Mein Stress ist ihr Stress

Meine Hafis haben beide im Moment mal wieder eine ziemlich penetrante Habs-Phase. Ständig werden die Zügel, meine Jacke, das Halfter oder sonst was ins Maul genommen. Und ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich ins Schimpfen und Zetern komme, damit aber nichts erreiche.

Nun denke ich in solchen Fällen inzwischen ja auch mal nach und so ist mir wieder einmal ein interessanter Zusammenhang bewusst geworden: Das auffällige Hapsen (das ja zwischenzeitlich fast ganz weg war) fällt zeitgleich damit zusammen, dass ich unter Stress stehe.

In den letzten drei, vier Wochen habe ich wirklich sehr viel gearbeitet. Ich war froh, wenn ich meinen Tag einigermaßen so durchstrukturiert bekam, dass alles hineinpasste, was ich mir vorgenommen hatte und in diese Aufgabenplanung gehören natürlich auch die Jungs. Auch wenn ich mir immer einbilde, mir für die Jungs Zeit und Ruhe zu nehmen, fürchte ich doch, dass das real nicht der Fall war.

Wenn ich im Stress bin, erledige ich alles möglichst zackig und hasse Reibungsverluste. Ich will einfach, dass „es läuft“. Diese Grundspannung nehme ich natürlich auch mit zu den Jungs. Und auch wenn ich dieses Mal schon recht gut darin war, meinen eigenen Druck nicht direkt als Erwartungsdruck auf die Jungs zu übertragen, so nehme ich an, dass dennoch viel mehr Druck bei ihnen ankam, als ich das wollte – und offenbar eben auch viel mehr, als es ihnen guttut. Das Hapsen ist in diesem Sinne vielleicht nichts als eine kleine „Stress-Sirene“, ein Stress-Alarm.

Nun werden sich stressige Phasen nicht immer vermeiden lassen. Deshalb möchte ich einen Weg finden, auch in ihnen so mit meinen Pferden umzugehen, dass sie nicht solche Unarten entwickeln müssen, um mir klar zu machen, dass etwas schiefläuft. So ganz weiß ich noch nicht wie, aber ich könnte sicher schon mal etwas Druck aus der Situation nehmen, wenn ich mir erlaube, in solchen Zeiten nicht jeden Tag mit beiden Pferden etwas zu machen, sondern vielleicht abwechselnd. Mich also pro Tag vor allem einem Pferd zu widmen und das dann in aller Ruhe.

Ich denke da noch weiter drüber nach, bin aber auch dankbar, falls Ihr Ideen habt.

19. November 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse 13 Kommentare »

 

13 Reaktionen zu “Mein Stress ist ihr Stress”

 

Von Andrea • 19. November 2008

Hallo Tania !
Ich befinde mich gerade in einer sehr ähnlichen Situation. Habe beruflich gerade sehr viel Stress, dort steht auch zusätzlich noch ein Auslandseinsatz an und ebenso nach der Arbeit arbeite ich an einer Veröffentlichung, bei der Freitag einen deadline abläuft.
Und seit 2, 3 Wochen ist es bei meiner Stute (5 Jahre) auch so: sie schnappt und ist zickig! Sie schnappt nach mir beim putzen und gestern zum ersten mal beim satteln. Das gabs noch nie ! Nicht wirklich böse, aber geht trotzdem nicht.
Nun stehen die Pferde seit 3 Wochen auch nicht mehr auf der Weide und ich habe es immer darauf geschoben. Da fehlt natürlich etwas Bewegung und Beschäftigung.
Und nun hast du mich gerade zum Nachdenken gebracht, da ich meinen inneren Stress natürlich nicht immer ganz draussen lassen kann…und klar merken die Pferde das. Und ich kann die Uhr danach stellen, sie ist mein Spiegel: bin ich cool, ist sie cool, erschreck ich mich, erschrickt sie sich auch…
Wieso sollte es da mit dem Stress anders sein?
Ja, und da man den Stress einfach nicht vermeiden kann, bleibt einem nur, daran zu arbeiten, wenn man beim Pferd ist, ist man 100%ig beim Pferd und den Stress verband man auf den Misthaufen und holt ihn erst hinterher wieder ab!
Ich werd es heut abend so machen !
Liebe Grüsse
Andrea

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Hallo Andrea,

sehr spannend, das auch mal von jemand anderem zu lesen. Manchmal frage ich mich ja auch, ob ich zu viel in meine Pferde reininterpretiere. Aber als dann vorgestern, nachdem ich diese Erkenntnis hier so notiert hatte, die Hapserei um 90% verschwunden war, sah ich mich wieder vollends bestätigt. 🙂

Ich wünsch Dir heute einen besonders schönen Abend mit Deiner Stute,
Tania

 

Von Conny • 19. November 2008

Hallo Tanja,
beim lesen dieses Beitrages wurden meine Augen pro Zeile immer größer. Ich habe genau diese Erfahrung auch gemacht. Auch ich muss derzeit viel und lange arbeiten.
In der Zeit die dann vom Abend noch übrig bleibt versuche ich meine Pferde so regelmäßig wie nur möglich zu arbeiten. Meine Stute sieht das recht gelassen und macht an diesen Tagen das geplante Programm mal mit mehr und mal mit weniger Freude mit. Bei meinem Wallach ist das anders, er stand mir vom ersten Tag an besonders nah. Ich habe immer das Gefühl er trägt nicht nur meinen Körper auf seinem Rücken, sondern auch mein Herz und meine Seele durch alle Gezeiten. Was ich auch versuche, er weiß genau um meinen Gemütszustand und es berührt ihn. Wie ruhig ich auch arbeite, wie klein die Schritte und die Erwartungen auch sind, hatte/habe ich Stress, beginnt das Schnappen. Mal weniger, mal mehr. Aber ganz weg bekomme ich es an solchen Tagen nicht. Ich finde es sehr spannend zu hören, dass das nicht nur bei uns so ist.

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Hui, Conny,

jetzt habe ich richtig eine Gänsehaut! „…er trägt nicht nur meinen Körper auf seinem Rücken, sondern auch mein Herz und meine Seele durch alle Gezeiten“ – das hast Du wunderschön ausgedrückt und es passt genau auf Aramis und mich. Ich dachte manchmal, ich bilde es mir ein, dass er besonders sensibel auf mich reagiert, aber solche Erfahrungsberichte, wo andere auch von so etwas berichten, bestätigen mich dann.

Danke fürs Teilen,
Tania

 

Von Andrea • 20. November 2008

Hallo ihr zwei!

Wollt mal kurz berichten, wie es mir/uns gestern abend ergangen ist…
Ich hab mich sehr bemüht, meinen Stress draussen zu lassen und viel Ruhe auszustrahlen. Und ja, es klappte, beim putzen gab’s kein Schnapp!*freu*
Aber beim Satteln gab es dann ein Schnapp. Da war ich (natürlich) etwas hektischer, hab nen neuen Sattel ausprobiert und mit Decke und Gurt tauschen und tralala lief meinen Gedanken schon wieder die zeit weg…
Spricht also alles dafür, dass Stuti meinen Stress doof findet…
Also werd ich weiter daran arbeiten…
Nach meinem Auslandseinsatz hab ich Urlaub *freu* ohne wegfahren, nur fürs Pferd 🙂

Liebe Grüsse
Andrea

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Jau, das spricht auch meiner Ansicht genau dafür, dass Deine Stute auf Stress so reagiert, wie mein Aramis. Faszinierend, oder?

Und Urlaub nur fürs Pferd – das klingt supischön!
Tania

 

Von Andrea • 21. November 2008

Guten Morgen Tania !
Hab mein Pferdchen gestern mit meiner Freundin zusammen versorgt, die sich in meiner Abwesenheit um sie kümmern wird.
Vorher hatte ich die deadline einen meiner Stresspunkte verschiebn können und das war Erleichterung auf ganzer Linie.
Somit hatten wir gestern einfach Zeit fürs Pferd und:
kein einziges Schnapp und allerbeste Pferdelaune !
So wie immer, es war einfach eine sehr schöne und entspannte Zeit 🙂
Problem gelöst.
Danke für deine zeitlich super passenden Beitrag und die gedanklichen Anregungen !!
Liebe Grüsse
Andrea

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Freut mich sehr!!!! 😀
Tania

 

Von Reithof • 21. November 2008

Es ist schon faszinierend wie Tiere (nicht nur Pferde) auf die äußeren Einflüsse reagieren. Besonders bei Stress der Besitzer, liest und hört man immer wieder davon, dass es sich auf die Tiere überträgt. Ähnliche Erfahrungen erzählen auch viele Leute auf dem Reihof etc.

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Ich denke, es ist wichtig, sich das wirklich immer wieder klar zu machen: dass sie auf uns reagieren, wir also der Auslöser für so manche „Unart“ sind…

Herzlich,
Tania

 

Von christina • 21. November 2008

Liebe Tanja,

oja der stress, den kenne ich auch sehr gut! momentan glaube ich hängt das bei mir auch damit zusammen, dass ich den jahresrhythmus ignoriere. Es hat möglicherweise einen biologischen Sinn, warum die tage kürzer und kälter werden, vielleicht weil es dem Lebewesen nicht schaden würde, mal ein bisschen weniger zu tun, um sich entspannen und regenerieren zu können.

nachdem mein pferd die letzten wochen so überdreht war, und das nur wenn ich mit ihm arbeiten wollte, hab ich meine ziele, die ich für die nächsten monate mit ihm erreichen wollte, ordentlich zurückgesteckt. siehe da, auf einmal können wir wieder miteinander. ich habe mir vorgenommen, diesen winter einfach mal weniger zu machen, vielleicht kommt dabei mehr raus? So nehme ich mir und ihm den Stress, oft sind es ja die eigenen Erwartungen, die stressen.

Ich bin auch dieses Jahr draufgekommen, dass ich oft eine sehr angespannte grundhaltung habe und deswegen ist es für das Pferd sehr schwer mich richtig zu verstehen. Mir hat es sehr geholfen zwischen den Übungen ein paar Minuten Pause zu machen, in denen ich mich auf zb cavaletti setze und bewußt entspanne, indem ich mir vorstelle, ich liege in einer Hängematte. Das war anfangs total schwer, ging aber dann immer besser. Und dann, wenn ich so richtig entspannt bin, atme ich durch und überleg mir eine neue Übung.

wow das war echt interessant, wie sich Sando seit dem mir gegenüber verändert hat. Irgendwie kommt es mir so vor, wie wenn er jetzt sehr viel aufmerksamer und motivierter ist. und in den Pausen läßt er den Kopf hängen, kaut und genießt einfach die Ruhe.

Die ständige Verwirrung und Verunsicherung, die ich ihm durch meine angespannte Haltung vermittelte…klar, dass er kein allzu großes Vertrauen in mich hatte und keinen Wert auf meine Gesellschaft legte. Manchmal muss ich mich halt bei den Ohren nehmen, damit ich uns diese Pausen auch wirklich gönne 😉

liebe grüße
christina

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Wow, Hut ab und eine dicke Portion Anerkennung für Deine Selbstreflektion. Toll, dass Du das so klar siehst und auch danach handelst!

Ein lieber Gruß an Dich und Sando,
Tania

 

Von Gabriela • 24. November 2008

Hallo,

ich muss dazu sagen, daß mein 5jähriger auch dann an Dingen herum kaut wenn ER Stress hat, Langeweile oder einfach keine Lust mitzumachen. Es liegt also nicht immer zwangsläufig am Menschen wenn Pferde ihrer Lust nachgehen irgendetwas anzufressen. Da er auch im Paddock oder am Putzplatz alles mögliche ins Maul nimmt, ist für mich klar daß er keine Lust hat mitzumachen oder Langeweile wenn er auf dem Zügel herum kaut wenn wir versuchen zu arbeiten oder ich ihn in die Halle führe zum Beispiel.
Schnappen ist da ein ganz anderes Problem, denn hier geht es um Unsicherheit, schlechte Erfahrungen, eventuellen Satteldruck, Frust UND letztendlich auch den Stress des Menschen der sich auf das Pferd überträgt.
Man sollte also unterscheiden zwischen „auf etwas herumkauen oder zwischen die Zähne nehmen“ und dem „schnappen“. Beides ist letztendlich weder erwünschtes noch gewolltes Verhalten, hat aber meiner Erfahrung nach unterschiedliche Auslöser.

LG, Gabriela

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Hallo Gabriela,

herzlichen Dank für Deine Zeilen – und absolute Zustimmung! Ich meinte es auch nicht so, dass Hapsen immer etwas mit eigenem Stress zu tun hat – es ist einfach eine mögliche Ursache, die mir gerade bei uns aufgefallen ist.

Herzlich,
Tania

 

Von Claudia • 30. November 2008

Hallo Tanja,

ich habs auch schon sehr oft gemerkt, wie sich mein Stress auf unsere Stuten auswirkt. Sie sind dann zickig und ungeniessbar.
Ich habe mir inzwischen angewöhnt, dass ich zuerst die „Harte Arbeit“ wie ausmisten etc. erledige. Dabei habe ich mir bestimmte Suggestionen eingetrichtert. Da ich meinen Stress ja immer von der Arbeit her mitbringe, mache ich folgendes wenn ich die Pferdeäpfel vom Paddock aufsammle: mit jedem Haufen den ich in den Eimer fülle sage ich mir, manchmal auch laut: „Und weg mit der Scheiße!“ Damit meine ich den Balast den ich mit zu meinen beiden Lieben genommen habe. Das funktioniert sehr gut. Ich stelle mir bildlich vor wie ich meinen Stress und Ärger in den Eimer fülle.
Meine zwei Stuten tut es gut und mir auch.

Liebe Grüße
Claudia

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Wow, was für ein toller Tipp, Claudia! Das probiere ich auf jeden Fall mal aus – klingt so einfach wie gut!

Danke schön,
Tania

 

Von Claudia • 30. November 2008

ich nochmal,

was mir ebbenfalls aufegfallen ist, wie sich meine negativen Gedanken ohne Umwege direkt auf unsere Stuten auswirken.
Kein Wunder also, dass etwas nicht so läuft, wenn man es sich nicht anderes in Gedanken vorgestellt hat.

Ich erwische mich immer wieder bei diesen Gedanken und bekomme von meiner sensiblen Lara direkt die Quittung.
Ich bin aktuell dabei dieses Denkmuster auszuschalten. Ist schwieriger als man denkt.
Aber ich bin davon überzeugt, dass positive Gedanken die gleiche Wirkung haben wie negative.

Ich werde euch gerne von meinen Erfolgen berichten.

Liebe Grüße
Claudia

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Gerne!!!
Tania

 

Von Franzi • 3. November 2013

Hallo zusammen.
Der Beitrag ist zwar schon ein bisschen älter, trotzdem wollte ich mich dazu äußern.:) Der Beitrag hat mir echt gut gefallen und mich an meine letzte Reitstunde erinnert. Auf dem Reiterhof wo ich bin, bekommt man Unterricht auf den eigenen Pferden des Reitlehrers, doch die Stute meiner Lehrerin wird zur Zeit fast jeden Tag von Schülern geritten und ist jetzt ein bisschen träge. Jedenfalls bin ich mit ihr losgeritten und hatte ein schleichendes Pferd unter mir. Die Stunde war anstrengend nachdem ich einen frischen Trab gefordert hatte und so ließ ich sie erst einmal ein bisschen Schritt gehen und trabte immer nur kurz. Ich konnte eh nicht sehr viel machen, da ich krank war. Dennoch wollte ich sie auffrischen, was mir jedoch nicht gelungen ist. Das hat mich alles nicht wirklich fröhlich gestimmt. Mein „Stresspegel“ ging in den letzten 20 Minuten meiner Unterrichtsstunde deutlich runter und ich hielt es nicht mehr für sehr wichtig jetzt etwas von ihr zu erwarten, wenn sie doch schon die ganze Woche so viel zu tun hatte. Also ließ ich sie noch einmal ein paar Runden im Schritt mit langem Zügel gehen. Danach trabte ich noch einmal an und siehe da, sie bewegte sich munterer als zu vor. Ich war sehr positiv überrascht von der späten Wende dieser erst sehr deprimierenden Stunde. Zum Schluss konnten wir sogar einmal galoppieren. Das war das erste Mal das sie im Galopp richtig ausgeholt hatte. So war die Stunde im nachhinein doch sehr lehrreich gewesen und ich hoffe das ich beim nächsten Mal die Sache anders anpacken werde.
Liebe Grüße, Franzi.

 

Von Sophie • 27. Juli 2015

Liebe Tania,

Der Artikel war heute im Newsletter verlinkt. Auch wenn er schon ein paar Jahre alt ist, muss ich dazu auch nochmal etwas sagen. Er beschreibt unsere Situation sehr passend.

Ich stehe zur Zeit richtig unter Strom, fühle mich durchgehend kaputt und komme nicht zur Ruhe. Seit ein paar Wochen kommen auch die alten „Macken“ (Verhaltensmuster aus früheren Zeiten durch schlechte Erfahrungen) bei meiner Stute wieder durch: Panisches Losrennen im Gelände, auf die Zügel legen, fest machen und verspannen. Kein „Habs“, aber gleiche Aussage.
Ich bin mir sicher, dass ich der Auslöser dafür bin und suche zur Zeit Wege daran etwas zu ändern.
Ich kann meinen Stress nicht abstellen und bemühe mich Ruhe rein zu bringen, leichter gesagt als getan. Es ist schwer, aber seit ich zu der Erkenntnis kam ist es schon besser.

Ich denke niemand von uns ist davor sicher, es wird immer solche Zeiten geben. Wichtig ist, dass wir uns dessen bewusst sind und es nicht unseren Pferde vorwerfen (wie ich es anfangs leider getan habe „das muss gehen, du kannst das doch“).

Danke dafür, dass ihr so unermüdlich helft, uns Pferdeleute darauf aufmerksam zu machen.

Beste Grüße
Sophie

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Hallo Sophie,

auch meine Erfahrung ist, dass allein das Bewusstsein über den eigenen Stresspegel schon vieles ändern kann, vor allem dann, wenn man sich erlaubt, dann eben nicht das normale Programm zu machen, sondern z.B. „Qualitätszeit“ mit dem Pferd zu verbringen, also nichts zu fordern und zu wollen, sondern einfach nur miteinander zu sein.

Alles Gute für Euch,
Tania

 

Von Yvonne Zander • 13. August 2015

Hallo Tanja!
Vielen Dank für diesen Artikel und die aktuelle Verlinkung!
Gestern kam ich aus meinem zweiwöchigen Urlaub zurück und erlebte genau dasselbe wie du es beschreibst. Mein Wallach hapste und rämpelte auf unserem Spaziergang zu schlechten Zeiten. Das machte mich sehr traurig, aber auch nachdenklich. Ich habe die Vermutung, dass bei ihm auch Unsicherheit/ Überforderung dazu kam. Nun war ich nach so langer Zeit wieder zurück und forderte quasie sein Verhalten von vor zwei Wochen ein, dem war er nicht gewachsen und geriet so in Stress.
Es betrübt mich ihn so unter Druck gesetzt zu haben, aber es freut mich, dass er so eine klare Möglichkeit gefunden hat mit mir zu kommunizieren.
Ich werde heute nochmal in Ruhe hin fahren und mich einfach auf seine Stimmung einlassen. Das hat beim letzten Wiedersehen viel besser geklappt. Da bin ich ohne Erwartungen zu ihm auf den Paddock gegangen, habe ihn gerufen, er kam an und legte seinen Kopf auf meine Schulter 🙂
Viele Grüße,
Yvonne und Siriel

 

Von Anja • 27. August 2015

Hallo Tania,
ich habe auch so ein Exemplar, dass seinen (und meinen Stress) in Hapsen ausdrückt. Ich konnte in den letzten Tagen folgendes beobachten:
Am Samstag war eine Osteopathin bei uns – er kannte sie nicht und wusste nicht recht, was von ihm erwartet wurde. Am Anfang hat er daher gehapst – in den Strick, in die Gerte… Hinterher, als klar war, dass alles ganz ruhig ablief und er nur stehen oder gehen sollte, hörte das Hapsen auf.
Gestern habe ich Bodenarbeit mit ihm gemacht. Am Anfang waren wir beide entspannt – alles gut, kein Hapsen.
Dann wurden auf den Weiden um uns herum zwei Herden auf andere Weiden getrieben, was mit Rennen und Wiehern verbunden war. Ich habe ihn schauen lassen, an Bodenarbeit war nicht mehr zu denken. Äußerlich blieb er zwar ruhig, allein der hohe Kopf und das etwas heftigere Atmen verriet, dass er gerne mitgerannt wäre 😉 . Als dann die Herden sich wieder beruhigt hatten, wollte ich mit der Bodenarbeit weitermachen. Er hat auch mitgemacht, fing aber an zu Hapsen – in den Strick, an meinen Arm. Ich hatte das Gefühl, dass die Anspannung der letzten Minuten irgendwo hin musste… Ich habe das Hapsen ignoriert. Kurze Zeit später war es wieder vorbei und wir konnten in aller Ruhe die Einheit abschließen.

Liebe Grüße
Anja

 

 

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