Der Takt
In der FN Ausbildungsskala finden wir den Takt als ersten Punkt, noch vor der Losgelassenheit, was deutlich macht, wie wichtig der Takt zu bewerten ist. Was hat es aber mit der Forderung nach „Takt“ genau auf sich?
Zunächst ist zu klären, was „Takt“ eigentlich bedeutet: Als „Takt“ wird dass räumliche und zeitliche Gleichmaß der Bewegungen bezeichnet. Nun ist genau das aber gar nicht so leicht zu erreichen, denn der Takt eines Pferdes ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Ein Pferd, das z.B. noch seiner natürlichen Schiefe ausgeliefert ist, wird bemüht sein, sein Gleichgewicht unter dem Reiter zu finden, indem es sich auf sein starkes (händiges) Vorderbein stützt. Dadurch verkürzt sich der Bewegungsbogen des händigen Vorderbeines und das Pferd zeigt keine taktklare Bewegungen.
Ebenso bestimmt die Losgelassenheit des Pferdes den Takt: Ein Pferd, das sich unter dem Reiter nicht loslässt (d.h. den Rücken festhält), wird nicht taktklar gehen.
Um das Pferd taktrein zu bekommen, ist es notwendig, an den Themen Geraderichten und Losgelassenheit zu arbeiten. Jedes Pferd hat, wenn es losgelassen ist, sein ideales Tempo, in dem es seinen natürlichen Takt gehen kann. Dieses ideale Tempo erkennen wir als Reiter daran, dass das Pferd uns angenehm sitzen lässt, d.h. in der Bewegung mitnimmt und daran, dass sich das Pferd „gut“ anfühlt.
Der Takt in den Grundgangarten
- Schritt – Der Schritt ist ein Viertakt. Ein klarer Viertakt erkennt der Betrachter am Boden an dem „V“, das Vorder- und Hinterbein einer Seite, in einer Schrittphase bildet. Geht das Pferd verspannt, verschiebt sich der Schritt Richtung Pass.
- Trab – Der Trab ist ein Zweitakt mit Schwebephase. Jeweils ein diagonales Beinpaar bewegt sich parallel. Taktfehler im Trab erkennt der Beobachter an einer einseitigen Verkürzung der Vorführphase eines Hinterbeines (Kurz-Lang-Kurztreten des Pferdes) und daran, dass bei dem diagonalen Beinpaar, das Röhrbein des Hinterbeines und der Unterarm des Vorderbeines, keine parallelen Linien bilden.
- Galopp – Der Galopp ist ein Dreitakt mit Schwebephase. Verspannte Pferde galoppieren einen Viertakt.
Nur wenige Pferde schenken uns vom Beginn ihrer Reitkarriere an einen reinen Takt! Der Schlüssel zum Takt liegt für mich in der dressurmäßigen Gymnastizierung
10. April 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Anatomie und Körper • 1 Kommentar »