Die verschobenen halben Volten oder: Handwechsel ohne Heraushebeln
Ein großes Thema für mich und Aramis ist das Erarbeiten einer konstanten Anlehnung. Auch wenn inzwischen die Anlehnung deutlich besser geworden ist (so rollt er sich z.B. nicht mehr ein), so hebelt er sich aber doch immer wieder mal raus – an manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Besonders bei den Handwechseln ist es alles andere als leicht, die Anlehnung konstant zu halten.
Nun tüftel ich immer wieder an Übungen, mit denen ich ihm leichter verständlich machen kann, dass er den Kopf bei Handwechseln eben nicht hochnehmen, sondern eben die leichte Verbindung halten soll, indem er entspannt weiterläuft. Neulich habe ich eine gefunden, die sich als sehr wirkungsvoll erweist.
Und zwar reite ich die lange Seite entlang und gehe im letzten Drittel auf eine halbe Volte zur Mittellinie. Mein Ziel ist, daraus direkt einen Handwechsel in eine halbe Volte auf der anderen Hand zur anderen langen Seite zu reiten, also quasi eine halbe Acht.
Wenn ich nun kurz vor der Mittellinie das Umstellen vorbereite, merke ich ja bereits, ob mein Pferd die Hilfen annimmt und sich auf das Umstellen einlässt oder ob er beginnt, sich herauszuhebeln. Sollte zweiteres der Fall sein, nutze ich nun einfach die Mittellinie, um den Handwechsel ganz behutsam zu erabeiten. Ich verschiebe also die zweite halbe Volte und reite sie erst dann, wenn mein Pferd die Hilfen angenommen hat.
Mit der folgenden Zeichnung sollte deutlicher werden, was ich meine:
Die schwarze Linie ist die ursprünglich angedachte Bahnfigur. Die rote Linie zeigt nun die Verschiebung auf der Mittellinie.
Indem ich so vorgehe, stelle ich nicht die Lektion über mein Pferd und zwinge es hinein (was er mit einem Heraushebeln quittieren würde, was wiederum die Lektion wertlos machen würde), sondern ich arbeite mit und an dem Problem meines Pferdes, den Handwechsel anzunehmen und das auf eine konstruktive Weise ohne Streit und Stress. Durch die Verlängerung haben wir ausreichend Zeit, uns den Handwechsel zu erarbeiten und je besser die Sache wird, desto kürzer kann die Verlängerung auf der Mittellinie ausfallen.
Probiert das doch mal aus und berichtet, ob es Euch und Euren Pferden auch hilft.
3. Oktober 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Reiten • 1 Kommentar »