einseitig ein gut verständliches Signal, der nicht angespielte Schenkel bleibt ruhig auf der Zunge liegen.
  • Das Gelenk liegt mittig auf der Zunge und stört nicht auf den Laden.

Das doppelt gebrochene Gebiss

  • Es besteht aus drei Gebissteilen und zwei gelenkigen Verbindungen.
  • Das Mittelstück liegt auf der Zunge auf.
  • Durch dem Anpassen an die Zunge soll es nicht zum Nussknacker-Effekt kommen können.
  • Dem doppelt gebrochenen Gebiss wird eine schwammige, unverständlichere Signalwirkung zugesprochen.
  • Bei engstehenden Kieferästen und bei einseitigem Annehmen eines Zügels, kommen oftmals die Gelenke an die Laden, worauf einige Pferde empfindlich reagieren.

Als die doppelt gebrochenen Gebisse in Mode kamen, hieß es, sie wären „weicher“ als die einfach gebrochenen Gebisse, da es keinen Nussknacker-Effekt geben würde. Und so stattete ich sogleich meinen gesamten Pferdebestand mit diesen Gebissen aus.

Dann lernte ich, dass die doppelt gebrochenen Gebisse, die als Mittelstück ein Plättchen besitzen, sich bei Zügelanzug aufstellen und schmerzhaft in die Zunge drücken. So flogen diese also wieder aus meinem Equipment raus. Als nächste Info bekam ich, dass die beiden Gelenke des doppelt gebrochenen Gebisses sehr leicht auf den Laden reiben und dort unangenehm für die Pferde sind.

Diese vielen verschiedenen Informationen haben mich doch reichlich verunsichert.

So fragte ich meinen früheren Lehrer Horst Becker nach seiner Meinung und seine Antwort war: „Es ist egal was du deinem Pferd für ein Gebiss ins Maul tust, entscheidend ist, was du damit machst.“ Ganz so sehe ich das nicht, aber ich wähle für mich den Weg, das Pferd zu fragen mit welchem Gebiss er am ehesten einverstanden ist.

So finden Sie heraus, welches Gebiss Ihr Pferd mag

Im Beitrag So erklären Sie Ihrem Pferd das Gebiss, zeigte ich Ihnen, wie Sie Ihr Pferd vom Boden aus mit dem Gebiss vertraut machen, stellen und abkauen lassen. Wenn Ihr Pferd das Gebiss nicht mag, können Sie es auf dieser Art und Weise am ehesten erkennen.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, tauschen Sie während so einer „am-Boden-mit-dem-Gebiss-Arbeitsstunde“ ein paar mal zwischen den Gebissen hin und her. Gucken Sie, ob Ihr Pferd sein Maul gut schließen kann. Fühlen Sie mit Ihren Finger (Achtung vor den Zähnen!) mal am Gebiss entlang und versuchen Sie zu erfühlen, ob das Gebiss beispielsweise an einen Zahn anliegt, ob die Zunge gequetscht wird oder ob das Gebiss oben an den Gaumen stößt.

Anzeichen dafür, dass Ihr Pferd das Gebiss nicht mag, sind:

  • Sperren,
  • Zungenfehler,
  • Ängstlicher Augenausdruck,
  • Verwerfen,
  • gegen-das-Gebiss-gehen
  • und alle Zeichen von „Mangel an Losgelassenheit“.

Ich glaube, dass Eisen immer „hart“ im Maul ist und ich bin überzeugt, dass es immer wehtut wenn ich am Gebiss ziehe, reiße oder rucke. Und ein beidseitiges Annehmen der Zügel wird immer Druck auf Zunge und Lade ausüben, ob mit oder ohne Nussknacker-Effekt. Also darf ich so nicht mit dem Gebiss umgehen.

Meiner Erfahrung nach, sind die Mäuler und Geschmäcker von Pferden so unterschiedlich, dass ich keine allgemeingültige Aussage darüber machen kann, welches Gebiss für das Pferd weicher ist. „Weich sein“ kann nur Ihre Hand und vertrauen Sie bei der Wahl nach dem Gebiss Ihrer Beobachtungsgabe, Ihrem Gefühl und Ihrem Pferd.

22. Januar 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Ausrüstung 17 Kommentare »

 

17 Reaktionen zu “Eine Frage des Gewissens: Einfach oder doppelt gebrochenes Gebiss?”

 

Von Iris • 22. Januar 2009

Liebe Babette,

auch ich bin immer davon ausgegangen, die doppelt gebrochenen Gebisse seien „besser“ fürs Pferd. Ein bekannter Pferdezahnarzt ließ mich dann mal mein doppelt gebrochenes mit flachem Mittelteil locker in die Hand nehmen und gab dann wirklich leichte Signale an den Ringen. Der Erfolg war durchschlagend: In meiner Hand zwickte und zwackte es überall, genau so, wie es wohl auch auf der Pferdezunge ankommt!!! Danach guckte er Nora ins Maul und meinte, dort sei – bei ihr! – absolut genug Platz für ein einfach gebrochenes Gebiss. Inzwischen verwende ich ein doppelt gebrochenes mit einer so genannten Olive in der Mitte, ein einfach gebrochenes und ein Ledergebiss, und zwar jedes in einer anderen Trense, weil ich festgestellt habe, das auch die Trensen einen Einfluss darauf haben, wie gern Nora sie nimmt. Die schlimmsten Erfahrungen musste ich tatsächlich mit dem Ledergebiss machen, denn Nora wurde damit ein einziges Mal recht hart geritten (nicht von mir!) und machte nach dieser Erfahrung monatelang das Maul beim Trensen nicht mehr auf, wenn ich damit ankam. Insofern zeigen uns viele Pferde schon recht deutlich, welches Gebiss ihnen mehr oder weniger angenehm ist, nur leider achten viele Reiter da nicht drauf. Kneift das Pferd das Maul beim Trensen zu, wird es eben mit reingestecktem Finger aufgezwungen, was ich absolut furchtbar finde, aber leider gang und gäbe ist.

Liebe Grüße,

Iris
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Hallo Iris,
solche „Selbstversuche“ können schon recht erstaunliche Erkenntnisse bringen, stimmts´s?
Danke für Deinen Kommentar und liebe Grüße,
Babette

 

Von Jenni • 24. Januar 2009

Von der Pferdezeitschrift St.Georg gibt es ja auch einen sehr spannenden Artikel zu den Vor- und Nachteilen von einfach- und doppeltgebrochenen Gebissen, der sagt dass es gar keinen Nussknackereffekt bei einfach Gebrochenen Gebissen gibt.
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Hi Jenni,
den hab ich leider nicht gelesen…
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Anette Kaczor • 27. Januar 2009

Hi!

Ich möchte zu meiner Vorrednerin noch etwas ergänzen.
Es gibt da einen ganz einfachen Test, den jeder selber machen kann: wenn man das Gebiss zusammenlegt oder zusammenklappt, so wie es bei starkem Anzug im Maul passieren würde, kann man häufig erkennen, dass ein einfach gebrochenes gar nicht ganz zusammenklappen kann, weil der Mittelring das verhindert. Der Nussknackereffekt ist also begrenzt.
Es entsteht ein Dreieck aus den Gebissschenkeln.
Ein doppelt gebrochenes ist so beweglich, dass es sogar noch weiter als bis „auf Null“ zusammengeklappt werden kann. Das würde bedeuten, dass die Klemmwirkung im Maul auch so unbegrenzt sein kann (bis auf die Länge des Mittelteils natürlich.

Der einzige negative Effekt, der beim doppelt gebrochenen nicht eintreten kann, ist das Aufstellen der Schenkel, wobei sie sich ins Gaumendach drücken könnten (wenn das Pferd den Kopf hoch nimmt). Wenn dieses beim Pferd sehr flach ist, kann das natürlich sehr unangenehm sein.
Vielleicht erklärt sich eher dadurch die Vorliebe vieler Pferde für dieses Gebiss (mal unangenehme Erfahrungen aussen vor gelassen).

LG Anette
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Liebe Anette,
ja, sehr spannend! Vielen Dank für Deinen Kommentar!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Eli • 5. Februar 2009

Hallo, erstmal vielen Dank für all die lehrreichen Beiträge und den hervorragenden Longenkurs. Ich habe wirklich das Gefühl, dass dort das steht, wonnach ich immer schon gesucht habe…

Ich verwende bei meinen beiden Pferden ein doppelt gebrochenes Gebiss aus Aurigan mit um 45 Grad gedrehtem Mittelteil und Olivenköpfen (das Dynamic RS KK Ultra von Sprenger) und beide mögen es sehr gerne. Meine Jungstute habe ich gerade damit angearbeitet und wenn sie das Gebiss sieht nimmt sie es fast schon von selbst ins Maul…naja, das mag auch daran liegen, dass ich ihr das GEbiss immer mit einem Leckerli versüßt habe ;).

Zusätzlich verwende ich bei der Jungstute noch ein Glücksrad…wenn ich ihr stärkere Signal geben muss (weil sie die feinen noch nicht versteht), dann tue ich das ausschließlich über das gebißlose Glücksrad. Das Gebiss ist nur feine Hilfen und sanfte Anlehung da.
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Liebe Eli,
vielen Dank für Dein liebes Feedback und Deinen Kommentar,
liebe Grüße, Babette

 

Von Victoria • 1. Juni 2009

Hallo Babette,

vielen Dank für Deine Erklärungen zu den Gebissen!

Abgesehen davon ob- und welches Gebiss mein Pferd mag, wie findet man eigentlich die passende Größe (12,5/13,5/14,5)?
Bei unserem ersten Gebiss, das wir immer noch benutzen (doppelt gebrochene Olivenkopftrense) scheint alles zu passen (ich vertraute beim Kauf der Erstausrüstung meiner damaligen Stallbesitzerin, weiß also die Größe nicht) – mein Pferd nimmt sie jedenfalls gerne und brav an und kaut auch gut damit, so weit ich das beurteilen kann (allerdings habe ich bisher auch noch keinen Vergleich). Da wir aber jetzt vermehrt an der Stellung arbeiten, möchte ich nun gerne eine Schenkeltrense (in Kombination mit dem Kappzaum) ausprobieren. Werde unser Gebiss wohl einfach mal messen.

Aber was sind die Kriterien für die Größe, und wie finde ich bei einem neuen Gebiss die richtige Verschnallung in der Trense (da gibt’s doch irgendwas mit der Falte am Maul…?).
Kurze Aufklärung wär toll, damit mein Kleiner nicht so viel ‚trial and error‘ bei diesem sensiblen Thema mitmachen muss.
Klar, ich könnte jetzt auch wieder alle Bücher danach durchforsten, aber so wunderbar und verständlich, wie Dein Longenkurs geschrieben ist (tausend Dank nochmal!), bringen mir drei Sätze von Dir dazu wahrscheinlich mehr als ein ganzes Kapitel in einem Buch 😉

Liebe Grüße,

Victoria
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Liebe Victoria,
danke für Dein Lob, auch wenn ich Dir kaum in drei Sätzen ausreichend antworten kann. Das schreit eher nach einen ausführlichen Blogbeitrag 😉 .
Rechts und links am Gebiss sollte ca. 0,5 cm Platz sein. Wenn das bei Deinem jetzigen Gebiss der Fall ist, nimm das einfach zum Kauf des neuen Gebisses mit. Ansonsten misst man von Mitte Ring bis Mitte Ring.
Ja, das Gebiss sollte so verschnallt sein, dass sich eine leichte Falte bildet.
Wenn Du Dein Pferd so gezäumt hast wie Du denkst, dass es gut ist, kannst Du gerne ein Foto machen und es mir per e-Mail schicken. Dann werfe ich einen Blick drauf und sage Dir meine Meinung, o.k.? 😀
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Victoria • 2. Juni 2009

Hi Babette,

danke für die Antwort!
Ja, ein Blogbeitrag zu dem Thema wär natürlich spitze! Aber mit Deinen Tips kann ich schon mal was anfangen.
Super Idee mit dem Foto. Hoffe, es macht nicht zu viel Mühe.

Danke schön!

Liebe Grüße,

Victoria
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😀
Gerne!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Carola • 28. Mai 2010

Hey,
dsa mit den Gebissen ist schon „lustig“. Mein Lütter jetzt hat mir ganz deutlich gezeigt, dass das dicke (20mm) einfach gebrochene Gebiss gar nicht mag. Einmal hat er es brav genommen und beim zweiten Mal, wo ich es nur noch wegen der Länge zum Gucken reintun wollte, hat er das Maul nicht geöffnet. Das doppelt gebrochene 16mm starke Gebiss nahm er immer freiwillig. Deutlicher geht’s kaum, oder? 😉
LG, Carola
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Ja, klare Ansage 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Marina • 11. Oktober 2011

Hallo,
ich habe Ihre Seite entdeckt und finde sie wirklich super und hilfreich!
Ich habe meinen mittlerweile 4 1/2 jährigen Wallach vor 8 Monaten mit dem Glücksrad eingeritten. Seit 5 Monaten bin ich auch damit im Reitunterricht. Soweit klappt alles ganz gut, nur mit der Anlehnung hapert es noch sehr. Er lässt zwar immerwieder den Hals fallen, richtet sich aber leider auch immer wieder auf oder zieht ruckartig zu weit nach unten. Es ist ein ständiges hin und her und eine Anlehnung und korrekte Stellung kommt leider nicht zustande.
Meine Reitlehrerin hat mir mehrfach zu einem Gebiss geraten, was ich bisher immer abgelehnt habe, weil ich mir nicht vorstellen kann, das es angenehm für das Pferd ist. Ich möchte ich aber auch nicht in falscher Stellung reiten, ich gehe davon aus das ist auf Dauer „schädlicher“ als zumindest test-/ oder übergangsweise mit einem Gebiss die Anlehnung zu erarbeiten.
Ich habe eigentlich eine weiche Hand und versuche sowieso immer sehr behutsam zu sein, auch mit dem Glücksrad.
Was meinen Sie dazu? Soll ich es mit einem Gebiss probieren? Und zu was für einem Gebiss würden Sie mir raten?
Mit freundlichem Gruß,
Marina
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Hallo Marina,
ohne Dich zu sehen kann ich Dir nichts konkret dazu raten. Ich denke nicht, dass Dein Pferd den Kopf hoch nimmt weil ein Gebiss fehlt. Ich würde eher an Sitzfehler oder Mangel an Balance Deines Pferdes tippen und dabei ist das Gebiss nicht die Problemlösung. Dann müsste man an Deinem Sitz und der Balance Deines Pferdes arbeiten. Bei der Frage nach welchem Gebiss würde ich Dir zu einem normalen einfach gebrochenen raten und gucken, wie Dein Pferd darauf reagiert.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Alexandra • 21. März 2012

Hallo Leute,
ich habe eine 4 12 jährige Stute und ich verwende gerade das Sprenger dynamik RS doppeltgebrochen (: jetzt war aber der zahnarzt da und meinte das gebiss wäre mit 12,5 viel zu klein (die Züchterin hat mir 11,5 empfolen was ich am Anfang auch hatte) : und ich sollte ein sprenger dynamik in der Größe 13,5 einfach gebrochen nehmen…
Ich finde das ist schon ein ziemlich großer Schritt, von 11,5 auf 13,5 und das sagt die Züchterin auch!
Die Zahnärztin meinte sie hat relativ wenig Platz im Maul und ließ mich fühlen wie das doppelt gebrochene Gebiss im Maul liegt und es waren nur noch ein paar Millimeter zwischen Gebiss und Gaumen! Deshalb hat sie mir ein ergonomisch geformtes einfach gebrochenes empfolen. Sie sagte auch das rechts und links 1cm Platz sein müsste.. ich habe aber gelesen das es nur 0,5cm sein sollten und bei einer Olivenkopftrense 0,5cm weniger! Ich weis jetzt echt nicht mehr weiter und meine Stute läuft gerade überhaupt nicht mehr am Zügel! Könnte das mit einer Sprenger Dynamik RS Olivenkopftrense einfachgebrochen in der Größe 13,5 besser klappen?

Es wäre echt schön wenn ihr mir antworten könntet!
Liebe Grüße Alexandra

 

Von Akino • 26. April 2012

Hier gibt es eine wissenschaftliche Arbeit zur Wirkung von Gebissen. Nachdems im Internet frei verfügbar ist, nehme ich an, das ich das einfach posten darf. Zu finden auch auf der Homepage der Zeitschrift Dressur Studien.

http://www.friederike-uhlig.de/publikationen.html

 

Von Bettina • 3. Dezember 2012

Ich habe vor zwei Wochen von doppelt gebrochen mit plattem Mittelteil auf einfach gebrochene Olivenkopftrense umgestellt. Super. Die Anlehnung ist viel konstanter, ich habe das Gefühl, dass das Gebiss ruhiger im Maul liegt. Als Schulpferd hatte mein Pferd eine megadicke, doppel gebrochene Trense, sowas gibt es in Deutschland glaub ich gar nicht zu kaufen :). Als ich ihn gekauft habe, habe ich deshalb erstmal aud ein normal dickes, doppel gebrochenes umgestellt. Jetzt ist er so weich im Maul, dass ich einen Nussknackereffekt bestimmt nicht befürchten muss, weil ich gar nicht ziehe. Jedes Gebiss kann bei einer harten Hand zur Tortur werden.

 

Von Kathrin • 17. November 2013

Hier mal eine Studie zur Wirkung von Gebissen die an der Tierärztlichen Hochschule Hannover gelaufen ist. Für den Laien nicht ganz einfach zu verstehen, aber doch sehr interessant 😉
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CDMQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.hippiatrika.com%2Fdownload.htm%3Fid%3D20020405&ei=qZeIUq2FIIjOtAap1IGACw&usg=AFQjCNFr8owMN6dblJN1yRvAaDsc9nmquQ&bvm=bv.56643336,d.Yms

 

Von Katja • 22. Mai 2014

Um auch nochmal auf Victoria einzugehen: Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich Trensen im Pferdemaul zu liegen kommen. Ich habe eine Wassertrense und in exakt derselben Breite eine Schenkeltense dazu gekauft. Die stand auf beiden Seiten fast 1,5 cm über, nur weil sie einfach gestreckter liegt. Von daher hilft nur eins: Mit seinem Pferd üben, bis es die Trensen wirklich sanft nimmt. Dann nämlich kann man sie sich im Reiterladen zur Anprobe mitgeben lassen, wenn der danach keine Kauspuren dran hat. Absolut sauber reinigen und nicht damit probereiten, sondern nur rein halten, ist dabei hoffentlich selbstverständlich, denn der Reiterladen will bei nicht passenden zurückgegebenen ja noch Neuware verkaufen können.

 

Von Jule • 7. September 2014

Ich nutze mittlerweile eine einfach gebrochene Kunststoff- Wassertrense…bei der Vorbesitzerin ging Morgaine mit doppelt gebrochenem Metallgebiss und drehte immer den Kopf beim trensen weg und biss die Zähne aufeinander…zu dem Kunststoffgebiss (eine günstige Form vom „Applemouth“) kam ich eher durch Zufall…seit ich diese Art von Gebiss verwende (hab jetzt schon das 2.weil Pony das erste schnell kaputt gekaut hat) wird es jedes Mal besser beim trensen…sie dreht mittlerweile den Kopf nicht mehr weg und macht freiwillig das Maul auf…ob es jetzt am Kunstoff liegt, oder daran dass es einfach gebrochen ist oder an beidem kann ich nicht sagen aber auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass sie das lieber mag als ihr altes doppelt gebrochenes Metallgebiss…und das obwohl ich auch vorher immer dachte, doppelt gebrochen ist „besser“ fürs Pferd … O.O

 

Von Kathy • 31. August 2015

Ganz richtig, das Pferd entscheidet. Ich besitze einen ehmaligen Galopper, der zu seiner aktiven Zeit als Puller galt und mittels Zungenband und mexikanischem Reithalftet lenk- und bremsbar gemacht wurde. Leider ist das Pferd dadurch im Maul ziemlich verhunzt und nahm eigentlich keines der angebotenen Gebisse gern an. Auf jeglichen Kontakt mit dem Zügel reagierte mit Zungenfehlern, aufgeregtem Kauen, Zähneknirschen, Kopfschlagen und Verwerfen. Ich habe es genauso gemacht, alle möglichen Gebisse (und auch gebisslose Zäumungen, die er noch weniger leiden kann) angeboten und momentan ist sehr sehr zufrieden mit einem richtig dickem, doppelt gebrochenem Gebiss, dass ich mit eine Latexnadage umwickelt habe. Eigentlich sagt man ja, gerade in so einem kleinen Blütermäulchen passt so ein dickes Gebiss nicht, und ich mochte auch nie die schwammige Wirkung, bin auch kein Freund von diesen Metallegierungen die zum kauen anregen sollen, aber wenn der kleine Kerl es so haben möchte, lasse ich mich gern drauf ein 🙂
Ich habe schon häufiger die Erfahrung gemacht, dass Pferde die nach der Rennbahn (wo sie in der Regel mit einfach gebrochenen Wassertrensen geritten werden und der Zügel ja ganz anders genutzt wird als im Reitpsport) zum Reitpferd umgeschult werden sollen, gern doppelt gebrochene Gebisse annehmen und sich damit leichter tun, die neuen Hilfen und vor allem den anstehenden Zügel (das kennen sie ja nicht) zu verstehen.
Ich denke, man sollte einfach das Pferd fragen und dann umsichtig mit der Reiterhand umgehen.

 

Von Ralf • 1. Juli 2017

Anatomisches- Gebiss, aber welches?

Seit einigen Jahren gibt es eine reichhaltige Auswahl verschiedener Gebisse.

Viele fragen sich, welches Gebiss kaufe ich meinem Pferd! Anfang der neunziger Jahre wurden doppelt- gebrochene Gebisse von Herrn Conrad entwickelt und sehr bekannt. Dieses Gebiss wurde jedoch nicht so gefertigt, wie Herr Conrad es wollte. Die Zeichnungen in den Patentschriften sahen anders aus.

In dieser Zeit wurde von verschiedenen Firmen versucht diese Gebisse nach zu bauen. Erst durch eine spätere Änderung, die Olive kleiner zu bauen, hat mich Dieses sehr zum Nachdenken gebracht. Wenn man anatomische Gebisse baut, kann bzw. darf die Olive nicht zu klein sein. Ein C&B- Gebiss besitzt eine Olive, so wie es Herr Conrad in seiner damaligen Patentschrift beschrieben hat.

Die seitlichen Schenkel haben jedoch und bewusst eine andere Form. Durch diese neue Form erreicht der Reiter mehr Anlehnung zum Pferdemaul. Das Ziel den Druck auf die seitlichen Zungenränder zu verringern, wurde erreicht.

Abgewinkelte doppelt- gebrochene Gebisse kann ich nicht empfehlen, weil das Mundstück seitlich der Olive einen Druck auf den Gaumen ausübt.

Eine Züchterin von Oldenburger- Pferde ist seit einigen Jahren im Besitz verschiedener C&B Gebisse. Hier wurden vor allem die einfach- gebrochenen anatomischen Gebisse als wirkungsvoll bezeichnet. Wichtig ist, dass die gewählten Gebisse zum Pferd passen, nicht zum Reiter, sagt Sie!

Die fachliche Beratung bezüglich dem Thema Gebisse ist aus meiner Sicht sehr schlecht. Bei einem Neukauf von einem Gebiss ist nicht nur die Breite und die Stärke wichtig! Die Beschaffenheit der Zunge (breit, schmal, dick oder dünn) als auch das Muskelgewebe seitlich vom Kieferknochen (Laden) sind wichtig für eine Entscheidung.

Auf Messen wie z.B. Spoga oder Equitana erfahre ich immer wieder das Gleiche! Jeder, egal welcher Hersteller will mir nur das neuste Gebiss verkaufen. Nach meinen gestellten fachlichen Fragen, gerät bisher Jeder ins wanken. Der Wandel der neuen Gebisse ist im vollem Gange.

Weil kaum einer das Fachwissen besitzt, baut fast Jeder das neue Gebiss des Anderen mit kleinen Veränderungen nach.

Seit dem es sich nicht mehr lohnt Gebisse zu patentieren, kommt es zu diesen Nachbauten.

 

Von Anni • 14. Mai 2019

Hallo zusammen
Ich hab mal eine Frage
Ich hab jetzt hochgezüchtetes Pferd was vor 2 Jahren noch in campionat in Dressur gelaufen ist und jetzt in Rente geschickt wurde mit 17 Jahren er ist absolut unproblematisch Unterm Sattel und dem Pferd brauch man auch nix mehr bei bringen
Was für ein Gebiss nehme ich für einfache geländeausritte

 

 

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